Grüne zukünftig für Kernkraft ?

Hallihallo,

ich hab da eine interessante These, die ich gerne zum besten geben möchte…

Wie die Grünen momentan zur Energiegewinnung aus Kernkraft stehen ist wohl allgemein bekannt…

Allerdings stellt sich auch hier langsam die Erkenntnis ein, daß die gesteckten Ziele von einer Energiegewinnung aus regenativen Energien langfristig keine große Rolle spielen werden, daß heißt sie wird auch weiterhin ein Nischendasein mit wenigen Prozenten am Gesamtbedarf fristen…

Die beiden großen Energielieferanten werden also auch zukünftig die Kernenergie und die Energie aus fossilen Brennstoffen (Kohle, Öl, Gas usw.) darstellen…

Die Risiken der Kernenergie sind allseits bekannt und sicherlich auch nicht zu unterschätzen, jedoch werden wir durch die Energieerzeugung aus fossilen Brennstoffen sehr viel größere Probleme bekommen(ich meine hierbei nicht die begrenzten Vorkommen, sondern die Auswirkungen auf unser weltweites Klima !!)

Meine These ist somit, daß es in absehbarer Zeit auch innerhalb der Grünen zum einem radikalen Umdenkprozeß weg von der Verbrennung von fossilen Brennstoffen und mangels vergleichbaren Alternativen (regenative Energien) hin zur Energieerzeugung aus Kernenergie kommen wird !!!

Nur bin ich mir über den zu erwartenden Zeitraum bisher noch nicht sicher, bin gespannt über eure Meinungen…

Ebenfalls hallo,
deine überlegungen gehen davon aus, das regenerative energien in der Zukunft weiterhin ein nischendasein führen werden.
Dieses szenario (häufig von den großen energieerzeugern vertreten) setzt voraus, das es keinerlei technischen fortschritt bei diesen techniken geben kann und wird und daher der heutige zustand die nächsten 20-50 Jahre erhalten bleiben wird. Das erscheint mir mehr als unplausibel und damit sind deine schlussfolgerungen reine spekulation.

Oder anders ausgedrückt läßt sich deine frage leicht beantworten:
Kann sein, kann aber auch nicht sein…

Bis denn
Ortwin

deine überlegungen gehen davon aus, das regenerative energien
in der Zukunft weiterhin ein nischendasein führen werden.
Dieses szenario (häufig von den großen energieerzeugern
vertreten) setzt voraus, das es keinerlei technischen
fortschritt bei diesen techniken geben kann und wird und daher
der heutige zustand die nächsten 20-50 Jahre erhalten bleiben
wird. Das erscheint mir mehr als unplausibel und damit sind
deine schlussfolgerungen reine spekulation.

Ein Blick in die Zukunft ist immer unsicher und von Seiten
der Energieerzeuger gewiss auf deren Interessen zugeschnitten.

Dennoch, es hat heute den Anschein, als ob die regenerativen
(oh, was fuer ein haessliches Wort) Energien nicht ueber einen
gewissen Punkt heraus kommen. Bsp. Solarzellen, die besitzen in
der Praxis einen Wirkungsgrad von ca. 10%. D.h. 100W pro m^2.
Oder mit anderen Worten, um eine helle Gluehbirne zu betreiben,
braucht man einen Quadratmeter Solarzellen. Um eine Waschmaschine
am Laufen zu halten, bedarf es eines ganzen Daches, welches
direktem und senkrechtem Sonnenlicht ausgesetzt ist.
Oder Windraeder, wer will schon vor seinem Haus ein solches
surrendes Ding, das ausserdem die Voegel durcheinanderbringt?
Wasserkraft ist auch nicht unbegrenzt, schliesslich will man
doch wandernden Fischen nicht die Möglichkeit verwehren, zu
ihren Brutstaetten zurueckzukehren.

Sicher ist es wichtig, diese alternativen Energiegewinnungs-
moeglichkeiten zu erforschen. Man kann sie jedoch nicht ueberall
sinnvoll einsetzen und vor allem nicht uneingeschraenkt.
Ich denke jedoch, das Umdenken muss in eine andere Richtung
gelenkt werden (in eine, die mit dem Kommerzgedanken nicht
vereinbar ist), Energiesparung. Und da fallen mir auf Anhieb jede
Menge Moeglichkeiten ein.

