Grundschule und die Konzentration in der 5. Stunde

Hallo,
wer hat Erfahrungen mit der Konzentrationsfähigkeit von Grundschul-Kindern vor allem in der 5. Schulstunde?
Unsere Kinder haben in der 4. Klasse den Mathematik-Unterricht ausschließlich in der 5. Schulstunde. Ist das pädagogisch gesehen nicht sehr fragwürdig? Für die Schüler, die gerade in Mathe vielleicht Probleme haben, wird es dadurch sicherlich nicht einfacher. Oder wie seht ihr das? Würde mich freuen Meinungen hierzu zu bekommen? Vielen Dank!

Hallo,

für viele Kinder wäre es sicherlich toll, wenn Deutsch und Mathe in den frühen Stunden stattfinden würden. Das ist aber nicht immer umzusetzen. Es gibt Fachlehrer, die eben nur diese oder andere Fächer unterrichten. Es gibt Teilzeitkräfte und es gibt Belegpläne für Räume. So entsteht ein kompliziertes Gebilde eines Schulstundenplans. Und immer gibt es da Inhalte, die nicht optimal erscheinen. Anders geht es aber dann leider oft nicht. Das wäre besser, wenn die Schulen mehr Geld, mehr Personal und mehr Räumlichkeiten zur Verfügung hätten und damit flexibler wären.
Es ist aber auch so, dass es Kinder gibt (gar nicht so wenige), die in den ersten Stunden noch gar nicht ganz bei sich sind. Diese Kinder „verschlafen“ zumindest die erste Stunde. Für sie ist Matheunterricht in der fünften Stunde sogar besser.

Vielleicht kannst du ja mal beim Klassenlehrer oder beim Konrektor (der macht meist den Stundenplan) anfragen, ob eine Veränderung zum Halbjahr möglich ist.

Ich wünsche eine schöne Weihnachtszeit.
Nina

Hallo,

als Pädagogin und Mutter von 13-jährigen Drillingen kann ich Dir sehr genau auf Deine Frage antworten.
Natürlich hast Du vollkommen Recht mit Deiner Vermutung.
Hauptfächer in die letzten Schulstunden zu legen, ist immer eine denkbar schlechte Lösung.
Dummerweise lässt sich das nicht immer optimal regeln. Gerade in der Grundschule sollte man aber, in Anbetracht der flexiblen Fächergestaltung, so etwas möglichst umgehen. Auf der weiterführenden Schule hingegen sind die Fächer ja klar umgrenzt.
Auch wenn der Stundenplan ungünstig ist, so sollten die Lehrer sich zumindest verpflichtet fühlen, Tests bzw Klassenarbeiten NICHT am Ende des Schulvormittags zu schreiben.
Ich weiß ja nicht, in welcher Klasse Dein Kind ist, aber sicher ist es machbar, dieses Thema mal an einem Elternabend oder sogar mit der Lehrerin persönlich zu besprechen.
Schade finde ich es immer wieder, dass die sogenannte „individuelle Förderung“ der Schüler letztendlich nur auf Papier gedruckt steht. Ich habe es bisher noch nie erlebt, dass man WIRKLICH etwas für benachteiligte Schüler getan hat. Wie soll das auch bei einer derartigen Unterbesetzung von Lehrkräften funktionieren, noch dazu, wo die meisten absolut inkompetent sind, was den Umgang mit Schülern betrifft.
Ich kann Euch nur raten, dass Ihr selber diese Förderung in die Hand nehmt und Euch auf keinen Fall darauf verlasst, dass Euer Kind das in der Schule beigebracht bekommt, was es braucht. Ich habe genau aus dem Grund viele Nachhilfe-Grundschüler, deren Eltern bis zur 4. Klasse geglaubt haben, ihr Kind würde in der Schule all das lernen, was es für die weiterführende Schule benötigt. Pustekuchen. Und schon gar nicht in der Nachmittagsbetreuung - da läuft in den meisten Fällen nämlich erst recht nichts! Die Bildung des Kindes ist IMMER vom Elternhaus abhängig, soviel steht für mich fest. Traurig, aber wahr.
Wer sich bis zur vierten Klasse auf die Schule verlässt, für dessen Kind ist der Zug abgefahren, es sei denn, das Kind ist ein absoluter Überflieger und Selbstläufer… Alleine das Thema „Lesen und Rechtschreibung“ ist eine Katastrophe. Da wird jahrelang nach Gehör geschrieben und plötzlich wird dem Kind erzählt, das alles sei falsch und nun muss es mühsam umlernen. Auch in der Mathematik läuft es nicht besser. Ein Kind, das schwächelt, muss selber zusehen, dass es nicht den Anschluss verpasst. Da wird keine Rücksicht genommen. Wie auch? Die Lehrerin muss ja ihr Pensum schaffen. Also - einig und allein die Eltern sind dafür verantwortlich, dass das Kind das alles schafft, und wenn man zusätzliche Förderung außerhalb der Schule beansprucht. Und noch etwas: einen Lehrer zu kritisieren, ist so ungefähr das Schlimmste, was man machen kann. Denn Lehrer können ALLES begründen und haben immer Recht!
Ich hoffe, ich konnte behilflich sein, auch wenn dieses Thema ein trauriges ist.
Liebe Grüße,
Petra

