Härten austenitischer Stahl?

Hallo,

Ich suche für eine Studienarbeit einen austenitischen Stahl und ein passendes Härteverfahren welches Korrosionsbeständigkeit und amagnetische Eigenschaft möglichst nicht beeinflusst. Ich hatte an 1.4439 gedacht, finde aber leider kein entsprechendes Verfahren.

Gruß,

Felix

Guten Tag,

stell die frage mal im Forum bei http://www.metallograf.de

dort wirst du sicher eine Antwort erhalten.

Hallo Felix

Zuerst solltest du mal definieren, wie hart du härten willst.

Unabhängig davon willst du gegenläufige Wirkung erzeugen.
Die Korrosionsfestigkeit von austenitischem, rostfreiem Stahl wird durch eine passivierende Oxidschicht gebildet.
Bei Ausbildung von Martensit lässt sich nicht verhindern, dass dieser auch an der Oberfläche gebildet wird. Damit ist der Korrosionsschutz perdu.
Die megnetischen Eigenschaften lassen sich eigentlich nicht so leicht beeinflussen, weil das austenitische Gefüge immer überwiegen wird und damit eine magnetische Ausrichtung verhindert.

Gruß
Rochus

Hallo Felix,

austenitische Stähle lassen sich durch eine Wärmebehandlung nicht härten, da im Gegensatz zu martensitischen Stählen keine Gefügeumwandlung stattfindet. Da musst Du zu ausscheidungshärtbaren Austeniten, PH-Güten, greifen.

Eine Auswahl dazu: 1.4542, 1.4545 und 1.4534

Oder Du nimmst sog. Nitronics-Werkstoffe wie:

1.3965 und 1.3964

Grüße vom Raben

Hallo Felix,

Ich suche für eine Studienarbeit einen austenitischen Stahl
und ein passendes Härteverfahren welches
Korrosionsbeständigkeit und amagnetische Eigenschaft möglichst
nicht beeinflusst. Ich hatte an 1.4439 gedacht, finde aber
leider kein entsprechendes Verfahren.

mir ist nicht ganz klar, ob Du mit „Härten“ diesen speziellen Wärmebehandlungsprozess meinst, oder ob es Dir „nur“ um die Verbesserung der Härte und Verschleißbeständigkeit geht. In letzterem Fall kannst Du den Stahl plasmanitrieren. Damit kannst Du Oberflächenhärten um 1.500 HV0,025 erzielen. Aber Achtung! Normales Plasmanitrieren führt zur Ausbildung von Chromnitrid, und damit ist die Korrosionsbeständigkeit verloren. Unter bestimmten Bedingungen (vor allem niedrige Behandlungstemperaturen um 350 °C), bekommst Du aber beim Plasmanitrieren die sogenannte S-Phase, die hohe Härte und Verschleißbeständigkeit nicht durch eine Verschlechterung der Korrosionsbeständigkeit erkauft. Die Beständigkeit gegen Lochfraß in salzhaltigen Elektrolyten wird sogar verbessert.

Ich weiß aber leider nicht, wie sich die S-Phase magnetisch verhält. Wenn Du nach „S-Phase“ „Edelstahl“ und „Plasmanitrieren“ resp. nach den entsprechenden englischen Begriffen (dort heißt die S-Phase manchmal auch expanded austenite) suchst, findest Du vielleicht auch was zu den magnetischen Eigenschaften. Das ist jedenfalls meines Wissens nach bereits von einer französischen Gruppe untersucht worden.

Wenn das für Dich interessant ist, kannst Du mir eine Mail schreiben, dann kan ich Dir die Adresse eines Instituts nennen, wo sowas gemacht wird.

Grüße, Thomas

Guten Tag,

Es gibt seit vielen Jahren den Verfahren Kolsterisieren wobei die S-Phase erstellt wird.

Besuche doch mal die Seite www.bodycote.com.

Mittlerweile koennen mit diese Verfahren alle Edelstaehle gehaertet werden.

Gruss,
Jeroen