Grundlose Geschwindigkeitsbeschränkung auf der BAB

Geschwindigkeitstrichter

Teilstück (ca. :500m) auf 80km/h, vorher unbeschränkt.

Hallo,
von frei auf 80 ist arg unueblich, normal steht als erstes das 120-Schild, dann mit einigem Abstand 100 und 80. Man darf natuerlich vorher nur so schnell fahren, oder nur so lange am Radio drehen, dass man das vorbeifliegende 120-Schild auch erkennt.
Gruss Helmut

das halte ich eher für ein Gerücht. Wenn ich sehe wer hier
Verkehrsplanung macht, sind viele Berufe vertreten, aber einen
Bauingenieur habe ich da noch nicht angetroffen. Mal eine
Liste der Berufe die bei uns Verkehrsplanung machen. Sehr
stark vertreten sind Lehrer, Ärzte, Krankenschwester,
Einzelhändler, Landwirte usw. aber keine Fachleute.
Entsprechend wird auch die Verkehrsplanung aus dem Bauch
heraus entschieden.

Na dann nenn mal den Namen der Stadt, in der Krankenschwestern als Verwaltungsfachangestellte beschäftigt werden. Das lässt sich ja leicht überprüfen.

Ein benutzungspflichtiger Radweg ist auch dann ein
benutzungspflichtiger Radweg, wenn er ein drei Meter tiefer
Wassergraben ist. Aber in der Allgemeinen
Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung steht, daß
von der Durchsetzung dieser Vorschrift abzusehen sei, wenn sie
wegen Unzumutbarkeit mißachtet wird, und zwar mit besonderer
Berücksichtigung von Gespannen.

Es ist schwer zu erkennen, ob du das richtige meinst, aber was du geschrieben hast ist definitiv falsch, sowas steht nicht in der Verwaltungsvorschrift…

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Hallo,

dürfte in jeder Stadt so sein, in der ein Gemeinderat etwas zu sagen hat. Außerdem haben die Städte dann noch Verkehrskommissionen in den eben falls Ehrenamtliche die Verkehrsplanung machen. Fachleute sind da die absolute Minderheit.

Und selbst die Verwaltungsangestellten haben leider Gottes oft genug als einzige Qualifikation eine Fahrerlaubnis, und Fahrschulwissen.

Gruß

Nostra.

Hallo,

eine sachliche Diskussion fällt schwer, wenn jemand sofort Tempo 250 ins Spiel bringt. Und genau das meine ich mit dem Vorwurf „verantwortungslose Raser“. Denn genau um die 250 geht es gerade nicht, es geht auch nicht um 200, … die irgendein hirnloser Irrer unabhängig von den tatsächlichen Verkehrsverhältnissen in krimineller Art und Weise fährt.

Es geht einzig und alleine darum, dass das Maß der Beschränkungen gegenüber der tatsächlich notwendigen Beschränkung inzwischen vielfach deutlich überproportional ist, und gleichzeitig die Kontrolldichte dieser übermäßigen Beschränkungen erheblich zunimmt, weil es sich wirtschaftlich lohnt. Gleichzeitig muss man auf der anderen Seite feststellen, dass Kontrollen, die die tatsächlichen Probleme anpacken würden, nicht in dem Maße stattfinden, wie dies sinnvoll und nötig wäre, weil die eben aufwändig sind und mehr kosten, als sie auf den ersten, kurzsichtigen Blick (finanziell) bringen.

Und vor dem Hintergrund ist es ja geradezu Hohn, Verständnis für massive Beschränkungen für PKW mit entsprechender Kontrolldichte einzufordern, weil man die tatsächlich gefährlichen LKW-Fahrer nicht „in den Griff“ bekommt, damit kein PKW-Fahrer zu Schaden kommt, wenn mal wieder zwei LKW ineinander rauschen, die über hunderte Kilometer vollkommen unbehelligt übermüdet, abgelenkt und in mangelhaftem Zustand den Sicherheitsabstand unterschreiten. Da sollte man dann doch vielleicht das Pferd am richtigen Ende aufzäumen und statt auf 80 Km drei stationäre und noch zwei mobile Blitzer für die PKW lieber drei Abstandskontrollen für die LKW aufbauen und an zwei Stellen stichprobenartig die Fahrzeuge kontrollieren. Dann kann man auch wieder gefahrlos bei ansonsten guten Verkehrsverhältnissen mit einem PKW mit 160 unterwegs sein.

BTW: Schon komisch, dass die Blitzer regelmäßig zu gefährlichen Verkehrssituationen führen, weil Leute - ggf. vollkommen unnötig - scharf abbremsen, was dann zunächst durch Warnschilder begrenzt wurde. Da darunter eine großer, in passender Farbe regierter
Landkreis extrem litt, der doch extra eine neue Abteilung für die Bearbeitung der ganzen erwarteten Bußgeldbescheide aufgebaut hatte, kamen die Schilder mit passendem Farbwechsel der Landesregierung auch sofort weg. Jetzt sieht man wieder häufiger Bremsspuren und auch mal defekte Leitplanken, was nicht unbedingt auf eine höhere Verkehrssicherheit hinweist. Aber dafür stimmt wenigstens die Kasse endlich.

