großtechnische Energiespeicher

Hallo w-w-w,

angeregt durch diese Diskussion http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv… wollte ich mal nachfragen: wie sieht’s den mit den Alternativen (erneuerbaren Energien) aus?

Windkraft und Solarenergie - die beiden vermutlich größten langfristigen Hoffnungsträger für die Stromerzeugung in Deutschland - richten sich mit ihrer eingespeisten Leistung nicht unbedingt nach unserem aktuellen Bedarf.
Möglichkeit 1: soviele Anlagen installieren, dass zu 99,xx% immer der Bedarf gedeckt ist und die überflüssige Leistung abregeln (oder verkaufen) find ich keine gute Idee.
Möglichkeit 2: Installation von Energiespeichern. Da bin ich zur Zeit nicht auf dem Laufenden, gibt’s außer Pumpspeicherkraftwerken und vielen noch nicht ausgereiften Ideen inzwischen Systeme, die für einige Stunden etliche MW bis GW schnell abrufbare Reserve bereit halten oder auch Überschüsse aufnehmen können?

Oder muss ich mich früher oder später darauf einstellen, dass ich mein Licht nur bei Sonnenschein einschalten kann und elektrisch kochen oder meinen Rechner nutzen darf ich nur, wenn der Wind günstig steht? :wink:

Freu mich über Infos (bevorzugt zum Nachlesen mit Link).
Gruß
peherr

PS: wusste nicht so recht, in welches Brett. Bei Bedarf bitte verschieben!

Hallo peherr,:

Windkraft und Solarenergie - die beiden vermutlich größten
langfristigen Hoffnungsträger für die Stromerzeugung in
Deutschland - richten sich mit ihrer eingespeisten Leistung
nicht unbedingt nach unserem aktuellen Bedarf.

Naja, Hoffnungsträger? Ich habe nur eine Hoffnung: Daß man schnellstens wach wird und diese irrsinnigen Hoffnungen aus den 80er Jahren zu Grabe trägt. Bereits heute kann man kaum noch in irgendeine Richtung schauen, ohne eine vom Subventionswahn zugespargelte Landschaft zu sehen, in der windgetriebene Eurozermahlungsanlagen nebenbei ein paar Watt erzeugen.

Möglichkeit 1: soviele Anlagen installieren, dass zu 99,xx%
immer der Bedarf gedeckt ist und die überflüssige Leistung
abregeln (oder verkaufen) find ich keine gute Idee.

Ich auch nicht. Dazu müßte in jedem zweiten Vorgarten so ein Ding stehen. Oder man stellt solange die Küstengewässer zu, bis irgendein anderer herausfindet, daß damit das Kopulationsverhalten schwuler Baßtölpel bei Neumond gestört wird… dann schleppen die Fuzzis mit Geschirrtuch um den Hals ihre unmündigen Blagen staatlich geförderten DA zur Tofudemo eben auf´s Watt statt nach Gorleben. Und Solarzellen: Na gut, warum nicht, wenn man grad´ die Dachfläche frei hat. Ob das aber den Energiebedarf der Industrie decken wird… ich weiß nicht so recht…vielleicht dann, wenn man mit weiterem frickeln an der Ökosteuer auch den letzten produzierenden Betrieb in den Kaukasus verjagt hat.

Möglichkeit 2: Installation von Energiespeichern. Da bin ich
zur Zeit nicht auf dem Laufenden, gibt’s außer
Pumpspeicherkraftwerken und vielen noch nicht ausgereiften
Ideen inzwischen Systeme, die für einige Stunden etliche MW
bis GW schnell abrufbare Reserve bereit halten oder auch
Überschüsse aufnehmen können?

Strom speichern ist gar nicht so einfach. Ist auch gar nicht nötig.
Was uns fehlt ist letztendlich ein Übergang vom Kohlenstoff zur einzigen machbaren Alternative: Wasserstoff. Daß die ideologischen Dummbatze von rot-grün zuerst dafür sorgten, daß wir bald gar nichts mehr haben, BEVOR etwas Neues installiert ist war nicht anders zu erwarten. Erst die existierende Energiequelle verteuern, dann über die Flucht der Industrie jammern. Die heimische Kohle platt machen und gleichzeitig Kohle aus den ökologischen und menschenrechtlichen Gulags der Chinesen kaufen. Clever, diese Typen.

