Gründungszuschuss für Heilpraktiker? Krankenvers?

Hallo liebe Experten

Vor einem Monat habe ich die Prüfung zum Heilpraktiker für Psychotherapie bestanden. Nun überlege ich, eine Praxis zu eröffnen und mich selbständig zu machen. Surfe schon seit Tagen im Netz und hier rum, aber ich habe noch zwei Fragen und ich hoffe, Ihr könnte mir helfen:

  1. Zurzeit bin ich noch angestellt in einem Versicherungsunternehmen. Wenn ich kündige und nach drei Monaten Sperre theoretisch Anspruch auf Arbeitslosengeld hätte, könnte ich dann einen Gründungszuschuss beantragen??? Gilt der auch für Freiberufler???

  2. Eine Bekannte erwähnte vor kurzem, dass es neuerdings (oder zukünftig) wohl im Rahmen der Gesundheitsreform eine „Pflicht“-Krankenversicherung für Selbständige geben soll, die günstig sein wird. Hat da jemand schon von gehört???

Wer wissen möchte, mit welcher Arbeit ich mich als Heilpraktiker psych. selbständig machen möchte (wenn das für die Beantwortung der Fragen wichtig ist…) dann einmal auf www.astrologie-er-leben.de schauen.

Vielen Dank im voraus.
Liebe Grüße
Ilka

Hi Ilka,

  1. Zurzeit bin ich noch angestellt in einem
    Versicherungsunternehmen. Wenn ich kündige und nach drei
    Monaten Sperre theoretisch Anspruch auf Arbeitslosengeld
    hätte, könnte ich dann einen Gründungszuschuss beantragen???
    Gilt der auch für Freiberufler???

aus: http://www.foerderland.de/1557.0.html#c12052
Tragfähigkeitsbescheinigung
Um den Zuschuss zu erhalten, benötigt der Gründer - wie bisher auch - eine positive Stellungnahme einer fachkundigen Stelle, die die Tragfähigkeit des Geschäftskonzeptes des Gründers bescheinigt.
Der Gründer legt hierzu der fachkundigen Stelle seinen Businessplan/ Geschäftsplan zur Beurteilung vor.

Ob eine solche obskure astrologische Beratung förderungswürdig ist, kann ich dir nicht sagen. Ich vermute mal, nein.
Geschafft hat das schon mal jemand: http://ichag.vnr.de/gruenderidee/index_32818.html

mfg Ulrich

Hallo Ulrich
Danke für die Antwort und den Tipp.
Eine positive Stellungnahme einer fachkundigen Stelle ist kein Problem. Aufstellungsarbeit ist grundsätzlich im Bereich systemische Familientherapie bei Heilpraktikern für Psychotherapie anerkannt - also keine „obskure“ astrologische Beratung :smile:), sondern Aufstellungsarbeit ist eine psychologische Therapieform.

Mir geht es in erster Linie darum zu erfahren, ob Freiberufler wie Heilpraktiker oder Heilpraktiker für Psychotherapie der Gründungszuschuss „zusteht“. Und wie das mit der besagten „Pflicht“-Krankenversicherung für Selbständige aussieht.

Schönen Abend noch
Ilka

Hallo Ilka!

Aufstellungsarbeit ist grundsätzlich im Bereich
systemische Familientherapie bei Heilpraktikern für
Psychotherapie anerkannt - also keine „obskure“ astrologische
Beratung :smile:), sondern Aufstellungsarbeit ist eine
psychologische Therapieform.

Ein paar Deiner Homepage http://www.astrologie-er-leben.de/index.php entnommene Stichworte:

„Feng Shui, Nahtoderlebnisse, Kartenlegen und Engelarbeit.
Reinkarnationstherapie in Verbindung mit Prana-Energie
Bachblüten, Bioresonanz, diverse homöopathische Mittel, Hydro-Colon-Therapie, Kinesiologie, Reiki“

Wenn das nicht obskur ist, weiß ich nicht, was man sonst so titulieren könnte :smile:.

