Grundschulsuche

Hallo,
demnächst werde ich damit anfangen müssen mir Gedanken über die
Einschulung des Sprösslings zu machen. Wir wohnen in Berlin und die
Lehrerquote scheint sehr knapp kaluliert zu sein
(Langzeitkrankheitsfälle = Langzeitunterrichtsausfall) und überfüllte
Klassen mit überforderten Lehrern ist anscheinend der Alltag.

Mein Sohn ist vermutlich hochbegabt und in Teilgebieten (Rechnen,
Lesen, Schreiben, Musik und Geographie) weit voraus. In Grobmotorik,
Sozialverhalten und ich nenn es mal „Phantasie“, eher normal
entwickelt bis spätentwickelt. Die Niveauunterschiede sind allerdings
ziemlich enorm.

Kommt hier eine reguläre Schule in Frage oder sollten wir uns eher
nach Montessori oder Privatschule umsehen? Was ist ausschlaggebend
für eine gute Schule?

Hat jemand direkt Erfahrung mit der Einschulung von hochbegabten
Kindern - kann man sie ruhig in eine normale Schule schicken oder
geht das dann nach hinten los und sie sacken in ihrer Motivation und
Leistung wegen Langeweile ab. Wird das Fördergesetz von
Lernbehinderten und hochbegabten Kindern in den regulären Schulen
praktisch umgesetzt oder ist das nur ein Paragraph auf dem Papier?

Wer kennt sich aus und kann Auskunft geben?

Vielen Dank und viele Grüße

Hallo,
in einer normalen Grundschule dürfte sich dein Sohn unterfordert fühlen, was meist dazu führt, das er quatsch macht. Auch könnte passieren, das andere ihn Ärgern, weil er so gut ist (Streber) ich würde mcih nach einer Schule für Hochbegabte umsehen und ihn dortr anmelden, weil er da genau nach seiner Leistung gefordert wird.
Auf den Pharagraphen würde ich mich da nciht verlassen, weil wie Du schon sagtest, Lehrermangel und große Klassen, sich keiner so richtig kümmern kann.Schau mal im Internet nach, ob Du da was findest.
Schau mal hier http://www.querdenker-kids.de/

wünsche einen guten rutsvch insn eue Jahr

Hallo,
in einer normalen Grundschule dürfte sich dein Sohn
unterfordert fühlen, was meist dazu führt, das er quatsch
macht. Auch könnte passieren, das andere ihn Ärgern, weil er
so gut ist (Streber) ich würde mcih nach einer Schule für
Hochbegabte umsehen und ihn dortr anmelden, weil er da genau
nach seiner Leistung gefordert wird.

Hallo!
Wie wäre es, wenn man erst mal eine Entwicklungsdiagnosik plus zusätzlicher psychologischer Überprüfung macht, um zu wissen, wo sind die kognitiven und sozialen Stärken und Schwächen und DANN ne Schule sucht?
Frühförderstellen und Kinderpsychologen machen diese Testungen.
Gruß Allu

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Hallo,
vielen Dank für den Link - ich werde sie mir die Tage genauer ansehen,
scheint aber auch was für Berlin dabei zu sein - ich war immer der
Meinung, dass es solche Schulen nicht gibt…

Also vielen Dank und viele Grüße

Moin Chili,

Hat jemand direkt Erfahrung mit der Einschulung von
hochbegabten
Kindern - kann man sie ruhig in eine normale Schule schicken

Zunächst einmal: Hochbegabung ist „an sich“ keine Behinderung. Der weitaus größte Anteil der Hochbegabten hebt sich zwar durch außergewöhnliche Leistungen hervor, hat aber ansonsten ein normales Sozialverhalten und eine normale motorische Entwicklung, durchläuft relativ normal die normale Schulzeit (überspringt vielleicht mal eine Klasse), blüht dann an der Uni erst richtig auf und führt ein interessantes, glückliches, erfolgreiches und zufriedenes Leben.

Dann gibt es einen kleinen Anteil an hochbegabtem Kindern, bei denen offenbar was schiefläuft (ob der Anteil kleiner oder größer ist, als bei nicht hochbegabten Kindern, weiß ich nicht. Auch nicht hochbegabte Kinder können die von dir geschilderten Probleme (Sozialverhalten, Motorik etc.) haben).

