Gusseisernen Topf plan schleifen

Hallo Leute,

hoffe ich bin hier richtig.
Ich habe einen Gusseisernen Topf bekommen der nicht richtig auf dem Herd (Ceran) aufliegt.

Meine Frage ist nun, ob man den Topf evtl plan schleifen oder abdrehen könnte?
Im Moment ist die Auflagefläche allerdings beschichtet.
Was es ist weiß ich nicht. Email? Auf jeden Fall ein glattes, glänzendes Material.

Schon mal herzlichen Dank für eure Mühen und Anregungen.
Gruß Moni

Hallo Moni,

Ich habe einen Gusseisernen Topf bekommen der nicht richtig
auf dem Herd (Ceran) aufliegt.

der Boden eines gusseisernen Topfes kann sich eingentlich nicht verziehen oder man hat ihn mal a là Cowboy über ein Lagerfeuer gehängt.

Meine Frage ist nun, ob man den Topf evtl plan schleifen oder
abdrehen könnte?

Lege doch mal ein (gutes) Lineal mit der Kante an den Boden und schiele dann unten durch ob Licht durchdringt. Drehe das Lineal dabei mittig im Kreise. Dann siehst du genau was los ist. Und berichte es.

Im Moment ist die Auflagefläche allerdings beschichtet.
Was es ist weiß ich nicht. Email? Auf jeden Fall ein glattes,
glänzendes Material.

Es kann eigentlich nur Keramik sein, anderes macht bei Gusseisen keinen Sinn. Ist die Farbe hellgrau?

Wenn es wirklich Keramik ist kann man nichts bezahlbares mehr machen.

Aber auch sonst lohnt sich ein abdrehen bzw. schleifen wohl nicht, der Preis wird den Wert des Topfes übersteigen. Oder du schickst ihn nach Indien wenn du da jemanden kennst. Aber auch hierbei wird das Porto wohl zu hoch sein.

Kannst du eine „Nahaufnahme“ machen, worauf man die Beschichtung und den Übergang zum Gusseisen im Ausschnitt gut erkennt?

Schönen Gruß
John

Nix a Lá Cowboy - minderwertige China-„Qualität“

Also, ich habe auf der einen Seite ca 2mm und auf der anderen Seite ca 1mm Spielraum.
Ganz schön viel. Ich konnte zwar darin kochen, aber das kann es ja wohl nicht sein.

Der Versuch des Abschleifens/-drehen würde mich nix kosten - höchstens anschließend einen neuen Topf ;o)

Die Unterseite ist dunkelgrau gesprenkelt.
(Bild laden ist hier wohl nicht möglich)

Allerdings möchte ich mit meiner Aktion nicht auch noch meinen Herd kaputt machen…

Gruß Moni

Hallo Moni,

Also, ich habe auf der einen Seite ca 2mm und auf der anderen
Seite ca 1mm Spielraum.
Ganz schön viel. Ich konnte zwar darin kochen, aber das kann
es ja wohl nicht sein.

Dann hast du eine Beule nach außen in der Mitte. Stelle den Topf doch mal verkehrt herum auf irgend etwas stabiles und dann dann schlage mit einem Gummihammer beherzt auf das Zentrum des Bodens. Wenn du keinen Gummihammer hast nehme einen normalen und lege ein Stück Holz dazwischen.

Der Versuch des Abschleifens/-drehen würde mich nix kosten -
höchstens anschließend einen neuen Topf ;o)

Das verstehe ich nicht. Ist aber nicht wichtig.

Die Unterseite ist dunkelgrau gesprenkelt.

Also doch Keramik.

(Bild laden ist hier wohl nicht möglich)

http://www.siteupload.de/

Allerdings möchte ich mit meiner Aktion nicht auch noch meinen
Herd kaputt machen…

Nein, keine Sorge.

Schönen Gruß
John

Hallo Moni, Hallo John

Dann hast du eine Beule nach außen in der Mitte. Stelle den Topf doch mal verkehrt herum auf irgend etwas stabiles und dann dann schlage mit einem Gummihammer beherzt auf das Zentrum des Bodens. Wenn du keinen Gummihammer hast nehme einen normalen und lege ein Stück Holz dazwischen.

Das ist bei Gusseisen ein äußerst riskanter Ratschlag. Dieses Verfahren führt bei Gusseisen entweder nicht zu einer Verformung oder zum Bruch, da Gusseisen weder im kalten noch im warmen Zustand schmiedbar ist.

Ich würde den Boden mit einem Winkelschleifer bearbeiten. Das Abschleifen der Bodenbeschichtung (wahrscheinlich Emaille) dürfte dabei unproblematisch sein, wenn der Topf nach jedem Spülen gut abgetrocknet wird, damit der Boden nicht rostet.

