Günstiges altes Auto langzeit-mieten (oder gibt es nur Neue)?

Hallo!
Kann man irgendwo günstige alte Kisten mieten? Ich sehe immer nur glänzende Neue.
Da kostet der Günstigeste ca 250 pro Monat.
Das ist mehr als was mich mein Gebrauchter im Monat kostet (Kaufpreis, Reparaturen, Versicherung).

Ferner - Kennt jemand günstige Anbieter oder Vergleichstests?
Danke !!!

Warum nicht einfach ein günstiges altes Auto kaufen?
Mache ich schon seit Jahrzehnten.
Überschaubare Reparaturkosten, man ärgert sich nicht so wenn mal was kaputtgeht und wenn mal was größeres ist wegschmeissen.

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Hallo.
Ich gebe dir einen Tip. Kauf dir einen guten Oldtimer. Die sind geradezu lächerlich im Preis, was Steuer und Versicherung angeht. Nein ich rede hier nicht von einem Mercedes 300 SL sonden von einem alten Passat oder Ascona ect. Teile dafür bekommt man immer noch und das schrauben daran ist ein Kinderspiel, verglichen mit heutigen KFZ. Und ja, es gibt überall noch einzelne Werkstätten, die diese Karren Kostengünstig reparieren und sich noch damit auskennen. Beispiel. Ein gebrauchter Motor für einen Ascona kriegt man für unter 1000 €. Der Motorwechsel dauert lediglich 3 Stunden. Damit bist du bei einem Werkstattpreis, den das Finden eines Fehlers heutiger Autos kosten kann.
Gruß

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Sry - Es kommt nur Miete in Frage !
(Warum will ich jetzt nicht erklären)

Ich suche günstgie Anbieter mit monatlicher Auto-Wechselmöglichkeit (für Mindestens 6 Monate). Schwer zu finden…

Hast Du gerade irgendeine Art Wette am Laufen, nach der Du in möglichst kurzer Zeit möglichst viel Käse verbreiten musst? Wie kommst Du darauf, dass allein die Fehlersuche bei einem modernen Auto um die 1000 Euro kostet? Ja, mag sein, dass solche Märchen kursieren, aber der Normalzustand ist, dass an neuen modernen Autos in den ersten fünf bzw. eher sieben Jahren - außer der turnusmäßigen Inspektion und Ölwechsel - sowieso nichts zu machen ist und die Suche nach einem etwaigen Fehler Dank der elektronischen Schnittstelle heute meist viel weniger arbeits- und damit kostenintensiv ist als bei den „guten alten Möhrchen, an denen man noch selbst herumschrauben konnte“. Mir sind aus den 80er und 90er Jahren so einige Fälle erinnerlich, bei der Fahrzeuge über Monate immer wieder in Werkstätten vorstellig wurden, weil der dem Problem zugrundeliegende Fehler nicht zu finden war.

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Mag ja sein, dass du mit Aprilfisch in einer WG wohnst und ihr einen Vogel zum abschießen sucht. Aber ich erlebe das aus der Praxis heraus und nicht nur aus der angelesenen Theorie. Karre kommt in die Werkstatt, wird ausgelesen. Da ist schon mal eine Stunde rum. Der Laptop zeigt einen Fehler an. Nach dem wird geschaut. Ist es aber oftmals nicht weil der angezeigte Fehler eine andere Ursache hat. Ich könnte jetzt tiefer in die Materie eingehen, wenn gewünscht bringe ich detailierte Beispiele die ich wirklich erlebt habe, die aber aus einer Antwort eine Kurzgeschichte machen würden. Autos werden heute mit einem Haltbarkeitstsdatum von 7 Jahren gebaut. Danach geht jedes Bauteil nach und nach den Bach runter. Das nennt sich Obsoleszenz. Heerscharen von Ingenieuren sind damit beschäftigt. Wenn ein alter Ascona die Werkstatt hereinfährt, dann hört man den Fehler schon. Also bitte Bälle flach halten, wenn jemand was sagt, von dem ein anderer nur eine alte Erfahrung hat oder nur theorethisches Wissen. Danke und
Gruß