Wenn dein Kind bereits vor der Einschulung in einigen Bereichen so massive Defizite zeigt, dass du Sorgen hast, dass er die normale Schule nicht packt, dann solltest du ganz schnell und dringend aktiv werden. Vielleicht kann man vorher mit Krankengymnastik, Ergotherapie oder auch spezieller Förderung des Sozialverhaltens im Kindergarten etc. noch was ausbügeln. Bis zum Schulanfang ist es ja noch etwas hin.

Ein Kind auf einer Sonderschule zu schicken, sollte erst die letzte Möglichkeit sein und betrifft meistens Kinder (ob hochbegabt oder nicht), die in der normalen Schule derartig auffällig sind, dass sie dort als nicht mehr beschulbar gelten.

Ob du dich hingegen für eine Montessori, Waldorfschule oder ähnliches entscheidest, sollte davon abhängen, ob du dich für das dortige pädagogische Konzept begeistern kannst. Wenn die diese Art der Pädagogik überzeugt, dann melde dein Kind ruhig dort an, sei es nun hochbegabt oder nicht.

Gruß
Marion

Hi

ich kenne eine Montessori Schule in Berlin, aber man muss „in der Nähe leben“ um sein Kind dort anzumelden.

Ob das überall so ist?

Gruß
Siân

Moin,

ich kenne eine Montessori Schule in Berlin, aber man muss „in
der Nähe leben“ um sein Kind dort anzumelden.

Ob das überall so ist?

Keine Ahnung, aber ich halte Wohnortnähe zumindest für sinnvoll. Zum einen erspart man dem Kind dadurch lange Schulwege, zum anderen ist es so leichter, Freundschaften über die Unterrichtszeit hinaus zu pflegen, wenn die Kinder nicht zu weit verstreut wohnen. Auch dies sollte bei der Schulwahl also mit berücksichtigt werden.

Was nutzt dem Kind die tollste Schule, wenn es nach der Schule, am Wochenende oder in den Ferien allein rumhängt, weil es keinen Kontakt zu den anderen Kindern in der Umgebung hat und alle Schulkollegen weit weg wohnen?

Gruß
Marion

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Hallo Marion,

Zunächst einmal: Hochbegabung ist „an sich“ keine Behinderung.
Der weitaus größte Anteil der Hochbegabten hebt sich zwar
durch außergewöhnliche Leistungen hervor, hat aber ansonsten
ein normales Sozialverhalten und eine normale motorische
Entwicklung, durchläuft relativ normal die normale Schulzeit
(überspringt vielleicht mal eine Klasse), blüht dann an der
Uni erst richtig auf und führt ein interessantes, glückliches,
erfolgreiches und zufriedenes Leben.

Das ist allgemeingültig richtig. Was meinen Sohn betrifft, so kann
ich (und sein übriges Umfeld auch) einschätzen wo er sich in diesem
Raster befindet (teils sehr sozial und fürsorglich, teils sehr
egozentrisch und mit einer ausgreprägten Teilhochbegabung. Ich möchte
keine Probleme herbeirufen, möchte aber auch nicht durch mein
Verhalten (z.B. falsche Schulwahl) provozieren und abwarten bis sie
da sind um richtig zu reagieren.

Dann gibt es einen kleinen Anteil an hochbegabtem Kindern, bei
denen offenbar was schiefläuft (ob der Anteil kleiner oder
größer ist, als bei nicht hochbegabten Kindern, weiß ich
nicht. Auch nicht hochbegabte Kinder können die von dir
geschilderten Probleme (Sozialverhalten, Motorik etc.) haben).

Richtig, aber es gibt eine vielzahl von Problemen, die sich bereits
im Vorfeld vermeiden lassen.

Wenn dein Kind bereits vor der Einschulung in einigen
Bereichen so massive Defizite zeigt, dass du Sorgen hast, dass
er die normale Schule nicht packt, dann solltest du ganz
schnell und dringend aktiv werden. Vielleicht kann man vorher
mit Krankengymnastik, Ergotherapie oder auch spezieller
Förderung des Sozialverhaltens im Kindergarten etc. noch was
ausbügeln. Bis zum Schulanfang ist es ja noch etwas hin.

