Gut-Verdienenden-Steuer

Hallo!
Vielleicht wurde meine Frage hier schon gestellt und beantwortet; ich schau hier nicht regelmäßig rein.

Wenn ich von der Höchststeuer von 49 % lese, wüsste ich gern, wie sich dadurch dann der Verlauf der Progression bis dorthinauf verändert. Wie sieht das grünrote Konzept dafür aus?
Besten Dank und freundlichen Gruß!
H.

Hallo,

Wenn ich von der Höchststeuer von 49 % lese, wüsste ich gern, wie sich dadurch dann der Verlauf der Progression bis dorthinauf verändert. Wie sieht das grünrote Konzept dafür aus?

Welches Konzept? ich denke mal, dass da verschiedene rumgeistern. Es soll wohl „nur“ ein neuer Höchststeuersatz festgelegt. Damit es auch was bringt, wird der dann jedoch wahrscheinlich schon eher als jetzt einsetzen müssen.

Grüße

Hallo,
die bestehende Besteuerung sieht man in diesem Diagramm
http://commons.wikimedia.org/wiki/File:ESt_D_Tarif_2…
Irgendwie werden sie die Linien an die 49 Prozent hochziehen. (wollen, wenn sie dabei bleiben und regieren)
Gruss Helmut

Daran siehst du mal, dass SPD und GRÜNE bloß ANTI-LEISTUNGS-STIMMUNG machen wollen. Vieles ist dabei unklar.

So weit ich es gehört habe, wollen sie die Reichensteuer erhöhen?! Dann hieße das einfach, dass der Zuschlag für eine Einkommen über 250.000€ für Alleinverdiener und 500.000€ für Gemeinsamveranlagte erhöht wird.

Also ich als Betroffener hätte wenig dagegen mehr zu zahlen. Ich brauch soviel Geld nicht und wenns der Allgemeinheit nützt…

Ich habe kein Problem mit einem hohen Spitzensteuersatz. Aber es ist eben problematisch, dass jeder gute Facharbeiter in Baden-Würtemberg schon Spitzensteuersatz zahlen muss.

Man sollte ruhig den Spitzensteuersatz erhöhen, aber dafür die Grenze, wo er Anfängt zu wirken, ebenfalls erhöhen.

Außerdem sehe ich eher das Anreizproblem der Steuer bei Geringeinkommen. Dort sind Teilweise Grenzbelastungen von 60-70%, wenn jemand Arbeiten geht.

Also ich als Betroffener hätte wenig dagegen mehr zu zahlen.
Ich brauch soviel Geld nicht und wenns der Allgemeinheit
nützt…

Quelle?
Hi!

Ich habe kein Problem mit einem hohen Spitzensteuersatz. Aber
es ist eben problematisch, dass jeder gute Facharbeiter in
Baden-Würtemberg schon Spitzensteuersatz zahlen muss.

Du hast sicher eine Quelle dafür, dass „jeder gute Facharbeiter in
Baden-Würtemberg“ ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von mehr als einer Viertelmillon Euro erzielt, oder?

Gruß
Guido

Hallo,

Ich habe kein Problem mit einem hohen Spitzensteuersatz. Aber
es ist eben problematisch, dass jeder gute Facharbeiter in
Baden-Würtemberg schon Spitzensteuersatz zahlen muss.

Du hast sicher eine Quelle dafür, dass „jeder gute
Facharbeiter in
Baden-Würtemberg“ ein zu versteuerndes Jahreseinkommen von
mehr als einer Viertelmillon Euro erzielt, oder?

das Problem liegt vermutlich darin, daß in der Presse und in der Folge in der Öffentlichkeit die Tarifzone 5 nicht als Spitzensteuersatz, sondern als Reichensteuer bezeichnet wurde und wird. Somit liegt der Spitzensteuersatz bei 42% und wird ab rd. 53.000 Euro zu versteuerndem Einkommen angesetzt, während die „Reichensteuer“ von 45% ab 250.000 Euro erhoben wird. Tatsächlich ist natürlich der Steuersatz von 45% derzeit der Spitzensteuersatz.

Gruß
C.

Hi!

das Problem liegt vermutlich darin, daß in der Presse und in
der Folge in der Öffentlichkeit die Tarifzone 5 nicht als
Spitzensteuersatz, sondern als Reichensteuer bezeichnet wurde
und wird.

