Grund/Sinn bestimmter Webseiten

Hallo WWW-lers,

Vorab: Ich habe mir lange überlegt, wo ich diese Frage stellen soll und ich habe kein passende(re)s Brett gefunden. Also ich poste es hier und wenn es falsch ist, dann bitte ich um Verschiebung.

Meine Frage ist folgendes:
Alle Webseiten kosten mehr oder minder Geld. Es gibt sicherlich ein paar Ausnahmen, aber darauf beziehe ich mich jetzt nicht. Bei vielen muß man bezahlen, wenn man sie benutzen will, oder zumindest muß man sich anmelden.

Aber -und jetzt kommt sie-: Wofür gibt es Seiten, die ein Haufen Geld kosten und die deren Betreibern nichts bringt? Oder zugespitzt: z.B. Online-Zeitungen: Was bringt einen Menschen dazu, die ganze Arbeit von etlichen Journalisten (die bezahlt werden möchten) ins web kostenlos für allen zur Verfügung zu stellen und dann tgl. erneeuern und immer wieder instand zu setzen? Was hat einen Betreiber davon, wenn er zB. der ganzen Inhalt einer Zeitung im Internet kostenlos stellt?

Oder was bringt einen Menschen dazu, eine Spielseite -wohl bemerkt: OHNE WERBUNG- für Kinder ins Internet zu stellen? Was hat er davon?

Es ist mir klar, daß manche ihre technische Kompetenz unter Beweis stellen will. Andere evtl aus Langeweile. Andere um einfach Werbung zu platzieren. Aber die restliche Millionen von Seiten?

Kurz: Was bringt einen Menschen dazu, profesionelle und teure Arbeit kostenlos im Internet, frei zugänglich für alle, zur Verfügung zu stellen?

Vielen Dank für Eure Antworten!

Schöne Grüße,
Helena

Moien

Aber -und jetzt kommt sie-: Wofür gibt es Seiten, die ein
Haufen Geld kosten und die deren Betreibern nichts bringt?

Solche Seiten sind sehr, sehr selten.

Online-Zeitungen

Das ist Werbung für die eigene Druckausgabe. Hat nicht wirklich funktioniert (das Netz ist schneller gross und die Druckvariante schneller klein geworden als gedacht), aber der Plan war mal Eigenwerbung für das Produkt.

Was bringt einen
Menschen dazu, die ganze Arbeit von etlichen Journalisten (die
bezahlt werden möchten) ins web kostenlos für allen zur
Verfügung zu stellen und dann tgl. erneeuern und immer wieder
instand zu setzen?

Die Webseiten laufen meistens automatisch über die interne Artikelverwaltung der Zeitungen. Die Kosten für den Betrieb halten sich in Grenzen (Server braucht man so oder so und wenn man erstmal einen hat ist der 2. schon viel billiger), nur das Erstellen evtl. Kurzfassungen kostet wirklich Geld.

Oder was bringt einen Menschen dazu, eine Spielseite -wohl
bemerkt: OHNE WERBUNG- für Kinder ins Internet zu stellen? Was
hat er davon?

Jede Menge verifizierter eMail-Adressen durch die Anmeldung? Listen mit funktionierenden eMail-Adressen werden aktiv gehandelt. Damit kann man durchaus Geld verdienen.

Dann gibt ein 2-3 staatlich geförderte Projekte in dem Bereich. Deren Existens folgt dem gleichen Prinzip wie dem der Schulen: man will was für die nächste Generation tun und die Leute von der Strasse (online von MySpace und WoW) weghalten.

Es ist mir klar, daß manche ihre technische Kompetenz unter
Beweis stellen will.

Oh, ja. Eine gute Seite macht sich sehr gut im CV. Und echte Profis brauchen gar nicht so lange um was gutes auf die Beine zu stellen.

Kurz: Was bringt einen Menschen dazu, profesionelle und teure
Arbeit kostenlos im Internet, frei zugänglich für alle, zur
Verfügung zu stellen?