Oder muss ich mich früher oder später darauf einstellen, dass
ich mein Licht nur bei Sonnenschein einschalten kann und
elektrisch kochen oder meinen Rechner nutzen darf ich nur,
wenn der Wind günstig steht? :wink:

Nein, wir kaufen dann eben den Strom bei den Tschechen oder Russen, deren AKWs stehen ja schön weit weg…
Hätte man das ganze Geld, das nun in die sogenannten „EU-Beitrittsländer“ verschwendet wird, in die Förderung und Forschung der Kernfusion bei gleichzeitigem Aufbau einer Wasserstoffinfrastruktur gesteckt, dann hätten wir in 20-30 Jahren eine relativ billige Energiequelle. Und dann auch genug Geld, die inzwischen halbwegs herangereiften ehemaligen Sowjetsatellitenstaaten vorsichtig an EU-Standards heranzuführen.
Übrigens: Wasserstoff kann man ganz gut speichern, auch wenn die erforderliche Kryotechnik etwas aufwendiger ist. Sicherer als der spinnerte Traum einer mit Solarzellen gepflasterten Sahara ist das allemal - aber auch das wird man erst erkennen, wenn eine solche Solaranlage für Europa von ein paar religiösen Irren im Bettuch in die Luft gejagt wurde.

Gruß
BeLa

Möglichkeit 2: Installation von Energiespeichern. Da bin ich
zur Zeit nicht auf dem Laufenden, gibt’s außer
Pumpspeicherkraftwerken und vielen noch nicht ausgereiften
Ideen inzwischen Systeme, die für einige Stunden etliche MW
bis GW schnell abrufbare Reserve bereit halten oder auch
Überschüsse aufnehmen können?

Ich habe mal von einem „Druckluftkraftwerk“ gelesen. Dabei soll mit überschüssigem Grundlaststrom Luft komprimiert und in einer unterirdischen Kaverne gespeichert werden.

Im Bedarfsfall verwendet man die Luft dann zum Speisen einer Gasturbine, bei der man sich die Kompression der Verbrennungsluft (und die damit verbundenen Verluste) erspart.

Ob es dazu schon Prototypen gibt weiß ich nicht - jedenfalls klingt das System auch nicht allzu wirtschaftlich (Druckluft ist ein sehr teurer Energieträger).

LG
Stuffi

Was uns fehlt ist letztendlich ein Übergang vom Kohlenstoff
zur einzigen machbaren Alternative: Wasserstoff.

Warum das Kind mit dem Bade ausschütten? Wasserstoff hat ja durchaus seine Vorteile, aber ein Allheilmittel ist er auch nicht. Mit der Transport- und Lagerfähigkeit sieht es beispielsweise nicht so gut aus. OK, man kann ihn transportieren und lagern, aber es gibt dabei immer Verluste und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Treibstoff, von dem nichts mehr übrig ist, nachdem das Auto eine Woche in der Garage stand, auf große Begeisterung stoßen wird.

Ich halte es deshalb für vernüftiger, den Wasserstoff mit Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen. Letzterer ist nicht nur viel besser lager- und transportfähig, sondern könnte beispielsweise mit nur geringfügigen Modifikationen über das bestehende Tankstellennetz vertrieben werden. Auch die entsprechenden Motoren müssen nicht extra neu entwickelt werden, weil Methanol schon seit Jahrzehnten als Kraftstoff im Automobilrennsport verwendet wird. Die Terchnologie ist also vorhanden und erprobt.

Ähnliches gilt auch für stationäre Verbraucher, wie beispielsweise autonome Heizungsanlagen, die momentan mit Heizöl oder Erdgas betrieben werden. Auch die sind auf einen Brennstoff angewiesen, den man im Sommer in den Tank füllen kann, ohne befürchten zu müssen daß er sich bis zum Einbruch des Winters verflüchtigt hat. Wasserstoff kommt da nicht in Frage. Der ist eher etwas für Großverbraucher.

Hallo!

Übrigens: Wasserstoff kann man ganz gut speichern, auch wenn
die erforderliche Kryotechnik etwas aufwendiger ist. Sicherer
als der spinnerte Traum einer mit Solarzellen gepflasterten
Sahara ist das allemal…

Und mit welcher Energiequelle soll Wasserstoff erzeugt werden, wenn nicht per Elektrolyse aus Wasser mit Solaranlagen in den sonnenreichen Gegenden der Erde?

Die damit in Zusammenhang stehenden technischen Probleme sind lösbar. Es stellt sich vielmehr eine Aufgabe an die Politik, weil die sonnenreichsten Gegenden der Erde, z. B. im Sudan, politisch instabil sind.