Du meinst geplante Obsoleszenz und die ist ein ganz großer, aber weit verbreiteter Unsinn. Alle Untersuchungen und Studien zu dem Thema kamen zu diesem Ergebnis und gerade bei einer komplexen Apparatur, bei der weder zum Zeitpunkt der Produktion noch zum Zeitpunkt des Verkaufs auch nur ansatzweise absehbar ist, wie diese genutzt wird, ist doch offensichtlich, dass so ein Ansatz gar nicht funktionieren kann. Man kann bei einem Kraftfahrzeug, das in sieben Jahren vielleicht 150.000 Kilometer über die Autobahn getreten wird oder im anderen Extremfall 20.000 pfleglich über die Landstraße bewegt wird, im Vorfeld keine zeitliche Lebensdauer vorherplanen. Neben Fahrleistung und -weise kommen natürlich noch weitere Unwägbarkeiten hinzu.

Ja, gut, wenn Du auf dem Niveau diskutieren willst, können wir es auch gleich lassen.

Ja, das wäre wohl besser.
Es ist ja auch völlig unmöglich zu berechnen, wie lange ein Kunstoff seine Farbe behält (Cockpit) oder das Gummi eines Kühlerschlauches altert und brüchig wird. Auch in Sachen Öl steht die Wissenschaft ja noch völlig am Anfang. Wie lange ein (modernes) Getriebeöl zuverlässig schmiert, Wie lange eine Gummidichtung eines Bremszylinders hält, wie viele Hübe ein Stoßdämpfer macht… Alles Neuland und unberechenbar. Auch Kupplungen gibt es ja noch gar nicht so lange, als dass man gezielte Prognosen treffen kann, wann diese verschlissen sind. Der Wechsel selbiger kann unter Umständen Rechnungen hervorrufen die man gar nicht wissen will. Auch bei einer Unzahl von Sensoren, kleinen Elektromotörchen die ganzen kleinen Helferlein ohne die man heutzutage gar nicht mehr fahren kann, sind vom Alterungsprozess her völlig unberechenbar. Und da sind wir nun noch gar nicht beim Motor, von dessen Lebenszeit in deiner Behauptung geschrieben wurde. Im Gegenteil. Lieber kaufe ich ein Auto, dass 150000 km über die Autobahn „getreten“ wurde als ein Auto, das nur 20000 km vom Rentner zum Bäcker und nach Hause gefahren wurde.

Fazit: Ich schätze dieses Forum, weil einem hier geholfen werden kann. Mein Beitrag eben ist natürlich ironisch gemeint, bis auf die letzten 3 Sätze. Hier schreibt ein Großteil der Nutzer auch nur dann einen Beitrag, wenn er auch wirklich Ahnung davon hat. Leider schreiben auch Leute hier, die in der Hierarchie weit oben stehen, zu allem möglichen Antworten, verbesserungen von Beiträgen (dies auch in beleidigendem Stil) mit gegoogeltem Wissen. Was ich hier schätze ist, sich mit Menschen austauschen zu können, die erlebte Erfahrungen austauschen. Dem ist meinerseits nichts hinzuzufügen.
Gruß

Ist das für die Lebensdauer eines Kraftfahrzeugs wirklich von Relevanz?

Ja, ist es. Weil das nämlich von der Nutzung, vom Standort und etlichem anderen abhängig ist.

Auch die Lebensdauer von Öl hängt ein bisschen von der Art und Weise der Nutzung des Fahrzeuges ab. Mal abgesehen davon, dass nach sieben Jahren idealerweise nicht mehr das gleiche Öl im Fahrzeug ist - egal, ob Motor oder Getriebe.

Auch deren Verschleiß hängt wohl eher von der Art und Weise der Nutzung als vom Alter des Fahrzeuges ab.

Aber mal ernsthaft: natürlich gibt es unterschiedliche Strategien. Eine möglichst große Lebensdauer erreicht man durch das Verbauen möglichst hochwertiger Bauteile, was wiederum zu einem höheren Preis führt. Genauso kann man versuchen, ein möglichst günstiges Produkt zu bauen, was dann den Nachteil einer tendenziell geringeren Lebensdauer mit sich bringen kann. Beide Strategien haben ihre Berechtigung.

