Habe eine neue Einrichtung u.a. Schrank, wer

… kann mir Tipps geben?
Liebe Heimwerker, ich habe mir eine neue Einrichtung zugelegt. Auch einen Schrank. Dieser ist aber nicht neu, eher vom Flohmarkt. Ich möchte ihn wieder herrichten, also abschleifen und lackieren oder so. Wie stelle ich das als Leihe an und war brauche ich

Hallo,

um Dir richtig Antworten zu geben, brauche ich weitere Informationen über den Schrank. Was für ein Holz, was für Beschädigungen, was für eine Farbe soll es geben usw.

Viele Grüße jens

hallo,
das kann man so einfach nicht sagen.
es kommt auf den zustand an ist dieser mit farbe oder ohne ist es massivholz, sollte furnier vorhanden sein oder ist es abgeplatzt.
gut wäre es wenn man wenigstens ein bild sehen könnte.

Das ist via Ferndiagnose nicht so leicht möglich. Auf alle Fälle möchte ich vom Abschleifen dringend abraten. Eher eine reversible Restaurierung empfehlen.
Mit herzlichen Grüßen
Andreas Scheinast
www.scheinast.at

zum Abschleifen braucht man Schleifpapier von Körnung 120 - 180 mit Schleifklotz oder Schleifmaschine.
zum Lackieren brauchen wir Grundierlack, Decklack und Pinsel oder Rolle.
Notfalls mal ein Buch lesen zum Thema oder den Fachmann um die Ecke beauftragen.
Gruß W.

… kann mir Tipps geben?
Liebe Heimwerker, ich habe mir eine neue Einrichtung zugelegt.
Auch einen Schrank. Dieser ist aber nicht neu, eher vom
Flohmarkt. Ich möchte ihn wieder herrichten, also abschleifen

und lackieren oder so.

Wie stelle ich das als Leihe an und war

brauche ich

Vorausgesetzt, der Schrank ist Vollhol (nicht furniert), frei von Holzwürmern und tiefen Kratzern, dann ist die Aufarbeitung relativ einfach.

Erstmal gründlich säubern.
Du brauchst Schleifpapier für Holz in Körnung grob (40-60), mittel (120) und fein (240). Die grobe Körnung für den ersten Abschliff, damit Lack und Kratzer beseitigt werden. Die mittlere und feine Körnung sind für die nächsten Schritte, mit dem die Oberfläche geglättet und für die Versiegelung vorbereitet werden. Zwischendrin immer wieder mit feuchtem Tuch säubern. Da die meisten Schränke aus Hölzern wie Kiefer o.ä. sind, sollte das mit entsprechenden Maschinen flott gehen - Schwingschleifer für die großen Flächen, Deltaschleifer für die Ecken und Kanten.

Dann hängt die Weiterbehandlung davon ab, wie der Schrank in abgeschliffenem Zustand ist und letztlich aussehen soll. Vorausgesetzt, er sieht so aus, wie Du Dir das vorgestellt hast, dann kannst Du ihn wachsen, mit Holzöl behandeln, lasieren oder lackieren und alles das in „natur“ oder Farbtönen. Die Möglichkeiten unterscheiden sich - am besten mal ein bisschen googeln und dann entscheiden, was Du machen willst. Oder nochmal fragen.

Also,

Wenn der Schrank vom Flohmarkt oder so ist, dann könnte ich mir vorstellen, dass es sich um einen Weichholzschrank handelt. Diese wurden bis in die 1940er Jahre in großem Stil als Industrieware (was aber nicht heißen soll, dass sie hässlich wären) hergestellt. Herausfinden lässt sich das als Laie, indem man den Schrank öffnet und in den Innenwänden oder der Innenseite der Tür schaut, ob unlackiertes „natürliches Holz“ sichtbar ist. Weichholz eben, wie Fichte, Kiefer, Tanne, die dafür verarbeitet wurden. (Oder man bringt ein Foto zum Trödler, der sagt es einem).

Aber Achtung: Ist der Schrank lackiert (meist nur außen) kann trotzdem noch Furnier zwischen Weichholz und Lack versteckt sein. Und es könnte ein Eichenholzschrank sein - der darf auf keinen Fall gelaugt werden - weil der Gerbstoff (Quercin) ausgewaschen wird und das Holz nicht mehr schön aussieht - außerdem kann sich das Eichenholz sehr stark verziehen…
Falls es sich nicht um Leimfarbe handelt (sondern Kunstharz/Öl-, oder Acrylfarbe) siehe weiter unten nach der Anleitung.

Ich habe eine Vielzahl von Schränken und Kommoden aus dieser Zeit selbst hergerichtet. Das Ausgangsmaterial war nicht furniert, mit Leimfarbe gestrichen (die vorherrschende Technik der damaligen Zeit) und meist nur außen behandelt.

