Ich glaube nicht, dass hier Leute gemieit sind, die sich 12.000 Euro erspart haben.
Mach 12 Millionen darus oder mehr, dann sind wir eher beim Kern der Sache.
warum nicht auch für die flaschensammelnde Oma, die alleinerziehende Mutter, den, der aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf nicht mehr ausüben kann usw.?
Schaut bitte alle einmal in das ErbStG und das EStG. (www.gesetze-im-internet.de) Bei der ErbSt betragen die Freibeträge für Ehepartner 500.000 € und für Kinder je 400.000 €. Danach allerdings nur 20.000 €. Bei den aktuellen Immobilienwerten sind diese Freibeträge schnell überschritten. Auch Unternehmungswerte, bewertet nach EStG, liegen schon bei Handwerkern schnell über einer Million, obwohl sie keine Millionen auf der Bank haben. Und wenn der Betrieb pleite geht, ist das BV weg und der Erbe bekommt die ErbSt nicht vom Staat zurück. Und wenn ein Unternehmer weiss, dass seine Erben das Unternehmen verkaufen müssen, weil sie 90% des Werts nicht aufbringen, wird er sein Vermögen lieber im Ausland anlegen oder seinen Sitz ins Ausland verlegen.
bei Dir kann ich mir kaum vorstellen, dass Du die §§ 13a und 13b ERbStG nicht kennst.
Dann kann es eigentlich nur der propagandistischen Wirkung wegen sein, dass Du ihre Existenz verschweigst und weiterhin darauf beharrst, das Betriebsvermögen eines Handwerkers würde schrecklich hoch mit ErbSt belastet.
Fairness in einer Diskussion geht anders.
BTW: Dass sehr hohe Steuersätze eben auch hohe Kosten der Steuerumgehung attraktiv machen, ist eine Binsenweisheit. Andererseits könntest Du Dir ja auch mal anschauen, wie viele Kapitalgesellschaften in D ihre Sitze mal eben ins Ausland verlegt haben, als man hierzulande auf thesaurierte Gewinne 56 Prozent KSt zahlte. Steuererklärungen nebst „Tapete“ mit diesem KSt-Satz hast Du wohl auch noch gemacht, ist noch gar nicht so schrecklich lange her.
Das war schon recht provokativ von mir. Ich wollte, dass sich die Diskutanten erst mal informieren.
Ich finde es gut und richtig, dass es umfangreiche Steuerbefreiungen für Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen gibt. Auch wenn das den Umverteilern nicht gefällt. Aber Geld, das im Betriebsvermögen gebunden Ist, kann man nicht einfach verteilen oder an den „Staat“ überweisen, damit er sie als sogen. Bürgergeld verteilen kann.
Wenn man für sein Geld gearbeitet hat gibt man ungefähr die Hälfte an den Staat ab (klar, das ist vereinfacht, es sind natürlich Steuern, Abgaben usw…) Wenn das kein Problem ist, sollte es auch kein Problem sein von geerbten bzw. geschenkten Geld einen Teil für das Allgemeinwohl abzugeben.
Desperados Wahlspruch: „Deutschland ist asozial“.
Das sollte er hier mal begründen!
Warum sollte Jemand, der ein Leben lang fleißig gearbeitet, brav eine Menge Steuern gezahlt hat, auf Fernreisen und SUV verzichtet hat, sein Vermögen, auch zum Nutzen der Allgemeinheit, investiert und gespendet hat, damit seine Nachkommen einen guten Start ins Leben haben, nun sein Vermögen an Desperados verteilen? Da müsste er schön blöd sein!
Wenn es mir nicht widerstreben würde, ihm Geld in den Rachen zu werfen und das auch noch dafür, Texte von ihm lesen zu müssen, würde ich mir das Buch ja anschauen. Große und überraschende Erkenntnisse erwarte ich mir aber nicht, denn schließlich ist der Autor, die Art, wie er mit der Realität und wie er zu Meinungen kommt, hinlänglich bekannt.