Gruß merimies

Hallo merimies,

Das ist bei Gusseisen ein äußerst riskanter Ratschlag. Dieses
Verfahren führt bei Gusseisen entweder nicht zu einer
Verformung oder zum Bruch, da Gusseisen weder im kalten noch
im warmen Zustand schmiedbar ist.

da hast du als gelernter Metallbauer natürlich mehr Erfahrung als ich.
Aber was soll es? Der Topf ist so oder so nicht zu gebrauchen, man kann also keinen Wert zerstören.

Ich würde den Boden mit einem Winkelschleifer bearbeiten. Das
Abschleifen der Bodenbeschichtung (wahrscheinlich Emaille)

nein, nie und nimmer! Warum bei Gusseisen?

dürfte dabei unproblematisch sein, wenn der Topf nach jedem
Spülen gut abgetrocknet wird, damit der Boden nicht rostet.

Das ist auf Dauer nichts. Töpfe lässt man gewöhnlich „von selbst“ trocknen, und dann ist ganz schnell Flugrost drauf. Wenn es nicht doch Keramik ist. Und die Flex-Scheibe mußt du mir erst mal zeigen, die auch noch bezahlbar ist. Keramik hat die Härte >7,8

Schönen Gruß
John …

Moin, Moni,

Im Moment ist die Auflagefläche allerdings beschichtet.

dann ist das kein Gusseisen, worauf auch Deine Maßangaben (1-2 mm) schließen lassen. Gusseisen verzieht sich nicht. Welches Material das nun ist, lässt sich aus der Ferne nicht sagen, eine gesprenkelte Beschichtung deutet auf Stahl hin.

Schmeiß den Topf weg oder verschenke ihn an jemanden, der mit Gas kocht. Der Schleifmaschinenbesitzer wird es Dir danken.

Gruß Ralf

Hallo John
Ich weiss nicht wie Du auf die fixe Idee mit „Keramik“ kommst, wenn man davon absieht dass Email ein keramikartiges Glas ist.
Jedenfalls dürfte der Anteil von Keramik in diesem Preissegment deutlich gegen Null gehen.
Außerdem ist nichts übere Keramikverbindungen mit Kochtöpfen bekannt, ich denke Du solltest einen Beweis zitieren oder den Unsinn lassen.
Ausbeulen ist übrigens in jedem Fall schädlich- bei Guss platzt dieser selbst, bei Email, alles deutet daraufhin, pltzt diese ab.
Außerdem ist bei dem Preis des Topfges schon dieser Thraed teurer als der Topf selber.
An Schund bastelt man nicht mehr herum, den schmeißt man weg und schreibt die Kosten auf Konto Lebenserfahrung.
Gruss
Rochus

Hallo,

Ich habe einen Gusseisernen Topf bekommen der nicht richtig
auf dem Herd (Ceran) aufliegt.

Im Moment ist die Auflagefläche allerdings beschichtet.

Wie kommst Du auf „beschichtet“?
Sind das auf dem Boden nicht einfach nur die gesprenkelten Flecken, weil Du ihn nicht sofort (nach dem Spülen) richtig abgetrocknet hast?

Was es ist weiß ich nicht. Email? Auf jeden Fall ein glattes,
glänzendes Material.

Es kann eigentlich nur Keramik sein, anderes macht bei
Gusseisen keinen Sinn. Ist die Farbe hellgrau?

Keramik auf einem Gusseisenboden? Und dann noch „China- Qualität“?

Wenn es wirklich Keramik ist kann man nichts bezahlbares mehr
machen.

Kannst du eine „Nahaufnahme“ machen, worauf man die
Beschichtung und den Übergang zum Gusseisen im Ausschnitt gut
erkennt?

Jau, wäre hilfreich.
Ansonsten einen neuen GG- Topf mit plangedrehtem Boden kaufen. Habe ich (mit ca. 8 mm starken abgedrehten Boden, Suuuper)und könnte den Hersteller nennen.

Gruß:
Manni

Hallo Ralf

Ich habe Dein Posting bereits heute Morgen gelesen und das hat mir irgendwie keine Ruhe gelassen, darum jetzt doch eine Antwort darauf.

Im Moment ist die Auflagefläche allerdings beschichtet.

dann ist das kein Gusseisen, worauf auch Deine Maßangaben (1-2 mm) schließen lassen.

Womit begründest Du diese Erkenntnis? Monis Angabe, dass der Luftspalt zwischen Herdplatte und Topfboden stellenweise 1 bis 2mm beträgt, lässt für mich keinen Rückschluss auf das Material des Topfes zu – aber vielleicht habe ich ja etwas übersehen?