Gruß
Wolfgang

Ich halte es deshalb für vernüftiger, den Wasserstoff mit
Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen. Letzterer ist nicht nur
viel besser lager- und transportfähig, sondern könnte
beispielsweise mit nur geringfügigen Modifikationen über das
bestehende Tankstellennetz vertrieben werden.

Hallo, Dr Stupid,
das hört sich doch interessant an.
Würde ja auch das CO2-Problem berühren. Gibt es in dieser Richtung schon mehr als den grundsätzlichen Gedanken? Wo kann man darüber mehr finden?
Gruß
Eckard

Würde ja auch das CO2-Problem berühren. Gibt es in
dieser Richtung schon mehr als den grundsätzlichen Gedanken?

Alle erforderlichen Technologien existieren bereits. Solange Gas und Öl aus der Erde sprudeln, ist das allerdings unwirtschaftlich.

Wo kann man darüber mehr finden?

Zur Abtrennung von Kohlendioxid aus Kraftwerksabgasen habe ich das hier gefunden:

http://www.bundestag.de/bic/analysen/2006/Kohlendiox…

Auf Seite 14 gibt es eine kurze Übersicht über die wichtigsten Trennverfahren.

Prinzipiell könnte man einige dieser Verfahren auch einsetzen, um Kohlendioxid aus der Luft zu extrahieren, aber ob das effektiver ist, als wenn man das Pflanzen überläßt, kann ich allerdings nicht sagen.

Die Umsetzung mit Wasserstoff ist dann pure technische Chemie. Die Reaktion von Wasserstoff und Kohlendioxid zu Methanol lief bei der herkömmlichen Methanolsynthese aus Synthesegas bereits als Nebenreaktion ab. Mittlerweile gibt es Verfahren, mit denen sie als Hauptreaktion genutzt werden kann:

http://www.springerlink.com/content/j2p26275mhjx715v/
http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=1602558

2 Like

Und mit welcher Energiequelle soll Wasserstoff erzeugt werden,
wenn nicht per Elektrolyse aus Wasser mit Solaranlagen in den
sonnenreichen Gegenden der Erde?

Es ginge zwar auch Wasser- oder Windkraft, aber im Großen Umfang kommt tatsächlich nur Solarenergie in Frage. Solarelektrisch muß es aber nicht unbedingt sein. Man kann Wasser auch durch Thermolyse in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegen. Die notwendigen Temperaturen werden in Turmkraftwerken erreicht. Auch die Nutzung spezieller Algen ist möglich und mitlerweile gibt es auch schon technische Verfahren zur photolytischen Zerlegung von Wasser, die durchaus mit Pflanzen konkurrieren können. Letzteres dürfte auf lange Sicht die größten Erfolgsaussichten haben.

http://www.springerlink.com/content/j2p26275mhjx715v/
http://cat.inist.fr/?aModele=afficheN&cpsidt=1602558

Danke, Dr Stupid,
zumindest die Membran-Methode des ersten Links hört sich vielversprechend an, während ich bei der zweiten wegen des HCOOH und dessen mutagener Wirkung doch einige Bedenken gegen den großtechnischen Einsatz hätte.

Jedenfalls spannend und möglicherweise tatsächlich ein Weg aus der Klemme :smile:

Grüße
Eckard

während ich bei der zweiten wegen des
HCOOH und dessen mutagener Wirkung doch einige Bedenken gegen
den großtechnischen Einsatz hätte.

Da sehe ich kein Problem. Die chemische Industrie arbeitet noch mit ganz anderen Sachen und man will das Methanol ja auch nicht trinken. Außerdem wäre eine Freisetzung von Ameisensäure in die Umwelt bei weitem nicht so problematisch wie beispielsweise ein Leck in einer Ölpipeline oder ein sinkender Öltanker.

Was uns fehlt ist letztendlich ein Übergang vom Kohlenstoff
zur einzigen machbaren Alternative: Wasserstoff.

Und der Wasserstoff fällt dann vom Himmel oder wo kriegst du den her?

Was uns fehlt ist letztendlich ein Übergang vom Kohlenstoff
zur einzigen machbaren Alternative: Wasserstoff.

