Hab dich nicht so

Hallo!
Was bedeutet „Hab dich nicht so“?
Was bedeutet dieser Ausdruck, „Liegt da mal eine Hand auf dem
Knie“

Grüße

Sabine wurde dagegen gefragt, wie sie es denn
mit den vier Kindern schaffen wolle, Abgeordnete
zu werden«, erzählt die 31-jährige
Lindequist. »Wenn du sagst, dass es ein Problem
gibt, wirst du selbst zum Problem«, findet
sie. »Liegt da mal eine Hand auf dem
Knie, heißt es: Hab dich nicht so.

Das sagt man zu jemandem, wenn man der Meinung ist, dass diese Person eine übertriebene Reaktion zeigt. Man kann es aber auch sagen, wenn die eigene Bitte von jemandem abgelehnt wird. Alternativ kann man auch sagen:
„Stell dich nicht so an.“

Das habe ich noch nie gehört :man_shrugging:

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Kennst du „Stell dich nicht so an“? Das hat die gleiche Bedeutung.:blush:
Das mit der Hand auf dem Knie hat keine besondere Bedeutung glaube ich. Ich kann mir vorstellen, dass es darum geht, wenn man vier (kleine) Kinder hat, dass es darum geht, dass irgendwie irgendeines von den Kindern der sitzenden Mutter die Hand aufs Knie legt, um sich festzuhalten, wenn es versucht, vom Boden aufzustehen.

Oh, Penegrin war schneller.

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In dem Kontext (Situation junger, weiblicher Abgeordneter) geht es wohl eher darum: ein Mann legt einer Frau die Hand aufs Knie, sie schiebt die Hand weg oder bittet ihn, sie wegzunehmen, und er sagt dann: Hab dich nicht so.

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Wahrscheinlich hast du Recht. Ich war noch nicht ganz wach :smiley: und hatte mich auf die erwähnten Kinder fokussiert, aber wenn ich den Ausgangstext nochmal lese, hat deine Erklärung mehr Sinn.

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Man bräuchte hier wohl einen größeren Textausschnitt, denn die beiden Dinge in Bezug auf Kinder vs. Abgeordnetentätigkeit und „Hand auf dem Knie“ passen so auf den ersten Blick nicht zusammen. Denn dieses Zitat:

geht für mich eindeutig in Richtung einer sexuellen Belästigung, die das Opfer nicht wagt zu thematisieren, weil es davon ausgeht, dann keine Unterstützung zu erfahren, sondern ganz im Gegenteil anstelle des Täters aufgrund dieser Thematisierung des Vorfalls dann selbst am Pranger zu stehen/als diejenige zu gelten, die ein Problem mit einem fälschlicherweise vom Gegenüber/einem Teil der Öffentlichkeit noch als sozialadäquat eingestuften Verhalten hat.

Diese Verkehrung der Tatsachen kann man irgendwie natürlich auch auf die Frage nach Kindern vs. Abgeordnetentätigkeit in der Form beziehen, dass die Abgeordnete nicht wagt, einen tatsächlich empfundenen Konflikt/reale Probleme in der Vereinbarkeit zu thematisieren, weil sie davon ausgeht, dann statt Verständnis und Hilfsangeboten eher negative Reaktionen im Sinne von „Dann kannst Du eben nicht als Abgeordnete tätig sein“ zu erhalten.

Aber das ist - ohne weiteren Kontext - schon ein ziemlich schräger Vergleich, weil das zwei Dinge sind, die auf vollkommen anderen Ebenen liegen, wenn wir einerseits von einer vorsätzlich begangenen Straftat sprechen, die klar gesetzlich definiert und mit Strafe belegt ist, und andererseits von organisatorischen Herausforderungen sprechen, die jegliche Familie treffen, in der beide Partner auch beruflich engagiert sind. D.h. nicht, dass das nicht auch durchaus Dinge von Bedeutung sind, und das insbesondere zu kritisieren ist, dass solche Fragen grundsätzlich nur Müttern gestellt werden und es hier zumindest um zwei Themen geht, die insbesondere Frauen betreffen, und insoweit zumindest einen Zusammenhang haben. Aber wie schon geschrieben: Trotzdem eine ganz andere Ebene.

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Das liegt daran, dass es sich hier um zwei verschiedene Frauen handelt. Die mit den vier Kindern ist Sabine Buder und die andere ist Skrollan von Lindequist. Der vorherige Absatz wäre interessant, aber es geht wohl generell um Probleme, die Frauen in der Politik betreffen. In dem Kontext macht es dann wieder Sinn.

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Grüße

vor allem nicht als junge Frauen und Neulinge
in der Partei. »Mir wurde immer wieder
gesagt, ich hätte keine Erfahrung, weil ich
nicht verheiratet war und keine Kinder hatte.
Sabine wurde dagegen gefragt, wie sie es denn
mit den vier Kindern schaffen wolle, Abgeordnete
zu werden«, erzählt die 31-jährige
Lindequist. »Wenn du sagst, dass es ein Problem
gibt, wirst du selbst zum Problem«, findet
sie. »Liegt da mal eine Hand auf dem
Knie, heißt es: Hab dich nicht so. Und neulich
rief mich irgendein Mann an, um mich schreiend
zu fragen, warum ich für so etwas Verfassungswidriges
wie die Frauenquote sei.«
Das schüchtere viele Frauen ein, überhaupt
den Mund aufzumachen.

Ja, so macht es mehr Sinn. Es wird hier also kein Vergleich vorgenommen sondern einfach zwei (hier jetzt eigentlich drei) Beispiele für Sexismus aufgelistet.

Somit ist „Liegt da mal eine Hand auf dem Knie“ keine Redewendung, sondern einfach eine Tatsachenbeschreibung. Es handelt sich dabei um einen Konditionalsatz ohne Subjunktion.

Verständlicher wäre es gewesen, wäre der Satz mit einem ‚wenn‘ eingeleitet worden:
„Wenn da mal eine Hand auf dem Knie liegt, heißt es…“

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