Hängematte an Trockenbauwänden montieren?

Liebe/-r Experte/-in,
kannst du mir vielleicht bei folgendem problem helfen:
ich möchte in einem zimmer mit trockenbauwänden/metallsteher eine hängematte auf zwei gegenüberliegenden wänden aufhängen. einhelliger expertenratschlag: „geht auf keinen fall!“
jetz habe ich mir folgendes gedacht: der raum ist relaitv hoch, an den wänden ist genug platz. wie wäre es, wenn ich auf jeder seite einen ca. 2m hohen holzpfosten an der wand befestige, und die hängematte im oberen bereich an den holzpfosten (mit entsprecheneden hängematten-haken) montiere? müsste dann nicht ein größerer teil der kräfte von reinen querkräften auf senkrechte kräfte, sozusagen in den boden abgeleitet werden?
danke für die hilfe!

lg

paul

Hallo Paul,

ich gebe dir recht, dass ein Teil der Kräfte in den Fußboden abgeleitet wird. Ich möcht dir trozdem davon abraten, da das Kantholz mit der Trockenbauwand kraftschlüssig verbunden werden muss. Die Wand aber in der Regel nicht so aufgebaut ist, dass die Zugkräfte aufgenommen werden können. Ich habe mal in einer zeitschrift gelesen, dass es Hängematten gibt die in einem Stahlgestell hängen, vieleicht ist das ja eine Alternative?

Viele Grüße

Merlin-001

Paul

davon rate ich ab. Die dem Hängemattenhaken
nächsten Befestigungen an der Trockenbauplatte
werden auch nucht viel weniger Kraft bekommen
als vom Hängemattenhaken.

das Haputproblem sind nicht die Querkräfte, also
die nach unten wirkende Gewichtskraft, sondern die
viel höhere horizontale Zugkraft, die die
Befestigung aus der Trockenbauwand herausreißt.

Du hast ein Seilund ziehst schräg nach unten

Harald

Hallo ,

einzigste Lösung die ich mir vorstellen kann , Kantholz 10 x 10 cm Raumhoch , und diese mit Winkel am Boden und an der Decke zu befestigen alle andere wäre sehr Gefährlich . Die Kanthölzer müssen auf beiden seiten mit Winkel befestigt werden .

Alle Angaben ohne Gewähr

Gruss

Dogancili

jaein, sicherlich ist einen teil als quer und ein teil auf längskraft aufzuteilen, bei 2m je nach winkel (zwischen hängematte und Pfosten) geht die größere kraft als vertikalkomponente, diese kannst du mit etwas geometrie selber berechnen. un die resultierende horizontalkomponente müsstest do trotzdem in die wa´nd einleiten (dübelbefestigung möglich?) bei der trockenbauweise könntest du versuchen direkt einen metallpfosten (gehe davon aus dass das gemeint ist mit „metallsteher“.)ein paar befestigungen anzubringen,
ich hoffe etwas geholfen zu haben.

Gruß Eraln

Hallo Paul,

das Problem ist die Auszugskraft. Um das zu verdeutlichen, können wir den guten alten Phytagoras bemühen.
Mal angenommen, der Raum ist 3m breit und der Mattendurchhang beträgt 1m, dann berechnet sich die Ausziehkraft des Hakens mit Wurzel aus der Summe der Quadrate des Mattendurchhangs und der halben Raumbreite, multipliziert mit Ihrem Körpergewicht. Im konkreten Fall wäre dies das 1,8-fache Ihres Körpergewichts, und zwar auf jeder Wandseite.
Dafür finden Sie keinen Dübel.
Auch die Holzpfosten ändern daran nichts, denn auch die müssten horizontal an der Wand befestigt werden.
Sie könnten aber einen zusätzlichen Holzpfosten oberhalb der Matte quer zwischen den Senkrechten anbringen (in Raumbreite), der dann -anstelle der Dübel in der Gipskartonwand- die horizontale Kraft oberhalb der Hängematten-Haken am Kopf der beiden senkrechten Pfosten aufnimmt.