Was aber ganz sicher nicht funktioniert, ist ein Produkt auf eine bestimmte Lebensdauer hin zu designen und ganz sicher erst recht nicht bei einem Kraftfahrzeug, dessen Lebensdauer von so vielen, vom Hersteller nicht zu beeinflussenden Faktoren abhängt.

Das Durchschnittsalter eines in Deutschland zugelassenen PKW lag 2021 übrigens bei 9,8 Jahren. 2017 waren es noch 9,3 Jahre, 2012 8,5 Jahre. Die Autos werden also nicht nur länger als sieben Jahre genutzt, sondern auch noch immer länger und das kommt natürlich nicht dadurch zustande, dass die neuen Fahrzeuge immer schneller Schrott sind.

Nicht für die Lebensdauer des Fahrzeuges, sondern von dessem Wert.

Nein. Ein Kühlerschlauch ist gefüllt mit Wasser und Kühlflüssigkeit. Immer. Ganz egal wo und wie das Auto steht.

Also das Motoröl wird intevallmäßig gewechselt. Das Getriebeöl nicht.

Da gebe ich dir Recht. Deswegen lieber ein Auto das 15000 Km über die Autobahn…

Doch , das geht. Wann eine Gummidichtung den Geist aufgibt wegen ihres Alters ist sehr wohl fast auf das Quartal genau zu berechnen. Da spielt es dann keine Rollle, wie und wie oft sie beansprucht wird.

So, nun noch eine info, die ich privat von Insidern des Mercedes Werks habe. Die ist schon 15 Jahre alt, deswegen denke ich, ich kann sie straffrei verkünden (aber ich glaube ich habe das schon mal gemacht hier). Damals fielen bei der Produktion eines einzelnen S-Klasse Mercedes 150 Tonnen Abfall an. Darin eingerechnet (das war eine interne Studie von Meredes), warem vom Produktionsabfall, bis zur Vespertüte der Mitarbeiter, Waschmittel für die Berufsbekleidung, Klopapier, Heizung der Hallen ect. alles mit drin.
Jetzt frage ich dich: Wie lange soll ein Fahrzeug laufen um dies zu rechtfertigen? 9 Jahre? Selbst das ist lächerlich. Meine Meinung ist 30 Jahre. Ich fange jetzt auch gar nicht an über Abwrackprämien und E-Boom zu reden, Das sprengt den Rahmen. Aber vieleicht habe ich dich dazu bewegt, mal über den Tellerrand zu blicken. Das wäre ein guter Erfolg.
Gruß

kannst Du Dir erklären, weshalb derzeit hierzulande eine wohl eher vier- als dreistellige Zahl von Golf VI aus 2014 und älter angeboten wird? Sind die tatsächlich alle zum Ausschlachten?

Aber hübsch, dass Rudolf Steiners „Jahrsiebte“ in den Nebeln der Dunkelmännerei weiterhin, mit modernisiertem Make-Up, herumgeistern…

Eine ganz lustige Version des alten Märchens von der Obsoleszenz hab ich übrigens vor ungefähr 40 Jahren gehört, als vorgewaschene Jeans groß beworben wurden: Ja, das sei doch nur, damit man die systematisch in Stoff und Nahten eingebauten Fehler nicht so leicht sehen kann…

D.h. der Rohertrag aus dem Verkauf von Neuwagen, die nicht angeschafft würden, wenn der Käufer seinen sieben Jahre alten Alten, der plötzlich nicht mehr funktioniert, weiter fahren könnte, muss mindestens (Heerschar * 120.000 €) sein.

Wie viele Autobesitzer gibt es denn in D überhaupt, die ein Auto fabrikneu kaufen und es dann fahren, bis es nicht mehr geht? Ich hätte geglaubt, die Profile eines typischen Neuwagenkäufers und eines typischen Gebrauchtwagenfahrers seien ziemlich unterschiedlich.

