Haben Mädchen bei Mathe resigniert?

Ästhetik und Mathematik: Das reicht vom goldenen Schnitt (darstellende Kunst) über die Kunst der Fuge (Musik) bis hin zum Rhythmus von Gedichten (Literatur) uvam.

Und natürlich soweit, daß sowohl eine als ästhetisch empfundene Darstellung einer Berglandschaft ohne weiteres berechenbar ist, ein Spinnennetz, was sich mit Morgentau biegt, einfache von der Schwerkraft beeinflußte Kurven sind, der Stein, der beim Aufprall auf’s Wasser Kreise zieht eine einfache trigonometrische Funktion ist, eine Schneeflocke eine primitive fraktalgeometrische Struktur aufweist… ein perspektivisch gemaltes Bild nur eine auf einfachen Verzerrungsformeln basierende Darstellung eines unperspektivischen Bilds ist, das Empfinden von „beißenden Farben“ auf nichts Anderem als Korrelationen von Wellenlängen basiert - und so weiter.

Nur, daß man schon ziemlich verrückt sein müßte, um vor dem Grand Canyon zu stehen und sich dabei zu überlegen, ob der Exponent des lokalen Sigmoids positive oder negativ differenziert… :smiley:

Gruß,
Michael

Missverständnisse…
Hi auch!

ich möchte dir und den Leuten, die dir Sternchen schenken,
widersprechen. Deine Theorie über die Ausstrahlung von
Mathelehrern ist Unfug, da es diesen Stereotyp in der Realität
gar nicht gibt.

Hat Du die Antwort von Olaf gelesen? Dort wird meine These konkret belegt. So, wie er es beschreibt, ist es auch von mir gemeint gewesen.

Es lag mir fern, alle Mathelehrer hier schlecht zu machen, ich wollt nur beschreiben, wie das mit den Erwartungen funktioniert.

Fernerhin frage ich mich, wie du auf die
Idee kommst Mathelehrer könnten etwas gegen Mädchen haben, die
Fußball spielen.

Das habe ich nicht behauptet, das hast Du missverstanden. Die Mathelehrer stehen mit Fussball-Spielenden Mädchen nicht in direktem Zusammenhang. Ich wollte nur die Mechanismen vergleichen, die in beiden Bereichen wirken.

Überhaupt fehlen die Dimensionen des
Elternhauses oder der Interessen der einzelnen Schüler in
deinen Theorien völlig. Da sind nur grundschlechte
Mathelehrer, die sich gegen die Wünsche armer kleiner Mädchen
stellen.

Das ist jetzt aber jetzt mutig in meine Aussagen hineininterpretiert.

Die meisten Eltern sind lediglich auf
der Suche nach einfachen Begründungen dafür, dass es nicht an
ihrer Erziehung liegen kann. Dann sagt man eben: „Der Lehrer
macht das falsch.“

Da sind wir durchaus einer Meinung.

Wo Schüler ansonsten durch
gutes Benehmen o.ä. punkten können, bietet Mathe wenig
Spielraum. Das passt dir nicht, da ja irgendwer Schuld sein
muss, wenn die Noten schlecht sind.

Unterstellungen, zu denen ich mich nicht weiter äußere. Mir unterstellst Du Schubladendenken und hast selbst sofort eine Kategorie für mich parat. In meinen Beispielen habe ich u.a. angeführt, dass die Noten meiner Männer in Mathe eher schlecht sind, meine (w)hingegen recht gut. Ich habe niemanden die Schuld an den Noten gegeben.

Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass Mathe viele
Mädchen einfach nicht interessiert, und anderweitige
Interessen zu haben ist ihr gutes Recht.

Und das ist jetzt kein Schubladendenken?

Grüsse

kernig

Hallo Hilmar,

ich wollte eigentlich abwarten was Kernig Dir antwortet, aber
ich kann nicht mehr an mich halten.
Mädchen haben genauso wie Jungs nicht nur das Recht sich nicht für :Mathematik zu interessieren, sondern sie haben auch das Recht sich :dafür zu interessieren.

Niemand bestreitet das. Allerdings ist das deutsche Schulwesen primär an den Interessen von Mädchen ausgerichtet. In den meisten lehrbüchern geht es fast nur noch um Mädchenthemen, und kenne diverse Lehrer und Lehrerinnen, die dies keineswegs befürworten, da ihnen die Jungs wegschlafen.

Der Rest ist vielleicht etwas off-topic, ich muss es
allerdings noch loswerden. Ich hoffe Du bist kein Lehrer und
willst auch keiner werden, denn von dem Beruf verstehst Du
leider nichts. Wie kommst Du bloß darauf?:

Auf so persönlicher Ebene agumentiere ich nicht. Das ist schlechter Stil. Macht man das an der Uni Kiel so? An dieser Stelle steht für mich schon fest, dass du Kernig hättest antworten lassen sollen. Nach ihrer Antwort erscheint sie mir nicht nur kompetenter, sondern beherrscht im Gegensatz zu dir auch bessere Umgangsformen. Ich denke sie kommt gut ohne deine Hilfe aus.

Mir scheint zu verwechselst Unterricht
mit Entertainment. Entgegen der Auffassung vieler Eltern, ist
es nicht die Aufgabe eines Lehrers alle zu begeistern.

Die Aufgabe eines Lehrers ist es so viel wie möglich seinen
Schülern beizubringen und der beste Weg dazu ist sie für das
jeweilige Fach zu begeistern. Hier sind die Eltern oft
überfordert, weil ihnen zu manchen Fächern einfach die
notwendigen Kenntnisse fehlen oder weil die manche Fächer eben
einfach selber langweilig finden. Ein guter Lehrer ist
deshalb ein guter Lehrer, weil er in der Lage ist seine
Schüler zu begeistern. Lehrer, die dem widersprechen würden
sind im allgemeinen Schnarchnasen, bei denen die Schüler im
Unterricht mit ihren Stühlen hinten über fallen, weil sie beim
Kippeln eingeschlafen sind. Lehrer können nicht immer alle
Schüler begeistern, aber es ist ihre Aufgabe es wenigstens zu
versuchen.

Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich mehr auf dem Kasten hast als Forderungen zu stellen, denen du selbst nicht gerecht wirst. Wie kommst du auf die Idee Lehrer würden nicht versuchen Schüler für etwas zu begeistern? Die Lehrer, die ich im Lauf meines Lehramtsstudiums kennengelernt habe, machen sich über kaum etwas mehr Gedanken als wie sie Kinder begeistern können. (Ja, ich bin angehender Lehrer. Jedoch nicht für Mathe.) Die weithin verbreitete Meinung, es handele sich bei Lehrern um ‚Schnarchnasen‘ ist indessen der Ursprung vielen Schulversagens. Denn wenn Eltern Zuhause solche Töne anschlagen, ist es kaum verwunderlich, wenn Schüler auch keine Notwendigkeit darin sehen ihren Lehrern zuzuhören.

Auch das folgende ist völliger Nonsens:

Völliger Nonsens? Ich würde ja sagen es ist ein humanitärer Skandal globalen Ausmaßes im Zeichen triumphalen Unheils. Du musst es schwer nötig haben dich so aufzuspielen.

M.E. wurzelt der elementare Fehler in deinen Überlegungen
darin, dass Mathematik ein Fach ist, in dem es mit am
wenigsten eine Rolle spielt, was man persönlich von
Ergebnissen hält. Entweder sie sind richtig oder falsch, und
die Interaktion zwischen Lehrer und Schüler rückt somit weg
von persönlichen Standpunkten.

Das was Du hier sagst gilt einzig für schriftliche Arbeiten.
Da sind die Bewertungskriterien in der Mathematikarbeit
sicherlich eindeutiger als im Deutschaufsatz. Der Großteil der
Interaktion zwischen Lehrer und Schüler spielt sich aber nicht
bei den schriftlichen Arbeiten ab sondern bei der verbalen und
nonverbalen Kommunikation im Unterricht. Hier kommt es eben
darauf an welche Erwartungshaltung der Lehrer gegenüber seinen
Schülern und Schülerinnen hat und wie er ihre Leistungen
honoriert. Stell Dir mal folgende Situation vor:

Ein Junge und ein Mädchen werden nach vorn an die Tafel geholt
um eine Aufgabe vorzurechnen. Beide machen dabei keine Fehler.
Dir Reaktion vom Lehrer sieht aber vollkommen unterschiedlich
aus.

