Hackerangriffe gegen Korruption?

Liebe Community,

„Wir sind Anonymous.“ So fängt das neue Video der weltweit aktiven Hackergruppe an. In diesem verurteilen sie die Korruption der mexikanischen Regierung und rufen Hacker weltweit dazu auf, diese zu attackieren. Ziel ist es, Daten zu sammeln und korrupte Staatsbeamte zu enttarnen um den mexikanischen Drogenkrieg zu beenden. Glaubt ihr, dass solche Art von Selbstjustiz richtig ist? Kann man damit tatsächlich etwas erreichen?

Guten Tag,

Wir sind Anonymous.
Ich möchte dich darauf hinweisen das wir keine Hackervereinigung sind. Höchstens 10% unserer mitglieder sind Hacker. Daszu wollen wir niemanden schaden sondern den Leuten das zurückgeben was sie verloren haben. Die Freiheit. Von unterdrückung. Kampf, Mord usw. haben wir die Nase, dem sprichwort nach, voll und dass Gewaltig. Wir möchten etwas in der Welt verändern und nicht zusehen wie sich alles den bach heruntergeht.
Wir sind Legion
Wir Vergessen nicht
Wir vergeben nicht
Erwartet uns.

Ich möchte zu dieser Thematik keine Stellung nehmen, zumal Galileo nicht dafür bekannt ist, solche Art von Fragen anspruchsvoll aufzuarbeiten.

Guten Tag Community,
als ich bin geteilter Meinung über solche Instanzen wie Anonymus. Einerseits ist es richtig und wichtig, dass die Korruption aus allen Ländern verschwindet. Andererseits gibt es ja auch die Polizei… Aber was ist, wenn die Polizei und jegliche ähnliche Instanzen selber in diesem Sumpf aus Kurruption und Gewalt stecken? Da muss sich dann eine unabhängige Instanz einschalten um dies zu erledigen, diese Instanz sollte (meiner Meinung nach) aber nicht aus „Privatpersonen“ bestehen, sondern von der Nato, Uno (oder welcher inernationalen Gesellschaft auch immer…) geschickt werden!!!

? nicht von privatpersonen

wo leben wir denn? war unser grundsatz nicht irgendwann einmal: ALLE MACHT GEHT VOM VOLKE AUS ?!..

wenn gewählte gremien wirklich die meinung der mehrheit umsetzen würden, wären organisationen wie anonymous nicht notwendig.

Leider handelt es sich in dem Fall um Guerillataktiken, die in den Tenor der Zeit offensichtlich nicht mehr hineinpassen. Aber nur aufgrund dessen sollte man diese Vorhaben nicht verteufeln,rütteln sie doch eine Gesellschaft auf, die sich scheinbar ihrem Schicksal ergeben hat. Im Fall Anonymus verhält es sich ähnlich wie im Fall Wiki leaks. Der Auslöser all dieser Unterfangen ist eine globale Unzufriedenheit mit all ihren falschen Vorspiegelungen die uns von den Regierungen geboten werden und die Menge von Lügen die uns Tag für Tag aufgetischt werden. Aufgrund der, von unseren Polit- Systemen verursachten Volks- Paralyse, ist keiner mehr bereit aufzustehen um zu sagen „ich bin damit nicht einverstanden, legt doch mal eure Karten auf den Tisch!“ Die Bevölkerung in den Wohlstandsländern summt nur mehr auf angstbasierender Sparflamme dahin und traut sich nicht mehr durch Aktionismus aufzufallen. Ein Gemenge aus Wohlstand und Angst legt die Individualität lahm und verursacht, dass das Schmerzempfinden der Menschen immer tiefer sinkt und irgendwann mal gar nicht mehr vorhanden ist. Genau da setzen Gruppen wie Anonymus an. Statt zu akzeptieren, dass ohnehin alles in Ordnung ist, obwohl es gar nicht stimmt, brauchen wir die modernen „Ritter“, heute dringender als je zuvor.