Das ist der seltenste Fall. Aber ja, sowas gibt es auch. Manche Menschen wollen gutes tun oder sich einfach nur produzieren. Diese Minderheit hat u.a. die Grundlagen von Linux geschaffen. Oder das meisten auf http://sourceforge.net/ .

cu

Hallo, Helena,
ich bin z.B. ein solcher Betreiber einer Website, die außer mir Geld zu kosten und 'ne Menge Arbeit zu machen nichts bringt. Schau Dirs mal an: http://www.die-postlers.de/eckard/

Dabei habe ich für dieses Unternehmen eine Menge Gründe. Zum einen, es macht einfach Spass. Zum anderen, ich lerne immer wieder etwas dazu. Zum dritten, das Thema ist unerschöpflich une fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Und nicht zuletzt hoffe ich, dass es den einen oder anderen gibt, der an dem was ich da ins Netz stelle auch Freude hat.

Vielleicht googelst Du auch mal nach dem Begriff „Altruismus“ http://de.wikipedia.org/wiki/Altruismus - obwohl ich mir sicher bin, dass hinter jedem Altruisten eine Menge Eigennutz steckt.

Gruß
Eckard

Hallo Helena,

frag mal nen Modelleisenbahner oder einen Aquarianer oder sonst einen Menschen mit Hobbys was ihm sein Hobby bringt.

Was treibt einen erwachsenen Menschen dazu, stundenlang in minutiöser Kleinstarbeit in einem dunklen Kellerraum eine kleine Mini-Landschaft aufzubauen, nur um dann mit seiner Spielzeugeisenbahn zu spielen, wo eine Lok mehrere Hundert € kosten kann?

Ein befreundetes Online-Lexikon mit „W“ schreibt zum Thema Hobby:

„Ein Hobby ist somit im Gegensatz zu Arbeit eine Tätigkeit, der man sich nicht aus Notwendigkeit, sondern freiwillig und aus Interesse, Faszination oder sogar Leidenschaft unterzieht. Die Tätigkeit bringt Vergnügen, Spaß oder Lustgewinn mit sich…Ein wichtiges Kriterium für die Unterscheidung, was als Hobby oder als Arbeit gilt, ist häufig, aber nicht notgedrungen, ob es als Quelle für den Lebensunterhalt dient.“

Hier wird also nicht davon ausgegangen, mit einem Hobby Geld zu verdienen. Sonst hätte man ja, wie der Volksmund sagt, „sein Hobby zum Beruf gemacht“.

Zeitungen usw. wurden ja schon erwähnt.

Abschließend noch eine Frage, die Hippie-mäßiger klingt als sie gemeint ist: Wäre es nicht schlimm, wenn jeder sein ganzes Tun nur noch (bzw. noch mehr als sowieso schon) an Gewinn und Profit ausrichten würde und die Frage „Was springt für mich dabei heraus/Wie kann man hier Geld rausholen?“ auch den privaten Bereich bestimmte?

Gruß

Smalls

Hallo pumpkin,

Solche Seiten sind sehr, sehr selten.

Ich finde sie gar nicht so selten…

Online-Zeitungen

Das ist Werbung für die eigene Druckausgabe. Hat nicht
wirklich funktioniert (das Netz ist schneller gross und die
Druckvariante schneller klein geworden als gedacht), aber der
Plan war mal Eigenwerbung für das Produkt.

Ich weiß es nicht so recht. Tatsache ist, daß wenn jemand (zB. ich) die online-Ausgabe einer Zeitung lese, brauche ich logischerweise die gedruckte nicht mehr.

Mir kommt es so vor, als ob um Werbung für zB. einen Reiseunternehmen, Dir eine Reise jährlich schenken. Oder damit Du ein bestimmtes halbfertiges Produkt zu essen kennst, schenken sie Dir täglich zwei solche, etc…

Vor ca. 3 Jahren die spanische Zeitung „El País“ hat nur einen Teil aller Artikeln veröffentlich. Wer „Mitglied“ war und bezahlte, hatte Zugang zu allen Artikeln und zwar vollständig. Und irgendwann gaben sie auf (aus Gründen, die ich nicht kenne), und haben wieder alle Artikeln frei zugänglich für jedermann gemacht. Und so ist es heutzutage.

nur das
Erstellen evtl. Kurzfassungen kostet wirklich Geld.

