Haare dunkel zu färben, war zu allen Zeiten möglich. Darüber gibt es schon Spottgedichte aus der römischen Antike (Martial: „Scit te Proserpina canum“, Epigrammata 3,43). Statt ihr Haar aber zu bleichen, trugen die Römerinnen lieber Perücken aus dem blonden Haar ihrer germanischen Sklavinnen.
Nun ist „Barock“ ein unscharfer Begriff und bezeichnet je nach Gebiet (Literatur, Musik, Malerei, Architektur) und Gegend (Großräume Italien, Frankreich, England, Sachsen-Polen, Brandenburg-Preußen) einen verschiedenen Zeitraum. Dazu herrschte in den deutschen Ländern während der Kernzeit des Barock der 30jährige Krieg mit verheerenden Folgen für jede Art von Kultur. Grob kann man die Barockzeit aber vielleicht von 1600 bis 1750 fassen.
In dem Zeitraum war es sicher überall möglich, aber nirgends üblich, das Haar dunkel zu färben. Der französische König Ludwig XIV. hatte in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts die verrückte Idee, eine gepuderte Perücke zu tragen. Da er den Adel gezwungen hatte, in seinem Schloss zu Versailles zu leben, verbreitete seine Idee sich rasch. Und da der Hof von Versailles in Europa den Ton in Modesachen vorgab, trug der adlige Mann bald in ganz Europa eine weiß gepuderte Perücke. Und zwar bis weit über die Barockzeit hinaus.
Frauen dagegen trugen das Haar nur hochgesteckt, gelegentlich auch gepudert, mit einer Haube (Fontange). Dass irgendwo in Europa während der Barock-Epoche bei Frauen eine dunkle Haarfarbe bevorzugt wurde, wäre mir ganz neu.
HDH
Mathias
So wie es im Barock am liebsten
gesehen war, wenn die Frauen dunkle Haare hatten.
Gab es denn damals schon Möglichkeiten die Haare zu färben
oder wie wurde das gelöst?