Grundsätzlich anderer Ansatz?

Hi,

wie wärs, wenn man nicht seine Stimme bestimmten Personen oder Gruppen gibt (die sich danach ungerecht behandelt fühlen, wenn sie an ihren Wahlversprechen gemessen werden), sondern für oder gegen bestimmte Entscheidungen stimmt?

Eigentlich ists mir egal, ob da eine Merkel oder ein Schröder vorne sitzt, entscheidend ist doch, was die tun, oder?

Wie man sowas realilisieren kann, ist mir allerdings auch nicht wirklich klar :smile:

Gruss, Marco

Liquid Democracy/Delegated Voting
… das gibt es schon http://de.wikipedia.org/wiki/Delegated_Voting

… und die Piratenpartei versucht es intern zu nutzen. Scheitert flächig noch an der Benutzeroberfläche der Software.

Ansonsten bin ich SOFORT dafür. Auch für die SOFORTIGE Todesstrafe bei Abstimmen nach Fraktionszwang.

Gruß

Stefan

Hallo,

wohl wahr:

http://wiki.piratenpartei.de/Liquid_Democracy

Grüße

godam

Moin,

der Haken besteht darin, dass Du glaubst, das Volk wüsste bei jeder Entscheidung, was am besten für es ist.

Eigentlich ist die Maßgabe, den politischen Vetreter zu wählen, der aus einer Mischung aus Fachwissen und politischer Richtung weiss, was am besten für mich mit meiner politischen Richtung ist, doch nicht schlecht.

Probleme sind nur folgende:

  • trotz fehlenden Fachwissens glauben viele Menschen, genau zu wissen, wie man diese Volkswirtschaft steuern sollte (kann man exc eigentlich wählen?).

  • die gewählten Vertreter halten sich nicht zwingend an das, was man von ihnen erwartet.

  • manche Versprechungen klingen zwar toll, haben aber eher negative Auswirkungen zu Folge (überspitztes Beispiel und nicht zu Diskussion geeignet: Jeder ALG2-Empfänger bekommt 5.000 Euro pro Monat, klingt erst mal toll, hätte nur die Folge, dass viele, die weniger verdienen, ihren Job aufgeben.)

Ganz ehrlich, wenn ich sachliche Entscheidungen der Bevölkerung überlasse, bekomme ich Angst. Die meisten würden bei einer Abstimmung nicht annähernd die (volkswirtschaftlichen) Folgen übersehen können.

Ich will nicht entscheiden müssen, ich will jemanden auswählen können, der für mich die richtigen Entscheidungen trifft. Wenn diese bisher nicht richtig waren (was zu beurteilen nicht so einfach ist), suche ich mir einen anderen.

Wäre schön, wenn Entscheidungen mal wieder nach gewählten Ergebnissen und nicht nach Umfragen getroffen würden.

Gruß

ALex

Moin,

der Haken besteht darin, dass Du glaubst, das Volk wüsste bei
jeder Entscheidung, was am besten für es ist.

Nicht, dass ich ein System wie vorgeschlagen für allgemein anwendbar halte, aber diese „Bemerkung“ ist, obwohl grundsätzlich richtig, natürlich als Begründung vollkommen untauglich.
Glaubst du denn, dass auch jeder einzelne Bürger bei jeder seiner Entscheidungen am besten weiss, was für ihn gut ist?
Sicher nicht. Sollen wir also alle Menschen unter Betreuung stellen, wobei der Einzelne seinen Betreuer aus eine Auswahl selbst bestimmen darf?

Für mich sprechen nur organisatorische Probleme gegen eine direkte Demokratie, darum kann ich mit dem jetzigen System auch gut leben.
Die Unfähigkeit „der Masse“ sich über Sachfragen intensiv genug informieren zu können, spielt keine Rolle, denn das könnte prinzipiell durch entsprechende Expertisen gelöst werden.