Gruß vom Wiz

Hallo,

ich weiß nicht, warum man immer gleich vollkommen wahnwitzige
Irrsinnsgeschwindigkeiten heranziehen muss, wenn sich jemand
über überzogene Gängelei und Abkassiererei beschwert.

200 km/h ist keine irrwitzige Geschwindigkeit, sondern eine, die bei freigegebener Geschwindigkeit auch gefahren wird und zwar fast unabhängig von der Verkehrslage. Dank großformatiger Direkteinspritzer kann man auch im vergleichsweise dichten Berufsverkehr innerhalb von 15 Sekunden auf 200 beschleunigen und alles, was geht, wird irgendwann auch mal gemacht.

Kassiert wird aber im massiv zunehmenden „Massengeschäft“ mit
automatisierten Anlagen bei genau denjenigen, die sich nicht
zu sklavisch an immer massivere Beschränkungen halten, aber -
durchaus ohne konkrete Gefährdung - lediglich schneller als
gerade ausgeschildert, und eben nicht vollkommen
verantwortungslos schnell fahren.

Bei letzteren wird aber auch kassiert und zwar deutlich mehr als bei denen, die sich für eine niedrigere, aber dennoch nicht erlaubte Geschwindigkeit entschieden haben. Ob man sich an die Begrenzungen hält oder nicht, ist in den allermeisten Fällen eine bewußte Entscheidung, für die man - wie für alle Entscheidungen - am Ende auch die Verantwortung übernehmen muß.

Natürlich kann man sich über jede zweite Geschwindigkeitsbegrenzung aufregen, ihren Sinn anzweifeln und hinter ihr eine Variante der ja so präsenten „Abzocke“ durch unseren Staat vermuten. Oder man kann einfach akzeptieren, daß das Schild da steht und davon ausgehen, daß es seinen Sinn hat, auch wenn man ihn auf den ersten Blick nicht erkennt, und sich an die Beschränkung halten (oder eben die Folgen in Kauf nehmen).

Nur weil nicht ständig Hirsche auf der Autobahn herumstehen, kann man das „Wildwechsel“-Schild nicht abmontieren, denn zehnmal im Jahr steht dann vielleicht doch mal ein Tier auf der Straße und glotzt einen blöd an, während es durch die Frontscheibe fliegt. Schleudergefahr besteht auf Brücken auch nicht ganzjährig, sondern - je nach Lage - an 10, 100 oder 200 Stunden im Jahr. Trotzdem stellt man das Schild auf, denn schließlich kommt es echt schlecht, wenn man bei Reifglätte das Geländer durchschlägt und 50 Meter nach unten segelt.

Unfallschwerpunkt heißt auch nicht, daß dort jeden Tag zig Autos ineinanderrauschen, sondern daß die Zahl der Unfälle das handelsübliche Maß überschreitet und somit kann eine Stelle (gerade auf Autobahnen), an der es auch nur ein paarmal jährlich aus heiterem Himmel, beim Spurwechsel oder zwischen Motorrad und LKW kracht, durchaus ein Unfallschwerpunkt sein.

Und klar: ein bißchen Lebensrisiko hat jeder zu tragen. Dumm nur, daß die öffentliche Meinung diesen klugen Pfad immer dann verläßt, wenn ein Kind überfahren, ein Radfahrer an einem Unfallschwerpunkt verletzt oder eine Mutter „von der Straße gedrängt“ wird. Da handeln Politik und Behörden im Vorgriff auf den Aufschrei der Bevölkerung und der Presse lieber prophylaktisch und stellen das ein oder andere „überflüssige“ Schilder oder die ein oder andere nicht bedarfssgerechte Bedarfsampel auf.

Einen anderen Punkt möchte ich aber auch noch erwähnen: man sollte sich durchaus mal die Mühe machen und durchrechnen, wie viel Zeit man tatsächlich einspart, wenn man x km/h zu schnell fährt. Entweder ist der Verkehr ohnehin zu dicht, daß man außer mehr Streß kaum etwas erreicht oder die Strecke ist zu kurz, als daß 10, 15 oder 20 km/h über erlaubt etwas bringen würden - oder beides. Dabei kann einem der Bordcomputer auch hilfreich zur Seite stehen. Nur, weil man ab und zu 120 statt 80 fährt, heißt das nämlich noch lange nicht, daß man im Schnitt 40 km/h schneller fährt.

Gruß
C.

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Hallo,

komisch, ich habe auch einen nicht gerade untermotorisierten Wagen, und kann mich trotzdem nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal 200 gefahren bin. Ausgefahren habe ich das Teil auch noch nie. Das Ding ist halt groß und mit gesammelter Familie und Gepäck schwer, und da braucht es ein wenig Reserve. Und da dummerweise ein mir vollkommen ausreichend erscheinender Motor für das Modell nicht lieferbar ist, wurde es dann eben der größere. Nicht zum rasen, sondern zum reisen.