Warum das Kind mit dem Bade ausschütten? Wasserstoff hat ja
durchaus seine Vorteile, aber ein Allheilmittel ist er auch
nicht. Mit der Transport- und Lagerfähigkeit sieht es
beispielsweise nicht so gut aus. OK, man kann ihn
transportieren und lagern, aber es gibt dabei immer Verluste
und ich kann mir nicht vorstellen, daß ein Treibstoff, von dem
nichts mehr übrig ist, nachdem das Auto eine Woche in der
Garage stand, auf große Begeisterung stoßen wird.

Das Problem besteht m.E. eher darin, daß die verfügbaren Speicher nicht für diese Aufgaben ausgelegt sind - ebenso wie fast alle Fahrzeuge. Es wird der Tag kommen, an dem man nicht mehr versucht, H2-Tanks, Brennstoffzellen und E-Motoren in einem Fahrzeug unterzubringen, dessen Raumaufteilung und Grundkonzept über 100 Jahre alt ist. Daran krankt die Entwicklung (und daran, daß Geld und Zeit für werbewirksame Bastarde á la Toyota Hybrid verpulvert wird), irgendwann wird man anfangen, Fahrzeuge um die Antriebe der Zukunft herum zu bauen. Da kann dann auch Methanol seinen Platz haben, klar.

Ich halte es deshalb für vernüftiger, den Wasserstoff mit
Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen.

Das Problem wird: Woher das CO2 nehmen? Die paar ppm aus der Luft zu fischen wird wenig wirtschaftlich sein. Und wenn Öl und Gas alle sind und das (bis dahin garantiert) in Teilstaaten zerbrochene Ex-sozialistische China weiß, daß Europa nach Schließung der letzten eigenen Zechen sich zum zweiten Mal in Geiselhaft eines einzelnen Energielieferanten befindet?

Letzterer ist nicht nur
viel besser lager- und transportfähig, sondern könnte
beispielsweise mit nur geringfügigen Modifikationen über das
bestehende Tankstellennetz vertrieben werden. Auch die
entsprechenden Motoren müssen nicht extra neu entwickelt
werden, weil Methanol schon seit Jahrzehnten als Kraftstoff im
Automobilrennsport verwendet wird. Die Terchnologie ist also
vorhanden und erprobt.

Das ist alles richtig - aber ob es genug Methanol geben wird (s.o.)?

Ähnliches gilt auch für stationäre Verbraucher, wie
beispielsweise autonome Heizungsanlagen, die momentan mit
Heizöl oder Erdgas betrieben werden. Auch die sind auf einen
Brennstoff angewiesen, den man im Sommer in den Tank füllen
kann, ohne befürchten zu müssen daß er sich bis zum Einbruch
des Winters verflüchtigt hat. Wasserstoff kommt da nicht in
Frage. Der ist eher etwas für Großverbraucher.

Ich bin ziemlich sicher, daß man die Speicherung von H2 in den Griff kriegen kann.
Ach ja, im thread fragte jemand, wo denn der Wasserstoff herkommen soll.
Nein, er fällt nicht vom Himmel. Aber beim Blick nach oben sieht man, wie die Energie für die Wasserhydrolyse erzeugt werden kann: Fusion.

Gruß
BeLa

Ich habe mal von einem „Druckluftkraftwerk“ gelesen. Dabei
soll mit überschüssigem Grundlaststrom Luft komprimiert und in
einer unterirdischen Kaverne gespeichert werden.

Im Bedarfsfall verwendet man die Luft dann zum Speisen einer
Gasturbine, bei der man sich die Kompression der
Verbrennungsluft (und die damit verbundenen Verluste) erspart.

Ob es dazu schon Prototypen gibt weiß ich nicht - jedenfalls
klingt das System auch nicht allzu wirtschaftlich (Druckluft
ist ein sehr teurer Energieträger).

Hi Stuffi,
Diese Druckluftkraftwerke sind mir von der Konzeption her auch bekannt - eine der angesprochenen Ideen …
Zur finanziellen Beurteilung kann ich nix sagen. Kostet Druckluft in einem Tank signifikant mehr als Wasser auf einen Berg hochzupumpen, um es dann wieder ablaufen zu lassen? Weiß ich nicht …

Gruß
peherr

Kostet
Druckluft in einem Tank signifikant mehr als Wasser auf einen
Berg hochzupumpen, um es dann wieder ablaufen zu lassen? Weiß
ich nicht …

Ich würde schon sagen…
Schließlich wird die Luft dabei ziemlich heiß (diese Wärme ist für den Prozess verloren), Wasser als inkompressibles Medium macht das nicht.

