Grottenschlechte Schulbücher

Hi allerseits
Mich würde mal interessieren, warum so viele naturwissenschaftliche und mathematische Schulbücher derartig MIES sind. So schlecht, das man teilweise gar nicht verstehen kann, was der Autor eigentlich sagen will. Wichtige Dinge werden so kompliziert erklärt, das sie von den meisten Schülern nicht begriffen werden. Von fehlerhaften Aufgaben sehe ich mal ab, sowas kann schon mal passieren.
Ich nenne jetzt keine Titel, weil ich eigentlich keine wirklich GUTEN Schulbücher kennen.

Dadurch erklärt sich m.E. somanches, unter anderem die alles andere als brillianten Leistungen der Schüler in den naturwissenschaftlichen Fächern.

Wenn ich jemandem was erklären soll (z.B. Chemie oder Geographie) dann hol ich meine alten Uni-Wälzer raus. Die sind zwar nicht nach Lehrplan, aber dafür verständlich.

Sollte sich ein Schulbuchautor unter euch befinden, bitte nicht beleidigt sein.

Gruss
Mike

Mich würde mal interessieren, warum so viele
naturwissenschaftliche und mathematische Schulbücher derartig
MIES sind. So schlecht, das man teilweise gar nicht verstehen
kann, was der Autor eigentlich sagen will. Wichtige Dinge
werden so kompliziert erklärt, das sie von den meisten
Schülern nicht begriffen werden. Von fehlerhaften Aufgaben
sehe ich mal ab, sowas kann schon mal passieren.

Ich hab’s mal beruflich in Richtung gymnasiales Lehramt in Bayern probiert, und fand schon damals die Bücher am anschaulichsten und am besten, die in Schulen nicht als Lehrbücher zugelassen waren. Manche waren so gut, mitreisend, interesant und weit weg vom „Schulbuch“, daß ich sie heute noch im Regal stehen habe (Sexl/Raab : Physik).

IMHO haben Schulbuchverlage genug zu tun, die kulturell-förderale Vielfalt der Mathematik- und Physik (wie geht das Emotikon für "äußerster Sarkasmus + tiefste Ironie?) so kostensparend wie möglich nachzubilden. Und die Kultusministerien haben soviel damit zu tun die kulturell-förderale Vielfalt der Mathematik- und Physik zu vertiefen, daß für sinnvolle, effiziente Lehrpläne kein Personal mehr da ist.

eljot
*dernatürlichalleswiedersehrübersüitztsieht*

War schon immer so…
Ich bin noch nicht lange Lehrer, aber als ich
mich mal ueber den Lambacher-Schweizer beschweren
wollte (Erstens fehlerhaft, und zweitens
verschiedene Versionen unter der selben
Bestellnummer erhaeltlich, da macht Hausaufgaben
Vergleichen Spass!!!) habe ich von erfahreneren
Lehrern gehoert, das sei schon immer so gewesen.

Ich verstehs auch nicht. Es gibt ja schliesslich
kein Monopol eines Verlages oder sowas.

Marco

Tolle HP
Hi Jochen,

super originelle HP hast Du. Mit dem Teil kann man sich richtig beschäftigen.

Hauser

ich denk mal, daß sich ein evtl. studierter schulbuchautor einfach nimmer in die lage eines „dummen“ realschülers oder so versetzen kann. ER weiß ja, wie’s funktioniert. aber das einem schüler klar zu machen, der noch nie davon gehört hat, is für viele schon ein problem. ich denk, es gehört schon ein talent dazu, komplizierte vorgänge so zu erklären, daß auch der „einfache“ mensch was damit anfangen kann.

gruß

michael

Hallo Mike,

ich nenne dieses Phänomen Anfängerschwierigkeiten-Blindheit des Experten

Wenn man sich schon so und so lange mit einer Thematik beschäftigt, merkt man nicht mehr das viele Dinge eben
NICHT selbstverständlich vorrausgesetzt werden können.

Eine relative gewagte Erklärung dafür ist
das (vor allem konservative) Leute mit ihrer „Elite“ unter sich
bleiben wollen. Es gibt ja immer ein paar Schüler die trotzdem
sehr gut sind. Der Rest soll möglichst dumm bleiben.

Ich denke wenn sich ein Schulbuch Autor WÄHREND des Schreibens
mit Schülern zusammensetzt dann kann er es durch diese Rückkopplung verständlich schreiben und AUCH Experte für
Anfängerschwierigkeiten werden.

Allen Schülern empfehle ich in die Stadtbibliothek oder
evtl. auch Uni-Bibliothek zu gehen, und die dortigen Mathe,
Physik usw. Bücher mal bei dem Thema aufzuschlagen das gerade in
der Schule dran ist

Wenn es schwer verständlich ist: WEGLEGEN und das nächste hernehmen !

Meine Erfahrung ander Uni ist: unter 10-20 Büchern sind dann
1-2 dabei die gut verständlich sind.

Und ansonsten Hilfe zur Selbsthilfe:
eine gute Klassenarbeitsvorbereitung sind eigene verständlich geschriebene Lerninhalte.
Und die können dann von Jahrgang zu Jahrgang weiter
gegeben und erweitert werden

Sowas ist an den Unis ganz normal

ich mach mich jetzt mal auf die Suche im Web nach Seiten die
sich mit guten Fachbüchern beschäftigen

mfg sl

P.S.: Wenn irgendein Schulbuch-Autor wegen diesen Beiträgen
beleidigt sein sollte

sage ich dazu: im Fach Kritik annehmen bzw. überprüfen durchgefallen !