Massiv würde ich die Defizite nicht nennen. Er krabbelte halt nie,
lief erst mit anderthalb und alles andere (hüpfen, klettern usw.)
halt immer etwas später als die gleichalterigen Kinder.

Ein Kind auf einer Sonderschule zu schicken, sollte erst die
letzte Möglichkeit sein und betrifft meistens Kinder (ob
hochbegabt oder nicht), die in der normalen Schule derartig
auffällig sind, dass sie dort als nicht mehr beschulbar
gelten.

Ich denke halt nur, dass er in der „normalen“ 1. Klasse fehl am Platz
wäre. Diese Meinung wird geteilt von der Hochbegabtenberatung,
Kinderarzt und Erziehern - aber keiner konnte mir eine Alternative
anbieten.

Ob du dich hingegen für eine Montessori, Waldorfschule oder
ähnliches entscheidest, sollte davon abhängen, ob du dich für
das dortige pädagogische Konzept begeistern kannst. Wenn die
diese Art der Pädagogik überzeugt, dann melde dein Kind ruhig
dort an, sei es nun hochbegabt oder nicht.

Ich denke mein Kind sollte sich dafür begeistern, nicht ich. Er ist
seit er 2 ist in einem Montessori Kindergarten und alles ist gut. Nur
scheint er jetzt „durch“ zu sein mit den ganzen Materialien und
langweilt sich.

Lieben Gruß

Ich denke halt nur, dass er in der „normalen“ 1. Klasse fehl
am Platz
wäre. Diese Meinung wird geteilt von der Hochbegabtenberatung,
Kinderarzt und Erziehern - aber keiner konnte mir eine
Alternative
anbieten.

Was verstehst Du unter *normaler* 1. Klasse

Die meisten Berliner Grundschulen praktizieren jahrgansübergreifenden Unterricht - 1. und 2. Klasse zusammen. Somit hätte dein Sohn die Chance, sich bei Langeweile mit den *Großen* zusammenzutun und die *kniffeligen* Aufgaben zu bearbeiten. Und wenn er sich bewährt, kann er nach nur einem Jahr in die 3. Klasse versetzt werden.

Nicolle

Hallo Nicolle,

Was verstehst Du unter *normaler* 1. Klasse

Ich verstehe darunter eine Klasse mit bis zu 25 Schülern, die
wöchentlich einen Buchstaben lernen, schließlich das Alphabet und
Zahlen/Zählen und addieren lernen. Das konnte er schon mit 2 und
würde sofort anfangen sich zu langweilen und abschalten.

Die meisten Berliner Grundschulen praktizieren
jahrgansübergreifenden Unterricht - 1. und 2. Klasse zusammen.
Somit hätte dein Sohn die Chance, sich bei Langeweile mit den
*Großen* zusammenzutun und die *kniffeligen* Aufgaben zu
bearbeiten. Und wenn er sich bewährt, kann er nach nur einem
Jahr in die 3. Klasse versetzt werden.

Das wäre natürlich klasse. Muss mich mal informieren, ob das überall
so ist. Gleich am Anfang zu überspringen finde ich nicht gut, da da
wird man ja automatisch zum Außenseiter. Das Problem ist auch, dass
er größere Gruppen nicht mag. Schon als Baby nicht (bin zu den
Krabbelgruppen immer als erste gekommen, damit er nicht in den
bereits gefüllten Raum muss. Im Kinergarten ist es ok, obwohl er oft
mit dem Lärmpegel Probleme hat.

Viele Grüße

demokratische Schule
Hallo chili,
ich glaube in Belrin gibt es eine Demokratische Schule.
such unter diesem Begriff, ob das für dein Kind wäre.
Gruß
A.

Ich verstehe darunter eine Klasse mit bis zu 25 Schülern, die
wöchentlich einen Buchstaben lernen, schließlich das Alphabet
und
Zahlen/Zählen und addieren lernen. Das konnte er schon mit 2
und
würde sofort anfangen sich zu langweilen und abschalten.

Gut an der Klassengröße ändert sich an einer Grundschule mit flexibler Anfangsphase nicht. Man muss sich vorstellen, dass in einer Klasse mit 1. und 2. Klässlern leichte und schwere Aufgaben bearbeitet werden.

Das wäre natürlich klasse. Muss mich mal informieren, ob das
überall
so ist.