  1. „Ok, das war richtig Heike. Du kannst dich wieder setzten.“

  2. „Ja, bravo Klaus, super gelöst, auf dich ist doch immer
    verlass.“

Wer von den beiden ist wohl im Folgenden stärker motiviert?

In diesem Fall der Junge. Das wolltest du ja schließlich auch verdeutlichen. Ich hege allerdings meine Zweifel, ob dies ein wirklich repräsentatives Beispiel ist. Bei allem Respekt hinsichtlich deiner Fähigkeiten als Kurzgeschichtenautor, ist es witzlos solch haltlosen Beispiele zu verwenden. Ich könnte dir jetzt auch ein kleines Geschichten verfassen, in dem ein Junge aus der Oberstufe von einem kleinen Mädchen erschossen wird, um dir dann Fragen zum Leseverständnis aufzutischen. Das mache ich aber nicht, weil es unpassend ist.

(Ja, es gibt auch gute Mathematiklehrer ohne Vorurteile. War
nur ein harmloses Beispiel wie es laufen könnte. Schülerinnen
und Studentinnen erleben hier allerdings auch noch ganze
andere Sachen.)

Klar! Es gibt ja Dozenten wie dich, die in ihrem akademischen Elfenbeinturm die Realität ganz vergessen haben und irgendwann Gefallen daran fanden auf Leuten, die von ihrer Benotung abhängig sind, rumzuhacken. In ebendiesem Setting musst du da schon mehr bringen als schnödes Mimikry und Lobeshymnen auf den Nürnberger Trichter.

Viele Grüße,

Hilmar

Zur Lektüre, auch angeblichen Mathenieten empfohlen:
http://www.stauff.de/matgesch/dateien/mathe.htm

Mich kümmern, offen gestanden, eher die vielen ästhetischen Nieten.

Hiho,

ich möchte dir und den Leuten, die dir Sternchen schenken,
widersprechen. Deine Theorie über die Ausstrahlung von
Mathelehrern ist Unfug, da es diesen Stereotyp in der Realität
gar nicht gibt.

Hat Du die Antwort von Olaf gelesen? Dort wird meine These
konkret belegt. So, wie er es beschreibt, ist es auch von mir
gemeint gewesen.

Nein, ich habe nur seine Antwort auf meinen Beitrag gelesen. Das hat mir gereicht. Ich finde Olaf nicht cool. ;O)
Dem ungeachtet gibt es eine Vielzahl von Studien, die da zu extrem Unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Ich denke dieser Sachverhalt als Ganzes spiegelt die Realität dann am ehesten wider. Es gibt solche und soche Lehrer. Manche sind schlicht blöd und manche sind dazu berufen Kinder zu unterrichten. Grundsätzlich halte ich einfach nichts von solchem Lagerdenken demgemäß Klassenzimmer aus den unterschiedlichsten Perspektiven ein Ozean aus Diskriminierung sind. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meistens einfach Spaß miteinander machen muss und das Kinder viel weniger Probleme mit dem Unterricht haben als ihre Eltern.

Es lag mir fern, alle Mathelehrer hier schlecht zu machen, ich
wollt nur beschreiben, wie das mit den Erwartungen
funktioniert.

Klingt wie eine Entschuldigung! Die würde ich nie erwarten. Man ist manchmal eben unterschiedlicher Meinung.

Fernerhin frage ich mich, wie du auf die
Idee kommst Mathelehrer könnten etwas gegen Mädchen haben, die
Fußball spielen.

Das habe ich nicht behauptet, das hast Du missverstanden. Die
Mathelehrer stehen mit Fussball-Spielenden Mädchen nicht in
direktem Zusammenhang. Ich wollte nur die Mechanismen
vergleichen, die in beiden Bereichen wirken.

Ich zweifele nicht daran, dass es hier und da Diskriminierung gibt, die zwar nicht explizit geäußert wird, aber die dennoch da ist. Ich habe allerdings die Erfahrung mit Lehrern gemacht, dass die gesammte Thematik weit differenzierter beurteilen, als man es ihnen zugesteht. Lehrer sind gewiss nicht der Inbegriff von Gerechtigkeit, aber deshalb auch nicht der der Willkür. Man vergisst oft, dass es sich dabei um Leute handelt, die zwei Staatsexamen hinter sich haben. So simpel gestrickt sind sie nur in seltenen Fällen.

Überhaupt fehlen die Dimensionen des
Elternhauses oder der Interessen der einzelnen Schüler in
deinen Theorien völlig. Da sind nur grundschlechte
Mathelehrer, die sich gegen die Wünsche armer kleiner Mädchen
stellen.

Das ist jetzt aber jetzt mutig in meine Aussagen
hineininterpretiert.

Was wolltest du den sagen?

Die meisten Eltern sind lediglich auf
der Suche nach einfachen Begründungen dafür, dass es nicht an
ihrer Erziehung liegen kann. Dann sagt man eben: „Der Lehrer
macht das falsch.“

Da sind wir durchaus einer Meinung.

Peace! ;o)

Wo Schüler ansonsten durch
gutes Benehmen o.ä. punkten können, bietet Mathe wenig
Spielraum. Das passt dir nicht, da ja irgendwer Schuld sein
muss, wenn die Noten schlecht sind.

Unterstellungen, zu denen ich mich nicht weiter äußere. Mir
unterstellst Du Schubladendenken und hast selbst sofort eine
Kategorie für mich parat. In meinen Beispielen habe ich u.a.
angeführt, dass die Noten meiner Männer in Mathe eher schlecht
sind, meine (w)hingegen recht gut. Ich habe niemanden die
Schuld an den Noten gegeben.

Ich denke man wird auch vergeblich nach den harten Facts suchen. Ich selbst war auch nie ein Star in Mathe. Wobei ich meinen Lehrern deshalb auch nicht die Schuld geben würde. Ich habe einfach andere Talente, und eine miese Note von jemandem zu bekommen, heißt ja nicht, dass er einen hasst.

Ich halte es für viel wahrscheinlicher, dass Mathe viele
Mädchen einfach nicht interessiert, und anderweitige
Interessen zu haben ist ihr gutes Recht.

Und das ist jetzt kein Schubladendenken?

Ich denke nicht. Ich kenne einige Mathestudentinnen. Wollte damit nicht sagen, dass Mädchen überhaupt kein Interesse an Mathe haben können, weil sie Mädchen sind. Das wäre ja Quatsch. ich glaube aber, dass es viele einfach nicht so sehr interessiert wie andere Dinge.

Viele Grüße,

Hilmar

Hallo Hilmar,

Der Rest ist vielleicht etwas off-topic, ich muss es
allerdings noch loswerden. Ich hoffe Du bist kein Lehrer und
willst auch keiner werden, denn von dem Beruf verstehst Du
leider nichts.

Auf so persönlicher Ebene agumentiere ich nicht. Das ist
schlechter Stil. Macht man das an der Uni Kiel so? An dieser

Stelle steht für mich schon fest, dass du Kernig hättest
antworten lassen sollen. Nach ihrer Antwort erscheint sie mir
nicht nur kompetenter, sondern beherrscht im Gegensatz zu dir
auch bessere Umgangsformen.

Ohne Kommentar:

…Ich bin mir nicht sicher, ob du wirklich mehr auf dem Kasten
hast als Forderungen zu stellen, denen du selbst nicht gerecht
wirst…
…Völliger Nonsens? Ich würde ja sagen es ist ein humanitärer
Skandal globalen Ausmaßes im Zeichen triumphalen Unheils. Du
musst es schwer nötig haben dich so aufzuspielen…
…Klar! Es gibt ja Dozenten wie dich, die in ihrem akademischen
Elfenbeinturm die Realität ganz vergessen haben und irgendwann
Gefallen daran fanden auf Leuten, die von ihrer Benotung
abhängig sind, rumzuhacken. In ebendiesem Setting musst du da
schon mehr bringen als schnödes Mimikry und Lobeshymnen auf
den Nürnberger Trichter…

Nun den folgenden Satz hätte ich mir vielleicht verkneifen können:

Ich hoffe Du bist kein Lehrer und willst auch keiner werden, denn ::von dem Beruf verstehst Du leider nichts.

Hatte ja keine Ahnung, dass ich es mit einem angehenden Lehrer zu tun habe. Klar, dass Du Dich mächtig angegriffen fühlst und dass das eine eine vernünftige Unterhaltung etwas erschwert.

Mädchen haben genauso wie Jungs nicht nur das Recht sich nicht für ::Mathematik zu interessieren, sondern sie haben auch das Recht sich ::dafür zu interessieren.

