Hätt ich doch auf Oma gehört

Hallo Phoebe,

warum wolltest du nur in der Werkstatt sitzen? Wahrscheinlich
wegen der Kinder? Das kann ich nachvollziehen.

Ich wollte nicht in der Werkstatt sitzen, damit hatte ich kein Problem. Mein Chef hatte ein Problem damit das ich an Bord gehe.

Allerdings darfst du dich dann nicht darüber aufregen, dass
männliche Kollegen, die an Board und auf Dienstreisen waren,
eher befördert werden. Du verlangst eine Gleichbehandlung,

obwohl du nicht die gleichen Leistungen gebracht hast wie

deine Kollegen.

Wie gesagt ich wollte die gleichen Leistungen erbringen.

Fast jeder Mann - auch wenn er Kinder hat - würde an Board und
auf Dienstreisen gehen. Das ist eben der Untschied. Deswegen
hast du meiner Meinung nach kein Recht dich zu beklagen. Es
liegt an dir genauso viel für eine Beförderung zu tun, wie ein
männlicher Kollege oder es eben zu lassen. Dann aber ohne
Klagen.

siehe oben
Ich bin ich ja jetzt in einer anderen Abteilung, und voll eingebunden. Trotzdem immer noch die selbe Lohngruppe, mittlerweile wird damit argumentiert das eine Höher Gruppierung nicht möglich ist weil da zuviele in zu hohen also nicht ihrer Tätikeit entsprechenden Lohngruppen sind und sich keiner traut sie runterzugruppieren,da diese Leute meist knapp 60 sind.

Gruß
Andrea

Hallo Ann,

Nun als einzigste „Frau unter 10 Männern“ sieht es anders aus,
zumal jüngere männliche Kollegen im selben Zeitraum das
erhalten ws man selbst fordert. Und dann soll man noch die
Verantwortung für deren Nachlässikeit tragen weil man ja
länger da ist. !?

ne, soll man nicht. ist auch nicht das problem.

Nun ich sollte, und hab auch den Anpfiff dafür bekommen. Allerdings hab ich mich auch zur Wehr gesetzt.

Ach ja als Info es gibt nur 4 weibliche Facharbeiterinnen in
verschiedenen Abteilungen von rund 800 Facharbeitern, und
allen geht es ähnlich. Eine davon hat ins
Angestelltenverhältnis gewechselt und macht jetzt
Bürotätigkeiten.

ist auch nicht relevant.

Du findest es also nicht relevant das jemand der eine Fachausbildung gemacht hat schließlich aufsteckt und eine schlechter bezahlte Arbeit übernimmt um sich nicht mehr mit den „lieben Kollegen und Vorgesetzten“ und deren Vorurteilen auseinandersetzen zu müssen.

Klar die Tariflichen Lohnzuwächse der letzten Jahre waren im
öffentlichen Dienst ja auch super dicke, so im Schnitt ca.
0,8% pro Jahr das ist weniger als die Inflationsrate in diesen
Jahren !!!

weißt du, das ist 1. keine antwort auf meine frage und 2. sind
0,8% ja wohl noch gold gegenüber dem, was man in der „freien
wirtschaft“ bekommt oder gar unter
selbständigen/freiberuflern.

Nun du kennst anscheinend nicht die Gehälter der mit meinen Tätigkeiten vergleichbaren Elektroniker und Techniker, ich schon und die Tarifverhandlungen in diesem Bereich verfolge ich auch.
Mit einem Selbstständigen oder Freiberufler kann ich mich nicht vergleichen, das sind gänzlich unterschiedliche Grundvorrausetzungen.

Und bei jeder Dienstreise darf ich noch Geld mitbringen, da
wir weniger als die gesetzlichen Spesen als Ausbleibe
erhalten. Weißt Du eigentlich was das so kostet wenn man wie
ich derzeit gut 35% des Jahres auf Dienstreise ist, teilweise
sogar noch mehr.

klar weiß ich das. ich bin freiberuflerin und düse in ganz
europa rum, um meine kargen brötchen zu verdienen.

