Guten morgen.. betreff OA

meine frage ist nun nicht gerade sehr politisch… aber ich stell sie dennoch, weil sie wenigstens auf das thema hier passt :smile:

ich hab im moment ein mehr oder weniger großes entscheidungsproblem. im moment ich: W9er… also normaler grundwehrdienstleistender. ich möchte aber aus verschiedenen gründen (körperliche/geistige förderung, studium, festen arbeitsplatz, herausforderung… ich nenns mal action und anderen sachen die einen auf trap halten) offizier im deutschen heer werden. ich bin mit mir aber im moment sowas von am kämpfen, nachdem ich mir schon fast sicher war… lohnt es sich, geld, mukkies :wink: und action gegen freunde, zivile existenz :wink: und evtl. freundin auszutauschen?? ist es das alles wert…!? ich will mich nicht nach einem jahr als OA schwarz ärgern, warum ich das alles getan hab. nicht, dass ich nicht belastbar wäre, 12 jahre sind aber doch schon ein ganz schöner happen, der einen verändern kann. auch will ich mich nicht ärgern, wenn ich dann ziviler student bin, dass ich aus der BW ausgetreten bin.

vielleicht fallen euch ein paar gedanken… erlebnisse ein, die mir, in welche richtung auch immer, ein wenig den rücken in meiner entscheidungslage stärken.

MfG Marcel

Hi,
Ich war selbst bis vor etwa einem halben Jahr Wehrpflichtiger, und zu letzt an der Bundeswehruni in HH (Helmut- Schmitt Uni) stationiert. Hab auf Grund dessen einige Einblicke, auch in s Studium der Bundeswehr werfen können. Man muss ehrlich sagen, dass sich das Angebot der Bundeswehr, welches sie an OA´s stellt, im ersten Augenblick verlockend anhört, doch lohnt sich meist ein zweiter Blick.
Ich selbst hab mich in der Truppe sauwohl gefühlt, und ebenfalls öfters den Gedanken einer Verpflichtung plus Studium gehabt.
In erster Linie sollte deine Entscheidung, insofern es dir ansonsten dort gefällt, wovon ich ausgehe, von deinem Studiengang abhängen. Der Bund bietet hier zwar eine breite Palette an, doch lohnt sich in Hinblick auf ein späteres Berufsleben nicht alles.
Wenn due einen guten Studiengang im Bereich von Maschinenbau oder Elektrotechnik suchst, bist Du beim Bund wohl genau richtig. Was das angeht, sind die beiden unis der BW Spitze in Deutschland, vielleicht sogar in Europa.
Anders sieht das ganze schon aus, wenn du BWL oder dergleichen studieren möchtest. Nach deinem Diplom bist du noch einige Jahre in der Truppe unterwegs, und mit Fortbildung sieht es da schlecht aus. Wenn du dann nach 12 Jahren einen Job in der freien Wirtschaft haben möchtest, kannst du zwar viel Erfahrung in puncto Menschenführung in die Waagschale werfen, doch sind dir Studienabsolventen von anderen Unis in vielen Feldern weit vorraus. dazu zählt in erster Linie das aktuellere Studium, als auch ihr im Regelfall geringeres Alter. Ein solches Studium lohnt sich eigentlich nur mit der Perspektive, Berufssoldat zu werden, was im Moment wirklich alles andere als leicht ist!
Sprich as ganze aber doch am besten mal mit deinem Spieß durch, der wird dich schon an Stellen vermitteln, welche dich da weitergehend informieren können.
Zu guter letzt sei noch gesagt, dass auch ein ziviles Studium nich den endgültigen Abschied von der Truppe bedeuten muss. Neben Reserveübungen kannst du immer noch mit vielen Hochschulabschlüssen wieder in die Truppe zurück, und gutes Geld verdienen.
MFG Jeep

Moin Marcel,
ich bin selber OA und würde diese Entscheidung nie rückgängig machen wollen!

lohnt es sich, geld, mukkies :wink: und action gegen freunde, zivile
existenz :wink: und evtl. freundin auszutauschen?? ist es das
alles wert…!?

Wenn du Zur Bundeswehr gehen willst tu es nicht wegen des Geldes, tu es aus Überzeugung, sonst wirst du hier deines Lebens nicht froh!
Das Geld ist übrigens ziemlich schnell weg, wenn du jedes Wochenende 2 mal 400km oder mehr fahren musst um nach Hause zu kommen. ;o)
Wäge genau ab, ob dir der Beruf des Offiziers den Verlust deines beinahe kompletten Privatlebens (was am Anfang defakto so ist) wert ist.

ich will mich nicht nach einem jahr als OA

Risiko hast du in jedem Beruf. Auch wenn du dich im zivilen nicht „verpflichtest“ schlägst du in der Regel doch eine Karriere und einen Beruf fürs Leben ein, was letztenendes das selbe ist (nur muss man als Bäcker seltenst sein Leben für seinen Beruf einsetzen).

schwarz ärgern, warum ich das alles getan hab. nicht, dass ich
nicht belastbar wäre, 12 jahre sind aber doch schon ein ganz
schöner happen, der einen verändern kann. auch will ich mich
nicht ärgern, wenn ich dann ziviler student bin, dass ich aus
der BW ausgetreten bin.

Sicher verändern dich 12 Jahre, nur dass dich auch 12 Jahre im zivilen Leben verändern, du bei der Bundeswehr aber wahrscheinlich mehr „erleben“ wirst. Ich z.B. würde meine bisherge Dienstzeit gegen nichts auf der Welt eintauschen!

vielleicht fallen euch ein paar gedanken… erlebnisse ein, die
mir, in welche richtung auch immer, ein wenig den rücken in
meiner entscheidungslage stärken.

Was mich in meiner Berufswahl immer wieder bestärkt sind Kameradschaft und gemeinsame Erlebnisse. Insbesondere auch Auslandsaufenthalte und Ausbildunsfahrten.

Wie gesagt, Soldat sollte man heute nur noch, aus der Überzeugung heraus das Richtige zu tun, werden und nicht aus materiellen Gründen. Finanziell lohnt sich die Geschichte nämlich nicht! Im Gegenteil, da die Soldatenbesoldung mit der Bundesbeamtenbesoldung gekoppelt ist wird bei uns seit Jahren ständig gekürzt, wobei der Beuf immer herausfordernder und anstrengender wird. Gesunder Optimismus ist also selber mitzubringen ;o)
Ich sehe jeden Tag Kameraden, die eigentlich keine Ahnng haben, warum sie OA geworden sind und die nach dem Studium raus wollen. Hab ich kein Verständnis für, aber leider überlegen sich die wenigsten wirklich, ob sie wirklich Soldatwerden wollen.

Gruß Andreas

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Eine Verpflichtung als OA ist übrigens mit 6-monatiger Widerrufsoption möglich.
Solange man diese Option noch hat wird man wie ein ganz normaler Grundwehrdienstleistender behandelt. Nimmt man den Widerruf in Anspruch leistet man nur noch seine restliche 9-monatige Dienstzeit ab. Verzichtet man auf den Widerruf oder lässt die 6-Monatsfrist verstreichen wird man Soldat auf Zeit und bekommt Ausgleichsbezüge für die bisher geleistete Dienstzeit, um den Unterschied zwischen Wehrsold und Lohnbezügen zu relativieren.

Gruß Andreas