Genau! Und da wollte ich hinaus:
Wieso gibt es Seiten (nicht nur Zeitungen!), die all was sie anzubieten haben und ihre einzige Einnahmequelle ist, kostenlos anbieten?
Jemand hat gesagt „Altruismus“. Aber darum geht es nicht. Es geht darum, daß viele Familien sich vom Inhalt der Seite ernähren und dann wird diese kostenlos angeboten. Einfach so.
Welchen Sinn hat das? Warum machen sie es?

Jede Menge verifizierter eMail-Adressen durch die Anmeldung?
Listen mit funktionierenden eMail-Adressen werden aktiv
gehandelt. Damit kann man durchaus Geld verdienen.

In Ordnung. OK. Das wäre einen Grund für ein paar Seiten. Aber was ist mit Nachrichtensendern? Oder Museen?

Dann gibt ein 2-3 staatlich geförderte Projekte in dem
Bereich.

Ja, klar. Aber ds meinte ich auch nicht.

Kurz: Was bringt einen Menschen dazu, profesionelle und teure
Arbeit kostenlos im Internet, frei zugänglich für alle, zur
Verfügung zu stellen?

Das ist der seltenste Fall. Aber ja, sowas gibt es auch.

Wie gesagt, so selten finde ich diese Fälle gar nicht…

Danke für Deine Antwort, Pumpkin!

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Eckard,
vielen Dank für Deine Antwort.

ich bin z.B. ein solcher Betreiber einer Website, die außer
mir Geld zu kosten und 'ne Menge Arbeit zu machen nichts
bringt. Schau Dirs mal an: http://www.die-postlers.de/eckard/

Nette Seite! Schön hast du es!

Aber das meinte ich nicht. Jeder mensch hat einen Hobby. Und kaum ein Hobby, daß absolut Null kostet. Das eine ist teuerer, das andere etwas billiger.

Was ich meine sind große Seite, wie zB Nachrichtenagenturen. Von der Arbeit vielen Journalisten und Fachleute leben viele Familien. Und genau diese betreiben dann eine riesige Webseite, die ebenfalls Geld kostet. Das heisst: Ich lebe von Informationen, die ich verkaufe und dann stelle ich sie frei zugänglich und kostenlos ins Netz. Das ist als ob ich meine Einanhmequelle verschenke! Wenn ich die Nachrichten ins Web lese, wede ich sie mir kaum im TV anschauen und schon gar nicht eine Zeitung kaufen!

Also wie erklärt man diesen Widerspruch?

Also es geht nicht um Spaß, Freude, Unterhaltung, Altruismus oder gar Hobby, sondern um das Broterwerb für tausende von Menschen weltweit.

Vielleicht googelst Du auch mal nach dem Begriff „Altruismus“
http://de.wikipedia.org/wiki/Altruismus - obwohl ich mir
sicher bin, dass hinter jedem Altruisten eine Menge Eigennutz
steckt.

Danke für den Link. Das Wort kenne ich schon, denn wir haben es auch fast genauso auf Spanisch. Aber ich hofe Du weiß jetzt was ich wirklich meinte.

Nochmals vielen Dank und einen schönen Gruß,
Helena

Hallo Smalls,

Auch Dir vielen Dank für Deine Antwort.

Wie ich schon in den anderen Antworten sagte, geht es mir keineswegs um einen Hobby, Altruismus oder „Gewinnmaximierung“. Ich bezog mich auf große und umfangreiche Webseiten, die frei zugänglich im Web stellen, was den eigentlich Broterwerb vielen Familien ist und womit sie ihre Dasein bestreiten.

Wenn ich Birnen am Markt verkaufe und drei Straßen weiter mein Mann diese verschenkt, wovon leben wir dann? Es ist naheliegend, daß ich bald meinem Obststand werde schliessen müssen und alle sich die Birnen dann dort kostenlos holen weden.

Natürlich kann ich eine Webseite erstellen und XY dort frei zu Verfügung stellen. Aber dann wede ich wohl schauen müssen, daß ich woanders eben mein Geld verdiene.