Ansonsten will ich die ganzen braver Bürger Sprüche nicht weiter kommentieren. Es ist schon immer wieder putzig, wogegen sich überall aufgelehnt wird, aber dass man als vernünftig fahrender Mensch, der jedes Jahr zigtausende Kilometer abspult und überhaupt nichts gegen angemessene Geschwindigkeitsbegrenzungen hat, nicht einzelne Beschränkungen in Frage stellen darf, ohne gleich als verantwortungsloser Raser dargestellt zu werden, spricht Bände

Und nur weil es gerade mal wieder so schön passt: Eben auf meiner Lieblingsstrecke mal wieder zusätzlich zu den stationären Blitzern eine mobile Kontrolle ausschließlich für die linke Fahrspur, die gerade mal so richtig schön frei war, und auf der mal sogar mal 200 hätte fahren können (mir hätten 160 gereicht), die aber den ganzen Tag auf 130 beschränkt ist, weil man es seit inzwischen zwei Jahren nicht fertig bringt, die automatischen Schilder wieder aufzuhängen, die die Strecke vermutlich frei gegeben hätten. Und 20 Kilometer weiter Stau, weil sich mal wieder ein LKW in die Böschung geflüchtet hatte, um einem Auffahrunfall aufgrund Abgelenktheit/unterschrittenem Sicherheitsabstand am Stauende vor einer Baustelle auszuweichen.

Und nur zum Schluss: Es mag Dir unvorstellbar sein, aber es gibt Menschen die einen erheblichen Teil ihres Tages im Auto verbringen, und durchaus merklich Zeit einsparen können, wenn sie nicht rasen, sondern einfach nur angemessen fahren. Muss ich jeden Tag in der Woche raus, sind das > 10 h Fahrerei die Woche. Das ist mehr als ein Arbeitstag, zusätzlich zur Arbeitszeit. Auf jeder Strecke zehn Minuten gespart, sind das 100 Minuten, also über eineinhalb Stunden pro Woche. Und die sind, da es fast reine Autobahn ist, durchaus drin. Aufs Hochrechnen aufs Jahr verzichte ich lieber mal, sonst wird mir übel. Und es gibt Leute, die noch deutlich mehr unterwegs sind!

Gruß vom Wiz

Hallo,

Geschwindigkeitsbegrenzungen hat, nicht einzelne
Beschränkungen in Frage stellen darf, ohne gleich als
verantwortungsloser Raser dargestellt zu werden,

das hat niemand behauptet. Wenn Du das in die bisherigen Beiträge hineinliest, passiert das auf Deiner Seite des Bildschirms.

Gruß
C.

Also ich habe jedenfalls nichts von „mit 200 in verunfallte Fahrzeuge einschlagen“ geschrieben. Und in einem anderen Posting war sogar von 250 die Rede, die man angeblich ja ständig unter vollkommener Ignoranz der Verkehrssituation fahren will, wenn man einzelne „Auffälligkeiten“ beschreibt und anprangert, die durchaus Anlass zur Sorge bieten.

Aber vermutlich wird der ein oder andere plötzlich ganz anders denken, wenn er mal wieder an einem lauen Abend auf freier Strecke „etwas großzügig“ bemessene 50 auf dem Tacho an einer ganz normalen Ortseinfahrt hat, und dann nicht wegen ein paar lässlichen Km/h mehr, ein paar Scheinchen löhnt, sondern gleich erst mal den Lappen für einen Monat weglegen darf, weil da jemand meinte, die jetzt nach x Uhr (nein, nicht wegen gefährdeter Kinder am Tage, sondern „für die Nachtruhe“) auf 30 beschränken zu müssen.

Besonders lustig bei uns in Langenhagen, wo die Einflugschneise des Flughafens (mit Nachtbetrieb) bei der einen entsprechend ausgeschilderten Straße unmittelbar vor/hinter dem beschränkten Bereich genau über diese Straße führt, in dem die Leute ohnehin alle vom Flughafen finanzierte Schallschutzmaßnahmen haben, und bei der anderen Straße der Abstand auch nicht wirklich merklich ist. Kein Scherz!

Gruß vom Wiz

Korrektur
Ich muss mich bzgl. des gestern in der Böschung liegenden LKW korrigieren. Das war, wie ich heute in der Zeitung lesen musste, gestern kein Einzelfall, sondern nur einer von drei LKW-Unfällen aufgrund zu geringen Sicherheitsabstands/Abgelenktheit am Stauende hier vor der Haustür! Spitzenreiter bei den dadurch verursachten Staus 12Km. Da darfst Du dann gleich mal > zwei Stunden statt einer für die Strecke kalkulieren. Also die durchschnittlichen zehn Minuten Ersparnis pro Strecke bei angemessener Beschilderung und mehr Einsatz, das Übel wirklich an der Wurzel zu packen, sind mehr als locker drin.

Gruß vom Wiz