Vielleicht kannst Du mit Deiner „alten Erfahrung“ (wie lange braucht eine Erfahrung, bis sie „alt“ ist?) mit dem PKW-Markt ein bisselchen was dazu sagen?

Davon war nicht die Rede.

Das ist natürlich in der Pauschalität auch nicht richtig. So oder so: gerade wenn Du bei Deiner Argumentation davon ausgehst, dass das Getriebeöl nicht gewechselt wird, hat das Fahrverhalten umso mehr Auswirkung auf die Qualität des Öls und die Lebensdauer und umso weniger kann also offensichtlich die Lebensdauer des Fahrzeugs geplant werden.

Natürlich spielt das eine Rolle. Die Dichtungen eines Fahrzeuges, das nur rumsteht und allenfalls über Kurzstrecken bewegt wird, werden viel schneller spröde und damit undicht als die eines Fahrzeuges, das regelmäßig bewegt wird.

Ich verstehe nicht einmal, was Du hier zum Ausdruck bringen möchtest.

Ich weiß auch hier nicht, was Du mir damit sagen willst. Du hast behauptet, dass eine einfache Fehlersuche um die 1000 Euro kostet und anschließend, dass die Automobilhersteller Heerscharen von Ingenieuren beschäftigen, damit die Autos, deren durchschnittliche Lebensdauer (vor Stilllegung oder Export) in Deutschland nicht nur knapp zehn Jahre beträgt, sondern auch ansteigt, nur sieben Jahre halten, und die dafür vorgebrachten Argumente waren entweder realitätswidrig oder widersprüchlich.

So, letzter Versuch: Darf ich euch beide nach euren Berufen fragen? Wie viel haben diese dann mit Erfahrung in der Mechanik, Physik und Chemie zu tun? Es ist einfach nur eine einfache Frage. Daraus kann man dann vielleicht herleiten inwieweit und wie tief ihr mit dem Thema vertraut seid. Danke im Voraus.
Gruß

Ich könnte Dir stattdessen erzählen, wie es damals zu der Idee von wer-weiss-was.de kam. Da ging es nämlich damals darum, dass sich die Gründer überlegten, dass es wahrscheinlich zu jeder Frage jemanden gibt, der - ganz unabhängig von Ausbildung und Beruf - in der Lage ist, diese beantworten, weil er das gleiche Problem schon einmal gelöst hat, sich die notwendigen Fertig- und Fähigkeiten in seiner Freizeit angeeignet hat, sich dem fraglichen Thema aus einer ganz anderen beruflichen Richtung genähert hat oder der über Freunde, Bekannte, Verwandte oder andere Kontakte verfügt, die sich mit dem fraglichen Thema auskennen und die er dazu befragen kann oder konnte.

Im Übrigen möchte ich noch festhalten, dass keines Deiner Argumente irgendwie stichhaltig war und Du auch auf die Gegenargumente nicht oder mit noch weniger stichhaltigen Gegenargumenten eingegangen bist. Allein schon das Durcheinander mit dem Getriebeöl spricht da Bände. Oder eben auch, dass Du auf die Daten zur Lebensdauer von PKW, die Deinen Aussagen in jeder Hinsicht widersprechen, nicht eingegangen bist. Mal ganz abgesehen von den Heerscharen von Ingenieuren, die angeblich damit beschäftigt seien, die Obsoleszenz (und schon da musste ich Dich korrigieren, dass es eben um die geplante Obsoleszenz geht, die zudem nie nachgewiesen wurde) herbeizuführen.

Und das angeblich in einer Industrie, in der Mitarbeiter der OEM durch die Werkshallen der Zulieferbetriebe laufen und denen vorrechnen, wo sie pro Teil noch 0,5 Cent einsparen können, weswegen die Einkaufspreise dann kurzerhand Anfang des nächsten Jahres um 0,5 Cent reduziert werden.

Ich gehe auf die von dir geforderten Argumente gerne ein. Aber nur, wenn ich weiß, dass sich mein Diskusionsparter auf Augenhöhe befindet. Meine Frage hast du ganz klar umschifft. Nichts anderes habe ich erwartet. Danke hierfür.