Niemand bestreitet das.

Nun ich hoffe in diesem Punkt sind wir uns dann einig.

Allerdings ist das deutsche Schulwesen
primär an den Interessen von Mädchen ausgerichtet. In den
meisten lehrbüchern geht es fast nur noch um Mädchenthemen,
und kenne diverse Lehrer und Lehrerinnen, die dies keineswegs
befürworten, da ihnen die Jungs wegschlafen.

Was sind denn Mädchenthemen?

Die Aufgabe eines Lehrers ist es so viel wie möglich seinen
Schülern beizubringen und der beste Weg dazu ist sie für das
jeweilige Fach zu begeistern… Ein guter Lehrer ist
deshalb ein guter Lehrer, weil er in der Lage ist seine
Schüler zu begeistern. Lehrer, die dem widersprechen würden
sind im allgemeinen Schnarchnasen, bei denen die Schüler im
Unterricht mit ihren Stühlen hinten über fallen, weil sie beim
Kippeln eingeschlafen sind. Lehrer können nicht immer alle
Schüler begeistern, aber es ist ihre Aufgabe es wenigstens zu
versuchen.

Wie kommst du auf die Idee Lehrer würden nicht
versuchen Schüler für etwas zu begeistern?

Wie man oben lesen kann habe ich derartiges nicht behauptet.

Die Lehrer, die ich
im Lauf meines Lehramtsstudiums kennengelernt habe, machen
sich über kaum etwas mehr Gedanken als wie sie Kinder
begeistern können. (Ja, ich bin angehender Lehrer. Jedoch
nicht für Mathe.)

Warum schreibst Du dann in Deinem vorangegangen Posting folgenden Satz, über den ich mich wohl zu recht aufgeregt habe?

Entgegen der Auffassung vieler Eltern, ist
es nicht die Aufgabe eines Lehrers alle zu begeistern.

Ich selbst habe nähmlich auch ein Lehramtsstudium (Biologie, Mathematik) hinter mir und habe die unterschiedlichsten Lehrertypen kennengelernt. U. a. solche die selbst Spass an ihren Studienfächern hatten und diesen auch an ihre Schüler vermittelten und solche die an ihren Fächern kein großes Interesse hatten und das auch nicht für wichtig erachteten. Lehrer, die ausser den Inhalt von Schulbüchern ihren Schülern nichts anzubieten hatten. Ausschließlich solche Lehrer habe ich hier als Schnarchnasen bezeichnet und nicht wie Du andeutest alle Lehrer:

Die weithin verbreitete Meinung, es handele
sich bei Lehrern um ‚Schnarchnasen‘ ist indessen der Ursprung
vielen Schulversagens. Denn wenn Eltern Zuhause solche Töne
anschlagen, ist es kaum verwunderlich, wenn Schüler auch keine
Notwendigkeit darin sehen ihren Lehrern zuzuhören.

Worum es eigendlich geht:

…Der Großteil der Interaktion zwischen Lehrer und Schüler spielt ::sich aber nicht bei den schriftlichen Arbeiten ab sondern bei der ::verbalen und nonverbalen Kommunikation im Unterricht. Hier kommt es ::eben darauf an welche Erwartungshaltung der Lehrer gegenüber seinen
Schülern und Schülerinnen hat und wie er ihre Leistungen honoriert. ::Stell Dir mal folgende Situation vor:

Ein Junge und ein Mädchen werden nach vorn an die Tafel geholt
um eine Aufgabe vorzurechnen. Beide machen dabei keine Fehler.
Dir Reaktion vom Lehrer sieht aber vollkommen unterschiedlich
aus.

  1. „Ok, das war richtig Heike. Du kannst dich wieder setzten.“

  2. „Ja, bravo Klaus, super gelöst, auf dich ist doch immer
    verlass.“

Wer von den beiden ist wohl im Folgenden stärker motiviert?

In diesem Fall der Junge. Das wolltest du ja schließlich auch
verdeutlichen. Ich hege allerdings meine Zweifel, ob dies ein
wirklich repräsentatives Beispiel ist.

Nein das ist natürlich kein repräsentatives Beispiel. Sollte es auch nicht sein. Es sollte Dir nur klarmachen worum es eigentlich geht. Das es außer der Beurteilung richtig und falsch und Zensuren auch im Mathematikunterricht noch andere Ebenen der Honorierung von Leistungen gibt. Wie Lehrer mit ihren Schülern kommunizieren ist entscheidend für die Motivation der Kinder.

…Ich könnte dir jetzt auch ein kleines Geschichten verfassen, in :dem ein Junge aus der Oberstufe von einem kleinen Mädchen erschossen
wird, um dir dann Fragen zum Leseverständnis aufzutischen. Das
mache ich aber nicht, weil es unpassend ist…

In der Tat.

Leider sind wir durch diese Diskussion vom eigenlichen Thema ziemlich abgekommen. Wenn Du meinen Antwortartikel auf Kernigs Ursprungsposting gelesen hättest, dann hättes Du vielleicht festgestellt, dass es dabei wirklich nur ganz am Rande um Mathematiklehrer und deren Einfluß auf die mathematischen Fähigkeiten von Mädchen und Frauen geht.

Gruß
Olaf

Hallo kernig,

ich kann deine Aussage eigentlich nur unterstreichen.

Ich habe mein Abi an einem Mädchengymnasium gemacht.
Bei 80 Absolventinnen hatten wir 2 Mathe und einen Physik Leistungskurs obwohl wir ein sozialwissenschaftlich/neusprachliches katholisches Gymnasium waren.
Im benachbarten gemischten mathematisch-naturwissenschaftlichen Gymnasium mit 50:50 Besetzung waren im MatheLK 4 (!) Mädchen.
Wenn Jungs dabei sind, wird einfach erwartet, daß die besser sind, dementsprechend wird von Ihnen erwartet, daß die in den LK gehen.
Von Mädchen wird erwartet, daß die Bio oder Sprachen nehmen, entsprechend tun die das.
Da in einer reinen Mädchenschule solche Erwartungen nicht gegeben sind, können sich die Mädchen dort auch mathematisch besser entfalten
(Tag der offenen Tür: „Sie haben einen Physiksaal?“ Antwort: der Direktorin:„Nein, zwei und zwei Chemiesääle und eine Schulküche zur praktischen Anwendung“)
grüße
dragonkidd

Das kann ich Dir aber nicht ersparen
Morgen

Nein, ich habe nur seine Antwort auf meinen Beitrag gelesen.
Das hat mir gereicht. Ich finde Olaf nicht cool. ;O)

Es geht hier ja nicht um Coolness oder private Fehden, die hier ausgetragen werden, sondern um die sachliche Aussage, die hier von ihm (gut belegt) getroffen wurde. Da kann ich Dir das Lesen des uncoolen Postings leider nicht ersparen.

Auch Deine Versuche, Olaf die Berechtigung oder Kompetenz abzusprechen, sich hier zu äußern, halte ich für den Ausdruck von keiner besonders guten Diskussionskultur. Wenn jemand Deine Meinung unterstützen würde, müsssten wir uns damit ja auch auseinandersetzen.

Dem ungeachtet gibt es eine Vielzahl von Studien, die da zu
extrem Unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Nenne doch bitte ein paar, die Deine Aussage unterstreichen. Belege zu entwerten mit der pauschalen Aussage, es gäbe auch gegenteilige Studien ist mir zu wenig. So funktioniert keine sachliche Auseinandersetzung.

Ich habe die
Erfahrung gemacht, dass es meistens einfach Spaß miteinander
machen muss und das Kinder viel weniger Probleme mit dem
Unterricht haben als ihre Eltern.

Erstaunlicherweise sind wir uns auch hier einig. Ich bin eine der Rabenmütter, die erst dann Kontakt zur Schule aufnehmen, wenn es echte Probleme gibt. Leider bin ich Elternsprecherin und muss all die anderen -vermeintlichen- Probleme von Elternseite entgegennehmen und ausfiltern, was mir schon viel Ärger und Vorwürfe eingebracht hat.

Es lag mir fern, alle Mathelehrer hier schlecht zu machen, ich
wollt nur beschreiben, wie das mit den Erwartungen
funktioniert.

Klingt wie eine Entschuldigung! Die würde ich nie erwarten.
Man ist manchmal eben unterschiedlicher Meinung.