Ich denke das du als Freiberuflerin das nicht gleichsetzen solltest, denn du wirst sicherlich deine Kosten kalkulieren und von deinem Auftraggeber einfordern. Somit hast Du die Möglichkeit das Geld komplett wiederzuerhalten, ich nicht. Wenn du das Geld nicht wieder reinbekommst würd ich sagen schlecht kalkuliert!!

Nun Hausfrau und Mutter ist nun mal nicht meine Vorstellung
von meiner Zukunft.

na entschuldige mal! da gibt es ja wohl noch etwas mehr, als
nur die 2 alternativen schlecht bezahlte elektronikerin oder
hausfrau + mutter!

Das kommt immer auf die Vorrausetzungen drauf an, und wenn wir schon dabei sind. Das Schicksal wollte es so das mir meine Selbstständigkeit nicht mehr möglich ist. Dafür ist mein Vater zu früh gestorben und nun wird wohl mein Bruder alles bekommen :frowning:

SMD - Löten und löten nach NASA - Vorgaben lernt man nicht
während der Ausbildung, soviel zum Lötlehrgang.

aber doch wohl während 15 jahren berufsausübung!?

Ich arbeite bei der Bundeswehr, ohne Schein läuft da nichts. Da nützt auch das „abschauen“ nichts, das ersetzt den entsprechenden Qualifiezierungslehrgang nicht.

Und die
speziellen Anlagenspezifischen Lehrgänge gibt es nun mal nicht
an der VHS oder der WAK. Wie bitte soll ich mich dann in dem
Bereich in dem ich arbeite ohne Unterstützung der Vorgesetzten
weiterentwickeln.

die unterstützung muß du dir erkämpfen, die wird dir nicht
freiwillig erbracht. nie! auch nicht, wenn du ein mann wärst.
(es sei denn, jemand verspräche sich vorteile dadurch)

Na ja erzähl das mal denen die jeden Lehrgang an die Hand gelegt bekommen. " Herr XY dann und dann findet der und der Lehrgang statt, ich hab sie dafür vorgesehen" … Mahlzeit.
Und um die Unterstützung kämpfe ich schon jahrelang, warum muss es dann Herr XY nicht auch tun?

Ausserdem widerstrebt es mir einfach aufzugeben, Zeiten ändern
sich und hoffentlich auch die Einstellungen der Vorgesetzten
… der Nachwuchs steht ja schon in den Startlöchern bei der
Überalterung. Und auch die Vorgaben meines obersten
Dienstherren haben sich geändert, es besteht mittlerweile eine
Fotbildungspflicht die der Vorgesetzte im Sinne des
Dienstherren umzusetzen hat.

hm… du sagst, du trägst verantwortung gegenüber dritten (ich
nehme an, du hast eine familie zu ernähren) aber verharrst in
der opferrolle. das verstehe ich nicht. kannst du dir das
leisten?

Nun, ich bin Alleinverdiener in meiner Familie(4Pers.) und kann es mir nicht leisten Risikofreudig zu sein. Das hat nichts mit einer Opferrolle zu tun sondern mit Notwendigkeiten. Da wäre Egoismus am falschen Platz. Ich muss die Möglichkeiten ausschöpfen die mir zur Verfügung stehen ohne den aktuellen Status zu gefährden.

P.S.: Übrigends ich glaub Deine Shift-Taste ist kaputt, oder
warum schreibst du alles klein?

sehr witzig. ich hätte bald gesagt, dafür kann ich löten *g*
ne, im ernst: du darfst dich aus gern über meine
kontunuierliche kleinschreibung mokieren, sobald du nur wenige
hundert der vielen tausend seiten gelesen hast, die ich zu
papier gebracht habe.

Ich lese fast täglich hier im Forum und habe dabei des öfteren schon Beiträge von dir gelesen. Trotzdem bin ich der Meinung das es viel lesbarer ist wenn man sich an Groß- und Kleinschreibung hält. *smile*

Schöne Grüße
Andrea

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Nochmal Hallo Phoebe,

ich finde das was du schreibst ziemlichen Quatsch.
Entschuldige, ist nicht böse gemeint.

