Gun-battery - Gewehrbatterie

Hallo!
Leider gibt es kaum erklärenden Kontext. Militär bemannt die Mauern eines Botschaftsgebäudes und es sollen gun-batteries errichtet werden. Was ist darunter zu verstehen? Separate Gruppen von Gewehrschützen, die gestaffelt Salven feuern? Ein Offizier reagiert auf die Anweisung mit ungläubiger Nachfrage, was mich verwundert, denn was wäre daran ungewöhnlich?

Ich dachte erst, der Autor meint vielleicht doch „Geschützbatterien“, aber hinter Mauern kommen die nicht in Frage. Könnte so etwas wie eine Gatling oder Stalinorgel gemeint sein?
Gruß,
Eva

Guckst du:

Hallo Kasi,

genau um diese klassischen Batterien der Artillerie geht es im gegebenen Fall offenbar nicht.

Schöne Grüße

MM

Hallo Eva,

in der Phantasy-Welt Deiner Autoren purzeln die Jahrhunderte ja immer recht flott durcheinander.

Stalinorgel sicherlich nicht, die „Katjuscha“ war ein auf Lastwagen montierter Raketenwerfer - nicht nur der T 34 war den parallel entwickelten deutschen Panzern in wenigen entscheidenden Punkten überlegen, auch die Katjuscha war in einzelnen Punkten mehr „wert“ als der ‚Nebelwerfer‘.

Die Gatling-Kanone ist wohl der schwerste MG-Vorläufer, der noch als „gun“ bezeichnet wurde. Die kriegt man aber nicht auf eine Mauerbrüstung - vielleicht ist das das, was den Offizier stutzig macht?

Analog zur Batterie bei Artilleriegeschützen könnte man sich eine „gun-batterie“ als System von zwei bis drei MG-Nestern vorstellen, die sich gegenseitig decken können. So etwas könnte sich jemand am grünen Tisch schon vorstellen, dem beim Begriff „Mauer“ eben sofort eine Festungsmauer mit Türmen an den Ecken einfällt, die für solche „Batterien“ geeignet wären.

Die klassische doppelte Schützenkette aus der Vorderlader-Zeit (zwei Reihen - während eine Reihe feuert, lädt die andere) ist freilich auch denkbar. Wenn man sowas auf einer Mauer aufziehen will, braucht man eine Mauer mit Zinnen: Die Schützenreihe, die jeweils grade lädt, ist in der Deckung der Zinnen mit dem Rücken zu diesen. Wenn man keine Zinnen hat, gibt so ein System eine wundervolle Zielscheibe ab: Es genügt dann, unmittelbar neben das sichtbare Mündungsfeuer zu halten, und aus der nächsten Salve wird mangels Mannschaften nicht mehr viel. Das kann genauso gut die Verwunderung des Offiziers ausgemacht haben.

Wobei diese klassischen Vorderlader-Flinten („Soo schnell schießen die Preisn need!“) wohl eher „rifle“ als „gun“ sind. Dass auch kleine, leichte Schießeisen „gun“ heißen, dürfte vom Weg über den Trommelrevolver als eine Art microgun begünstigt sein. Also doch eher „MG-Nester“?

Je nachdem, ob die Waffensysteme Deines Autors eher frühneuzeitlich oder eher 19. Jahrhundert sind, täte ich hier für das Einrichten von gun-batteries entweder „Schützenreihen einteilen“ oder „MG-Nester einrichten“ nehmen.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

in welcher Richtung und in welchem Jahrhundert eigentlich?

Also welches Militär (Gastland, Botschaftsland?) will hier gun-batteries errichten und gegen wen um wen zu verteidigen?

Wenn anderes Militär erwartet wird (und es mehr als 100 Jahre her ist), würde ich auch annehmen, dass im Botschaftsgelände echte Kanonen in Stellung gebracht werden sollen, nach Wiktionary:
3: A coordinated group of artillery weapons.
4: (historical, archaic) An elevated platform on which cannon could be placed.

z.B. in Guernsey sehen die doch genauso aus, als ob sie „auf“ oder „hinter“ Mauern sind.

Hallo Eva,

im englischen versteht man unter Gun-Battery normalerweise Artellerie , also
schwere Geschütze.

Es gibt allerdings bei einigen Streitkräften auch den Term Gun`s in Battery womit man das
Schießen aus automatischen Waffen mit mehreren Soldaten meint.

Es kommt also auf den Kontext an, in dem diese Äußerung steht.

Danke euch allen, wirklich!
Aus Zeitgründen gehe ich nicht auf die einzelnen Postings ein. es handelt sich um einen Fantasy-Roman, aber „normale“ Dinge, funktionieren da auch normal.

Das Wie und Warum und Was genau kann ich aus rechtlichen Gründen nicht aufdröseln und im Forum von dict.cc habe ich mir die Bestätigung geholt, dass es sich tatsächlich um Artillerie handelt.

Was mich überhaupt dazu veranlasst hat nachzufragen, ist eben die Verwunderung des Offiziers. Die Botschaft ist nicht militärisch ausgerüstet, das Militär, das jetzt dort vor Ort ist, muss die Geschütze oder whatever also mühsam hingeschafft haben (Technik in manchen Belangen so um 1900 - 1920 AD entsprechend). Warum wundert man sich dann, dass sie in Stellung gebracht werden sollen? Deshalb dachte ich, es ginge tatsächlich um Gewehrschützen, die Salven feuern, wie Aprilfisch in seinem Post anführt und der Offizier will andeuten, dass die Gegebenheiten dafür nicht günstig sind.

Ich werde das Bügeleisen anheizen und die Kanten glätten.

Liebe Grüße,
Eva

Ich hab’s ein paar Seiten weiter gefunden (so weit hatte ich noch nicht vorausgelesen): nach der Beschreibung handelt es sich um eine Art Mitrailleuse. Von Geschützbatterien, wie man sie sich gemeinhin vorstellt, kann also nicht die Rede sein …

Servus,

in diesem Fall kann man sich wohl das mittelschwere MG der französischen Armee im 1. Weltkrieg und noch lange Zeit später der Fremdenlegion vorstellen, die Hotchkiss Modell 1914:

Schöne Grüße

MM

1 Like

Bisschen spät, aber besser als nie: Danke! :slight_smile:

Kann man auch als Salvengeschütz bezeichnen, oder? Und hat jemand eine Ahnung, wie die sich anhört? Suche gleich mal bei YouTube …
Gruß,
Eva

Hm. Ich glaube, 120 Schuss/Minute schaffen weder Hotchkiss noch Mitrailleuse …