Das ist Blödsinn, ich wollte ein Missverständniss Deinerseits aufklären. Du hast mich einfach falsch verstanden. Für etwas, was ich nicht gesagt habe, kann ich mich gar nicht entschuldigen.

Lehrer sind gewiss nicht der
Inbegriff von Gerechtigkeit, aber deshalb auch nicht der der
Willkür.

Auch das habe ich nicht behauptet.

Das ist jetzt aber jetzt mutig in meine Aussagen
hineininterpretiert.

Was wolltest du den sagen?

Das, was ich geschrieben habe, Wort für Wort. Olaf hat das richtig verstanden und schön erläutert. Aber sein Posting willst Du ja nicht lesen und ich werde es nicht wiederholen.

Ich denke man wird auch vergeblich nach den harten Facts
suchen.

Das stimmt nicht, siehe auch die Links in Olafs Posting… Ach so, das willst Du ja nicht lesen…

Ich denke nicht. Ich kenne einige Mathestudentinnen. Wollte
damit nicht sagen, dass Mädchen überhaupt kein Interesse an
Mathe haben können, weil sie Mädchen sind. Das wäre ja
Quatsch. ich glaube aber, dass es viele einfach nicht so sehr
interessiert wie andere Dinge.

Das mag im Ergebnis auch stimmen, leider, womit wir wieder bei meinem Ausgangsposting wären und den unterschiedlichen Erwartungen und der gesellschaftlichen Norm, die ich immer noch als Hauptursache dafür sehe. Muss aber ja nicht so bleiben. Genau darum geht es ja: Interesse wecken, Talente richtig erkennen und fördern. Es geht nicht um Gleichmacherei, dass alle gleich gut in Mathe sein müssen. Sondern darum, Mädchen und Jungen die gleichen Chancen zu bieten. In anderen Fächern wäre das wahrscheinlich durchaus auch für Jungen angebracht.

Ich melde mich wieder, wenn Du Fakten auf den Tisch gelegt hast.
Der Einkauf wartet.
Grüsse
kernig

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Allgemeinbildung
Hm,

ich find das schwierig, schließlich heißt es ja „allgemeine Hochschulreife“ und nur weil man mit 15 oder 16 grad keinen Bock oder Durchblick in Mathe hat und es deshalb abwählt bleiben einem dann einige Studiengänge lebenslang verschlossen?

Mit einer Berufsausbildung wäre das ja ähnlich. Ein bißchen Rechnen können muss auch ein Bäcker oder Schreiner oder Maurer.

Und etwas bessere Physikkenntnisse würden dem einen oder anderen im täglichen Leben auch nicht schaden, da würde manches Missgeschick nicht passieren. Wenn man sich überlegt welche Kräfte wirken, wenn ich mit dem Auto zu schnell in die Kurve fahre etwa…

So ist das halt, der eine plagt sich mit dem, der andere mit jenem. Ich hätte z.B. gern Geschichte und Latein abgeschafft. Andere halten das für unabdingbar für eine ordentliche Allgemeinbildung.

Eine Frage des Masses, mal wieder. Wie sieht ein Grundstock an Allgemeinbildung aus? Heute meine ich durchaus, dass Geschichte auf jeden Fall dazugehört, als Jugendliche war ich noch nicht so weise. >:smile:

Grüsse
kernig
*heute noch mit mangelhaften Geschichtskenntnissen*

Qualifikations-Stufen

ich find das schwierig, schließlich heißt es ja „allgemeine Hochschulreife“ und nur weil man mit 15 oder 16 grad keinen Bock oder Durchblick in Mathe hat und es deshalb abwählt bleiben einem dann einige Studiengänge lebenslang verschlossen?

Hier sollten Modelle zur (möglicherweise kostenpflichtigen) Nachbildung vorliegen:
Wenn ich mit 15 kein Bock auf Mathe habe - laßt mich doch, warum nicht?
Wenn ich mit 21 feststelle, daß ich das für mein Studienziel brauche: dann besuche ich halt einen Mathekurs, erhalte die Qualifikation und dann geht’s an die Uni.

Leider ist die Anerkennung von „Einzelqualifikationen“ ein schwieriger Prozess in Deutschland und auch nicht als selbstverständlich integriert: Vollabi, Fachabi oder Studienkolleg dann paßt das: aber Fachabi plus ein Spezialkurs als „hinreichend für artverwandtes Fach F“, das ist nur in Ausnahmefällen drin!

Mit einer Berufsausbildung wäre das ja ähnlich. Ein bißchen Rechnen können muss auch ein Bäcker oder Schreiner oder Maurer.

Ja, heutzutage muß man mit allem rechnen :wink:

Und etwas bessere Physikkenntnisse würden dem einen oder anderen im täglichen Leben auch nicht schaden, da würde manches Missgeschick nicht passieren. Wenn man sich überlegt welche Kräfte wirken, wenn ich mit dem Auto zu schnell in die Kurve fahre etwa…

Und wenn man als Politiker wenigstens Grundlagen der Ökonomie hätte, würden so manche Gesetze nicht erlassen… also VWL am besten schon in die Grundschule, damit es sogar Volksschüler verstehen können!

Eine Frage des Masses, mal wieder.

Des Masses oder eher der Masse?

Wenn ich darüber nachdenke, was man heutzutage theoretisch alles wissen müsste, um für so manches NC-Fach zugelassen zu werden - dafür hätte man vor 50 Jahren einen Doktortitel bekommen O.o

Wird jedes Jahr mehr, was als „Allgemeinwissen“ gilt, das kann doch keiner mehr alles wissen - müssen.

Gruß,
Michael

Bin grad vorbelastet…
Hallo nochmal!

Hab grad das Buch „Warum unsere Kinder Tyrannen werden“ gelesen, da bin ich ein wenig im Denken in eine Richtung vorbelastet. Irgendwie finde ich es ab einem bestimmten Punkt bedenklich, wenn man Anforderungen herunterschraubt, weil man den Kindern nichts mehr abverlangen möchte.

Hier sollten Modelle zur (möglicherweise kostenpflichtigen)
Nachbildung vorliegen:
Wenn ich mit 15 kein Bock auf Mathe habe - laßt mich doch,
warum nicht?

Wo soll das hinführen? Das Grundschüler nicht mehr schreiben lernen müssen, wenn sie grad keinen Bock drauf haben? Das können sie ja dann später nachholen. Grob überspitzt, das ist mir schon klar, nur um meine Befürchtungen deutlich zu machen.

Wenn ich mit 21 feststelle, daß ich das für mein Studienziel
brauche: dann besuche ich halt einen Mathekurs, erhalte die
Qualifikation und dann geht’s an die Uni.

Das wäre natürlich eine (recht aufwendige) Möglichkeit. Ich frage mich aber,ob es nicht auch zur menschlichen Reifung (Abitur = Hochschulreife) gehört, sich in ein Fach reinhängen zu müssen, das einem nicht so liegt und sich da durchzuwursteln. Für’s Leben lernt man da.

Für einen potentiellen Arbeitgeber hieße das ja auch, dass er sich nicht mehr darauf verlassen kann, dass sein „Frischling“ Grundkenntnisse an Allgemeinbildung (auch Mathe) vorzuweisen hat.

Ja, heutzutage muß man mit allem rechnen :wink:

Der war gut! :smile:

Und wenn man als Politiker wenigstens Grundlagen der Ökonomie
hätte, würden so manche Gesetze nicht erlassen… also VWL am
besten schon in die Grundschule, damit es sogar Volksschüler
verstehen können!

Haben sie doch schon, sie lernen in Euro und Cent zu rechnen :wink:

Eine Frage des Masses, mal wieder.
Des Masses oder eher der Masse?

Der Maß Bier!

Wird jedes Jahr mehr, was als „Allgemeinwissen“ gilt, das kann
doch keiner mehr alles wissen - müssen.

Auch wieder richtig. Ich bin für: Verstaubtes ausmisten (Meiner Ansicht nach braucht heute kein Mensch mehr ernsthaft Latein, lieber Spanisch, aber das ist eine eigene Diskussion wert), dafür Aktuelles dazunehmen, aber eine gewisse Breite beibehalten. So sollte z.B. kein Faktenwissen Erdkunde mehr gepaukt werden, wichtiger fände ich es z.B. Mechanismen des Klimas zu verstehen oder andere Zusammenhänge zu begreifen. Wie die Nebenflüsse der Donau heißen kann man doch jederzeit und überall nachlesen. Obwohl, ich bin stolz drauf, sie aufzählen zu können… Zweischneidige Sache.