Ich bin nicht böse, es ist ja deine Meinung. Und der muss ich ja nicht unbedingt zustimmen, ebenso wie du nicht mir zustimmen musst.

  1. Frauen in Männerberufen können heutzutage genauso Karriere
    machen, wie die Männer. Vorrausgesetzt sie müssen ihre
    Karriere nicht durch eine Erziehungspause unterbrechen, dann
    währen die Bedingungen nicht mehr vergleichbar.

Du meinst Karriere mit Verzicht auf Kinder. Männer können Karriere machen ohne Verzicht auf Kinder.

Ich arbeite ebenfalls in einer völligen Männerdomäne. Es liegt
doch an mir ob ich Karriere mache oder nicht. Meine unzähligen
männlichen Kollegen haben keinerlei Vorteil mir gegenüber. Das
wird sich erst ändern, wenn ich ein Kind bekomme und in den
Erziehungsurlaub gehe. Dies ist aber meine freie Entscheidung.
Es hätte auch mein Mann sein können, der dies übernimmt. In
unserem Fall kommt es aber nicht in Frage, da er deutlich mehr
verdient. ´

Nun es dreht sich hier um unterschiedliche Bezahlung gleicher qualifizierter Leistung und entsprechende Förderung. Kennst Du das Gehalt deiner Kollegen?
Ich bin auch durchaus der Meinung das derjenige der weniger verdient den Erziehungsurlaub übernimmt, aber warum muss dies dann auch bedeuten das er sich beruflich schlechter stellen muss?
Im übrigen bin ich der Meinung das die Entscheidung für oder gegen ein Kind nicht abhängig gemacht werden sollte vom eigenen beruflichen Status oder dessen Verlust.

  1. Frauen haben es genauso schwer wieder nach der Erziehung
    ihrer Kinder ins Berufsleben zu finden wie dein Mann. Es gibt
    unzählige Hausfrauen, die gerne wieder ins Arbeitsleben
    zurückwollen.

Ja, da hast Du recht. Aber Frauen müssen nicht gegen das Vorurteil sie seinen Arbeitsfaul weil sie Erziehungszeit gemacht haben ankämpfen.

Bereust du eure damalige Entscheidung?

Vom heutigen Standpunkt aus gesehen, ja ich bereue trotz der Tatsache das ich mehr verdiene.

Glaubst du es wäre besser gelaufen, wenn ihr euch anders entschieden hättet?

Finanziel während des Erziehungsurlaubs wäre es nicht besser gewesen eher schlechter. Aber mein Mann hätte dann noch seine Arbeit und nicht dieses „Makel vom faulen Mann der seine Kinder betreut hat“. Und ich wäre wieder in meinem Job, denn ich hätt mich über die Zeit von 3 Jahren hinaus auch noch weitere 2 Jahre freistellen lassen können.

Glaubst du dein Mann hätte Karriere gemacht und du hättest es
jetzt leichter wieder in deinen Beruf zu kommen?

Nun als Kraftfahrer gibts wohl kaum Karriere aber er hätte seinen Job noch. Den Rest siehe oben.

Oder ärgerst du dich, dass du es nicht geschafft hast auf der
Karriereleiter nach oben zu steigen?

Ich kann nur auf der Gehaltsleiter nach oben steigen und vielleicht mal Vorhandwerkerin werden, sofern es dann noch welche gibt. Und da gibt es dann auch ein Ende der Fahnenstange. Deswegen bin ich immer noch einfache Arbeiterin wenn ich da angekommen bin.

Vielleicht ist die Variante, die ihr gewählt habt,
Gesellschaftlich noch nicht so angesehen das mag sein, aber es
ändert doch nichts daran, dass sie für euch damals anscheinend
die beste Variante war.

Finanziell die beste Variante damals, heute bedeutet es eher einen finanziellen Verlust.
Wie gesagt ich hab mir das damals nicht vorstellen können, wir waren naiv und blauäugig. Unsere Berufe sind mit diesem Modell nicht wirklich kompatibel.