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Dazu hättest Du hinreichend Gelegenheit gehabt und auch dafür, eine wenigstens ansatzweise stringente Argumentation aufzubauen. Die Gelegenheit hast Du nicht genutzt.

Du hast nur unbelegte, den Daten, Tatsachen und der Logik widersprechende Aussagen in den Raum gestellt. Wie es der Zufall will, habe ich zwischenzeitlich Deine Theorien zwei Menschen via Whatsapp mitgeteilt, die ich seit 1988 und 1991 kenne. Die eine Person arbeitet seit 1999 als Einkäufer für einen OEM und die andere Person seit 2003 für einen der weltgrößten Zulieferer.

Ich gebe die Reaktionen unkommentiert wieder:
Person A: :crazy_face:
Peson B: :clown_face:

Ach ja: meine Kunden aus dem Automobilsektor machen in Summe rd. 3 Mrd. Euro Umsatz. Man spricht so halbjährlich über dieses und jenes.

Ja, das ist dann meistens aber nur im Netz „angelesenes Wissen“ und kommt nicht direkt von der Basis, sprich von Leuten die das beruflich machen. Im Klartext: Wenn ich wissen will ob die Erde rund ist frage ich einen, der Raumfahttechnologie studiert hat und keinen Anwalt.

Das brauche ich auch gar nicht. Ich sehe es jeden Tag vor mir. Wie gesagt, ich kann darauf tiefer eingehen, aber ich sehe keinen fruchtbaren Boden.

welch atemberaubende Kompetenz du ihnen damit verleihst…

Ich kann nur (wiedeholt) berichten, dass ich das täglich sehe. Und du wirst es nicht glauben, ja mit dreck- ünd ölverschmierten Händen.

Auch sicherlich ein riesiges Argument für deine Wahrheiten. Sind das vielleicht genau diese Leute über die wir tagtäglich fluchen, weil sie auf dem Pc eine Schraube an einem Ort angebracht haben, den man nur mit den ausgefeiltesten Tricks zukommen kann?

Die eine Person arbeitet als Einkäufer… Das hat mit dem oben mal gar nichts zu tun. Vertriebler. Können wenig, aber sau gut reden.

sehr vage. kann auch die Putzfrau sein.

Werde bitte sachlich und höre auf mit Statistik und Behauptungen zu kommen. und vor allem mit „ich kenne da jemanden“. Ich erkläre es dir wirklich gerne, aber ich sehe das als vergebene Liebesmühe an. Was du willst ist recht und sonst nichts.

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Wer ohne nachzuschauen sagen kann, wie ein Bremskraftbegrenzer in einem Renault fuego funktionier(en soll)t(e) und warum, sagt schon Einiges aus …

Warum? Mit nichts von dem, was ich zur Sache schrieb, hast Du Dich ernsthaft befasst und dass die Karren nicht nur weit älter als sieben Jahre werden, sondern auch noch immer älter, tust Du mit

ab. Die einzigen Leute, mit denen Du auf dem Niveau diskutieren kannst, sind die, die so etwas glauben:

Dazu noch ein Wort: ich habe großen Respekt vor Menschen, die an Kraftfahrzeugen Reparaturen durchführen können und wissen, welcher Nippel durch welche Lasche muss. Darum geht es aber hier nicht, sondern um Behauptungen, die mit dem Endprodukt weitaus weniger zu tun haben als mit dem an sich schon extrem aufwendigen Planungsprozess für einen neuen PKW und wie der abläuft, weiß man halt nicht, wenn man zwar einen kompletten Motor blind auseinander- und wieder zusammenbauen kann, aber eben nicht weiß (und nicht wissen kann) wie so ein Motor bis ins letzte Schräubchen zustande kommt.

Zum Einen ist schon die Behauptung, man können die Lebensdauer einer Fahrzeugs, das heute aus an die 100.000 Teilen und zusätzlich knapp 10.000 elektronischen Bauteilen besteht, irgendwie vorher planen, absurd, weil die Lebensdauer eben nicht nur von der der Einzelteile und Baugruppen abhängt, sondern auch davon, wie und unter welchen Umständen sie genutzt werden.