Dabei bin ich folgendermaßen vorgegangen:

Folgende Anleitung ist nur für den vorsichtigen Anwender mit einem gepflasterten (ggf. abgeschiedenen) Platz im Freien inkl. Kanalablauf, Wasseranschluss und der nötigen Ruhe gedacht. Die Arbeit ist für Haut und Augen gefährlich - Schutzkleidung (Brille, Sichtschutz, Gummihandschuhe, wasserfeste Hosen und Gummistiefel tragen ! ! ! !) und bitte keine anderen Personen respektive Kinder in der Nähe zulassen.

Möbelstück zerlegen (Scharniere, Beschläge Innenleben = Regalbretter, Kleiderstangen inkl. Halter und andere größere Metallteile entfernen).
Eine Lauge aus heißem Wasser mit Ätznatron versetzen (Mischungsverhältnis laut Herstellerangaben).
Mit einer Schrubberbürste die heiße Lauge auf die Oberflächen auftragen, einbürsten und einwirken (5 Min.) lassen. Wenn man gleichzeitig mehrere Stücke einweicht, kann man parallel arbeiten. Dann mit dem Wasserschlauch über dem Gully die Lauge (und hoffentlich auch einen großen Teil der Farbe) unter Schrubbereinsatz abspülen.

Vorgang solange wiederholen, bis die Farbschichten alle vom Holz entfernt sind. Beim jeweiligen Spülen die unlackierten Innenseiten nicht vergessen, damit das Teilstück sich nicht verzieht.

Dann die Möbelteile trocknen lassen (mehrere Tage).

Bis hierher kann man sich (mangels Hof, Gully oder Gefahrenpotential) auch professionelle Hilfe holen: Ablaugservices gibt es in jeder größeren Stadt. Dabei wird das gute Stück in einen großen Laugenbehälter gesteckt, nach mehreren Stunden geduscht und getrocknet. Fertig ist der Kuchen…(Kostenpunkt ca. 100 €)

Aber jetzt geht die Arbeit erst richtig los:

Die Fasern des gelaugten Holzes haben sich gestellt und müssen jetzt abgeschliffen werden:

Die Methode für den Feinschmecker:
Stahlwolle 0 - Stahlwolle 00 und Stahlwolle 000!
Die Stahlwolle in kleine Pads reißen (Arbeitshandschuhe!).
Die Metallfaser muss quer zur Holz-Maserung liegen, dann mit den Pads schön alle Flächen abschleifen. Zuerst grob (0), dann mittel (00) und am Schluss fein (000), bis die Oberfläche schwach schimmert und sich schön glatt anfühlt. Abkehren und ggf. aussaugen nicht vergessen.

Für den Halbprofi mit Zeitmangel:
Rotex Exzenterschleifer 80er, 160er, 240er Schleifpapier, in die Ecken mit dem Dreiecksschleifer oder dem guten alten Schleifklotz und sanften Fingern…

Nach der Schleifarbeit kann man mit Hartöl (Auro) dem Holz einen Schutzanstrich verpassen. Mit dem Öl erscheint das Holz transparent und fängt an zu schimmern - der Fachmann sagt dazu „anfeuern“.

Mehr Oberflächenbehandlung habe ich nicht gemacht, wer will, kann aber noch Bienenwachsbalsam einreiben (sehr, sehr, sehr sparsam !!!) weil ein bisschen zuviel Wachs schon sehr klebrige Oberflächen macht - und die fangen Staub und Dreck, Fingerfett usw. gerne ein, dann wird das Holz an bestimmten Stellen schnell dunkler = schmutzig!

Das war mein Arbeitsprogramm beim Weichholzmöbel.

Folgende Probleme können aber auftreten:

Die Lauge dringt nicht in die Farbe ein, bzw. die Farbe wird nicht von der Lauge gelöst.

Die Farbe ist neueren Datums = man hat einen alten Schrank überlackiert mit Kunstharz-, Öl- oder Acrylfarbe.
Diese Farben muss man mit Abbeiz-Paste (z.B. Molto) entfernen.
Auch diese Methode erfordert einen gut belüfteten Arbeitsplatz und Schutzkleidung.

Die Paste wird mit einem Pinsel auf die Fläche aufgetragen und nach einer Einwirkzeit (siehe Produkt) wird mit einer Spachtel der Farbquark abgehoben und entsorgt. Das wird so oft wiederholt, bis die Farbe runter ist - sofern nicht noch Leimfarbe drunter ist. Falls der Schrank ursprünglich nicht lackiert war, müsste jetzt der Zustand reichen, um mit dem Schleifen (s.o.) zu beginnnen.