Auch die Beschichtung spricht nicht gegen Gusseisen. Ich besitze einen gusseisernen Topf aus sowjetischer Produktion, der bezeichnenderweise rot emailliert ist.

Gusseisen verzieht sich nicht. Welches Material das nun ist, lässt sich aus der Ferne nicht sagen, eine gesprenkelte Beschichtung deutet auf Stahl hin.

Ich nehme an, Du beziehst Dich auf die laut dem „Hilfsbuch für Frauen der niederen Stände zur Erlernung der Hauswirtschaft“ Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts üblichen Kochgeschirre aus Stahl. Die besseren, für die Angehörigen dieser niederen Stände allerdings meist unerschwinglichen Ausführungen waren mit einem Emailüberzug versehen.

Meine Mutter hatte noch solche Töpfe. Der Überzug war hellgrau/dunkelgrau gesprenkelt und an Stellen, wo er abgeplatzt war, kam noch eine dunkelblaue untere Emailschicht zum Vorschein. Die Böden waren natürlich auch nicht plan, aber das machte nichts, da diese Töpfe für das Kochen auf einen Kohleherd – also praktisch über offenem Feuer – konzipiert waren.

Soviel ich weiß, ist das in China bis heute die bevorzugte Methode.

Schmeiß den Topf weg oder verschenke ihn an jemanden, der mit Gas kocht. Der Schleifmaschinenbesitzer wird es Dir danken.

Dagegen ist im Prinzip nichts einzuwenden, ich hielt Moni allerdings für intelligent genug, abzuwägen, ob sie aus persönlichen Gründen den Topfboden nacharbeiten (lassen) will oder nicht. Deshalb habe ich auf solch einen (auch nicht erbetenen) Rat verzichtet.

Ich persönlich tendiere auch dazu, schon aus Protest gegen unsere Wegwerfmentalität Geräte, deren Reparatur sich nach rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht mehr lohnt, trotzdem zu reparieren. Das ist eine rein persönliche Angelegenheit und ich würde mir da auch nicht reinreden lassen.

Gruß merimies

Moin, merimies,

Ich besitze einen gusseisernen Topf aus sowjetischer
Produktion, der bezeichnenderweise rot emailliert ist.

warum in der sozialistischen Planwirtschaft Töpfe aus Gusseisen emailliert wurden, erschließt sich mir leider nicht. Weißt Du’s? Mir fallen dafür keinerlei Argumente ein - außer irgend einer Planerfüllung.

Gruß Ralf

Hallo Ralf

warum in der sozialistischen Planwirtschaft Töpfe aus Gusseisen emailliert wurden, erschließt sich mir leider nicht. Weißt Du’s?

Im Prinzip ja.

Den Topf habe ich Mitte der 70er Jahre aus Finnland mitgebracht, und damals waren in Finnland mal rot emaillierte Schüsseln und andere Gegenstände aus Stahl sowie rot emailliertes Kochgeschirr aus Guss groß in Mode.

Kann sein, dass da ein Planbürokrat ja gerade mal ein Experiment in bedarfsgerechter Produktion versucht hat.

Allerdings war, als ich den Topf erworben habe, die rote Welle schom seit 2 Jahren abgeebbt.

Nun ja, Planbürokratie eben.

Gruß merimies

Hallo,

warum in der sozialistischen Planwirtschaft Töpfe aus
Gusseisen emailliert wurden, erschließt sich mir leider nicht.

Das macht einer der Marktführer dieser Gußtöpfe aus Frankreich heute auch noch so.
Verstehen kann ich das ebenfalls nicht.
Möglicherweise möchte Frauen gewisse Farbharmonien zu Kücheneinrichtung.
Wir haben uns nur GG-Töpfe/Bräter mit plangedrehten Böden gekauft.

Gruß:
Manni

Hallo Manni,

warum in der sozialistischen Planwirtschaft Töpfe aus Gusseisen emailliert wurden, erschließt sich mir leider nicht.

Das macht einer der Marktführer dieser Gusstöpfe aus Frankreich heute auch noch so.
Verstehen kann ich das ebenfalls nicht.

Laut dem von mir an anderer Stelle schon einmal erwähnten „Hilfsbuch für junge Frauen der niederen Stände zum Erlernen der Hauswirtschaft“ müssen eiserne (und gusseiserne) Töpfe, deren Oberfläche roh (unbehandelt) ist, vor dem ersten Gebrauch vorbehandelt werden, damit die darin gekochten Speisen durch die Reaktion mit dem Eisen nicht verderben. (die hatten es etwas anders ausgedrückt, meinten aber dasselbe).

