Servus,
der Unterschied zwischen Weißwein aus Frankreich und aus Argentinien ist vor allem, dass es in F viele Hunderte verschiedener Weißweine gibt, während die Zahl der in D erhältlichen Weißweine aus Argentinien eher übersichtlich ist und vieles aus relativ großen Kellereien kommt, die sich auf einen eher standardisierten Chardonnay orientieren.
Freilich gibt es Ausnahmen wie z.B. den Viognier von Caldén.
Wie auch immer: „Den“ französischen Weißen gibt es so wenig wie „den“ argentinischen Weißen. Die breite Strömung in der Mitte geht in beiden Ländern in eine ähnliche Richtung: Blumig, sehr zurückhaltende Säure, extraktreich, relativ hoher Alkoholgehalt.
Aus Frankreich kann man halt von D aus viel leichter ein viel breiteres Spektrum kennen lernen, zumal Elsass, Moselle, Champagne und Jura schließlich auch zu Frankreich gehören.
Einen Riesling aus Cleebourg, einen sur lie ausgebauten Muscadet-Sèvre et Maine, einen Chasselas aus Semur en Auxois, einen Colombard von der Ile de Ré, einen Auxerrois aus Marange, einen Vin de Paille aus Pupillin kann man auf zehn Meter gegen den Wind als „Franzosen“ erkennen, auch ohne ausgesprochener Kenner zu sein. - Dieses einige Exempel für die vielen verschiedenen Ausprägungen, die französischer Weißwein haben kann.
Ach, und weil Du nach meinem Lieblingsweißen aus F fragst: Die richtig großen französischen Weißweine aus dem Südwesten mag ich als Riesling- und Elblingfän nicht besonders gern, und mein Budget reicht mal eher knapp in die Mittelklasse hinein - ich kenn mich aus laufender Übung in der Gegend von 8 €/0,75 L besser aus. Wegen seines von den hiesigen Weißen gänzlich abweichenden Charakters und auch wegen Sympathie gegenüber den Brüdern Robert, die ihn machen (ihr Vater war maßgeblich daran beteiligt, dass es überhaupt zu einer AOC Ardèche gekommen ist) und Liebe zu der Gegend, wo er wächst, ist mir der liebste Weiße aus Frankreich der Viognier vom Mas d’Intras, Valvignères - Ardèche.
Schöne Grüße
MM