Griechisches Feuer: Zusammensetzung, Herstellung?

Ich bräuchte nähere Informationen Quellen zum Griechischen Feuer. Beschaffenheit, Historischer Hintergrund, detailierte Zusammensetzung und ob dies in der Heutigen Zeit rekonstruiert wurde und ob es davon Aufzeichnungen gibt.
Vielen Dank schon mal für antworten.

Ich bräuchte nähere Informationen Quellen zum Griechischen
Feuer. Beschaffenheit, Historischer Hintergrund, detailierte
Zusammensetzung und ob dies in der Heutigen Zeit rekonstruiert
wurde und ob es davon Aufzeichnungen gibt.
Vielen Dank schon mal für antworten.

Aloha,

sorry, darüber weiß ich leider nichts.

Viel Erfolg.

Grüße

Kathy

Ich bräuchte nähere Informationen Quellen zum Griechischen
Feuer. Beschaffenheit, Historischer Hintergrund, detailierte
Zusammensetzung und ob dies in der Heutigen Zeit rekonstruiert
wurde und ob es davon Aufzeichnungen gibt.
Vielen Dank schon mal für antworten.

Antwort: Das Original-Rezept ist verloren gegangen.
Es gibt aber eine Reihe überlieferter Informationen,
die man mit großer Vorsicht behandeln muss, denn es handelt sich dabei wohl ganz überwiegend um ein Gemisch von Mutmaßungen auf der einen Seite und gezielter Desinformation andererseits.
Bereits aus dem Mittelalter stammt das Rezept von Marcus Graecus: Gebrannter Kalk und Schwefel in Lorbeeröl, so man nicht hat in Leinöl auflösen. Bisweilen findet man auch noch den Zusatz „Sal coctum“, also Kochsalz.

Wenn Du dieses Rezept ausprobierst, merkst Du bald:
es funktioniert nicht.
Daraus ergibt sich: Entweder der Verfasser weiß es nicht wirklich, hat die Information selber nur irgendwo gehört
oder aber: er streut gezielte DESINFORMATION.

Das Nichtfunktionieren das Rezeptes hat zu der Vermutung geführt, dass in der Mischung des Griechischen Feuers
Salpeter enthalten war.
Ich bezweifle dies stark, sowohl aus historischen wie auch aus chemischen Gründen.
Historisch gesehen findet der Salpeter allerfrühestens
im 10. Jahrhundert Erwähnung und zwar in China, also weit weg von Konstantinopel, wo das Griechische Feuer zum ersten Male bereits im Jahre 678 n.Chr. zum Großeinsatz kommt. Also lange vor der Entdeckung des Salpeters. Den chemischen Grund erkläre ich der chemischen Abhandlung.

Zurück zu Marcus Graecus. Ich glaube, der Mann überliefert doch das richtige Rezept.
Er hat nur keine Ahnung von Chemie.
Genau genommen ist das gar keine Rezeptur, es ist eine Aufzählung von Chemikalien, sonst nichts.

Interessant wird es, wenn man diese Stoffe chemisch miteinander in verschiedenen Verfahrensstufen reagieren lässt:
A) Gebrannter Kalk wird mit Wasser gelöscht.
Dabei entsteht Calciumhydroxid, Ca(OH)2.

B) Mit diesem gelöschten Kalk wird Leinöl verseift,
so wie bei der Herstellung von Seife Natriumhydroxid
statt Calciumhydroxid verwendet wird. Dabei entstehen
die entsprechenden Kalkseifen: Calciumlinolat,
Calciumlinolenat, Calciumoleat, usw.
Diese Kalkseifen sind wasserunlöslich und müssen
abgetrennt und getrocknet werden. Ob zusätzlich
eingebrachter Schwefel die in diesen Kalkseifen
reichlich vorhandenen Doppelbindungen vernetzt, muss
hier noch offen bleiben.

C) Diese Kalkseifen werden nun in natürlich vorkommenden
Kohlenwasserstoffen, also in Erdöl gelöst.
Dort wirken sie als Verdicker und bilden zähe Gele,
ähnlich einem klebrigen Gelee. Damit kommen sie
chemisch dem modernen Napalm außerordentlich nahe.
Sie schwimmen im Wasser, sind wasserunlöslich und
deshalb mit Wasser nicht löschbar.

Dies ist meiner Ansicht nach das Grundrezept des Griechischen Feuers. Sicherlich haben die Byzantiner versucht das Rezept zu variieren und zu optimieren.
Daher vermutlich die vielen anderen überlieferten Rezepturen.
Salpeter war meiner Ansicht nach nicht enthalten.
Es wird berichtet, dass das Griechische Feuer in großen Kesseln gekocht und vorbereitet wurde. Wäre Salpeter
(als Sauerstoffträger!) in einer solchen Mischung enthalten, sie würde an Ort und Stelle explodieren.

Wenn das Griechische Feuer ein Flammenwerfer war, so enthielt es sicher keinen Salpeter, so wie die Flammenwerfer heute noch keinen Sauerstoffträger enthalten.

kemikos

Es gibt überlieferte Rezepturen, die samt und sonders nicht funktionieren. Das ist experimentell nachgewiesen


Es gab viele Versuche, die Geheimrezept nachzustellen, das ist bislang nicht gelungen.
Heute wäre dies nur aus wissenschaftlichen Gründen interessant. Es hat sich aber wohl noch keine Uni gefunden, die dieses Thema weiter bearbeitet. Dies mag auch daran liegen, dass der Beweis nicht möglich ist, dass es sich tatsächlich um die Originalrezeptur handelt. Heutzutage besteht kein Bedarf mehr. Die Militärtechnik hat längst ähnliche wirkungsvollere Waffen wie Flammenwerfer entwickelt. Selbst diese werden kaum noch eingesetzt, weil es überlegene Distanzwaffen gibt.

Ein wesentliches Element des griechischen Feuers ist die Selbstentzündung auf dem Wasser. Das ist mit der geschilderten Rezeptur nicht. zu machen