Also ich hoffe jetzt ist es klarer was ich meinte. Es war keineswegs eine philosophische oder gar rethorische Frage.

Nochmals vielen Dank für Deine Antwort!

Schöne Grüße,
Helena

Hallo,

ich denke, worauf Du hinaus willst, geht in folgende Richtung:

Produzent A produziert eine Ware und bietet sie einerseits gegen Geld, andererseits im Web um sonst an, und kanibalisiert sich damit selbst.

Warum er das tut, hat insbesondere drei Gründe:

  1. Weil er irgendwann man mit der irrigen Annahme gestartet ist, sein Geschäft ins Web verlagern zu können/hierüber erweitern zu können, wenn er dies erst einmal in Form eines Gratisangebots zu Werbezwecken betreibt.

  2. Weil er gemeint hat, dass im Web anderen wirtschaftliche Mechaniken als IRL gelten, und man alleine mit Werbung ein Angebot finanzieren kann, was man IRL auch gegenüber dem Kunden kostenpflichtig machen muss.

  3. Weil es alle anderen auch so gemacht haben/machen.

Tatsächlich hat dies nicht funktioniert, wird dies nicht funktionieren, und wird insbesondere im Bereich der Medien in Zukunft zu einer massiven Einschränkung des Angebots führen. Die Zahl der Angebote, die es geschafft haben vom Gratis zum Bezahlangebot erfolgreich umzustellen ist verschwinden gering. Um Online-Angebote nur mit Werbung zu finanzieren (und damit auch noch Geld zu verdienen) muss man sie massiv mit Werbung überfrachten, was weder die Attraktivität steigert, noch rein faktisch überhaupt endlos machbar ist, weil der Werbemarkt auch endlich ist. Natürlich spart man Online einige Kosten für Papier, Druck, Logistik, … aber man darf nicht vergessen, dass die großen Online-Portale auch nicht auf einem Gratisserver mit aus dem Web geladenen OS-CMS laufen, sondern auch deren Einrichtung und Betrieb richtig Geld kostet.

Das Ende vom Lied wird sein, dass durch den Wegfall der Printmedien diese auch viele der Online-Angebote mitreißen werden, und wir so zu einer Marktkonzentration kommen werden. Daran werden auch die tollen Ideen des Web 2.0 mit dem vor ein paar Jahren noch als so wertvoll gehandeltem User-gernerated-Content nichts ändern. Da platzt gerade eine zweite Web-Blase.

Gruß vom Wiz

Nehmen und Geben
Hallo helena,

Kurz: Was bringt einen Menschen dazu, profesionelle und teure
Arbeit kostenlos im Internet, frei zugänglich für alle, zur
Verfügung zu stellen?

ich antworte dir auch mal, da ich eine solche Webseite (privat, keine Werbung, verkaufe nichts, stelle Information zur Verfügung) habe:
Ich mache es einfach, weil ich Dinge mit anderen teilen möchte - wenn ich selbst etwas im Internet suche und die passenden Informationen finde, freue ich mich darüber, und warum soll ich nicht ähnliches tun bzgl. Dingen, bei denen ich mich auskenne?
Für mich ist das einfach ein Nehmen und Geben - wer-weiss-was.de ist ja vergleichbar: Auch hier schreiben sehr viele Menschen umsonst, um anderen weiterzuhelfen.

Viele Grüße,
Nina

Hallo Nina,
Vielen Dank, Dir auch, für Deine Antworten.

Wie ich schon in den anderen Antworten sagte, es ging mir nicht um „Altruismus“, Spaß, Hobby, Freude, Geld verdienen, etc… sondern um etwas ganz anderem:

Du sagst Du hast eine Webseite, wo du Infos kostenlos zur Verfügung stellst. Jetzt angenommen, Du lebst einzig und allein von dieser Info. Andere Einnahmequellen hast du nicht.

Jetzt: Warum würdest Du diese öffentlich machen? Was bringt Dich dazu, diese zu verschenken, zumal, nicht nur Du davon lebst, sondern diese Info zusammen zu stellen Dir selbst viel Geld (mehrere tausende Euros im monat), sehr viel Zeit (mindestens 40 Std intensivste Arbeit wöchentlich) und noch viel Mühe kostet?