Es wäre längstens an der Zeit in diesem Fach Nachhilfe zu nehmen!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Wenn man sich schon so und so lange mit einer Thematik
beschäftigt, merkt man nicht mehr das viele Dinge eben
NICHT selbstverständlich vorrausgesetzt werden können.

Wenns nur das waere, waers kein Problem.
Das wirklich schlimme ist, dass man sich auf die
fachliche Korrektheit von Angaben in Schulbuechern selten
bis nie verlassen kann. Es gibt selten Quellenangaben,
wenn, dann manchmal sogar falsche, unloesbare
Übungsaufgaben,…

Mit anderen Worten: Wer aus Schulbüchern lernt,
hat viele falschen Dinge gelernt, und es ist natuerlich
schwierig, zu unterscheiden, was nun richtig und was
falsch ist, zumindest wenn man gerade mitten im Lernen
steckt.

Marco

Wirtschaftliche Gründe…
Hi

Könnten auch ganz schlichte wirtschaftliche Gründe mit hereinspielen. Wer ein allgemeines Lehrbuch schreibt, wird sehr darauf achten das es gut und korrekt ist, weil er, bzw sein Verlag, es ja VERKAUFEN möchte. Wenn ein Lehrbuch schlecht ist, spricht es sich in der Zielgruppe schnell herum und das Ding liegt dann wie Blei in den Regalen, (und der Verlag grillt den Autor)

Bei einem Schulbuch ist, sobald es angenommen wird, der Absatz garantiert. Konkurrenz findet nicht statt, egal was für ein Unsinn drin steht.

Was mich jetzt blos noch interessiert: Welche DUMMBEUTEL prüfen eigentlich diese Schulbücher auf fachliche Richtigkeit?

Gruss
Mike

Was mich jetzt blos noch interessiert: Welche DUMMBEUTEL
prüfen eigentlich diese Schulbücher auf fachliche Richtigkeit?

Ich weiss nicht, ob Dus wirklich nicht weisst, deshalb
eine Antwort in normalem Ton:

Die Lehrer eines Faches entscheiden i.A. in einer
Fachkonferenz darueber, welches Buch sie beantragen.

Neben wirtschaftlichen Gruenden spielen hier auch
paedagogische Gruende eine Rolle.
Es gibt oft heftig gefuehrte Diskussionen, welches
Schulbuch das geringste Uebel ist. Aber wenn es
Dich interessiert, dann schau in einer guten Buecherei,
oder in der naechsten Schule nach Lehrbuechern von
anderen Verlagen fuer die gleiche Klasse und das gleiche
Fach.

Ich fuerchte, Du wirst erstaunt sein, wie wenig
sich die Lehrbuecher in deinem Kritikpunkt unterscheiden.

Marco

Wahl zwischen Pest oder Krätze
Hi Marco

Was mich jetzt blos noch interessiert: Welche DUMMBEUTEL
prüfen eigentlich diese Schulbücher auf fachliche Richtigkeit?

Ich weiss nicht, ob Dus wirklich nicht weisst, deshalb
eine Antwort in normalem Ton:

Doch, ich bin mir dessen voll bewusst, aber das ist doch für die Lehrer nur die Wahl zwischen Pest und Krätze, um es mal ganz böse auszudrücken. Die Entscheidung der Lehrer hat ja offenbar keinerlei Einfluss darauf, das ein mieses Buch (selbst wenn es das „beste“ ist) nochmal zur Überarbeitung zurück an den Verlag muss.

Ich hab mich evtl. ein wenig falsch ausgedrückt.Ich meine ein Lektorat,oder Review bevor (!) das Buch in die Massenproduktion geht. Sprich, ein paar Leute (unter anderem auch ein paar Schüler!) schauen sich das Ding an, rechnen die Übungsaufgaben durch, beseitigen logische Hudeleien, Sprachliche Stilblüten, und natürlich möglichst viele fachlichen Fehler.
So wie die Dinger derzeit aussehen, findet eine vorherige genaue Kontrolle nicht statt (oder nur unzureichend).

Ich kenne z.B. im Bereich Chemie kein einziges Schulbuch, das nicht mehr oder minder daneben ist. WIESO schaffen diese Bücher es überhaupt so weit, das Lehrer entscheiden müssen, welches dieser Dinger sie jetzt verwenden müssen. (Die armen Schweine, die mit sowas Untericht machen müssen)

Ich fuerchte, Du wirst erstaunt sein, wie wenig
sich die Lehrbuecher in deinem Kritikpunkt unterscheiden.

In der Hinsicht wundert mich gar nichts mehr…
Was mich aber immer mehr wundert, wieso die deutschen Schüler in den Nat- Wiss noch so gut sind, nach den Schulbüchern sollten wir uns etwa auf dem Niveau von Obervolta befinden… Wir scheinen doch noch ganz gute Lehrer zu haben.

Gruss
und nix für ungut
aber es regt mich furchtbar auf
Mike
derseinerSchwägerinmalwiederbeiChemiegeholfenhat…
… undsichnochnichtganzdavonerholthat