Wenn Du einen Zuschuß aus der Staatskasse haben willst, mußt Du glaubhaft machen, daß Deine … ähem … Tätigkeit zu einer nachhaltig tragfähigen Existenz führt. Du wirst bestimmt jemanden finden, der das mit Stempel und Unterschrift bestätigt. Das ist aber letztlich nebensächlich, immerhin willst Du Deine feste Anstellung aufgeben. Damit solcher Schritt verantwortbar wird und nicht im wirtschaftlichen Desaster endet, nützen Dir Kartenlegen und irgendwelche Stempel gar nichts. Du brauchst zahlende Kunden. Nur mit Zahlungseingängen kannst Du Deinen Kühlschrank füllen und eine Krankenversicherung bezahlen. Es war zwar noch nie empfehlenswert, aber bisher konnte man als Selbständiger in den meisten Tätigkeiten auch ohne KV leben. Nach Inkrafttreten der Änderungen im Zuge der Gesundheitsreform mußt Du Dich versichern, was ganz sicher zutiefst vernünftig ist. Schließlich helfen auch Bachblüten und Bioresonanz nicht weiter, wenn Du Dir den Haxen oder andere Gräten brichst.

Ungefragt ein Rat von mir: Melde beim Finanzamt Deine freiberufliche Tätigkeit an, aber betreibe Hydro-Colon-Therapie und Kinesiologie zunächst neben Deinem Broterwerb als Angestellte. Damit ersparst Du Dir sonst absehbar auftretende existentielle Sorgen, die Karma und Prana-Energie beträchtlich stören können.

Gruß
Wolfgang

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Hi Wolfgang,

ist es nicht schön, dass unser Staat Alternativen zum langweiligen, aufreibenden Studium vorsieht…

Warum also Psychologie oder Medizin studieren, Examina ablegen, Zusatzausbildung für Psychotherapie machen, wenn man auf dem Markt sich auch als Heilpraktiker tummeln kann.

Dier Staat ist derart Banane…

Hallo!

Der Staat ist derart Banane…

Staatlicherseits sind die Befugnisse von Psycho-Heilpraktikern, die neben einem Hauptschulabschluß über keinerlei geregelte Ausbildung verfügen müssen, so eingeschränkt, daß sie nicht viel Schaden anrichten können.

Ob das Tätowieren von Arschgeweihen, der Versand gebrauchter Damenschlüpfer, Rutengängerei und Horoskoperstellung sinnvolle Tätigkeiten sind, hat der Staat nicht zu entscheiden. Es gibt eine Nachfrage/ein Bedürfnis und wer eine Nachfrage auf eigene Rechnung befriedigt, handelt als Unternehmer. Wenn genug übrig bleibt, um davon zu leben, ist alles gut.

Wenn man auf den Staat schimpfen will: Für dubiose Riesenunternehmen, die mindestens so abstruses Zeug wie Eso-Heiler veranstalten, macht der Staat sogar das Inkasso bei den Kunden und bildet auf Staatskosten die Mitarbeiter aus, nämlich für die Kirchen.

Gruß
Wolfgang

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Hallo, Wolfgang

Hm, hast Du was falsch verstanden? Oder ich mich nicht klar ausgedrückt???
Feng Shui, Kinesiologie, Reinkarntationstherapie, Colon-Hydro-Therapie etc. - das alles biete ich nicht an und arbeite nicht in dem Bereich. Ich habe damit lediglich Selbsterfahrungen gesammelt auf der Suche nach Hilfe. Hat nichts mit meiner Arbeit zu tun.
Ich habe mich zum Aufsteller ausbilden lassen und bin Heilpraktikerin für Psychotherapie.
Natürlich bin ich beim Finanzamt angemeldet und natürlich habe ich auch meinen Arbeitgeber um Erlaubnis gefragt. Ich versteuere meine Einnahmen und habe tatsächlich inzwischen ein großes Klientel, sonst würde ich den Schritt in die Selbständigkeit nicht erwägen. Bin ja nicht mehr 15 und blauäugig. Danke für die Besorgnis :smile:
Ich will keinen Zuschuss fürs Kartenlegen - das Seminar gibt übrigens ein Kollege von mir, ich organisiere nur.
Wie ich schon sagte, bin ich Versicherungskauffrau. Da werde ich bestimmt nicht auf eine Krankenversicherung verzichten. Himmel - nein. Schulmedizin ist immer noch wichtig. Die Kombination von Schulmedizin und Alternativer Therapie ist meiner Meinung nach wichtig.
Aber gut - diese Ausführungen gehören nicht an dieses Brett.

