Größe von Asteroiden und Planeten

Hallo,

ich habe mal eine blöde Frage, die mich schon seit längerem beschäftigt.
Im Universum gibt es ja Ausmaße, Entfernungen, und Größen, die ich/wir uns garnicht vorstellen können.

Ganz simpel: Kann es Asteroiden, oderPlaneten aus Gestein geben, die zum Beispiel: 1000 oder 1 Million mal größer sind, als die Erde ? Oder so weit von uns entfernt, daß wir es garnicht mal sehen können, Planeten oder gar Asteroiden so groß wie unsere ganze Galaxy? Die ganze Milchstraße?!

Ist das möglich oder gibt es „natürliche Grenzen der Größe in unserem All“, durch Mathematik zu beweisen, die absolut nicht zu toppen sind (weil es dann instabil wird )?

MfG
Olli

Ja, diese natürlichen Grenzen gibt es.

Die erste Grenze liegt bei ca 400 000 Erdmassen, die Chandrasekhar-Grenze, ab der „Normale“ materie Instabil wird, da durch die Gravitation die Atome kollabieren und sich ein Neutronenstern bildet.
(die genaue Grenzmasse eines spezifischen Objektes wäre von der Zusammensetzung abhängig)

Darüber kommt dann die Tolman-Oppenheimer-Volkoff-Grenze
Die ist wg gewisser Probleme bei der Bestimmung verschiedener parameter noch nicht so ganz klar, aber darüber kollabiert der ganze Kram weiter, um entweder ein Schwarzes Loch oder einen Quarkstern zu bilden…

Näheres dazu übrigens per Kugelsuche :smile:

LG
Mike

Vielen Dank, Mike!

Hallo,

ergänzend: es gibt weitere Grenzen.
Zum einen besteht das Universum im Wesentlichen aus Wasserstoff und Helium; all die schwereren Elemente (jene, die in Gesteinen stecken) sind in Sternen fabriziert worden, und nur jene, die durch eine Supernova rausgepustet wurden, können wir auch in die Hand nehmen. Zumindest wenn sie sich auf der Erde wiedergefunden haben. Das heißt aber, dass die Größe, die ein Planet erreichen kann, beschränkt ist, weil so ein Planet den ganzen Dreck eben aufsammeln muss. Da wird er nicht beliebig dick. Auszuschließen wären also so Sachen wie „so schwer wie eine Galaxie“ schon allein durch das dafür notwendige, aber nicht zur Verfügung stehende Material. Dafür sind Supernovae viel zu selten und das mit der Elementproduktion zu langsam. Schließlich sind in so einer Galaxie typischerweise 100000000000 (1E11) Sterne, also 100000000000000000000000000000000000000000 kg (1E11 * 1E30). :wink: Wenn das Material zur Verfügung stände, müsste man es dann ncoh effizent aufsammeln, und damit scheiden Größenordnungen von Sternmassen ebenfalls aus.

Außerdem passiert mit einem schweren Körper das, was mit schweren Körpern immer passiert: sie ziehen sich zusammen, heizen sich auf und die Temperaturen im Kern erreichen die notwendige Grenze für die Kernfusion, und man hat einen Stern. Wenn er schwer genug war.
Einen recht absonderlichen „Gesteins-Stern“, aber schwere Sterne verbraten auch (in Spätstadien) Kohlenstoff und Silicium. (Silicate, Carbonate können natürlich ihre molekularen Bindungen eh nicht aufrechterhalten bei den Temperaturen, es wird alles aufgebrochen und ionisiert. Es wäre also trotzdem kein „leuchtender Stein“). (Bei normalen Sternen gehört dann außenrum jede Menge (noch) unverbrannten leichten Elementen bis Wasserstoff.) Wenn es aber keine Prozesse gibt, die so schwere Gesteinsbrocken erzeugen, dann gibt es auch solche seltsamen Sterne nicht, wie ich sie eben beschrieben hab.

Um aber mal kurz die von dir verwendeten Zahlen zu verwenden: Erde ~10^25 kg, Sterne gibt es aber 10^29 kg (Temperatur für Kernfusion), bei 1 Mio. Erden wär man locker drüber (10 Sonnenmassen -> da wirds warm!).

Die Sachen gibts also nicht „durch Mathematik“ nicht, sondern durch Fehlen der notwendigen Prozesse, die diese Dinger erzeugen würden, und in ihrem Zustand erhalten. Ist wie im Leben: Wenn s keiner macht, dann gibts das nicht.

Grüße!
w.bars