Zumal es ja auch eine Erbschaftsteuer gibt. Ob die bei großen Vermögen groß genug ist, könnte man diskutieren - theoretisch. Im Allgemeinen wird eine solche Diskussion aber schnell unsachlich, weil viele Menschen nicht verstehen, dass bei Erbschaften in der Regel nicht um Geldspeicher geht, die man einfach nur leeren müsste, sondern um Vermögen, die zu einem Gutteil aus investiertem Kapital bestehen: Immobilien (selbst genutzten, von einem Unternehmen genutzte oder vermietete), Anteile an Unternehmen (inkl. - aber nicht nur - Aktien), Anleihen.
Wenn der Staat sich davon etwas bzw. mehr als bisher nimmt, um es umzuverteilen, steckt dahinter wieder die Aussage, dass der Staat Kapital besser einsetzen kann als die Wirtschaftssubjekte. Die Aussage hat sich in der Vergangenheit praktisch durchgängig als falsch herausgestellt. Steuern und Abgaben sind notwendig, um bestimmte staatliche Aufgaben zu erfüllen und den Menschen ein Einkommen gewähren zu können, die keines erzielen können.
Dafür, dass dieses Umverteilungssystem aufgebläht werden muss, sind die Befürworter bisher einen Nachweis oder wenigstens ein schlüssiges Argument schuldig geblieben.
Es gibt eine kostenlose Leseprobe (https://deutschland-ist-asozial.de/), dazu wurde mit dem Verlag vereinbart, dass ich erst aber einer gewissen Anzahl verkaufter Exemplare meine Beteiligung erhalte. Da das Buch kein Bestseller geworden ist verdiene ich also nichts daran.
Dir ist klar, dass der Staat geerbte Immobilien, Unternehmen oder andere Güter nicht einfach aufbewahrt sondern veräußert?
In meinem Buch gehe ich übrigens auch auf die Ungerechtigkeit der Erbschaftssteuer ein, z. B. finde ich, dass die äußerst geringe Erbschaftssteuer die Doppelmoral neoliberaler Kapitalisten entlarvt. Denn was hat es mit Sprüchen wie „Jeder ist seines Glückes Schmied“ zu tun, wenn jemand einfach durch eine Erbschaft reich wurde und sein einziges zutun war, die Erbschaft anzunehmen?
Großes Lob von mir! Man muss nur den ersten Satz der Einleitung lesen, um zu erkennen, dass sich das Lesen dieses Buches nicht lohnt. Was für ein Zeitgewinn!
Genau so klar, wie Dir sein sollte, dass Deine obige Aussage allgemein verstanden wird?
Sprüche wie diese hört man aber häufig von Verfechtern des neoliberalen Kapitalismus - während die gleichen Leute höhere Erbschaftssteuern ablehnen und damit ihre Doppelmoral zur Schau stellen.
Nein. Du verwechselst „ich lese mal, was mir gefällt“ mit „allgemein verstanden“.
Wie gesagt:
Wenn Du das ständig hörst, solltest Du entweder eine andere Gesellschaft suchen oder jemanden, der sich mit diesen Stimmen mal ernsthaft auseinandersetzt.
Du bestreitest also, dass die Eigenverantwortung des Individuums einer der Grundpfeiler der kapitalistischen Ideologie ist und diese häufig als Rechtfertigung für Ungleichheit angeführt wird?
Wenn Du das noch nie gehört hast solltest Du Dich mal aus Deiner Blase herausbewegen.
Nein, natürlich wird es nicht im Kontext von Erbschaften angeführt, weil dann jedem sofort klar wird, wie widersprüchlich ein Kapitalismus ist, der einerseits Intelligenz und Fleiß für soziale Unterschiede verantwortlich macht, während die meisten Wohlhabenden ihren Reichtum einfach nur passiv durch eine hohe Erbschaft bzw. Schenkung „erwirtschaftet“ haben.