Dabei denke ich zB an Zeitungen oder Nachrichtenagenturen: Durch die Veröffentlichung der Nachrichten im Web, stellen sie sich Steine im Weg. Denn wenn ich eine Nachricht kostenlos im Web lese, brauche ich andere Medien (zB. TV, Zeitung) nicht zu kaufen. Und genau von dieser Einanhmequellen leben sie doch. Und nur davon!..

Verstehst Du was ich meine?

Bitte lies auch meine andere Antworten in diesem Baum! Vielen Dank!

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Wiz,

ich denke, worauf Du hinaus willst, geht in folgende Richtung:
Produzent A produziert eine Ware und bietet sie einerseits
gegen Geld, andererseits im Web um sonst an, und kanibalisiert
sich damit selbst.

Ganz genau. Das ist was ich meinte.

Warum er das tut, hat insbesondere drei Gründe:

  1. Weil er irgendwann man mit der irrigen Annahme gestartet
    ist, sein Geschäft ins Web verlagern zu können/hierüber
    erweitern zu können, wenn er dies erst einmal in Form eines
    Gratisangebots zu Werbezwecken betreibt.

Das wußte ich. Aber dann, warum behalten sie das noch? Wie ich schon sagte. „El País“ hat mal erfolgreich versucht, dies zumindest teilweise zu unterbinden. Aber dann hat es rückgängig gemacht und jetzt ist es wieder so, wie es am Anfang auch war.

  1. Weil er gemeint hat, dass im Web anderen wirtschaftliche
    Mechaniken als IRL gelten, und man alleine mit Werbung ein
    Angebot finanzieren kann, was man IRL auch gegenüber dem
    Kunden kostenpflichtig machen muss.

Der Hacken liegt aber daran, daß nach einer bestimmten Zeit, schon gemerkt haben muß, daß dies nicht der Fall ist…
Und dann? Warum beibehalten?

  1. Weil es alle anderen auch so gemacht haben/machen.

Ich vermute, das ist heutzutage der wahrscheinlichsten Grund.

Tatsächlich hat dies nicht funktioniert, wird dies nicht
funktionieren, und wird insbesondere im Bereich der Medien in
Zukunft zu einer massiven Einschränkung des Angebots führen.

Wie gesagt, dazu kenne ich schon jetzt Beispiele.

Die Zahl der Angebote, die es geschafft haben vom Gratis zum
Bezahlangebot erfolgreich umzustellen ist verschwinden gering.

Gibt es welche überhaupt??

Um Online-Angebote nur mit Werbung zu finanzieren (und damit
auch noch Geld zu verdienen) muss man sie massiv mit Werbung
überfrachten, was weder die Attraktivität steigert, noch rein
faktisch überhaupt endlos machbar ist, weil der Werbemarkt
auch endlich ist.

Eben!

Natürlich spart man Online einige Kosten für
Papier, Druck, Logistik, … aber man darf nicht vergessen,
dass die großen Online-Portale auch nicht auf einem
Gratisserver mit aus dem Web geladenen OS-CMS laufen, sondern
auch deren Einrichtung und Betrieb richtig Geld kostet.

Jöp

Das Ende vom Lied wird sein, dass durch den Wegfall der
Printmedien diese auch viele der Online-Angebote mitreißen
werden, und wir so zu einer Marktkonzentration kommen werden.

Oder ich vermute, es wird eine Art Gebühren geben (ähnlich wie bei TV und Radio), die alle PC-Besitzer zu entrichten haben.

Vielen Dank für Deine Antwort und für die Diskussion-Anregung.

Schöne Grüß,
Helena

Hallo helena,

Du sagst Du hast eine Webseite, wo du Infos kostenlos zur
Verfügung stellst. Jetzt angenommen, Du lebst einzig und
allein von dieser Info. Andere Einnahmequellen hast du nicht.

das kann es per Definition nicht geben:
Wenn die Seite (komplett!) kostenlos ist, kann es nicht die einzige (!) Einnahmequelle sein da es eben keine Einnahmequelle ist und derjenige doch von irgendwas leben muss.
Also betreibt jemand die Seite
a) zusätzlich zu seinem Beruf, nicht unbedingt in Kontext zu diesem
b) als „kleinen Vorgeschmack“ auf seine kommerziellen Angebote.