Schöne Grüsse
von einem Nebenfluss des Rheins

kernig

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Warum das Problem verlagern?

Ich glaube nicht, dass es jemadnen gibt, der ausgiebig Sport (also nicht gerade so etwas wie Schach) treibt und auf der anderen Seite nicht in der Lage sein sollen, den profanen Schulsport absolvieren zu können.

Mal ein paar Beispiele:

  • Heinz ist super gut im Laufen. Hat sogar mit 11 schon am Halbmarathon teilgenommen. Leider hat er räumliche Sehschwierigkeiten, wodurch er bei allem, was mit Bällen oder Fangen zu tun hat, ein absoluter Versager ist. Der Lehrer meint, er sei einfach ein Drückeberger, läßt ihn beim benoteten Pritschen teilnehmen und gibt ihm dann wegen seiner Tolpatschigkeit eine 6.

  • Karl ging schon seit seinem 3. Lebensjahr mit seinen Eltern zum Tai-Chi. Leider kriegt er Herzflimmern, wenn er sich zu sehr anstrengt. Dadurch ist er beim 800m-Lauf zusammengebrochen. Sein Lehrer machte noch eine flapsige Bemerkung zu Karl’s Kondition, woraufhin die ganze Klasse in Lachen ausbricht.

  • Anna ist begeisterte Radlerin. Nicht auf Tour-De-France-Niveau, aber durchaus in der Lage, eine Tages-Tour mit 80km Entfernung mitzumachen. Leider sie hat eine Lungenschwäche. Schon der 50m-Sprint macht sie platt, von einem Fußballspiel ganz zu schweigen. Ihr Sportlehrer mag Fußball, daher wird jede 3. Sportstunde Fußball gespielt: Anna ist die Versagerin, die niemand im Team haben möchte, denn sie rennt keinem Ball nach.

Und was keinst du mit „quälen“? Dass ihnen vorgewirfen wird, dass sie etwas wegen ihrer x-beliebigen Störung nicht können?

Nein, daß sie ohne Rücksicht auf eventuelle physikalische Hinderungsfaktoren von der Gemeinschaft als Versager abgestempelt und möglicherweise noch lächerlich gemacht werden.
Da greift der Spruch „Kinder können so gemein sein“.

Insbesondere dann, wenn ein Leiden nicht ärztlich diagnostiziert ist, kann es schwer sein, zu erklären warum man X nicht kann.

I.a. sind die, die du genannt hast angeboren und dann können diejenigen damit schon umgehen.

Mit den Gebrechen umzugehen ist kein Problem, mit flapsigen Kommentaren vom Lehrpersonal und den Hänseleien der Klassenkameraden - ist eine ganz andere Geschichte.
Aber kein Problem, die Behinderten, die im Alter von 8 Jahren immer noch nicht gelernt haben, mit Hänseleien fertig zu werden, sind eh zu schwach für diese Gesellschaft.

Wenn es dem Lehrer entsprechend „verkauft“ wird, bekommt der Schüler ohnehin eine Befreiung von bestimmten Aktivitäten oder gar der ganzen Teilnahme am Sportunterricht.

Und was, wenn ein 10-Jähriger noch gar nicht in der Lage ist, seinem Lehrer etwas zu verkaufen? Jetzt die gehänselten Behinderten auch gleich noch für ihre marketingtechnische Inkompetenz an den Pranger stellen? Immer mitten in die Fresse rein…

Oder sind die Eltern verantwortlich? Okay, und wenn die sich nicht scheren (soll’s geben) - Pech gehabt, einfach weiter leiden oder aus dem Fenster springen?

Äh, nein. Wahlfächer schützen nicht vor dem Unvermögen anderer Leute, die Schwächen ihrer Mitmenschen zu akzeptieren.

Wahlfächer geben aber Leuten die Möglichkeit, sich auf das zu konzentrieren, was sie können.

Ausserdem: Selbst wenn man sich jedes Fach aussuchen könnte, kann man trotzdem der Schlechteste sein.

Es ist etwas völlig Anderes, in einem Fach seiner eigenen Wahl nicht gut zu sein oder bei etwas, wozu einem die Veranlagung fehlt schlecht zu sein und dafür gescholten zu werden.

Auf der anderen Seite fördert das u.U. das reine Spezialistentum und die breite Bildung geht wieder den Bach runter.

Welche „breite Bildung“?
Die Studenten, die meinen, Goethe wäre 2003 auf der Chanson de la Eurovision dabei gewesen? O.o
Oder die Fleischereiverkäuferin, die meint, Jugoslawien sei 2007 der EU beigetreten? o.O

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Hi mike-river,

Mal ein paar Beispiele:

  • Heinz ist super gut im Laufen. Hat sogar mit 11 schon am
    Halbmarathon teilgenommen. Leider hat er räumliche
    Sehschwierigkeiten, wodurch er bei allem, was mit Bällen oder
    Fangen zu tun hat, ein absoluter Versager ist. Der Lehrer
    meint, er sei einfach ein Drückeberger, läßt ihn beim
    benoteten Pritschen teilnehmen und gibt ihm dann wegen seiner
    Tolpatschigkeit eine 6.

  • Karl ging schon seit seinem 3. Lebensjahr mit seinen Eltern
    zum Tai-Chi. Leider kriegt er Herzflimmern, wenn er sich zu
    sehr anstrengt. Dadurch ist er beim 800m-Lauf
    zusammengebrochen. Sein Lehrer machte noch eine flapsige
    Bemerkung zu Karl’s Kondition, woraufhin die ganze Klasse in
    Lachen ausbricht.

  • Anna ist begeisterte Radlerin. Nicht auf
    Tour-De-France-Niveau, aber durchaus in der Lage, eine
    Tages-Tour mit 80km Entfernung mitzumachen. Leider sie hat
    eine Lungenschwäche. Schon der 50m-Sprint macht sie platt, von
    einem Fußballspiel ganz zu schweigen. Ihr Sportlehrer mag
    Fußball, daher wird jede 3. Sportstunde Fußball gespielt: Anna
    ist die Versagerin, die niemand im Team haben möchte, denn sie
    rennt keinem Ball nach.

Das ist klares Versagen der Lehrer. Ich kenne wiederum genug Gegenbeispiele bei denen darauf Rücksicht genommen wird. In solchen Fällen wurde der Schüler von den entsprechenden Aktivitäten befreit und als Schiedsrichter oder Fall von z.B. Fussball / Handball als Torwart eingesetzt. So waren sie beteiligt und und zur Benorung wurden ihre anderen Leistungen herangezogen.

Und was keinst du mit „quälen“? Dass ihnen vorgewirfen wird, dass sie etwas wegen ihrer x-beliebigen Störung nicht können?

Nein, daß sie ohne Rücksicht auf eventuelle physikalische
Hinderungsfaktoren von der Gemeinschaft als Versager
abgestempelt und möglicherweise noch lächerlich gemacht
werden.
Da greift der Spruch „Kinder können so gemein sein“.

Wie gesagt, der Lehrer ist dann eine erziehreische Niete. Ich kenne ebenfalls Gegenbeispiele bei denen derartige Vorkommnisse umgedreht wurden: Der Quälende wurde aus der Gemeinschaft herausgezogen und zurechtgewisen, i.a. mit dem Resultat, dass die Qäulenden dann plötzlich selber ziemlich blöd dastanden. Meisten kam dann die Entschuldigung von alleine. Wenn so etwas von den Lehrer allerdings nicht gemacht, sondern sogar falsch vorgelebt wird, machen es die Kinder natürlich nach.

Insbesondere dann, wenn ein Leiden nicht ärztlich
diagnostiziert ist, kann es schwer sein, zu erklären warum man
X nicht kann.

Diagnistizierbarkeit ist ja schon dann gegeben, wenn der Schüler immer nach 50zusammenbricht, auch wenn man medizinisch nichts feststellen kann. dann ist der Sahverhalt doh klar. Ausserdem soll der Sportunterricht nicht gesundheitsgefährdend sein - alleine schon daher muss der Lehrer diesen Schüler anders behandeln.

I.a. sind die, die du genannt hast angeboren und dann können diejenigen damit schon umgehen.

Mit den Gebrechen umzugehen ist kein Problem, mit flapsigen
Kommentaren vom Lehrpersonal und den Hänseleien der
Klassenkameraden - ist eine ganz andere Geschichte.

Wir alle müssen mit Hänseleien und flapsigen Kommentaren umgehen lernen in unserem Leben.