Zum Anderen wären mit diesem Alterungsprozess nicht nur die Heerscharen der Ingenieure, die sich den ausdenken beschäftigt, sondern jeder in der ganzen Kette von den Ingenieuren und Designern beim OEM über die Einkäufer, die mehr können als nur E-Mails mit Terminvorgaben und Konstruktionszeichnungen an potentielle Lieferanten zu verschicken, bis hin zu denen, die die Teile in den Zulieferern und deren Sublieferanten wüsste davon. Wir reden hier also von zigtausenden oder eher an hunderttausend Menschen, die davon wüssten. Das ist ähnlich wahrscheinlich, dass all die zigtausend Menschen, die an der angeblich nur gespielten Mondlandung beteiligt waren und bis heute die Klappe halten.

Und was meine Gespräche angeht: natürlich spreche ich da nicht mit Leuten, die irgendeine Schraube irgendwo platzieren, wo Du es doof findest, sondern mit den Leuten, denen die Unternehmen gehören, die es führen und die darüber entscheiden, welches Modell am Ende in welcher Form auf den Markt kommt. Man spricht über Produkte, Märkte, Strategien, Wettbewerber und Kosten. Und um den letzten Punkt gerade noch aufzugreifen: allein der Gedanke, dass in einer Branche, in der bei vielen Teilen in Zehntelcent gerechnet wird, irgendeiner das Geld übrig hätte, um Millionen für Leute auszugeben, die sich damit befassen sollen, dass das Produktionsergebnis schlechter ausfällt als möglich, ist halt völlig absurd.

Natürlich werden Kosten und Qualität gegeneinander abgewogen, aber nicht dergestalt, dass man sagt „oh, komm, hier müssen wir einen Zehntelmillimeter Materialdicke einsparen, damit das Teil nicht am Ende 30 Jahre hält“, sondern dergestalt, dass man sich darauf einigt, dass es diese oder jene Legierung oder diese oder jene Materialstärke auch tut, um die Anforderungen für einen Kleinwagen, einen Sportwagen, ein Fahrzeug der Oberklasse oder ein Elektroauto zu erfüllen.

Um zu letzterem ein Beispiel zu bringen: wirf mal die Fahrertür einer beliebigen Mittelklasselimousine von vor fünf Jahren ins Schloss und dann die eines aktuellen Elektroautos der gleichen Klasse. Dann wirst Du wahrscheinlich merken, dass die Tür bei letzterem wesentlich weniger elegant zufällt, weil man hier aus Gewichtsgründen Dämmmaterial eingespart hat. Das heißt aber nicht, dass das Elektroauto nach sieben Jahren auseinanderfällt, nur weil man da aus den genannten Gründen eingespart hat.

Kein Hersteller würde aber bewusst die Entscheidung treffen, an lebensdauerrelevanten Bauteilen bewusst minderwertige Bauteile einzubauen, damit die Karre nach sieben Jahren anfängt, auseinander zu fallen. U.a., weil eben die Lebensdauer von der Nutzung und dem Unterhalt beeinflusst wird und man bei „sieben Jahren“ als Zielgröße Gefahr liefe, dass die heftig genutzten und schlecht gepflegten Fahrzeuge nach drei, vier oder fünf Jahren anfangen, den Geist aufzugeben und so etwas wäre halt extrem schlecht fürs Image. Man erinnere sich nur daran, wie lange sich aus den 80ern und 90ern resultierend in den Köpfen gehalten hat, dass französische und italienische Autos quasi ab Werk das wilde Rosten anfangen. Oder - als Gegenbeispiel - wie lange Audi gebraucht hat, das heutige Markenbild eines in Technologie und Qualität führenden Herstellers aufzubauen.

Kurzfassung: ja, natürlich werden Kosten und Qualität je nach Umfeld bzw. Produkt gegeneinander abgewogen, wie das bei praktisch jedem Produkt der Fall ist (vgl. bspw. die verschiedenen Serien bei Festplattenherstellern), aber ganz sicher wird nicht versucht, irgendein Zeitfenster oder gar einen Zeitpunkt anzuvisieren, ab dem das Produkt nach und nach zerfällt.

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