grundsätzliche Fragen zur technischen Abwicklung

Hallo,

ich blicke bei VoIP nicht ganz durch und habe daher einige grundsätzliche Fragen zum (technischen) Ablauf, wobei ich nicht vorhabe, zu telephonieren, sondern lediglich das Prinzip verstehen will.

Im Grunde läuft meine Frage darauf hinaus, ob und inwiefern eine Telephongesellschaft an der Sache beteiligt ist, weil mir ein potentieller Kunde weismachen will, daß er mit call by call-Angeboten klotzig Geld verdienen will. Kurz: Wieso sollte man einen derartigen Dienst benötigen? Läuft die ganze Sache nicht über bestehende Internetverbindungen ab und damit im Rahmen der bestehenden Flatrates ab? Wieso sollte man noch die Dienste eines zusätzlichen Anbieters in Anspruch nehmen? An welcher Stelle zwischen Anrufer und Angerufenen fände die Einschaltung dieses Anbieters statt?

Anders formuliert: Welchen Weg nimmt ein Anruf bei VoIP bzw. wo und wie wird das Gespräch zwischen den Netzbetreibern übergeben?

Ich hoffe, ich konnte mich verständlich machen. Wenn nicht, bitte nachfragen.

Gruß,
Christian

Hallo exc,

Reines VoIP geht schon über die Flatrate, aber damit kannst du nur Leute erreichen, welche auch VoIP haben.
Sobald derjenige den du anrufen willst, nur einen Telefonanschluss hast, benötigst du ein Gateway, welches dann die Informationen über das normale Telefonnetz weiterleitet.
Soweit die Technik.

Mittlerweile ist es aber so, dass die Verbindung zwischen den Ortszentralen schon als VoIP übertragen wird. Allerdings wir dabei meist ein paralleles Netz verwendet.

Wo nun dein Kunde Geld scheffeln will, weiss ich jetzt auch nicht ?!

MfG Peter(TOO)

Hallo Christian,

Anders formuliert: Welchen Weg nimmt ein Anruf bei VoIP bzw.
wo und wie wird das Gespräch zwischen den Netzbetreibern
übergeben?

Das ist gar nicht so einfach zu beantworten und hängt stark von dem
jeweiligen Provider ab.

Ich habe eine Rufnummer die sowohl VoIP als auch Festnetznummer ist.
Wenn ich jemanden anrufe gehe ich immer über VoIP (also DSL), irgendwo
in einem Knoten wird der Ruf dann entsprechend des Zielnetzes auf
Festnetz, Handy, etc. geroutet.
Werde ich angerufen, hängt es von dem Provider des Anrufers ab
wie der Ruf zu mir durchgestellt wird. Selbst VoIP Anschlüsse können
durchaus bei mir auf dem Festnetz ankommen.

Von den folgenden weiß ich wie sie ankommen
Anrufer -> Anschluß bei mir
Festnetz -> Festnetz
Acor -> Festnetz
Handy T-Online -> Festnetz
Handy Vodaphone -> VoIP
1&1 -> VoIP

Wie man da mit CallByCall Geld verdienen will erschließt sich mir
nicht.

Gruß
Stefan

Hallo Stefan und Peter,

danke erst einmal für die Antworten.

Wie man da mit CallByCall Geld verdienen will erschließt sich
mir
nicht.

Darin scheint Ihr Euch ja beide einig zu sein. Fallen denn bei der Veranstaltung VoIP-VoIP überhaupt irgendwelche Gebühren an, wenn beide Teilnehmer eine Flatrate haben?

Danke noch mal,
Christian

Hallo Christian,

Fallen denn bei
der Veranstaltung VoIP-VoIP überhaupt irgendwelche Gebühren
an, wenn beide Teilnehmer eine Flatrate haben?

Hängt vom Provider ab, bei 1&1 sind nur Telefonate kostenlos,
wenn beide Teilnehmer bei 1&1 sind (steht zumindest so in den AGB).

Gruß
Stefan

1 Like

Hallo, Christian,
ich kann Dir von Googlemail berichten. Dort ist Das Gespräch online-online kostenlos. Das gleiche trifft auf Skype zu, wo lediglich für Verbindungen ins Festnetz/Mobilnetz eine(vorauszubezahlendes) Konto belastet wird.

Ich benutze Google für Gespräche/messaging mit meinen ehemaligen Kollegen, Skype für Gespräche mit meinem Sohn, der z.Zt. in Irland ist.

Von der technischen Seite her geben sich beide Systeme nichts, sofern auf beiden Seiten ein guter Zugang ins Netz gegeben ist. Gesprächsqualität ist durchaus vergleichbar mit Festnetz.
Gruß
Eckard

1 Like

Hallo Eckard,

ich kann Dir von Googlemail berichten. Dort ist Das Gespräch
online-online kostenlos. Das gleiche trifft auf Skype zu, wo
lediglich für Verbindungen ins Festnetz/Mobilnetz
eine(vorauszubezahlendes) Konto belastet wird.

es sieht mir ganz danach aus, als sei das als wegweisend präsentierte Geschäftsmodell eine Spinnerei, mit der sich nie dauerhaft in nennenswertem Umfang Geld verdienen lassen wird.

Vielen Dank noch mal an alle Antworter.

Gruß,
Christian

P.S.
Die andere Sache habe ich nicht vergessen. Ich mußte meine Märzplanung mehrfach umwerfen, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Hallo, Christian,

es sieht mir ganz danach aus, als sei das als wegweisend
präsentierte Geschäftsmodell eine Spinnerei, mit der sich nie
dauerhaft in nennenswertem Umfang Geld verdienen lassen wird.

