Grünkohl

Gekochter Grünkohl mit Kartoffeln und verschiedenen Sorten von Fleisch und Wurst ist ja das winterliche Natinalessen Nordwestdeutschlands. Besonders bekannt ist dafür meines Wissens Ostfriesland, Oldenburg, Bremen und auch Hamburg.
Wie weit geht diese Tradition Richtung Süden und Osten?
Umfasst es die ganze deutsche Küste?
Ich weiß nicht einmal sicher, ob meine Heimatstadt Hannover noch dazu gehört (Eltern stammen aus Schleswig-Holstein bzw. Ostpreußen)!

Hallo Eckhard,

bei uns in Braunschweig wird Grünkohl (er ist hier teilweise als Braunkohl bekannt) im Winter auch gerne gegessen. Dazu werden Bregenwurst und Kasseler gereicht. Ich freu mich schon wieder drauf, wenn endlich der Frost über die Felder zieht, denn danach ist der Kohl am besten.
In Hannover ist dieses Gericht auch bekannt, schau mal hier:
http://www.cookingclub.de/rezepte/glxlxglsllvvasy-02…

Grüsse vom Caddle

Wie weit geht diese Tradition Richtung Süden und Osten?
Umfasst es die ganze deutsche Küste?

In der Prignitz (Nordwestbrandenburg mit Grenze zu Mecklenburg) hat sich der Kohl dann schon zum Knieperkohl gewandelt…ein leicht säuerliches Gemisch aus mehreren Kohlsorten, daß man ähnlich wie Grünkohl u.a. auch mit Ente gekocht verspiest.

Grünkohl ißt man da natürlich auch, aber nicht unbeding als Traditionsessen.

Gruß Maid

Hallo erstmal,

der Großraum Hannover ist zweigeteilt. Im ehemaligen Stift Hildesheim (wenn man dieses noch dazu zählt) heißt das traurige Endprodukt stundenlanger kochender Vergewaltigung eines leckeren Grünkohls Braunkohl und sieht auch so aus. Wird mit Schlachtebrühe angesetzt und als Beilage gibt es Bregenwürste (roh und geräuchert), die früher wohl mal aus Hirn gewesen seien sollen, es heute aber nicht mehr sind. Zudem wird der Kohl nicht ordentlich gestrippt, d.h. man hat recht viele grobe Rippenanteile mit im Essen. Zudem werden Kohl und Kartoffeln getrrennt getrennt gekocht.

Der restliche Großraum Hannover isst richtigen ordentlichen Grünkohl, typischerweise auch mit Bregenwurst und ebenfals etwas gröber als ich ihn aus meiner ursprünglichen Heimat in NRW kenne. Dort wird er oft direkt durcheinander mit den Kartoffeln gekocht, ist relativ fein, bleibt grün und als Beilage gibt es Mettenden, oder gerne auch mal eine Gänse- oder Entenkeule oder man kocht ihn mit Rippen vom Schwein.

Durch die eigene Wanderschaft habe ich inzwischen meine persönliche „gesamtdeutsche“ Lieblingsvariante gefunden. D.h. es gibt westfälisch Moos, also recht feinen kurz gekochten Grünkohl, gerne mit Schlachtebrühe angesetzt, Kartoffeln werden gleich mitgekocht oder auch getrennt serviert und bei den Beilagen kommt alles rein, was mir vor den Einkaufswagen kommt, also sowohl Mettenden als auch Bregenwürste (koche gerne auch mal die Variante mit Enten- oder Gänsekeulen).

Gruß vom Wiz, der sich auch schon wieder auf die Grünkohlzeit freut, auch wenn ihm das Zeug dann in den nächsten Wochen wieder aus politischen Gründen jede Woche vermutlich wieder jede Woche mehrfach auf den Teller kommt (glücklichweise nicht im alten Stift Hildesheim, da würde ich die Zeit nicht überleben).

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Jetzt sind wir südwärts bei Westfalen und Hildesheim und ostwärts, mit Einschränkungen, bei Nordwest-Brandenburg. Wie steht es mit dem Niederrheingebiet, dem Raum Göttingen, Magdeburg, Stralsund und Greifswald?

Es ist mir ganz neu, dass man Grünkohl mit Geflügel ißt. Ich kann mir das geschmacklich recht schwer ausmalen.
Ich bin mit der Variante aus dem Raum Schleswig aufgewachsen. Die Besonderheit dort sind „Süße Kartoffeln“ als Beilage: Gekochte Kartoffeln in Butter anbraten, ordentlich mit Zucker bestreuen und caramelisieren lassen. Geschmacklich gewöhnungsbedürftig - aber wenn man sich gewöhnt hat, sehr, sehr lecker! Ich würde noch eher auf Fleisch als auf Süße Kartoffeln verzichten.