Ich wollte lediglich Infos zum Gründungszuschuss und keine Bewertung meiner Arbeit. Ich weiß, dass ich gut bin und anderen Menschen helfen kann :smile:

Liebe Grüße
Ilka

*g*

nun…was Heilpraktiker dürfen ist das Eine, was sie tun das Andere. Leider gibt es machen, der sich derart erleuchtet fühlt, dass er schon mal die Grenzen vergißt.

Wenn sich wer die Karten legen lassen will oder schwarzmagische Tränke gebraut haben möchte…bitte sehr. Aber Psychologie sollte da dann doch strikt draussen bleiben… .

Und das die Amtskirchen massiv verwöhnt werden vom Staat und die KiSt weltweit einzigartig ist, ist sicher keine Frage

Hallo Ilka!

Hm, hast Du was falsch verstanden?

Nein, ich habe durchaus verstanden, worum es geht und ja, die Szene der Psycho-Heilpraktiker mitsamt einschlägiger „Ausbildungsstätten“ ist mir bekannt. Ich hatte vor ein paar Jahren durch eine Freundin das Vergnügen.

Ich habe mich zum Aufsteller ausbilden lassen…

Eben drum. Okkultismus und Esoterik. Solcherlei Ausbildung ist ungefähr so fundiert wie Seminare mit Rollenspielen zur Selbstfindung durch Holzhacken (kannst Du bei mir machen, ich hab noch ein paar nur auf Dich wartende Festmeter Buche).

Derlei Abwertungen Bewertungen spielen aber im Rahmen einer Existenzgründung keine Rolle. Ginge es nach Sinn und Unsinn wirtschaftlicher Betätigung, müßte man von Vermögensberatern, über Fingernagelstudios bis zu Ebay-Kümmerexistenzen alles einstampfen. Interessant ist einzig die wirtschaftliche Tragfähigkeit einer Unternehmung. Genau daran melde ich Zweifel an. Mir persönlich ist es herzlich egal, was Du machst, aber in Deinem ureigendsten Interesse solltest Du die wirtschaftliche Tragfähigkeit Deines Vorhabens hinterfragen. Dazu gehört wie bei jedem Geschäft ein Geschäftsplan, den Du ohnehin brauchst, sobald Du Geld aus öffentlicher Kasse haben willst.

Aus Deinem Geschäftsplan sollte u. a. hervorgehen, wie Du an zahlende Kunden kommen willst. Auch ein paar Gedanken zur Wettbewerbssituation können nicht schaden. Solche Gedanken muß sich auch jeder andere Dienstleister machen. Gibt es im Umkreis des Standortes bereits mehrere vergleichbare Dienstleister, wird die Luft dünn. Bei Psycho- Heilpraktikern wird die Luft ganz besondern dünn, weil die seltsamen Schulen Massen von Bäckerei-Fachverkäuferinnen, Hausfrauen und Arbeitslosen anlocken. Schließlich erschöpft sich die Eingangsvoraussetzung in der Fähigkeit, den eigenen Namen schreiben zu können und die Kursuskosten irgendwie aufzubringen. Als Folge tummeln sich tausende dubiose und von ihren Heilerfähigkeiten überzeugte Psycho-Heilpraktiker am Markt, die Aufstellungen feilbieten. Leben können von solcher Tätigkeit nur wenige.

Gruß
Wolfgang

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