Moin,
der Haken besteht darin, dass Du glaubst, das Volk wüsste bei
jeder Entscheidung, was am besten für es ist.
Nicht, dass ich ein System wie vorgeschlagen für allgemein anwendbar halte, aber diese „Bemerkung“ ist, obwohl grundsätzlich richtig, natürlich als Begründung vollkommen untauglich.
Glaubst du denn, dass auch jeder einzelne Bürger bei jeder seiner Entscheidungen am besten weiss, was für ihn gut ist?
Sicher nicht. Sollen wir also alle Menschen unter Betreuung stellen, wobei der Einzelne seinen Betreuer aus eine Auswahl selbst bestimmen darf?
Für mich sprechen nur organisatorische Probleme gegen eine direkte Demokratie, darum kann ich mit dem jetzigen System auch gut leben.
Die Unfähigkeit „der Masse“ sich über Sachfragen intensiv genug informieren zu können, spielt keine Rolle, denn das könnte prinzipiell durch entsprechende Expertisen gelöst werden.
Vielleicht, wahrscheinlich sogar, wäre die Fehlerqote bei Entscheidungen höher. Ich glaube aber nicht dramatisch, denn wenn es drauf ankommt versteht auch der „dumme Michel“, dass nicht unendlich viel Geld da ist und dass mancher Genuss einen üblen Kater verursacht. Ich habe gerade in letzter Zeit oft den Eindruck, das Volk weiss es besser als die Experten, die allzu oft Partialinteressen dienen.
Wie auch immer man die Riskiken hier einschätzt bedeutet sich den Entscheidungen Anderer auszuliefern letztlich Unmündigkeit und das ist als demokratisches Prinzip wohl untauglich.
(Seltsam deine Verkürzung von Politik auf Volkswirtschaft.)
Gruß
Werner