Leider ist es eben nicht überall so, erkundige dich, welche Schulen in deinem Einzugsgebiet sind und dann schau dir diese an.

Gleich am Anfang zu überspringen finde ich nicht gut,

da da
wird man ja automatisch zum Außenseiter.

Mit diesem Modell eben nicht, weil er ja nicht der einzige Schüler aus dieser Klasse wäre, der in die 3. Klasse wechselt sondern er kommt zusammen mit anderen Schülern aus dieser Klasse in die 3. Dass er nur ein Jahr in der Schulanfangsphase war - andere jedoch 2 oder gar 3 Jahre (das geht nämlich auch, dass schlechte Schüler länger dort bleiben) fällt den Kindern kaum auf und ganz wichtig, sie kennen dann schon einige ihrer neuen Klassenkameraden.

Wenn Du eine ganz gute staatliche Schule finden solltest (das wäre ein Sechser im Lotto) dann bietet diese nicht nur Förderunterricht für schwache Schüler - sondern auch Leistungsfördern an.

Allerdings wird auch der Bereich gefördert, wo dein Sohn Defizite hat: Psychomotorik und Feinmotorik. Man beschränkt sich nunmehr nicht nur auf Mathe und Deutsch/Sprechen.

Ich will dich nicht überreden dein KInd an eine staatliche Schule zu schicken, ich will Dir nur zeigen, dass, selbst wenn Du keine Möglichkeiten hast, dein Kind an eine spezielle Schule zu schicken, Du deinen Sohn nicht *abschreiben* musst und Teufelchen malst, weil dann wird die Schulkarriere zum Selbstläufer.

Alles Gute

Nicolle

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Moin Marion

ich bin ganz deiner Meinung.

Ich wollte lediglich andeuten, dass man vielleicht umziehen muss, wenn man sein Kind auf eine bestimmte Schule schicken möchte.

Liebe Grüße
Siân

Moin Chili,

Ich
möchte
keine Probleme herbeirufen, möchte aber auch nicht durch mein
Verhalten (z.B. falsche Schulwahl) provozieren und abwarten
bis sie
da sind um richtig zu reagieren.

Ich glaube, deine Sorgen sind völlig normal. Viele Eltern reflektieren die Stärken und Schwächen ihrer Sprösslinge, wenn es um die Einschulung geht. Viele machen sich Gedanken über die Schulwahl und Sorgen, hier die richtige Entscheidung zu treffen.

Wenn du die Stärken und Schwächen deines Sohns schon recht gut kennst, ist das in jedem Fall erstmal ein Vorteil. Ich würde dir vorschlagen, erstmal ein Gespräch mit der Grundschule zu suchen, in die dein Sohn ganz normal eingeschult würde. Dort kannst du dann genau die Stärken und Schwächen deines Sohns schildern, und auch die Sorgen, die du mit der Einschulung verbindet. Außerdem kannst du dich erkundigen, nach welchen Konzepten dort unterrichtet wird. Ob du dich dann noch nach anderen Einschulungsmöglichkeiten erkundigen willst, kannst du ja dann erstmal vom Ausgang des Gesprächs abhängig machen.

Ein weiterer Faktor neben Unterrichtskonzept und Wohnortnähe wäre vielleicht noch die Frage, wo denn die Freunde deines Sohns aus dem Kindergarten eingeschult werden. Vielleicht findet er es ja Klasse, mit seinen „Kumpels“ gemeinsam eingeschult zu werden, und dies könnte ihm den Start in die Schule ebenfalls erleichtern.

Gruß
Marion

Hallo Sian,
ja, das mit dem Umziehen habe ich auch schon gehört - aber auch dass
seit dem letzten Jahr der Zwang auf Einschulung im Einzugsgebiet
aufgehoben wurde - ist das nur ein Gerücht?

Viele Grüße

Hi Chili

das weiss ich leider nicht, hoffentlich meldet sich nochmal ein/e Experte/in.

Liebe Grüße
Siân

Danke!!
Hallo an alle, die geantwortet haben,
mir hat es einen guten Denkanstoß gegeben.

Ich habe im März einen Termin beim Kinderarzt (ohne Kind) um alles zu
besprechen und die Überweisung zum Psychologen zu bekommen.

Vielen dank und viele Grüße