Hallo,
wie schön, wenn man solche Luxusprobleme hat, und man Dank einer ausreichenden Zahl vernünftig denkender Menschen um einen herum, sich kaum noch Gedanken über Epidemien machen muss, die anderswo auch heute noch ganze Landstriche entvölkern. Und wie schön, dass man in einer Zeit und einer Gegend lebt, in der man selbst jederzeit von jetzt auf gleich auch einfach nur vernünftig werden muss, wenn es einen dann doch mal richtig erwischt hat, und angesichts des bevorstehenden Endes ein Fingerschnipp reicht, um sofort an der ganzen bösen Schulmedizin mit guten Chancen doch noch zu genesen.
Aber ja, in jedem Handeln liegt auch ein Risiko, und es braucht schon die richtige Kombination aus Mut, Verantwortungsbewußtsein und fachlicher Qualifikation Menschen richtig zu behandeln, und sich und dem Patienten auch ggf. einzugestehen, dass Wechselwirkungen und Nebenwirkungen im ein oder anderen Fall den Nutzen einer konkreten Behandlung in den Schatten stellen können, und dass kein Arzt und kein Pharmaunternehmen daran etwas ändern können, dass das Leben endlich ist, und es immer noch Krankheiten gibt, die auch in jungen Jahren tödlich verlaufen können.
Wenn man sich aber mal ganz sachlich die Entwicklung der Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren ansieht, und wie stark insbesondere der Lebensanteil gewachsen ist, in dem man Dank moderner Medizin im Durchschnitt aktiv und selbstbestimmt trotz der ein oder anderen Krankheit, die noch vor nicht all zu langer Zeit einen recht baldigen Tod und Höllenqualen bedeutet hätte, mit nur geringen Einschränkungen leben kann, und dass dadurch selbst die letzte Lebensphase zunehmend als noch lebenswert empfunden werden kann, dann kann man über die einseitige Auswahl deiner Links einfach nur den Kopf schütteln.
Gruß vom Wiz, der fast täglich von Menschen in der letzten Lebensphase hört, und mitbekommt, wie diese heute dank moderner Palliativmedizin zum Glück zunehmend aussieht