Vielleicht, wahrscheinlich sogar, wäre die Fehlerqote bei Entscheidungen höher. Ich glaube aber nicht dramatisch, denn wenn es drauf ankommt versteht auch der „dumme Michel“, dass nicht unendlich viel Geld da ist und dass mancher Genuss einen üblen Kater verursacht. Ich habe gerade in letzter Zeit oft den Eindruck, das Volk weiss es besser als die Experten, die allzu oft Partialinteressen dienen.
Wie auch immer man die Riskiken hier einschätzt bedeutet sich den Entscheidungen Anderer auszuliefern letztlich Unmündigkeit und das ist als demokratisches Prinzip wohl untauglich.

(Seltsam deine Verkürzung von Politik auf Volkswirtschaft.)

Gruß
Werner

Moin,

ich verstehe die Frage nicht.
Das ist doch heute schon der Fall grösstenteils.

Es gibt Parteien, die haben Pogramme und du wählst das Programm das dir am besten gefällt.
oder wählst du die Köpfe hinter der Partei.

Letztlich ist das doch nur noch bei Landräten bzw. Bürgermeistern der Fall.

und heut anzufangen Volksabstimmungen einzuführen.
Gott bewahre.
Willst du ernsthaft dass Zuschauer des Vox und RTL II Vormitttagsprogrammes jeden Sonntag zur Urne dürfen und über Afghanisan Einsätze abstimmen dürfen.
Glaube besser nicht.

MfG
S.

Servus,

hmm… tja, was kann man tun, um den Menschen intelektueller zu machen?

Eine Möglichkeit wäre sowas wie bei „Free Rainer“, wo man diese Boxen zur Quotenanalyse manipuliert hat und damit die Quoten beeinflusst hat.

Viele Menschen sind zu sehr manipuliert von den Medien, das letzte Ereignis ist z.B. der Islamist in Oslo(http://www.bildblog.de/32127/vorzeitiger-mutmassungs…); EU-Gerichte, welche das EGMR sind(http://www.bildblog.de/32073/ihr-eumel-2/); Zeitungen, die Kinderpornographie verurteilen und dann aber selber Promikinder im Bikini(http://www.bildblog.de/31573/sexy-urlaubsfotos-von-t…); der alg. Fernsehmüll(Kallwas&Co.) und natürlich das Schlagzeilen sterben(was waren so die schlagzeilen von vor 2 Monaten? Erinnern sie sich noch?).

Erst, wenn die Menschen in einem Land eine Mindestinteligenz erreicht haben, kann man direktere Demokratie machen. Ob „Abhärtung“, also sich langsam an direktere Demokratie annähern, was hilft, weiss ich nicht.

Zurück zur Frage: Wie machen wir Menschen mündiger? Wie könnte man sonst Einfluss auf die Medien und auf die Mitbürger ausüben?

mfg,

Hanzo

Warum nicht beides… siehe Schweiz.

Ich glaube allerdings dass weder das Stimmvolk noch die Politiker hier soweit wären… denn dann müsste der Bürger ja wirklich etwas abwägen und die Politik etwas so erklären, dass der Bürger eine Entscheidung treffen kann.

Von beidem sind wir hier aufgrund unserer eingespielten Rituale weit weg.

Außerdem solltest du dich keiner Illusion hin geben… die Abstimmungsbeteiligung ist bei 95% aller Abstimmungen genauso niedrig wie die Wahlbeteiligung heute.

Trotzdem bin ich dafür… in den 5 Jahren Schweiz habe ich gerade mal 3 Abstimmungen erlebt, bei denen ich kopfschüttelnd dastehe… weit weniger wie bei deutschen Beschlusslagen.

Richtig argumentiert bekommt man sein Volk ja sogar dazu die Mehrwertsteuer anzuheben um einen Tunnel zu bauen… ich denke bei uns wäre es ein langer Weg dahin.

Gruss HighQ

Moin,

der Haken besteht darin, dass Du glaubst, das Volk wüsste bei
jeder Entscheidung, was am besten für es ist.

Das glaube ich tatsächlich.