Schöne Grüße
Andrea

1 Like

Hallo Andrea,

Nochmal Hallo Phoebe,

ich finde das was du schreibst ziemlichen Quatsch.
Entschuldige, ist nicht böse gemeint.

Ich bin nicht böse, es ist ja deine Meinung. Und der muss ich
ja nicht unbedingt zustimmen, ebenso wie du nicht mir
zustimmen musst.

Da hast du recht.

  1. Frauen in Männerberufen können heutzutage genauso Karriere
    machen, wie die Männer. Vorrausgesetzt sie müssen ihre
    Karriere nicht durch eine Erziehungspause unterbrechen, dann
    währen die Bedingungen nicht mehr vergleichbar.

Du meinst Karriere mit Verzicht auf Kinder. Männer können
Karriere machen ohne Verzicht auf Kinder.

Das stimmt so nicht. Männer können Karriere machen, wenn sie nicht in den Erziehungsurlaub gehen. Das selbe gilt für Frauen. Frauen können Karriere machen und Kinder bekommen, wenn sie einen Mann haben, der die Erziehung übernimmt. Die Zeit kurz vor und nach der Geburt, in der du vom Gesetz her nicht arbeiten darfst als Frau, tut der Karriere keinen Abbruch. Meiner Meinung nach gibt es da keinen Unterschied.

Ich arbeite ebenfalls in einer völligen Männerdomäne. Es liegt
doch an mir ob ich Karriere mache oder nicht. Meine unzähligen
männlichen Kollegen haben keinerlei Vorteil mir gegenüber. Das
wird sich erst ändern, wenn ich ein Kind bekomme und in den
Erziehungsurlaub gehe. Dies ist aber meine freie Entscheidung.
Es hätte auch mein Mann sein können, der dies übernimmt. In
unserem Fall kommt es aber nicht in Frage, da er deutlich mehr
verdient. ´

Nun es dreht sich hier um unterschiedliche Bezahlung gleicher
qualifizierter Leistung und entsprechende Förderung. Kennst Du
das Gehalt deiner Kollegen?

Ja, das kenne ich, da ich im öffentlichen Dienst arbeite. Hier weiß jeder wie der andere eingruppiert ist.

Ich bin auch durchaus der Meinung das derjenige der weniger
verdient den Erziehungsurlaub übernimmt, aber warum muss dies
dann auch bedeuten das er sich beruflich schlechter stellen
muss?

Das passiert leider automatisch, wenn man ein paar Jahre aus dem Berufsleben heraus ist. So ist es nunmal. Es gibt ja zum Glück heutzutage auch andere Möglichkeiten. Wenn beide arbeiten wollen, kann man nach einiger Zeit über einen Krippenplatz nachdenken. Möchte man dies seinen Kindern nicht „antun“, ist das die eigene Entscheidung.

Im übrigen bin ich der Meinung das die Entscheidung für oder
gegen ein Kind nicht abhängig gemacht werden sollte vom
eigenen beruflichen Status oder dessen Verlust.

Habe ich das irgendwo behauptet? Ich finde allerdings genau wie du, dass es vernünftig ist, dass derjenige, der weniger verdient die erste Zeit zu Hause bleibt. In meiner Exbeziehung wäre es genau anders herum gewesen. Er wäre zu hause geblieben und ich wäre weiter arbeiten gegangen.

  1. Frauen haben es genauso schwer wieder nach der Erziehung
    ihrer Kinder ins Berufsleben zu finden wie dein Mann. Es gibt
    unzählige Hausfrauen, die gerne wieder ins Arbeitsleben
    zurückwollen.

Ja, da hast Du recht. Aber Frauen müssen nicht gegen das
Vorurteil sie seinen Arbeitsfaul weil sie Erziehungszeit
gemacht haben ankämpfen.

Da hast du recht. Das ist leider noch eine etwas veraltete Einstellung der Gesellschaft, dass Männer, die den Erziehungsurlaub nehmen teilweise schief angeschaut werden.