Wenn sich unter den Kunstharzschichten noch Leimfarbe (vom Originalanstrich) befindet, muss die Laugenprozedur angeschlossen werden, weil der Abbeizer nur selten auch die Leimfarbe abhebt. Dann geht es nicht über Los sondern direkt zum Schleifvorgang…

Furnierte Möbel:
In den letzten 100 Jahren wurden an Massenmöbeln hauptsächlich die o.g. Weichholzmöbel (mit verschiedensten Anstrichen - sogar Holzimmitat-Anstrichen) hergestellt. Teurer waren dann furnierte und mit kleinen Intarsien verzierte Möbel. Da wurde viel mit Eichen-, Buchen- und Kirschfurnier gemacht.

Diese Möbel zu restaurieren ist etwas schwierig, wenn sie nachträglich gestrichen wurden.

Beim Laugenbad würde sich die Furnierlage lösen, und dann kommt meist nicht so schönes Holz zum Vorschein (Astlöcher, eingesetzte Stücke und Bläue), die man nicht unbedingt als Möbelstücke im Zimmer sehen will. Außerdem ist die Maßhaltigkeit weg, da die Furnierschicht in den Konstruktionsbau mit einbezogen war. Solche Möbelstücke kann man eigentlich nur vorsichtig abbeizen und mit einem feinen Schleifpapier (240er und feiner) herrichten. Anschließend lackieren nicht vergessen - vorsichtig Schleifen ist bedingt durch die dünne Furnierschicht, die man nicht runterschleifen sollte…

Ab den 40ern kamen dann riemchenverleimte geschwungene Möbel auf den Markt. Küchenschränke mit geschwungenen Türen und Glaseinsätzen - sowas hatte ich auch zu Hause. Diese Art Möbel hat mich nie begeistert, deshalb habe ich davon die Finger gelassen.

Ich könnte mir vorstellen, dass man mit einem kleinen Schleifer die Lackschicht runter bekommt (kostet halt Schleifpapier) und das ganze anschließend wieder neu lackiert. Farbe runterschleifen würde ich da nicht wirklich wollen. Die geschwungenen Türen sind meist mit Furnier verleimt, das schon beim geringsten Ausrutscher nicht mehr schön aussieht - und die Kosten für das Schleifpapier sind enorm…

Und dann gab es ja noch den Schleiflack… auch eine Epoche, vor deren Produkten ich einen großen Bogen (aus leidvoller Kindheitserfahrung) gemacht habe. Diese Bauhaus-initiierten Rechteck-Monster leben heute in großen blau-gelben Möbelhäusern weiter, allerdings ohne den Anschein zu erwecken, aus Holz zu bestehen… und wenn sie keiner kauft, es gibt ja noch den Sperrmülltermin…

Ich hoffe, eine kleine Grundhilfe gegeben zu haben und wünsche frohes Schaffen und vor allem Spaß bei der Sache

Hallo

Sehr schwierig zu sagen, da ich ja nichts von dem Schrank weiß. Ist er lackiert oder geölt, gewachst. Welches Holz?

Schleifen kostet immer Patina und Material, würde ich nur machen, wenn die Oberfläche dies erfordert (Kratzer, Verfärbung…), nur wenn es sein muss.

Ich versuche immer mit Leinöl auszukommen. Das nährt das Holz, so das es nicht spröde wird und das ganze ist auch umweltfreundlich.

Wenn dann die Faser etwas hoch kommt, evtl. mit feinem Schleifpapier bzw. feiner Stahlwolle abtragen.

Das Holz wird dann etwas nachdunkeln, die Patina etwas unterstützt - ist auch haptisch ein Genuss. Dann evtl. noch Wachs (muss aber nicht sein) - je nach Geschmack gefärbt oder nicht.

Viel Spaß

Stephan

Hi,

mit Möbelrestaurierung kenne ich mich zwar nicht aus, aber generell kann ich Dir den Tipp geben, dass die passenden Experten vermutlich schon etwas mehr Infos brauchen werden, um gute Ratschläge zu geben. Ein nicht neuer Schrank vom Flohmarkt, der abgeschliffen und neu lackiert werden soll, kann so ziemlich alles bedeuten. :smile:

Viel Erfolg und Spaß beim Werkeln jedenfalls!

Hallo,
das kommt doch auf den Schrank und das Holz an. Ich würde in einen Buchladen gehen, wo es viel Auswahl gibt und mal rumstöbern. Man muss ja nicht gleich kaufen. Vielleicht weisst du ja noch gar nicht genau, was du mit dem Schrank willst. Man kann das Holz abschleifen und einfach neu lackieren, aber auch mit kleinen Tricks auf alt machen. Man kann auch verschiedene Farben benutzen oder Blumen im Bauernstil draufmalen. Wenn man sich Inspiration geholt hat und mehr über das Holz weiss, dann erst weiter planen, sonst ärgert man sich hinterher.

Hallo,
ist schwer zu sagen, ein Foto wäre nicht schlecht und die Angabe der Holzart müßte man wissen.

Gruß Nelie