Letzteres ist z.B. bei Testversionen von Software der Fall: Eine (zeitlich oder von der Funktionaltität her beschränkte oder schon leicht veraltete) Version der Software wird verschenkt, der Hintergedanke ist, dass einem die Software gefällt und man die Vollversion bzw. neue Version kauft.

Oder: Ein Kindergarten bietet auf seiner Webseite Bastelanleitungen, die kostenlos sind, an. Hintergedanke: Eltern finden den Kindergarten interessant und melden ihr Kind dort an.

Oder: Ein Museum stellt einen umfangreichen Bericht über eine Ausstellung online, inklusive interaktiver Modelle. Alles kostenlos. Mitunter reicht manchem dies und er besucht das Museum gar nicht erst - etliche werden aber auch noch neugieriger und besuchen das Museum, obwohl sie es sonst evl. nicht getan hätten.

Jetzt: Warum würdest Du diese öffentlich machen? Was bringt
Dich dazu, diese zu verschenken, zumal, nicht nur Du davon
lebst, sondern diese Info zusammen zu stellen Dir selbst viel
Geld (mehrere tausende Euros im monat), sehr viel Zeit
(mindestens 40 Std intensivste Arbeit wöchentlich) und noch
viel Mühe kostet?

Wenn ich _komplett_ von der online gestellten Information leben würde, ginge das natürlich nicht. Eine andere Einnahmequelle, in Verbindung mit dem Online-Angebot, existiert also. Siehe Beispiele oben.
In so einem Fall würde ich einiges Online stellen, damit derjenige der sich dies ansieht bzw. herunterlädt, mitunter auch Interesse an meinen weiteren (kostenpflichtigen) Angeboten/Dienstleistungen bekommt.

Dabei denke ich zB an Zeitungen oder Nachrichtenagenturen:
Durch die Veröffentlichung der Nachrichten im Web, stellen sie
sich Steine im Weg. Denn wenn ich eine Nachricht kostenlos im
Web lese, brauche ich andere Medien (zB. TV, Zeitung) nicht zu
kaufen. Und genau von dieser Einanhmequellen leben sie doch.
Und nur davon!..

Nein - viele Leute lesen auch gerne auf Papier. Sei es aus praktischen Gründen (unterwegs) oder einfach, weil sich Papier für sie besser „anfühlt“.
Oft enthalten Online-Ausgaben auch nicht alle Artikel.

Viele Grüße,
Nina

1 Like

Hallo Nina,

Du sagst Du hast eine Webseite, wo du Infos kostenlos zur
Verfügung stellst. Jetzt angenommen, Du lebst einzig und
allein von dieser Info. Andere Einnahmequellen hast du nicht.

das kann es per Definition nicht geben:

Per Definition? Per definition sehr wohl!

Wenn die Seite (komplett!) kostenlos ist, kann es nicht die
einzige (!) Einnahmequelle sein da es eben keine
Einnahmequelle ist und derjenige doch von irgendwas leben
muss.

Dann sage mir was los ist mit zB. Zeitungen (Sueddeutsche, el Pais, etc…)
Per Definition sind sie einzig und allein eine Zeitung (meinetwegen, einen Nachrichtenvermittler). Sie leben einzig und allein davon (Nachrichten selbst erfahren, erhalten, bearbeiten, veröffentlichen). Eine andere Einanhmequelle haben die dort Eingestellten nicht. (Ich nenne hier die Werbung nicht, weil das verschwindend gering ist)

Also betreibt jemand die Seite
a) zusätzlich zu seinem Beruf, nicht unbedingt in Kontext zu
diesem

Nein. Siehe meinen Beispiel.

b) als „kleinen Vorgeschmack“ auf seine kommerziellen
Angebote.

Auch nicht. Das ist alles was sie sonstwo anbieten. Nicht mehr und nicht weniger.