Hallo,

sicher ist es anders geschickter - aber da lässt sich doch vielleicht was ändern.
Rede halt mal mit dem Lehrer…
Wenn es nicht geht - manchmal hängt da stundenplantechnisch soooo viel dran, dass es wahrscheinlich nicht wirklich machbar ist - aber das kannst du dir bestimmt von dem Lehrer deiner Kinder erklären lassen…

Viele Grüße

Hallo,

Ich habe 12 Jahre an der Gs unterrichtet und unterrichte jetzt an der weiterfüphrenden Schule seit 12 Jahren.Ich sehe im Stundenplan grundsätzlich kein Problem.In einem halben Jahr nimmt an den weiterführenden Schulen auch niemand mehr Rücksicht…
Aber sprecht doch mit der Schulleitung,ob ein Stundentausch machbar wäre. Auf alle Fälle erfahrt ihr da die Gründe für die Gestaltung des Stundenplans…
Lg Thalisa67

Hallo Tabaluga67,
das ist sicherlich nicht gerade von Vorteil. In der letzten Stunde sind die Kinder oft ausgepowert, gerade wenn vorher mal Sport / Schwimmen oder eine andere anstrengende Stunde war (Arbeit in Deutsch / Sachunterricht,…). Doch zur Verteilung der Fächer im Stundenplan gibt es allerdings keine Vorschriften. Wenn ein Fachlehrer das Fach unterrichtet, der halt erst in der letzten Stunde frei ist (etwa weil die eigene Klasse nur bis zur 4. Unterricht hat), kann das schon mal sein.
Ich denke das ist tolerierbar, wenn es vieleicht 1-2 mal in der Woche Mathe in der letzten Stunde ist. Die Zeit kann dann für das Üben, nicht zur Einführung neuen Stoffs, genutzt werden. Ist es aber immer nur die letzte Stunde, so würde ich mit den Elternsprechern und der Schulleitung Kontakt aufnehmen.
Viele Grüße,
Lilipaula

Hallo!
Bin kein Grundschulexperte, weiß aber, dass Mathematik-Unterricht normalerweise früher liegen sollte.
Allerdings kann ein gut ausgeschlafenes Kind, das auch gefrühstückt hat, in der 4. Klasse schon 6 und mehr Stunden konzentriert sein!
W.

Hallo!
Die 5. Stunde ist sicher nicht die denkbar beste Möglichkeit für den Mathe-U, aber Stundenpläne zu machen und allen gerecht zu werden, ist eine sehr schwierige Aufgabe. Das Schuljahr läuft ja jetzt schon drei Monate und die Lehrkraft und die Schüler konnten schon ihre Erfahrungen machen. Wenn es der Lehrkraft gelingt, einen interessanten U zu machen, ist das auch in der 5. Stunde möglich. Dass ein Schüler nur wegen der 5. Stunde schlecht in Mathe ist, glaube ich nicht.
Grüßle
Clara

Hallo,

das ist sicher nicht so gut auf Dauer. Einmal oder zweimal in der Woche ist das machbar, aber in der 5. Stunde ist die Konzentration wirklich nicht mehr so toll. Vielleicht gibt es zum Schulhalbjahr eine Stundenplanänderung, in der man dies ändern kann.

Herzliche Grüße

Hallo,

manchmal lässt sich das von der Stundenplanung her einfach nicht anders regeln.
Aber ich denke, die Lehrerin bzw. der Lehrer wird verantwortungsvoll damit umgehen und den Unterricht so abwechslungsreich gestalten, dass es den Kindern leicht fällt, konzentriert und interessiert mitzuarbeiten.

Hallo, Schüler der 4. Klasse sollten sich schon in der 5. Stunde auch noch konzentrieren können, aber den Mathematikunterricht ausschließlich in d er 5. Stunde zu erteilen, ist mehr als fragwürdig, zumal es 5 Stunden in der Woche sind. DA würde ich konkret nach den Gründen bei der Schule nachfragen.

Hallo Tabaluga67,

kein Zweifel - in der 5. Stunde ist die Konzentration nicht so gut wie z.B. in der 1. oder 2. Stunde.