Aber kein Problem, die Behinderten, die im Alter von
8 Jahren immer noch nicht gelernt haben, mit Hänseleien fertig
zu werden, sind eh zu schwach für diese Gesellschaft.

Wenn das eine Zusammenfassung meiner Meinung sein soll, weise ich sie entschieden von mir!

Wenn es dem Lehrer entsprechend „verkauft“ wird, bekommt der Schüler ohnehin eine Befreiung von bestimmten Aktivitäten oder gar der ganzen Teilnahme am Sportunterricht.

Und was, wenn ein 10-Jähriger noch gar nicht in der Lage ist,
seinem Lehrer etwas zu verkaufen? Jetzt die gehänselten
Behinderten auch gleich noch für ihre marketingtechnische
Inkompetenz an den Pranger stellen? Immer mitten in die Fresse
rein…

Leider verstehst du mich nicht. Die Eltern solcher Kinder haben nicht nur die Verantwortung ihr Kind zur Schule zu schicken, sondern auch im Falle - das war ein gutes Beispiel von dir - Kammerflimmern explizit darauf hinzuweisen, dass das Kind bestimmte Aktivitäten nicht machen kann, eigentlich nicht einmal darf. Den Kindern selber ist kein Vorwurf zu machen.

Oder sind die Eltern verantwortlich? Okay, und wenn die sich
nicht scheren (soll’s geben) - Pech gehabt, einfach weiter
leiden oder aus dem Fenster springen?

Wir kommen zu den Einzelfällen. Jetzt geht es also um Kinder, die einen angeborenen Defekt haben und deren Eltern sich nicht kümmern und die einen Sportlehrer haben, der absolut imkomepetent ist. Wenn so etwas mittlerweile der Regelfall ist, dann auch jeden Fall Wahlfächer! Da ich davon ausgehe dass es sich bei solchen Fällen um weniher als 0.5% der Kinder handelt, wäre es in der Hinsicht darauf, dass Lehrer eh (noch) besser pädagogisch ausgebildet werden sollten besser, dort mehr Energie reinzustecken.

Äh, nein. Wahlfächer schützen nicht vor dem Unvermögen anderer Leute, die Schwächen ihrer Mitmenschen zu akzeptieren.

Wahlfächer geben aber Leuten die Möglichkeit, sich auf das zu
konzentrieren, was sie können.

Bei den genannten Kindern kann das noch Sinn machen. Aber das normale Kind soll jetzt plötzlich im zarten Alter von 8 entscheiden, ob es eine Matheschwaäche hat oder sich für Musik interessiert? In welchem Turnus willst du die denn entscheiden lassen? sonst habe sie sich für ein Wahlfach entscheiden und stellen dann doch fest, dass ihnen keinen Spaß macht und dann ist man genausoweit wie vorher.
Vor allem: Wie soll sich ein Kind nach den von dir genannten Regeln denn für oder gegen etwas entscheiden, wenn es (vielleicht) gerade mal den hauch einer Ahnung davon hat? Sollen die das alle in ihrer Freizeit durch freiwillige Sport-/ Mathe-/ Englisch- … Kurse feststellen?

Ausserdem: Selbst wenn man sich jedes Fach aussuchen könnte, kann man trotzdem der Schlechteste sein.

Es ist etwas völlig Anderes, in einem Fach seiner eigenen Wahl
nicht gut zu sein oder bei etwas, wozu einem die Veranlagung
fehlt schlecht zu sein und dafür gescholten zu werden.

Naja, teils teils. Der Grund für das Schlechtsein ist ein anderer, die Hänseleien oder die Schelte aber kommen erst einmal subjektiv an und das wirkt nie motivierend aber immer ungerecht. Von daher macht es den Umgang damit vielelicht leichter.

Auf der anderen Seite fördert das u.U. das reine Spezialistentum und die breite Bildung geht wieder den Bach runter.

Welche „breite Bildung“?
Die Studenten, die meinen, Goethe wäre 2003 auf der Chanson de
la Eurovision dabei gewesen? O.o
Oder die Fleischereiverkäuferin, die meint, Jugoslawien sei
2007 der EU beigetreten? o.O
-) Hübsch, aber es gibt auch die anderen Beispiele. Schule ist ein Angebot. Wer es nicht nutzen will, …

Nebenbei bemerkt: Wenn du der Schule die Möglichkeit absprichst, breite Bildung vermitteln zu können denke mal darüber nach, wie es dann die selben Lehrer schaffen sollen bessere Inhalte zu vermitteln, nur weil ihr Thema gerade Wahlfach ist? dann müssten die sich ja auch aussuchen können, was sie vermitteln wollen.

Grüße,
JPL

Hänseleien und andere Gemeinheiten
Guten Morgen,
gutes Posting.

Die von Mike genannten Beispiele fallen bei mir auch in die Kategorie „Lehrer- und Elternversagen“. Damit als allgemeingültige Beispiele nicht tauglich.

Ich denke auch, dass Kinder grundsätzlich lernen müssen, ihre Stärken und Schwächen einzuschätzen und mit Erfolg und Mißerfolg umzugehen. Eltern und Lehrer sind dazu da, dies menschlich erträglich zu gestalten, das können Kinder nicht allein.

Warum dem Kind mit der Rechtschreibschwäche es nicht gönnen, im 100m-Lauf der Erste zu sein? Andersrum: Er wird immer die Rechtschreibschwäche haben und damit konfrontiert werden, dass sich jemand darüber lustig macht. Mit einem „Na und?“, dafür kann ich dies oder jenes lebt es sich bestimmt leichter. Absolute Verlierer- und Siegertypen bleiben da doch die Ausnahme. Diese Kategorien impft den Kindern meist die erwachsene Umgebung ein.

Mit Hänseleien ist es meiner Erfahrung nach so: Es gibt Kinder, die aufgrund verschiedener Gründe (wenig Schlagfertigkeit und Selbstbewußtsein) immer wieder Ziel solcher Hänseleien werden. Der konkrete Anlaß ist da eigentlich nebensächlich. Stellt man einen ab, findet sich schnell der nächste, Ziel ist nicht z.B. die schlechte Leistung im Sport sondern das Kind als Person. Alle möglichen Anlässe für Hänseleien auszuräumen ist meiner Meinung nach nicht der richtige Weg. Lieber (wie beschrieben), die „Täter“ zur Rechenschaft ziehen und auf der anderen Seite das gehänselte Kind stärken.

Äh, nein. Wahlfächer schützen nicht vor dem Unvermögen anderer Leute, die Schwächen ihrer Mitmenschen zu akzeptieren.

Wahlfächer geben aber Leuten die Möglichkeit, sich auf das zu
konzentrieren, was sie können.

Und das, was einem nicht so liegt einfach sein zu lassen? Anstrengung ist unbedingt zu vermeiden? :wink: Um das festzuhalten: Ich bin kein absoluter Verfechter einer Gesellschaft, in der Leistung über allem steht, aber den ganzen Tag Blümchen pflücken funktioniert einfach nicht. Außer man ist Florist :wink:

Wie wird das später als Erwachsener? Im Berufsleben wird auch mal die eine oder andere Aufgabe zu erledigen sein, die mir gerade keinen Spaß macht oder mir nicht so liegt. Wähle ich die halt ab. Kann aber sein, dass mein Chef mich dann abwählt.

Grüsse
kernig

1 Like

Ja und na und?

Wie wird das später als Erwachsener? Im Berufsleben wird auch mal die eine oder andere Aufgabe zu erledigen sein, die mir gerade keinen Spaß macht oder mir nicht so liegt. Wähle ich die halt ab. Kann aber sein, dass mein Chef mich dann abwählt.

Klar, damit muß man leben.
Aber wenn ich nen krummen Rücken habe, suche ich mir halt keinen Job als Möbelpacker.
Oder wenn mir Mathe nicht liegt, sollte ich um die Prokura nen Bogen machen.

Etwas „nicht mögen“ und zu etwas „fehlende Veranlagung“ haben sind zweierlei Dinge.
Normalerweise gibt es in Deutschland (ka. wie das in anderen Ländern ist) eine Stellenbeschreibung, und wenn der Chef seinem Prokuristen sagt „So, jetzt machst Du mal fix 1000m-Lauf weil ich das sage“, dann kommt der mal ganz schnell mit seiner Stellenbeschreibung und dem Betriebsrat.
Und wenn der Chef so doof ist und trotz allem auf dem 1000m-Lauf besteht, gibt’s immer noch Arbeitsgerichte.