Ich hoffe, ich konnte helfen, mit freundlichen Grüßen

Peter Roßbach

hallo paul,
es würde gehen, wenn in der wand an der stelle wo die hacken rein kommen eine 4 cm starke holzbohle drin wäre und die wand doppelt beplankt wäre. so werden auch in küchen die hängeschränke später befestigt. wenn du den holzbalken vor die wand stellen willst, kannst du ihn ja auch gleich an der decke verankern und in der wand nur ein wenig mit fixieren

Hallo Paul
Also, generell würde ich mich dem Expertenrat anschließen.
An Ständerwänden kannst du auf keinen Fall eine Hängematte Befestigen.

Deine Idee mit den Holzpfosten ist an sich nicht schlecht. Aber eben nur so lange, wie du dich nicht rein legst! ! ! Die Pfosten werden mit ziemlicher Sicherheit durch die Wand kommen!

Eine andere Möglichkeit wäre, wenn du auf beiden Seiten einen stabilen Pfosten aus Holz/ Metall stellst. Diesen müsstest du dann aber Raumhoch machen und an Decke und Boden fest Verschrauben.
Dann müsste es gehen. Aber bitte denk daran: Ich bin kein Statiker! Das hier ist ein Rat auf Erfahrungsbasis! Bitte sei nicht Entäuscht, wenn dir die Wände entgegen kommen! ! !

Gruß,
Jürgen

Hallo Paul, die maßgeblichen Seil-Zugkräfte der Aufhängung Deiner Hängematte würden sich mit Zunahme des sich einstellenden Seil-Durchhangs (unter Belastung) verringern. Außerdem sind die Zugkräfte von dem Abstand der beiden Wände abhängig, an denen Du Deine Hängematte befestigen möchtest. Die vertikal wirkenden Kraftgrößen verändern sich weder durch die Anschlagshöhe, noch durch den Wandabstand (sofern man das Eigengewicht der Hängematte außer Betracht lässt). Grundsätzlich kannst Du davon ausgehen, dass je Wandbefestigung eine Vertikal-Last der halben Hängemattenbelastung wirkt. Wegen planmäßigem Ausschwingen der Hängematte und wegen gelegentlich ruckartiger Bewegungen sollte jede Wandbefestigung aber die 4-fache Last aufnehmen können. Die von Dir angedachte Holz-Stützenkonstruktion vor der Wand erscheint konstr. sinnvoll und durchaus geeignet, die voraussichtlich wirkenden Vertikal-Lasten aufzunehmen. Die Zugkräfte aus den Seilen können diese Stützen aber keines Falls in Vertikal-Kräfte umlenken, wie Du angenommen hattest. Je nach Stützen-Querschnitt und je nach Anzahl der Stützen-Befestigung an der Wand kannst Du aber die auf die Wand wirkende horizontale Zugkraft verringern und so ggf. ein Ausreißen der Befestigungskonstruktion aus der Wand verhindern. Aus meiner Sicht würde ich Dir empfehlen, die Stützen vom Fußboden bis unter die Decke laufen zu lassen und mehrmals an den Wänden zu befestigen. Die Hängematte sollte natürlich, wie Du schon selbst vorgeschlagen hattest, möglichst hoch an den Stützen befestigt werden. Und damit die Wände nur sehr geringe horizontale Zugbelastungen aufnehmen müssen, solltest Du die beiden Stützen kraftschlüssig mit einem (unter der Decke verlaufenden) Querbalken verbinden, den Du an der Decke mehrfach befestigst. Zur Anzahl der erforderlichen Befestigungen und Holz-Querschnitten kann ich Dir hier und jetzt keine verbindlichen Angaben machen, weil mir dazu Konstruktionsangaben und Abmessungen von angrenzenden Bauteilen (Fußboden, Wände und Decke) fehlen. Ich bin mir aber sicher, dass Du mit meinen Angaben trotzdem etwas anfangen kannst und wünsche Dir beim Bauen viel Spaß. Meld dich doch wieder, wenn Du ergänzende Fragen hast oder schick mir ein Foto Deiner fertigen Hängematte samt Konstruktion an meine Mailadresse info (at) EURingOS.de

Viele Grüße aus Berlin und bye, Oliver

Oliver Schmitt, EUR ING (Europa-Ingenieur)
PS: Ich bin Hochbau-Statiker und Oberleitungsplaner, ursprünglich hatte ich den Beruf des Bauzeichners gelernt, dann bildete ich mich zum Techniker weiter und wurde Ausbilder, …

ich kann dir leider nur davon abraten derartiges in einer gipswand zu verankern