MEB

Hallo Jörg
Also erstmal denke ich, dass Du und die anderen beiden die regenerativen Energieträger vollkommen unterschätzen. z.B. sind die Wirkungsgrade von Photovoltaikanlagen im Labor beim jetzigen Stand der Technik bei ca. 30% und in der Praxis bei ca. 20%. Andere Solaranlagen haben sogar noch höhere Wirkungsgrade. Ausserdem gibt es noch Windkraft (in Deutschland nicht gerade ideal aber ein paar off shore Anlagen liessen sich schon verwirklichen).Und dann der grosse Anteil von nachwachsenden Rohstoffen wie Holz Rabs etc. Ein großteil unseres Holzes verrotet nämlich ungenutzt in unseren Wäldern und setzt wärme frei. Und dann noch Kernfusion (nicht Kernspaltung) ist sicherlich für die mittelfristige Zukunft eine klasse Sache und später vielleicht sogar der Königsweg.
Also ich denke, dass die Grünen auf keinen Fall auf Kernkraft umschwenken werden oder auch nur müssen. Auch wenn sie Kompromisse eingehen werden. Da die Lobby, gegen die sie ankämpfen müssen viel zu stark ist.
Es gibt genügend alternativen und potential mittelfristig von Kernspaltung ganz weg zu kommen, und fossile Brennstoffe nur noch dezentral wenn überhaupt einzusetzten.
MfG Gaston

Hi Gaston,
ich denke nicht, dass ich da was unterschätze. Vielmehr hab ich ja daraufhingewiesen das da die technik noch lange nicht am ende ihrer möglichkeiten ist und man derzeit garnicht abschätzen kann wie die zukünftige entwicklung sein wird.
Kernfusion: Also das bezweifel ich aber, das da eine königsweg sein sollte. Dabei ensteht jede menge radioaktiver abfall und gefährliche neutronenstrahlung. Also mal abgesehen von der technischen beherrscharkeit und der realisierung jede menge alter probleme. Ob das also die lösung sein wird steht in den sternen…

Bis denn
Ortwin

Hallo,

es ist technisch gesehen ueberhaupt kein Problem, zB ein Dreifamilienhaus rein mit Solarenergie zu versorgen. Die Dachflaeche mit Solarzellen und entsprechende Batterien genuegen.
Das ganze ist nur eine Frage des Preises. Dh die Technik muss billiger werden.
Du kannst dir aber vorstellen, dass kein Energieversorger an einer dezentralen Versorgung interessiert ist.
Alternativ waere der Einsatz von dezentralen Kraft-Waerme-gekoppelten Gasmotoren. Aber auch da besteht kein Interesse.

Gruss, Niels

Hallo,

Allerdings stellt sich auch [bei den Grünen] langsam die Erkenntnis ein,
daß die gesteckten Ziele von einer Energiegewinnung aus
regenativen Energien langfristig keine große Rolle spielen werden…

Für Dich ist das bloß eine Sache des Einsehens. Hm, wann sehen die Konzerne ein, daß man nicht ewig so weitermachen kann?

Du tust so, als sei wissenschaftlich längst bewiesen, daß Erneuerbares zur Nische verdammt ist. Wenn man sich den produzierten Energiemix anschaut, stimmt das mit der Nische sogar, aber der Grund ist nicht wissenschaftlicher sondern wirtschaftlicher Natur. Es läßt sich eben mit abgehalfterten Atomwerken weit mehr Profit einfahren.
Das Prinzip Profit wirkt bei der Solarzellenproduktion genauso: Vor etlichen Jahren, es können schon über 10 sein, hat Siemens die amerikanische Firma Arcussolar aufgekauft und die funktionierende Produktion großer Solarmodule gestoppt, um „Spielzeugzellen“ für Kinkerlitzchen wie Gartenlämpchen und Quarzuhren herzustellen.
Das Prinzip Profit wirkt auch bei politischen Entscheidungen. Wenn die Grünen Fischer und Trittin sich von ihren ursprünglichen Auffassungen abgewendet haben, dann meiner Meinung nach nicht aus Überzeugung sondern aus Bestechung. In meinen Augen haben sie bereits deutlich belegt, daß sie nicht anders sind als Kohl und Konsorten.

Damit ist die Diskussion ums Energieproblem nicht abgeschlossen. Schon etwas älter: Ernst-Ulrich v. Weizsäcker „Faktor Vier“. Eine Zusammenstellung verschiedenster Entwicklungen, die unsere Ressourcen nachhaltig schonen könnten. Beispiel Canada: statt eine neues Atomkraftwerk zu bauen hat man das Geld in Energieeinsparung gesteckt und weit mehr Strom „produziert“.

Das würde aber hier zu weit führen. Bloß ein Beispiel noch: Welchen Wirkungsgrad hat ein Verbrennungsmotor? 40%? Vielleicht weniger, habs nicht im Kopf. Mein Auto wiegt 10 mal soviel wie ich. Wenn ich da allein drin sitze, hat mein Transport also nur noch einen Wirkungsgrad von 4%. Was wir doch noch immer für Unsinn machen! Um-Denken, von mir aus sofort :smile:

Tschuess, Sven.