Zumindest nicht mit sauberen Mitteln. Wenn ich dies lese: „Der neue Dienst Skype Prime (oder Premium), mit dem Nutzer des VoIP-Dienstes Gebühren berechnen können, wenn sie angerufen werden…“ Zitat aus http://www.heise.de/newsticker/meldung/86762 Dann ergeben sich schon Möglichkeiten, die allerdings einen soliden Kontent voraussetzen, wenn es sich nicht nur um halbseidene Dialer-Applikationen handelt.
Gruß
Eckard

P.S. Die andere Sache habe ich nicht vergessen.

Ich stehe bereit.

Hallo,

es sieht mir ganz danach aus, als sei das als wegweisend
präsentierte Geschäftsmodell eine Spinnerei, mit der sich nie
dauerhaft in nennenswertem Umfang Geld verdienen lassen wird.

Nein, so würde ich das nicht direkt sehen.

VoIP ist kostenlos[1], wenn die Gegenstelle auch VoIP hat und es ein geeignetes Verfahren gibt, mit dieser Gegenstelle per VoIP kontakt aufzunehman

VoIP kostet nichts zusätzlich, sofern man eine VoIP-Flatrate hat und der Angerufene in dem von der Flatrate abgedeckten Bereich ist (kein Handy, keine Ausland, eine Nummern mit 0900 vorne, kein denkdirwasaus).

Ich bezahle, wenn ich per VoIP ins Festnetz telefoniere an den Betreiber bzw Wiederverkäufer des Gateways. In meinem Fall 1 cent per Minute an 1&1. Das ist kein schlechter Preis, aber wenn man sucht, ist sowas auch mal günstiger zu bekommen. Hier wäre Raum für einen Anbieter, der das unterbietet. Ich kann mir aber nicht vorstellen, das das ernsthaft für jemanden lukrativ werden könnte da angesichts der Flatrates kaum ein Provat-VoIP-ler bereit sein dürfte, wesentlich mehr als 10€ für Festnetztelefonie auszugeben.

Möglicherweise lukrativer könnten andere Ziele sein, die per VoIP derzeit überteuert sind, also etwa Mobilfunk oder Ausland. Dass man in dem Bereich etwas reißen[2] kann - auch und gerade als Call-by-Call, halte ich immerhin für denkbar.

HTH,

Sebastian

[1] das Wort „kostenlos“ sei in dem Sinne verwendet, dass bei einer Internet-Flatrate keine zusätzlichen Kosten entstehen.

[2] Nein, ich kenne niemanden, der sowas vorhat.

Hi,

Im Grunde läuft meine Frage darauf hinaus, ob und inwiefern
eine Telephongesellschaft an der Sache beteiligt ist, weil mir
ein potentieller Kunde weismachen will, daß er mit call by
call-Angeboten klotzig Geld verdienen will.

eine Telefongesellschaft ist genau an der Stelle beteiligt, wo ein VoIP-Anschluß mit einem herkömmlichen Anschluß verbunden werden will - dann muss irgendwo ein Übergang vom IP-Netz (vulgo „Internet“) in das Telefonnetz stattfinden.

Diesen Übergang stellen üblicherweise die VoIP-Anbieter zur Verfügung - wie die das günstigst für sich lösen, ist eine ganz eigene Frage, die üblichen Verdächtigen wie 1&1 haben da offenbar hinreichend günstige Möglichkeiten gefunden, Festnetzgespräche per Pauschaltarif (vulgo „Telefon-Flatrate“) anbieten zu können, die T-Com selbst ist da schon prinzipbedingt in einer guten Lage.

Kurz: Wieso sollte man einen derartigen Dienst benötigen?

Wie Sebastian schon andeutete, bestenfalls in den Bereichen Mobilfunkgespräche und Auslandsgespräche. Aber selbst da scheint mir soviel Geld nicht mit zu verdienen zu sein. Anders gesagt - es gibt da für einen „Zwischenhändler“ kaum Ansatzpunkte, um sein Produkt zu plazieren. Er wird immer den großen gegenüber im Nachteil sein. Eine Sache fällt mir doch noch ein - es gibt Anbieter, die B2B VoIP-Lösungen verkaufen, wie z.B. Outbox
http://www.outbox.de/ die Firma scheint ganz gut überleben zu können. Aber auch da muss man erstmal hinkommen.

Gruß,

Malte

Hallo!

Das Thema Gateways dürfte nun klar sein.

Aktuell tummeln sich einige Unternehmen im VoIP-Bereich, z.B. Skype oder JaJah.
Für private 1zu1 Gespräche ist das auch ganz nett. Man benötigt jedoch immer einen PC zur Steuerung der Gespräche, bei Skype kann man kein Telefon für ausgehende Calls benutzen.
Die Stabiltät der Verbindung ist oft fragwürdig, ebenso die Gesprächsqualität. Man akzeptiert das, weil es billig ist.

Call-by-call-Anbieter gibt es zudem wie Sand am Meer. Einfach mal nach den einschlägigen VoIP-Foren googeln, es sind Tausende.

Der Gag m.E. ist die Verbindung von supergünstigen Preisen über VoIP, hoher Gesprächsqualität und flexibler Nutzung über Festnetztelefone oder Handies, optimalerweise jeweils mit lokaler Flatrate. Dies in Verbindung mit Mehrwertdiensten wird in Zukunft sehr spannend.

Grüße,
Mathias