Letzteres ist z.B. bei Testversionen von Software der Fall:

Ja, ich weiß. Im IT/Technik könnte man das praktisch einen Prototyp nennen.

Eine (zeitlich oder von der Funktionaltität her beschränkte
oder schon leicht veraltete) Version der Software wird
verschenkt, der Hintergedanke ist, dass einem die Software
gefällt und man die Vollversion bzw. neue Version kauft.

Das alles meine ich überhaupt nicht.
Bitte lies meine andere Antworten! Ich habe dauernd das Gefühl, mich hier bei Dir zu wiederholen!

Oder: Ein Museum stellt einen umfangreichen Bericht über eine
Ausstellung online, inklusive interaktiver Modelle. Alles
kostenlos. Mitunter reicht manchem dies und er besucht das
Museum gar nicht erst - etliche werden aber auch noch
neugieriger und besuchen das Museum, obwohl sie es sonst evl.
nicht getan hätten.

Es gibt aber auch viele Museen die ALL seine Werke im Web stellen.

Wenn ich _komplett_ von der online gestellten Information
leben würde, ginge das natürlich nicht.

Genau. Und das -und nichts anderes- ist was ich frage: Warum manche Menschen so etwas machen?

Eine andere
Einnahmequelle, in Verbindung mit dem Online-Angebot,
existiert also.

Nicht immer. Und genau darauf beziehe ich mich.

In so einem Fall würde ich einiges Online stellen, damit
derjenige der sich dies ansieht bzw. herunterlädt, mitunter
auch Interesse an meinen weiteren (kostenpflichtigen)
Angeboten/Dienstleistungen bekommt.

Was Du machen würdest -und viele andere, ich auch- steht nicht zur Debatte. Es geht einzig und allein darum, was Menschen damit bezwecken, ALLES wovon sie sich ernähren, auch öffentlich und kostenlos im web anbieten.

Nein - viele Leute lesen auch gerne auf Papier.

Vestehst du das nicht oder willst du das nicht verstehen???
Es geht nicht darum, ob jemand ein bißchen Geld (verschwindend gering, der Anteil) dafür ausgibt, für etwas zu bezahlen was er auch kostenlos bekommt! Es geht darum, warum der Betreiber das überhaupt tut.

Sei es aus
praktischen Gründen (unterwegs) oder einfach, weil sich Papier
für sie besser „anfühlt“.

Diese Gründe waren ja auch nicht gefragt. Ich zB weiß sehr wohl warum ich keine gedruckte Zeitung kaufe. Aber das war ja nicht das Thema.

Oft enthalten Online-Ausgaben auch nicht alle Artikel.

Die Zeitung die mich interessieren schon.

Bitte, Bitte Nina, bevor Du hier mir eine weitere Antwort zu diesem Artikel gibst, lies alle Antworten, die ich in diesem Artikelbaum bereits gegeben habe. Dankeschön!

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Helena,

das kann es per Definition nicht geben:

Per Definition? Per definition sehr wohl!

was ich meinte: Wenn ich etwas kostenlos anbiete, kann dies nicht meine einzige Einnahmequelle sein - da dann keinerlei Einnahmequelle besteht.
Verdiene ich mein ganzes Geld mit dem Anbau von Äpfeln und verschenke plötzlich alle, so habe ich keinerlei Einnahmequelle.

Realistischer: Ich würde Probier-Äpfel verschenken, damit die Leute meine Äpfel zu schätzen wissen und sie kaufen :smile:

Dann sage mir was los ist mit zB. Zeitungen (Sueddeutsche, el
Pais, etc…)
Per Definition sind sie einzig und allein eine Zeitung
(meinetwegen, einen Nachrichtenvermittler). Sie leben einzig
und allein davon (Nachrichten selbst erfahren, erhalten,
bearbeiten, veröffentlichen). Eine andere Einanhmequelle haben
die dort Eingestellten nicht. (Ich nenne hier die Werbung
nicht, weil das verschwindend gering ist)

Hier ist aber nicht die Online-Version (nur die gibt es kostenlos!) die einzige Einnahmequelle. Die „richtige“ Einnahmequelle sind
a) Online-Artikel die bezahlt werden müssen (manche Zeitungen haben einen Teil des Online-Angebots kostenpflichtig)
b) die vielen, vielen Zeitungen, die gedruckt verkauft werden, da nicht jeder das Lesen am Computer als angenehm/gemütlich empfindet.

b) als „kleinen Vorgeschmack“ auf seine kommerziellen
Angebote.