Du kannst dir aber genauso sicher sein, dass kein Mathelehrer eine Klasse gerne ausschließlich in der 5. Stunde unterrichtet, das ist nämlich sehr anstrengend, eben weil die Konzentration und Aufnahmefähigkeit abnimmt und die Unruhe zunimmt.

Stundenpläne für Schüler und Lehrer werden können aber nicht nur aus pädagogischer Sicht erstellt werden, denn es ist schier unmöglich, einen Plan zu erstellen, in dem Mathe und Deutsch z.B. immer in der 1. und 2. Stunde sind. Der Stundenplan ist ein ganz kompliziertes Geflecht von vielen Einzelinteressen und nicht immer kann ausschließlich nach pädagogischen Gesichtspunkten entschieden werden.

Ein einfaches Beispiel: alle Klassen haben Sportunterricht und müssen dazu in die Sporthalle. Wenn Sport nur in der 4. und 5. Stunde sein soll, stehen insgesamt 10 Schulstunden zur Verfügung. Dann können lediglich 5 Klassen Sport haben. Die anderen Klassen müssen also zwangsläufig in früheren Stunden den Sportunterricht haben oder mehrere Klassen müssen gleichzeitig in die Halle.

Ein guter Stundenplan für alle Beteiligten ist sehr schwer zu erstellen. Die pädagogisch unvorteilhaften Dinge (z.B. Mathe in der 5.) sollten daher möglichst gerecht auf alle Klassen verteilt werden. Da hat es die Klasse deines Kindes allerdings recht hart getroffen. Sollte es im nächsten Halbjahr wieder so sein, würde ich mal die Schulleitung darauf ansprechen.
Oder vielleicht schon jetzt, denn wenn der Stundenplan fertig ist, ist es ja schon zu spät. Meine Schulleiterin z.B. arbeitet etwa 20 Stunden an einem neuen Plan…
Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

Viele Grüße!

Wenn alle Kinder nur dann Unterricht hätten, wenn es in ihr optimalen Lernmuster passt, dann würde nicht mehr viel Unterricht übrigbleiben und außerdem müßte dann für einige Kinder der Unterricht erst um 11 Uhr für andere bereits um 7: 00 Uhr beginnen.
Ich denke nicht, dass die beschriebene Konstellation absichtlich so gelegt wurde. Optimal ist sie natürlich nicht, aber fast immer sind äußere Zwänge da, die eine optimale Verteilung verhindern.
Da in der Grundschule im Gegensatz zum Gymnasium der gleiche Lehrer mehrere Fächer, Mathe, Deutsch, englisch HSK … unterrichtet, wird dieser sicher das Problem auch erkannt haben und dementsprechend die Studenninhalte wöchentlich „gerecht“ verteilen. Am Gymnasium geht das leider nicht, da jeder Lehrer nur eine bestimmte Stunde in der Klasse ist. Tauschen ist da schwer möglich.
Reden Sie doch mal mit der Lehrerin oder dem Lehrer. Reden hilft oft.

Hallo Tabaluga67,
natürlich ist die Konzentrationsfähigkeit von Schülern in einer 5. Stunde nicht die gleiche wie in einer 2. Stunde. Es hängt aber auch davon ab, wann sie eine Hofpause hatten (nach der 3. oder 4. Stunde).
Andererseits sind 1. Stunden auch nicht immer das Wahre, da schlafen alle noch halb.
In der Regel versucht die Schulleitung oder wer auch immer den Stundenplan zusammengestellt hat, zu vermeiden, dass alle Stunden eines Faches in der 5. oder 6. Stunde liegen. Andererseits ist es eben manchmal organisatorisch nicht anders möglich.
Abgesehen davon geht der Schulvormittag nun mal über sechs Stunden und an den weiterführenden Schulen ist das schließlich nicht anders. Dort nimmt man auf diese Sachen meist erst recht keine Rücksicht, da der Mathefachlehrer ja nicht immer nur von der 1. bis zur 4. Stunde unterrichten kann und dann nach Hause geht.
Ich denke nicht, dass es für die Mathenote große Unterschiede macht, wann der Unterricht stattfindet. Letzlich sind ja dann alle Schüler der Klasse (auch die fitten Schüler) unkonzentrierter und der Lehrer berücksichtigt dies in seiner Unterrichtsplanung.
Ich wünsche gutes Gelingen in der 4. Klasse und auf dem weiteren Schulweg!
Riesenwicht

hallo,

natürlich ist für kinder die konzentrationsprobleme haben mathe in der 5 std nicht ideal. das gilt aber für alle fächer. ideal wäre eine abwechslung (mal deutsch - mal mathe - mal HSU). immerhin ist die 5 std aber nicht die 6 std und oftmals davor ja eine große pause.

gruß
eva