Also Ihr Grünkohl Profis,
Hi alle

Mein Magen drehte sich als ich 1968, frisch in Dortmund, in einem Restaurant folgen Grünkohl zubereiten musste:
Passierten Grünkohl mit Wurstbrühe gekocht, mit Haferflocken gebunden und jede Menge Schmalz. Glänzen soll er wurde mir gesagt. Kultur Banausen dachte ich.
Dazu gab es Kassler, Mettwurst, Rippchen etc.
Besitzer Ur- Dortmunder, Ehefrau Ur-Borkumerin. Jeder nahm das Rezept für sich in Anspruch.
Schöne Grüße
Also, woher ist dieses Rezept? Borkum, NRW oder…?
Claude, der den Grünkohl am liebsten wie die Holsteiner isst.

Das Wichtigste ist der Pinkel. Den hat hier noch keiner erwähnt!1

mfgConrad

Jetzt sind wir südwärts bei Westfalen und Hildesheim und
ostwärts, mit Einschränkungen, bei Nordwest-Brandenburg. Wie
steht es mit dem Niederrheingebiet, dem Raum Göttingen,
Magdeburg, Stralsund und Greifswald?

Moin, moin Eckhard,

jau, ich bin am linken Niederrhein aufgewachsen und kenne den Grünkohl: zuerst werden Zwiebeln in Schmalz gebräunt, dann kommt Schlacht- oder Fleischbrühe drauf, und in der wird der - feingestrippte! - Grünkohl gekocht. Zugabe dazu sind geräucherte Mettwürste oder Kassler. Die Kartoffeln werden - je nachdem, wo die Hausfrau kochen gelernt hat - getrennt gereicht (ich präferiere diese Variante) oder mit dem Kohl zusammen gekocht.

Übrigens, aber das wurde ja schon erwähnt, muß über den Grünkohl der Frost gegangen sein. Dann erst schmeckt er richtig gut.

Ich habe - des Grünkohls wegen: leider - mal einige Jahre in Württemberg verbracht. Dort ist er nur als Hühnerfutter bekannt.

Gruß - Rolf

Das Wichtigste ist der Pinkel. Den hat hier noch keiner
erwähnt!1

mfgConrad

Auf jeden Fall!! Grünkohl mit Kartoffeln, Kochwurst und Pinkel. Kassler ist nicht so mein Fall…
Kanns kaum noch erwarten bis endlich Februar ist und endlich wieder die Kohlfahrten kommen :smile:
Wie weit das jetzt in den Süden geht weiß ich aber auch ned. Musste mich auch nie drum kümmern, komme aus DER Grünkohlstadt -> Oldenburg :wink:

Gruß
Christina

Grünkohl mal anders oder zumindest etwas
Hallo Alle,

Grünkohl kennt man sehr wohl auch im Süden der Republik, ich baue diesen sogar im Garten selbst an (Region Stuttgart).

Grünkohl wird zuerst kurz abgekocht, dann geschnitten. Zwiebeln, Knoblauch in Öl anbraten (kein Schweinfett muss nicht sein), dann mit Gemüsebrühe erwärmen und garen, mit Pfeffer abschmecken, wer will, kann einen kleinen Schuß Sahne zugeben oder auch mit den Zwiebeln etwas durchwachsenen Speck anbraten. Was herrlich und edel dazu schmeckt ist ECHTER TAFELSPITZ! Nun guten Appetit! Sabine

Hallo Feinschmecker…

mir sind Merkwürdigkeiten wie gekochte Gliederfüßer oder Weichtiere oder rohe Fischeier völlig widerlich, ich hab´s gerne deftig.
Und Grünköhl esse ich am liebsten bißfest (bloß keine weichgekochte Pampe!) etwas Pfeffer und Salz reicht, dazu schön braune Bratkartoffeln und eine Mettwurst. Das Untereinandergemansche mit gekochten Kartoffeln gehört ins Altersheim…

*gg*
Bernd

Grünkohl auch im Süden
Wird auch im RheinMain Gebiet angebaut. Gut gestrippt mit Gänsekeulen (muss nicht immer Pinkel sein) ein Genuss!
Gruß Gerd

Moin,

natürlich gehöhrt auch meine Heimatstadt Hannover noch zur Grünkohlregion. Wobei man hier eher Braunkohl sagt. Aber in der dazugehöhrenden Bregenwurst ist schließlich auch kein Bräge (Hirn) drin *g* Sehr viel weiter südlich ist dann aber auch bald schluss. Schon in Kassel wird das schwierig mit Braun(Grün)kohl und weiter südlich, Frankfurt und so ist dann ganz vorbei.
Ja, auch ich warte sehnsüchtig auf den ersten Frost das es bei Mama wieder heist: „Junge, eck hef gröönkoul kocht, kummst vorbie?“

sabbernd,

Geert

Grünkohl mit Pickel oder anderen Fleisch- und Wurstsorgen ist ja ziemlich aus der Mode gekommen. Ich komme aus NRW, und hier gibt es Grünkohl bereits in vielen Restaurants mit ganz modernem Twist. Zum Beispiel wird der als Salatbeilage zu gegrillten Putenbrustspießen serviert. Moderne Rezepte mit dem Grünkohl kannst du hier finden: http://www.medvergleich.de/Artikel/Gruenkohl-Gesunde-Rezepte-mit-dem-Superfood.html