Dazu musste der Topf mit Scheuersand ausgescheuert werden, bis die schwarze Haut auf dem Eisen entfernt war, danach wurde er mit einer Mischung von „einem Theil Vitriolöl (Schwefelsäure) auf neun Theile Wasser“ gefüllt und zwei Tage an einem warmen, aber nicht zu heißen Platz auf dem Küchenherd stehen gelassen. Anschließend wurde der Inhalt weggeschüttet und solange Kartoffelschalen im Topf gekocht, bis diese sich nicht mehr schwärzlich verfärbten. Dann war der Topf „betriebsbereit“.

Emaillierte Töpfe waren deshalb in „bessergestellten Kreisen“ so beliebt, weil bei diesen die Prozedur der Vorbehandlung entfallen konnte.

Ich habe selbst Erfahrungen damit gemacht.
Ich habe mir in Pretoria einen dreibeinigen Gusskessel (6 Liter), wie er von der „schwarzen“ Bevölkerung noch zum Kochen verwendet wurde, gekauft. Ich wollte ihn ursprünglich als Pflanzschale auf der Terasse missbrauchen und dazu hätte ich unten ein Loch hineinbohren müssen.

Nun wollte ich ihn aber wenigstens einmal benutzen, um darin „gekochten Missionar“ (Gulasch) zuzubereiten.

Der Topf hatte innen noch die rohe Gußhaut, war so zum Kochen (nach unserem Standard) also nicht zu gebrauchen.

Ich habe die überlieferte Inbetriebnahmevorschrift also modernisiert und habe innen die Gusshaut mit einer Schleifhexe abgeschliffen. Dann habe ich die verdünnte Schwefelsäure eingefüllt und 36 Stunden stehen gelassen. Da man heute Ärger mit der Kanalbehörde bekommt, wenn man 6 Liter verdünnte Säure einfach in den Abfluss kippt, habe ich der Säure solange Kalilauge zugefügt, bis sich blaues Lackmuspapier nicht mehr rot färbte und habe das Ganze dann weggekippt.

Da jetzt das Topfinnere keine Säurereste mehr enthielt, erübrigte sich auch das Auskochen mit Kartoffelschalen.

Die nach dem Schleifen silbrige Wand des Topfes war jetzt mattschwarz (nicht abfärbend) geworden. Nach meinen Erkenntnissen hat die Säure die oberste Schicht Eisen weggeätzt und nur den mit dem Eisen legierten Kohlenstoff übriggelassen, der eine chemisch beständige Beschichtung bildete.

Ich nehme an, dass heute in Verkehr gebrachte nicht emaillierte Gusstöpfe und –Pfannen im Werk einer ähnlichen Behandlung unterzogen werden, um die Oberflächen zu passivieren.

Mein Gusstopf ist nie zum Blumentopf umfunktioniert worden, denn der „Gekochte Missionar“ war bei einigen Firmengrillfesten die Hauptattraktion.

Gruß
merimies

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Hallo merimies,

Deine P. sind immer fundiert.

Ich habe selbst Erfahrungen damit gemacht.
Ich habe mir in Pretoria einen dreibeinigen Gusskessel (6
Liter), wie er von der „schwarzen“ Bevölkerung noch zum Kochen
verwendet wurde, gekauft. Ich wollte ihn ursprünglich als
Pflanzschale auf der Terasse missbrauchen und dazu hätte ich
unten ein Loch hineinbohren müssen.

Ist das ein holländisches „potje“ mit 3 Beinen zumm Aufstellen auf die Glut? Gibt es heute noch in einem Outdoor- Laden.

Ich habe die überlieferte Inbetriebnahmevorschrift also
modernisiert und habe innen die Gusshaut mit einer Schleifhexe
abgeschliffen.

Uiiuuuiii! Welche Arbeit:wink:

Ich nehme an, dass heute in Verkehr gebrachte nicht
emaillierte Gusstöpfe und –Pfannen im Werk einer ähnlichen
Behandlung unterzogen werden, um die Oberflächen zu
passivieren.

Die Töpfe/Bräter, die ich gekauft habe,
sind schon werksmäßig „eingekocht“ und „roh“.
Trotzdem haben wir sie nochmals sorgfältig gespült und mit einem „zarten“ Küchenschwamm ausgerieben.

Alle Braten oder auch Goulasch werden/wird in diesen GG- Töpfen außergewöhnlich gutschmeckend und zart zubereitet. Sie sind deshalb in laufendem Einsatz.
Insbesondere unseren Gänsebräter zu Weihnachten! (jetzt leichter Speichelfluß).

Gruß:
Manni