LG
Stuffi

Hi BeLa,

Es wird der Tag kommen, an dem man nicht
mehr versucht, H2-Tanks, Brennstoffzellen und E-Motoren in
einem Fahrzeug unterzubringen, dessen Raumaufteilung und
Grundkonzept über 100 Jahre alt ist.

Dann bring das mal der Bevölkerung bei, dass sich das Fahrzeug plötzlich grundlegend geändert hat. Die Akzeptanz ist ja meines Wissens für die übergangsweise Hybrid-Technik nicht groß. „Wie, nur 70PS? Ich brauch meine 200 Pferde, um 0,1s schneller die 100km/h zu erreichen als der da drüben.“ Und dann plötzlich ein komplett neues Fahrzeugkonzept?

Daran krankt die
Entwicklung (und daran, daß Geld und Zeit für werbewirksame
Bastarde á la Toyota Hybrid verpulvert wird), irgendwann wird
man anfangen, Fahrzeuge um die Antriebe der Zukunft herum zu
bauen. Da kann dann auch Methanol seinen Platz haben, klar.

Ich halte es deshalb für vernüftiger, den Wasserstoff mit
Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen.

Das Problem wird: Woher das CO2 nehmen? Die paar ppm aus der
Luft zu fischen wird wenig wirtschaftlich sein.

Es gibt ja Überlegungen, bei neuen Kohlekraftwerken das CO2 abzuscheiden und irgendwo zu lagern (alte Ergaslagerstetten zum Bleistift). Noch einfacher wird’s, wenn man die Kohle direkt mit reinem Sauerstoff feuert. Dann muss man das Rauchgas gar nicht mehr trennen, sondern kann gleich alles einbunkern … Hauptsache, es wird bei der Stromgewinnung kein CO2 mehr in die Atmosphäre ausgestoßen!

Und wenn Öl
und Gas alle sind und das (bis dahin garantiert) in
Teilstaaten zerbrochene Ex-sozialistische China weiß, daß
Europa nach Schließung der letzten eigenen Zechen sich zum
zweiten Mal in Geiselhaft eines einzelnen Energielieferanten
befindet?

Dann bauen wir halt andere Kraftwerke. :smile: Allerdings hab’ ich in letzter Zeit mehrere Statistiken gesehen, die sagen, Kohle hält noch für mindestens 100 Jahre - damit kann man 2 Kraftwerksgenerationen betreiben und hat also noch Zeit … :smile:

aber ob es genug Methanol geben wird
(s.o.)?

Jein. Dank CO2-Abscheidung direkt beim Großerzeuger stehen in dieser Hinsicht wohl einige t zur Verfügung. Ob man die dann am Schluß doch in die Luft blasen will, weiß ich nicht.

Ich bin ziemlich sicher, daß man die Speicherung von H2 in den
Griff kriegen kann.
Ach ja, im thread fragte jemand, wo denn der Wasserstoff
herkommen soll.
Nein, er fällt nicht vom Himmel. Aber beim Blick nach oben
sieht man, wie die Energie für die Wasserhydrolyse erzeugt
werden kann: Fusion.

Also im Endeffekt wieder Kernenergie, die ja aus politischen Gründen zur Zeit Stück für Stück dicht gemacht wird …

Übrigens, zu deiner ersten Antwort: muss man denn die Photovoltaik-Anlagen in Nordafrika gleich kaputt machen? Langt doch wenn man das Bettlaken drüber legt. :wink:
Ach ja, in jenen Breitengraden wird wohl eher Solarthermie das Mittel der Wahl sein.

Gruß,
peherr

Ich halte es deshalb für vernüftiger, den Wasserstoff mit
Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen.

Das Problem wird: Woher das CO2 nehmen?

Im Idealfall aus den Abgasen der Methanolverbrennung. Und was bei mobilen Verbrauchern verloren geht, kann man mit Biomasse ausgleichen oder direkt aus der Luft holen.

Die paar ppm aus der
Luft zu fischen wird wenig wirtschaftlich sein.

Erzähl das den Pflanzen.

Ich bin ziemlich sicher, daß man die Speicherung von H2 in den
Griff kriegen kann.

Man kann natürlich hoffen, daß man irgendwann irgendwie alle Probleme löst. Besonders realistisch ist das aber nicht.

Wasserhydrolyse

Das muß ich mir merken.