In der Schule ist das mit Spezialisierung auf Tätigkeiten im Rahmen der eigenen Veranlagung nicht so einfach.

Wohlgemerkt, ich unterscheide zwischen „Veranlagung“ und „fehlende Veranlagung“, nicht zwischen „mag ich“ und „mag ich nicht“!

Und das hat nichts mit „jeden Tag Blümchen pflücken“ zu tun. Wozu leben wir in einer Gemeinschaft:
Damit wir sehen können, wer etwas am schlechtesten kann und sich mehr anstrengen müßte - oder damit jeder als nützlicher Teil zum Ganzen beiträgt?

Ich kann mich übrigens einer Argumentation „Ein gewisses Maß an X[wobei X alles das ist was man selbst als wichtig ansieht] ist nötig, damit jemand ein wertvolles Individuum ist“ nicht anschließen.
Und genau darauf läuft’s doch mit „Ein gewisses Maß an Sport/Mathe/Musik/Belletristik…“ hinaus!

Hi,

Nein, ich habe nur seine Antwort auf meinen Beitrag gelesen.
Das hat mir gereicht. Ich finde Olaf nicht cool. ;O)

Es geht hier ja nicht um Coolness oder private Fehden, die
hier ausgetragen werden, sondern um die sachliche Aussage, die
hier von ihm (gut belegt) getroffen wurde. Da kann ich Dir das
Lesen des uncoolen Postings leider nicht ersparen.

Auch Deine Versuche, Olaf die Berechtigung oder Kompetenz
abzusprechen, sich hier zu äußern, halte ich für den Ausdruck
von keiner besonders guten Diskussionskultur. Wenn jemand
Deine Meinung unterstützen würde, müsssten wir uns damit ja
auch auseinandersetzen.

Naja, die vorherschende Meinung ist ja nicht gleich die, die am sachlichsten dargelegt wird. Ich weiß, solche Jugendsprache muss natürlich aufs Korn genommen werden, aber Olafs Beitrag ist m.E. weder besonders gut noch besonders cool gewesen. Glaub mir aber, kaum finden dich die Kids cool, machen sie auch ihre Hausaufgaben. Zudem ist dieses Forum somit das unsachlichste was www zu bieten hat.
Ferner ist die Begründung, dass meine Beiträge Zuspruch finden müssten, um behandelt zu werden, ja auch nicht so prickelnd, nicht? Die Geisteshaltung überrascht mich jedoch nicht.

Dem ungeachtet gibt es eine Vielzahl von Studien, die da zu
extrem Unterschiedlichen Ergebnissen kommen.

Nenne doch bitte ein paar, die Deine Aussage unterstreichen.
Belege zu entwerten mit der pauschalen Aussage, es gäbe auch
gegenteilige Studien ist mir zu wenig. So funktioniert keine
sachliche Auseinandersetzung.

Du machst sachliche Auseinandersetzung also an Literaturangaben fest? Ich habe mir eben mal die Mühe gemacht einen Artikel von Alexandra Frean der London Times rauszusuchen, der sich mit der Irrelevanz von Gender Unterschieden in Klassenzimmern beschäftigt. Studien wiesen darauf hin, dass finanzieller Backgound das maß aller Dinge ist. Habe ihn leider nicht mehr gefunden und werde ihn nicht einzuscannen. Dabei bin ich aber auf einenweiteren interessanten Artikel von ihr gestoßen:

http://entertainment.timesonline.co.uk/tol/arts_and_…

Er befasst sich mit Buchcovern, die allesamt auf Mädchen zugeschnitten sind. Das unterstützt meine These in Hinblick auf Inhalte, die in der Schule durchgenommen werden. Zumal es die Aussage meines vorherigen Beitrags ja nicht ändert, nur dass du jetzt Literaturangaben hast. Literaturangaben sind kein Zeichen für Qualität. Es sind einfach nur Literaturangaben.

Ich habe die
Erfahrung gemacht, dass es meistens einfach Spaß miteinander
machen muss und das Kinder viel weniger Probleme mit dem
Unterricht haben als ihre Eltern.

Erstaunlicherweise sind wir uns auch hier einig. Ich bin eine
der Rabenmütter, die erst dann Kontakt zur Schule aufnehmen,
wenn es echte Probleme gibt. Leider bin ich Elternsprecherin
und muss all die anderen -vermeintlichen- Probleme von
Elternseite entgegennehmen und ausfiltern, was mir schon viel
Ärger und Vorwürfe eingebracht hat.

Das ehrt dich und lehrer können sich glüchlich schätzen, dass es Eltern gibt, die ihnen da einen Teil dieser nervtötenden Arbeit abnehmen.

Es lag mir fern, alle Mathelehrer hier schlecht zu machen, ich
wollt nur beschreiben, wie das mit den Erwartungen
funktioniert.

Klingt wie eine Entschuldigung! Die würde ich nie erwarten.
Man ist manchmal eben unterschiedlicher Meinung.

Das ist Blödsinn, ich wollte ein Missverständniss Deinerseits
aufklären. Du hast mich einfach falsch verstanden. Für etwas,
was ich nicht gesagt habe, kann ich mich gar nicht
entschuldigen.

Ich dachte es geht hier nicht um private Fehden und man solle sachlich bleiben. ich habe ja nichts dagegen, wenn es nicht so ist. M.E. geht es hier ohnehin so gut wie nie um Sachliches, aber da du einige Zeilen vorher noch dafür einstehst, ist dieser Kommentar irgendwie schräg.

Lehrer sind gewiss nicht der
Inbegriff von Gerechtigkeit, aber deshalb auch nicht der der
Willkür.

Auch das habe ich nicht behauptet.

Ich habe auch nicht behauptet, dass du es behauptet hast.

Das ist jetzt aber jetzt mutig in meine Aussagen
hineininterpretiert.

Was wolltest du den sagen?

Das, was ich geschrieben habe, Wort für Wort. Olaf hat das
richtig verstanden und schön erläutert. Aber sein Posting
willst Du ja nicht lesen und ich werde es nicht wiederholen.

Das ist bitter. Du brauchst es auch nicht noch mal wiederholen. Ich halte olafs Beitrag für sehr dünn, und da es leider dünn ist, kann ich auch nicht gut darauf eingehen.

Ich denke man wird auch vergeblich nach den harten Facts
suchen.

Das stimmt nicht, siehe auch die Links in Olafs Posting… Ach
so, das willst Du ja nicht lesen…

Jetzt wird’s langsam theatralisch. Weißt du, wenn ich Dinge genauer wissen will, dann lese ich lieber Foucault, Badinter oder Habermas. In der kritischen Diskursanalyse gibt es eben keine solch harten Facts. jedenfalls nicht in dem Sinne. Es tut mir ja leid für Olaf, aber so brisant, wie es manche gerne hätten, sind die Zustände in Klassenzimmern halt auch wieder nicht.

Ich denke nicht. Ich kenne einige Mathestudentinnen. Wollte
damit nicht sagen, dass Mädchen überhaupt kein Interesse an
Mathe haben können, weil sie Mädchen sind. Das wäre ja
Quatsch. ich glaube aber, dass es viele einfach nicht so sehr
interessiert wie andere Dinge.

Das mag im Ergebnis auch stimmen, leider, womit wir wieder bei
meinem Ausgangsposting wären und den unterschiedlichen
Erwartungen und der gesellschaftlichen Norm, die ich immer
noch als Hauptursache dafür sehe. Muss aber ja nicht so
bleiben. Genau darum geht es ja: Interesse wecken, Talente
richtig erkennen und fördern. Es geht nicht um Gleichmacherei,
dass alle gleich gut in Mathe sein müssen. Sondern darum,
Mädchen und Jungen die gleichen Chancen zu bieten. In anderen
Fächern wäre das wahrscheinlich durchaus auch für Jungen
angebracht.

Es hat mich persönlich nicht entscheidend eingeschränkt, dass ich eine Deutschlehrerin hatte, die allen Jungs nichts besseres als 8 Punkte gegeben hat. Auf die Meinung meines Kunstlehrers habe ich auch wenig gegeben. Heute lesen einige gerne meine Geschichten und ich habe mehrere Malwettbewerbe gewonnen. Musik hatte ich nach der neunten Klasse nicht mehr, obgleich ich davor auch schon keine guten Noten darain hatte. Seltsamerweise wurde ich später Abteilungsleiter in einer Schallplattenfirma. Ich glaube vieles wird einfach zu heiß gekocht.