Naja, anders ausgedrückt ist das Problem, dass Dinge behauptet werden, die schlicht absurd sind, weil die Leute sich nicht informieren.
Und der § 32a EStG ist ausgesprochen einfach zu finden, nicht zuletzt, weil selbst in Wiki darauf hingewiesen wird (da steht auch sehr schön der Unterschied zwischen Grenzssteuersatz und effektivem Steuersatz beschrieben).

Somit liegt der Spitzensteuersatz bei 42% und wird
ab rd. 53.000 Euro zu versteuerndem Einkommen angesetzt,

Nun, auch das halte ich für unwahrscheinlich im Zusammenhang mit „jedem guten Facharbeiter in BW“.

Aber wem erzähle ich das?

VG
Guido

Hi!

das Problem liegt vermutlich darin, daß in der Presse und in
der Folge in der Öffentlichkeit die Tarifzone 5 nicht als
Spitzensteuersatz, sondern als Reichensteuer bezeichnet wurde
und wird.

Naja, anders ausgedrückt ist das Problem, dass Dinge behauptet
werden, die schlicht absurd sind, weil die Leute sich nicht
informieren.
Und der § 32a EStG ist ausgesprochen einfach zu finden, nicht
zuletzt, weil selbst in Wiki darauf hingewiesen wird (da steht
auch sehr schön der Unterschied zwischen Grenzssteuersatz und
effektivem Steuersatz beschrieben).

Naja, interessant ist ja, was man meint. Als klassischer Spitzensteuersatz ist in der öffentlichen Diskussion klar die Grenze ab ca. 53.000€ gemeint.

Aber das Grundproblem bleibt. Meiner Ansicht nach beginnt dieser hohe Tarif etwas zu früh.

Somit liegt der Spitzensteuersatz bei 42% und wird
ab rd. 53.000 Euro zu versteuerndem Einkommen angesetzt,

Nun, auch das halte ich für unwahrscheinlich im Zusammenhang
mit „jedem guten Facharbeiter in BW“.

Aber wem erzähle ich das?

VG
Guido

Hier ist das nächste Problem. Die meisten Leute, gerade die,die meinen Ahnung zu haben, argumentieren leider immer nur nach Gefühl nicht mit Verstand. Aber ich helfe ja gern:

Laut statistischem Landesamt, ist der Durchschnittslohn in BW 41.000€ ohne Zulagen, ca. 45.000€ mit Zulagen.

In der Leistungsgruppe 3, laut Statistischem Landesamt wie folgt definiert:

Arbeitnehmer/-innen mit schwierigen Fachtätigkeiten,
für deren Ausübung in der Regel
eine abgeschlossene Berufsausbildung, zum
Teil verbunden mit Berufserfahrung, erforderlich
ist.

Also der Facharbeiter! Der Verdient laut statistischem Landesamt im jahr 2010 in der Automobilindustrie in BW 4364€ Brutto, das sind 52.368€ pro Jahr. Leider ist nicht ersichtlich ob mit oder ohne Zulagen. Und DAS ist nur der Durchschnitt!!!

P.S.: Ich helfe gern mit Fakten weiter!

grüße

Hi!

Naja, interessant ist ja, was man meint. Als klassischer
Spitzensteuersatz ist in der öffentlichen Diskussion klar die
Grenze ab ca. 53.000€ gemeint.

Ähm, ich weiß nicht, inwieweit der Begriff „Spitze“ überhaupt Raum für Interpretationen lässt, aber ok …

Aber das Grundproblem bleibt. Meiner Ansicht nach beginnt
dieser hohe Tarif etwas zu früh.

Ich finde (ok, wen interessiert das schon?) die Spanne zwischen den 53 TEUR und 250 TEUR etwas daneben.

Man steigert den %-Satz innerhalb von rd. 40 TEUR um rd. 40% und verteilt die letzen 7% auf 200 TEUR.

Sinnvoller wäre es vielleicht, die Progression langsamer, dafür aber steiger steigen zu lassen.

Just my 2 ct.

Also der Facharbeiter! Der Verdient laut statistischem
Landesamt im jahr 2010 in der Automobilindustrie in BW 4364€
Brutto, das sind 52.368€ pro Jahr. Leider ist nicht
ersichtlich ob mit oder ohne Zulagen. Und DAS ist nur der
Durchschnitt!!!

P.S.: Ich helfe gern mit Fakten weiter!

Danke, ich muss dann mal weg, in den Süden umziehen (wobei nicht jeder in der Automobilindustrie arbeitet) …

Gruß
Guido