Anonymous sind keine Hacker sie wollen nur was andere auch wollen Freiheit! und gerrechtigkeit sind die „Anderen“ deswegen auch kriminelle Hacker weil sie Freiheit wollen?

ich glaube nicht, dass man damit etwas erreicht.

„den Drogenkrieg zu beenden …“ dass würden wohl die meisten gerne. Und dass die Korruption in Mexiko dabei eine grosse Rolle spielt, das steht wohl auch ausser Frage. Wikileaks? Anonymous? Wie weit darf man gehen? Schwer zu sagen.
Ich habe mich mit den soziologischen Hintergründen von Korruption und Drogenhandel noch nicht genügend auseinandergesetzt. Nach 25 Jahren Mexiko kann ich aber sagen: Die Korruption ist hier Teil der Kultur. Vom Beamten der Passstelle und dem einfachen Verkehrspolizisten bis nach ganz oben. Lieber was zahlen als das Auto abschleppen zu lassen, lieber zahlen statt warten und noch 3mal wiederkommen, weil angeblich wieder ein Papier fehlt - oder du zahlst, um nicht unschuldig im Gefängnis zu landen. Typischer Spruch: „Im Gefängnis sitzen hier nur die Unschuldigen und die Armen“. Viele Straftaten werden nicht angezeigt, weil das „ja sowieso nichts bringt“ oder weil man Angst vor der Rache der Angeschuldigten hat. Als Normalbürger sieht man in Deutschland ein Polizeiauto und fühlt sich sicher - hier sagst du „Vorsicht, Polizei, weg hier.“
Und wenn dann auch noch Drogen im Spiel sind … Als einfacher Arbeiter verdienst du hier allenfalls 200 Euro im Monat - und dann rat mal, wieviel dir die Drogenhändler anbieten (und Aussteigen ist dann nicht mehr, dass ist heftiger als bei Scientology). Und das liegt für einen Polizisten auch nicht viel anders.
Eines der Hauptprobleme liegt für mich in der Apathie der Bevölkerung, die nur zu einem KLEINEN Teil mit Angst zu erklären ist. Generell ist es mehr eine über Generationen vererbte Resignation, dass man von der Regierung sowieso nichts erwarten kann - dies aufzubrechen, wieder Vertrauen in die Instanzen herzustellen, das sollte die wichtigste Arbeit der Regierung sein.
Anonymous? Wer in einem der Krisengebiete wohnt und nicht mehr vor die Tür gehen kann ohne Angst zu haben eine (gar nicht für ihn vorgesehene) Kugel abzukriegen, oder gar schon sein Haus verlassen musste, weil die Drogenmafia sein Dorf eingenommen hat, wird zu allem „ja“ sagen.
Inwieweit die Veröffentlichung der Namen korrupter Beamter helfen kann, keine Ahnung. Vielleicht sollte man die entsprechenden Listen erst mal ans Innenministerium schicken - so als eine Art „letzte Chance“ - zusammen mit der Liste der Drogenbosse und DEREN E-Mails…

Liebe Redaktion,
wer den rechtsstaatlichen Weg verläßt, dreht mit an der Gewaltschraube. Das mexikanische Volk hat es nicht verdient, dass Hacker aus allen Himmelsrichtungen in Mexiko zündeln.

Freundliche Grüße
H. Burkard

Viel kann man wohl nicht erreichen. Aber so wie ich die gegewaertige Situation hier in Mexiko einschaetze, kann es kaum schaden, wenn korrupte Politiker und Sicherheitschefs und Polizisten ans Licht kommen. In den letzten Jahren hat es insofern grosse Vortschritte gegeben, als dass kritische Aeusserungen eher erlaubt sind und auch ernst genommen werden.

Gruss aus Mexiko Stadt, Nikolaus

Natürlich ist das richtig . Denn wenn der Staat korrupt ist wer soll den dann diesen Mißstand beseitigen !
Das gleiche wünschte ich mir auch für Deutschland .