Ich melde mich wieder, wenn Du Fakten auf den Tisch gelegt
hast.

Redest du jetzt von Geld? Hätte gleich wissen müssen, was dich gnädig stimmt. Hier geht’s ja zu wie in einem Amsterdamer Hinterhof.

Take it easy!

Hilmar

Naja
Hallo nochmal!

Naja, die vorherschende Meinung ist ja nicht gleich die, die
am sachlichsten dargelegt wird.

Sondern? Die vorherrschenden Meinung muss ja auch keinesfalls die „richtige“ sein.

Ferner ist die Begründung, dass meine Beiträge Zuspruch finden
müssten, um behandelt zu werden, ja auch nicht so prickelnd,
nicht?

Wie bitte? Schon wieder Missverständnis, ich meinte, man müßte sich dann auch mit den Beiträgen Deiner Unterstützer auseinandersetzen und könne sie nicht abtun, wie Du das mit Olafs tust.

Die Geisteshaltung überrascht mich jedoch nicht.

Dies hingegen stellt in meinen Augen eine recht persönliche Attacke dar. Du kennst mich nicht und meinst zu wissen, welche „Geisteshaltung“ Du von mir erwarten kannst.

Du machst sachliche Auseinandersetzung also an
Literaturangaben fest?

Nicht nur, aber an Fakten und nicht nur an einzelnen persönlichen Erfahrungen. Und Fakten kann man am besten weitergeben und überprüfen, wenn sie irgendwo abgedruckt oder aufgeschrieben wurden.

Studien wiesen
darauf hin, dass finanzieller Backgound das maß aller Dinge
ist.

In Deutschland? Ich meine, dass haben diverse Studien leider schon häufiger belegt, ich verstehe aber nicht, inwieweit das Deine Ursprungsmeinung untermauert. Es sind sicher mehrere Faktoren, die Mädchen und ihr Verhältnis zu Mathe beeinflussen.

Er befasst sich mit Buchcovern, die allesamt auf Mädchen
zugeschnitten sind. Das unterstützt meine These in Hinblick
auf Inhalte, die in der Schule durchgenommen werden.

Mein Englisch ist leider ein wenig eingerostet. Jungen lesen also ungern Bücher mit einem rosa Cover. Den Buchverlagen ist dies egal, ihnen reicht es, Bücher an Mädchen zu verkaufen. Habe ich das richtig verstanden? Grob vereinfacht…
Entspricht exakt meiner Ausgangsaussage. Einem Jungen wäre es peinlich, ein Buch mit rosa Cover zu lesen, er läßt die Finger davon. Das entspricht nicht der Norm und der Erwartung unserer Gesellschaft. Genauso funktioniert das mit einem Mädchen, dass gut in Mathe ist (oder z.B. Fussball spielt)

Zumal es
die Aussage meines vorherigen Beitrags ja nicht ändert,

Wohl, es kehrt sie ja quasi um.

Klingt wie eine Entschuldigung! Die würde ich nie erwarten.

Das ist Blödsinn, ich wollte ein Missverständniss Deinerseits
aufklären. Du hast mich einfach falsch verstanden. Für etwas,
was ich nicht gesagt habe, kann ich mich gar nicht
entschuldigen.

Ich dachte es geht hier nicht um private Fehden und man solle
sachlich bleiben. ich habe ja nichts dagegen, wenn es nicht so
ist. M.E. geht es hier ohnehin so gut wie nie um Sachliches,
aber da du einige Zeilen vorher noch dafür einstehst, ist
dieser Kommentar irgendwie schräg.

Verstehe ich nicht, was hier unsachlich ist. Ich habe ein Missverständnis aufgeklärt. Du dachtest, ich hätte eine Aussage von mir zurückgenommen (mich entschuldigt). Ich habe erklärt, dass dies keineswegs so ist, weil ich die Aussage, so wie Du sie verstanden hast, nie gemacht habe. Eine private Fehde kann ich dabei nicht finden, liegt mir auch fern.

Lehrer sind gewiss nicht der
Inbegriff von Gerechtigkeit, aber deshalb auch nicht der der
Willkür.

Auch das habe ich nicht behauptet.

Ich habe auch nicht behauptet, dass du es behauptet hast.

Du hast es doch in dem zitierten Satz so formuliert? Aber na gut.

. Es
tut mir ja leid für Olaf, aber so brisant, wie es manche gerne
hätten, sind die Zustände in Klassenzimmern halt auch wieder
nicht.

Wer hätte es denn gern brisant? Aber es gibt ja noch eine Abstufung zwischen brisant und gar kein Problem.

Es hat mich persönlich nicht entscheidend eingeschränkt, dass
ich eine Deutschlehrerin hatte, die allen Jungs nichts
besseres als 8 Punkte gegeben hat. … Ich glaube vieles wird einfach zu heiß
gekocht.

Freu Dich, dass Du Deine Schulzeit trotz der Einschränkungen gut überstanden hast. Ehrlich, das gönn ich Dir. Aber ich verstehe nicht, warum man Missstände nicht verbessern sollte, wenn man sie erkannt hat. Nur weil manche damit kein Problem haben, heißt das ja nicht, dass es nicht existiert. (Siehe auch das Ausgangsposting)

Redest du jetzt von Geld?

Wie kommst Du denn auf das schmale Brett? Wenn, dann Sternchen :wink: . Ich sage Fakten und meine Fakten.

Take it easy!

Hach Gott, das hier sowieso.

Grüßle
kernig

1 Like

Hallo Jürgen,

Hallo,

Du gibst mir das Stichwort. …

Genauso ging es mir auch. Ich bin auch noch in der DDR geboren, und meine Eltern sind auch dementsprechend dort zur Schule gegangen. Ab der 4. Klasse war ich aber hier in Hessen.
Irgendwann in der 7. Klasse sagte ich ganz selbstverständlich zu meiner Mutter, dass Physik irgendwie so langweilig wäre, weil die ganzen Mädchen darin so schlecht wären und den Unterricht so ausbremsen würden. Meine Mutter hat überhaupt nicht verstanden, was ich damit meinte und wie das sein könnte. Ich hab nicht verstanden, wieso das nicht so sein sollte, weil es ja ganz normal sei, dass Mädchen schlechter in Mathe sind und so.
Heute finde ich es auch interessant zu überlegen, woher ich damals diese Überzeugung hatte, denn von meinen Eltern wird sie nicht gekommen sein :wink:

In Physik-Didaktik haben wir auch mal ein Diagramm einer älteren Studie über Leistungsunterschiede in der Mittelstufenphysik gesehen. Dort war klar erkennbar, dass die Mädchen signifikant schlechter abschnitten als Jungen. Gleich im Anschluss kamen die Ergebnisse aus den neuen Bundesländern nach der Wiedervereinigung, und da konnte man das nichtmehr so einfach rauslesen, der Unterschied war minimal. Fand ich faszinieren…

CU
Xabbu

Total off topic
Auf meinem Gymnasium konnte man sich die Sportart aussuchen, aber …

Reiten lernen, […] Segeln, Rudern
oder Tennis.

klingt irgendwie nach Gymnasium für reiche Leute :smile:

Levay

Um mal bei den Vorurteilen weiter zu machen: Vielleicht liegt es daran, dass die meisten Mathelehrkräft männlich sind?

Bei uns am Gymnasium konnte ich das Phänomen gar nicht so beobachten. Im Gegenteil waren die zwei besten in Mathe weiblich. Das allerdings auch nur bei der Mathelehrerin. Der Mathelehrer hatte irgendwie Vorurteile gegenüber dem weiblichen Geschlecht und nahm sie vor allem bei schweren Fragen trotz Meldungen erst gar nicht ran. So wäre ich fast von einer 1 in Mathe auf 4 abgerutscht - hab resigniert und bekam deswegen eine ziemlich schlechte mündliche Note.

Das lustigste an der Sache: Mein KUNSTLEHRER (typisch weiblicher Beruf oder?) war mal total erstaunt, dass ich so gut in Mathe bin. O-Ton: „Aber du bist doch weiblich!“ Er hat mir dann geraten, unbedingt etwas in dem Bereich zu studieren, wenn ich schon die seltene weibliche Fähigkeit besitze, etwas von Mathe zu verstehen. Geisteswissenschaften haben mich aber trotzdem mehr interessiert. Obwohl ich zugeben muss, dass ich Mathe irgendwie einfacher gefunden hätte (ist logischer).

LG, Liz