Fusion

Auch das ist Zukunftsmusik. Es ist noch nicht absehbar, wann wir die kontrollierte Kernfusion beherrschen. Bis dahin sollte man sich etwas besseres überlegen, als fossile Brennstoffe.

Im Idealfall aus den Abgasen der Methanolverbrennung. Und was
bei mobilen Verbrauchern verloren geht, kann man mit Biomasse
ausgleichen oder direkt aus der Luft holen.

Hmmm… 100%ig ist diese Rückgewinnung aber auch nicht - woher die Verluste ausgleichen?

Die paar ppm aus der
Luft zu fischen wird wenig wirtschaftlich sein.

Erzähl das den Pflanzen.

Gerne. Die haben ja auch jede Menge Zeit. Unsereiner wird sich sinnvollerweise eher den großen (i.S.v. konzentrierten) Vorkommen zuwenden…

Ich bin ziemlich sicher, daß man die Speicherung von H2 in den
Griff kriegen kann.

Man kann natürlich hoffen, daß man irgendwann irgendwie alle
Probleme löst. Besonders realistisch ist das aber nicht.

Sicher nicht für jede Anwendung - ich behaupte nicht, daß ich für alles und jeden das Patentrezept habe.

Wasserhydrolyse

Das muß ich mir merken.

Jaja, du hast ja recht. Es sollte auch „Wasserelektrolyse“ heißen. Nicht mehr hauen, bitte :smile:)

Fusion

Auch das ist Zukunftsmusik.

Richtig. Aber wenn wir nicht ein bißchen aus dem Quark kommen beim Komponieren, dann wird die Uraufführung nie stattfinden.

Es ist noch nicht absehbar, wann
wir die kontrollierte Kernfusion beherrschen. Bis dahin sollte
man sich etwas besseres überlegen, als fossile Brennstoffe.

Auch richtig - irgendwann werden CH-verbindungen zu wertvoll, um sie zu verheizen - eigentlich sind sie das jetzt schon.

Falls ich zu sehr als Miesmacher rüberkomme, das war so nicht gemeint. Aber einer muß ja ab und an den advocatus diabioli spielen, ohne sich dabei gleich ganz in „geht nicht“ zu verrennen.

Gruß
BeLa

Dann bring das mal der Bevölkerung bei, dass sich das Fahrzeug
plötzlich grundlegend geändert hat. Die Akzeptanz ist ja
meines Wissens für die übergangsweise Hybrid-Technik nicht
groß. „Wie, nur 70PS? Ich brauch meine 200 Pferde, um 0,1s
schneller die 100km/h zu erreichen als der da drüben.“ Und
dann plötzlich ein komplett neues Fahrzeugkonzept?

Dies wird sich ganz normal über den Preis regeln. Wenn ein Auto mit alternativem Antrieb zur Verfügung steht, welches billiger in Beschaffung+Unterhalt ist, dann wird in eingem gewissen Zeitraum der Großteil der Leute umsteigen. Und selbst die von dir o.g. Personen werden dann wohl oder übel nachziehen, denn ihnen werden schlichtweg die Tankstellen fehlen, um ihre Benzin-Autos vernünftig weiter fahren zu können.

Fusion.

Also im Endeffekt wieder Kernenergie, die ja aus politischen
Gründen zur Zeit Stück für Stück dicht gemacht wird …

Fusion ist zwar Kernenergie, unterscheidet sich aber sowohl in der Technik als auch im Gefahrenpotenzial extrem von der heutigen Spaltungstechnik.

Im Idealfall aus den Abgasen der Methanolverbrennung. Und was
bei mobilen Verbrauchern verloren geht, kann man mit Biomasse
ausgleichen oder direkt aus der Luft holen.

Hmmm… 100%ig ist diese Rückgewinnung aber auch nicht - woher
die Verluste ausgleichen?

Das steht doch da!?

Die paar ppm aus der
Luft zu fischen wird wenig wirtschaftlich sein.

Erzähl das den Pflanzen.

Gerne. Die haben ja auch jede Menge Zeit.

Wir auch. Sonst würden wir ja keine Land- und Forstwirtschaft betreiben.

Ich meine: Thermolyse ist Müll, zuviel Wärmeverschwendung.
Wenn man einen höheren Wirkungsgrad(auch finanziell) als mit Elektrovoltaic erzielen möchte, kommt nur ein Dampferzeuger mit Gasturbine und Parabolspiegel in Frage.
Was die in Spanien gebaut haben, muß nicht das technische Optimum darstellen.

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