Auch nicht. Das ist alles was sie sonstwo anbieten. Nicht mehr
und nicht weniger.

Finde ich schon:
Eine Museumsseite mit kostenlosen Spielen bietet einen Vorgeschmack aufs Museum (für das man dann Eintritt zahlen muss).
Kostenlose Zeitungsausgaben bringen einen vielleicht dazu, die Zeitung zu abonnieren.

Letzteres ist z.B. bei Testversionen von Software der Fall:

Ja, ich weiß. Im IT/Technik könnte man das praktisch einen
Prototyp nennen.

Ein Prototyp ist etwas anderes:
Ein Prototyp ist eine interne Version die noch auf Fehler hin untersucht wird und die noch nicht „nach außen“ geht.
Eine Testversion ist aber eine Version die für potentielle Kunden gedacht ist - nicht zum Testen hinsichtlich Fehler, sondern zum Testen ob es gefällt.

Bitte lies meine andere Antworten! Ich habe dauernd das
Gefühl, mich hier bei Dir zu wiederholen!

Ich habe wirklich (!) alle bisherigen Antworten von dir gelesen.

Es gibt aber auch viele Museen die ALL seine Werke im Web
stellen.

Das stimmt. Aber für viele Menschen ist es etwas anderes, sich die Exponate online anzusehen als echt im Museum eine Führung mitzumachen, sich die Exponate aus der Nähe anzusehen und im Museumsshop etwas zu kaufen.

Nein - viele Leute lesen auch gerne auf Papier.

Vestehst du das nicht oder willst du das nicht verstehen???
Es geht nicht darum, ob jemand ein bißchen Geld (verschwindend
gering, der Anteil) dafür ausgibt, für etwas zu bezahlen was
er auch kostenlos bekommt! Es geht darum, warum der Betreiber
das überhaupt tut.

Es war wirklich nicht böse gemeint - sorry.
Es gäbe keinen Grund, warum ich nicht verstehen „will“. Es tut mir leid, wenn ich etwas falsch verstanden habe.

Bitte, Bitte Nina, bevor Du hier mir eine weitere Antwort zu
diesem Artikel gibst, lies alle Antworten, die
ich in diesem Artikelbaum bereits gegeben habe. Dankeschön!

Habe ich wirklich gemacht - weil mich der Thread ja auch interessiert.

Viele Grüße,
Nina

1 Like

Zeitungen Finanzierung Werbung
Hallo, Helena

Dann sage mir was los ist mit zB. Zeitungen (Sueddeutsche, el
Pais, etc…)
Per Definition sind sie einzig und allein eine Zeitung
(meinetwegen, einen Nachrichtenvermittler). Sie leben einzig
und allein davon (Nachrichten selbst erfahren, erhalten,
bearbeiten, veröffentlichen). Eine andere Einanhmequelle haben
die dort Eingestellten nicht. (Ich nenne hier die Werbung
nicht, weil das verschwindend gering ist)

Das ist falsch!

Zeitungen finanzieren sich bis zu zwei Dritteln mittels Werbung:
http://www.bdzv.de/zeitungen_und_internet.html
(Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger e.V. „Entwicklungen im Online-Markt der Zeitungen“)

Auf der „Leserbriefseite“ meiner Tageszeitung, äusserte sich vor kurzem ein Redakteur zu den Beschwerden von Zeitungsabonnenten, die sich über Werbung ärgern, die mit „wiederablösbaren“ Klebstoffen auf die Titelseite geklebt werden:
Sinngemäss hiess es, dass man über jede Art der Werbung froh sein müsste, da sich eine Zeitung zu zwei Dritteln über die Werbung finanziert.

Gruß
karin