Erstmal ist das reale GDP (anders als das nominelle) bereits „in Stück“, damit hast Du nochmal genau das wiederholt, was ich auch angemerkt habe. Also danke dafür.
Dann zweitens: Ich zweifle ja nicht an Deiner Prognose (oder an irgendeiner anderen), ich merke jedoch an, daß es eben bislang keine empirischen Daten, sondern ausschließlich Prognosen gibt.
Du argumentierst zudem auf Basis des homo oeconomicus, der sofort den Job kündigt und in eine andere Stadt zieht, wenn es dort 0.20 EUR mehr pro Stunde gibt. Nicht falsch und sicher die beste Annahme, wenn man sich nicht traut irrationales Verhalten mitzumodellieren. Ich warte lieber auf die harten Zahlen.
Aktuell wird ja das Experiment in Finnland ausgewertet. Sieht ja erstmal nicht berauschend aus, die Grundeinkommensbezieher arbeiten mehr, fühlen sich aber glücklicher. Selbständige aus der Testgruppe haben obendrein ca. 21 EUR weniger verdient.
Ich persönlich sehe Grundeinkommen wie eine umgekehrte Lotterie, bei Lotto zahlen alle und einer ist der Glückliche, beim Grundeinkommen zahlt einer und alle sind die „Glücklichen“. Wenn man also dem umgekehrten Lotto (Grundeinkommen) einen positiven Effekt (aufs z.B. GNI) unterstellen will, dann wäre der Effekt in einer Gesellschaft ohne Grundeinkommen neutralisiert (GNI ist wieder „normal“) und folglich in einer Gesellschaft ohne Grundeinkommen aber mit Lotto negativ. Letzteres ist aber die Gesellschaft, in der wir leben, und ich denke die Implikation (daß Lotto einen negativen Effekt hat) ist falsch, also war die Annahme (daß Grundeinkommen etwas Positives ist) falsch (oder alternativ ist die Modellierung als umgekehrtes Lotto falsch).