Eigentlich ist die Maßgabe, den politischen Vetreter zu
wählen, der aus einer Mischung aus Fachwissen und politischer
Richtung weiss, was am besten für mich mit meiner politischen
Richtung ist, doch nicht schlecht.

Abgeordnete wissen erstaunlich wenig… ja sogar die Minister… aber die haben Staatssekretäre mit Ahnung. Wie wäre es wenn die es statt den Ministerns dem Volk erklären?

Probleme sind nur folgende:

  • trotz fehlenden Fachwissens glauben viele Menschen, genau zu
    wissen, wie man diese Volkswirtschaft steuern sollte (kann man
    exc eigentlich wählen?).

Na und… ich bin dafür dass die Politik die Alternativen Aufstellt und das Volk darüber befindet.

  • die gewählten Vertreter halten sich nicht zwingend an das,
    was man von ihnen erwartet.

Eben…

  • manche Versprechungen klingen zwar toll, haben aber eher
    negative Auswirkungen zu Folge (überspitztes Beispiel und
    nicht zu Diskussion geeignet: Jeder ALG2-Empfänger bekommt
    5.000 Euro pro Monat, klingt erst mal toll, hätte nur die
    Folge, dass viele, die weniger verdienen, ihren Job aufgeben.)

Eben…

Ganz ehrlich, wenn ich sachliche Entscheidungen der
Bevölkerung überlasse, bekomme ich Angst. Die meisten würden
bei einer Abstimmung nicht annähernd die
(volkswirtschaftlichen) Folgen übersehen können.

Ganz ehrlich… mir machen vielmehr die Entscheidungen dieser Regierung Angst. Das Volk hätte wahrscheinlich längst so entschieden wie es sinnvoll ist.

Ich will nicht entscheiden müssen,

finde ich feige. Du drückst dich vor Verantwortung.

ich will jemanden auswählen
können, der für mich die richtigen Entscheidungen trifft.

mir reichts wenn derjenige Vorschläge macht

Wenn
diese bisher nicht richtig waren (was zu beurteilen nicht so
einfach ist), suche ich mir einen anderen.

Bequem

Wäre schön, wenn Entscheidungen mal wieder nach gewählten
Ergebnissen und nicht nach Umfragen getroffen würden.

Zweifelsohne…

Schwarmintelligenz, Vertrauen, …
Hi,

der Haken besteht darin, dass Du glaubst, das Volk wüsste bei
jeder Entscheidung, was am besten für es ist.

Das glaube ich tatsächlich.

Google mal nach „Schwarmintelligenz“ und „Nasa-Experiment“.

Das bestätigt wissenschaftlich Dein Bauchgefühl.

Ganz ehrlich, wenn ich sachliche Entscheidungen der
Bevölkerung überlasse, bekomme ich Angst. Die meisten würden
bei einer Abstimmung nicht annähernd die
(volkswirtschaftlichen) Folgen übersehen können.

Ganz ehrlich… mir machen vielmehr die Entscheidungen dieser
Regierung Angst. Das Volk hätte wahrscheinlich längst so
entschieden wie es sinnvoll ist.

Die polischen Entscheidungsträger kann man mit einem Geldkoffer überzeugen. Welche Argumente kämen beim Volk als Entscheider? Angst zu verbreiten ist viel billiger als 80 Milionen Geldgeschenke. Meine Befürchtungen gingen eher in diese Richtung.

Ich will nicht entscheiden müssen,

Wie jetzt? Bei der Wahl kann man entscheiden, aber bei Sachfragen nicht?

finde ich feige. Du drückst dich vor Verantwortung.

Ich finds einfach unlogisch.

ich will jemanden auswählen
können, der für mich die richtigen Entscheidungen trifft.

Mit Vertrauen ists so eine Sache. Das muss meiner Meinung nach wachsen. In vier Jahren wächst mir da aber deutlich zu wenig. Und je öfter das zarte Pflänzchen Vertrauen direkt nach der Wahl abgehackt wird, desto weniger Wasser und Liebe investiere ich das nächste Mal.

Nick