Bereust du eure damalige Entscheidung?

Vom heutigen Standpunkt aus gesehen, ja ich bereue trotz der
Tatsache das ich mehr verdiene.

Glaubst du es wäre besser gelaufen, wenn ihr euch anders entschieden hättet?

Finanziel während des Erziehungsurlaubs wäre es nicht besser
gewesen eher schlechter. Aber mein Mann hätte dann noch seine
Arbeit und nicht dieses „Makel vom faulen Mann der seine
Kinder betreut hat“. Und ich wäre wieder in meinem Job, denn
ich hätt mich über die Zeit von 3 Jahren hinaus auch noch
weitere 2 Jahre freistellen lassen können.

Glaubst du, dass du danach wieder ohne Probleme in deinen Job gekommen wärst?

Glaubst du dein Mann hätte Karriere gemacht und du hättest es
jetzt leichter wieder in deinen Beruf zu kommen?

Nun als Kraftfahrer gibts wohl kaum Karriere aber er hätte
seinen Job noch. Den Rest siehe oben.

Hmm, du schreibst dein Mann ist Kraftfahrer. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass er als Kraftfahrer nichts mehr findet. Es gibt genug Speditionen, die Fahrer suchen. Vielleicht nicht mehr zu seinen früheren Konditionen, aber es ist ein Job.

Oder ärgerst du dich, dass du es nicht geschafft hast auf der
Karriereleiter nach oben zu steigen?

Ich kann nur auf der Gehaltsleiter nach oben steigen und
vielleicht mal Vorhandwerkerin werden, sofern es dann noch
welche gibt. Und da gibt es dann auch ein Ende der
Fahnenstange. Deswegen bin ich immer noch einfache Arbeiterin
wenn ich da angekommen bin.

Vielleicht ist die Variante, die ihr gewählt habt,
Gesellschaftlich noch nicht so angesehen das mag sein, aber es
ändert doch nichts daran, dass sie für euch damals anscheinend
die beste Variante war.

Finanziell die beste Variante damals, heute bedeutet es eher
einen finanziellen Verlust.
Wie gesagt ich hab mir das damals nicht vorstellen können, wir
waren naiv und blauäugig. Unsere Berufe sind mit diesem Modell
nicht wirklich kompatibel.

Schöne Grüße
Andrea

Ich wünsche euch jedenfalls, dass dein Mann wieder in seinem Beruf kommt und dass du mit deinen männlichen Kollegen gehaltstechnischen in der Zukunft mithalten kannst. Das umzusetzen liegt aber an euch. Die Gesellschaft macht es einem vielleicht nicht immer ganz leicht, aber die Umsetzung liegt in euerer Hand.

Viele Grüße

Phoebe

Hallo Phoebe,

Du meinst Karriere mit Verzicht auf Kinder. Männer können
Karriere machen ohne Verzicht auf Kinder.

Das stimmt so nicht. Männer können Karriere machen, wenn sie
nicht in den Erziehungsurlaub gehen. Das selbe gilt für
Frauen. Frauen können Karriere machen und Kinder bekommen,
wenn sie einen Mann haben, der die Erziehung übernimmt. Die
Zeit kurz vor und nach der Geburt, in der du vom Gesetz her
nicht arbeiten darfst als Frau, tut der Karriere keinen
Abbruch. Meiner Meinung nach gibt es da keinen Unterschied.

Also erstens darf man freiwillig bis zum Tag der Geburt arbeiten und zweitens wenn du als Frau und Mutter nach dem Mutterschutz wieder anfängst begegnet dir in einer reinen Männerwelt dann folgendes Vorurteil, nämlich das du eine Rabenmutter bist und doch nach Hause zu deinem Kind gehörst. Das hab ich selbst erlebt, da zählt auch das finanzielle Argument nicht. Schlimm fand ich dabei das es auch gerade von Männer gesagt wurde von denen man erwarten dürfte das sie längst nicht mehr mit diesem Rollenverhalten aufgewachsen sind bzw so denken. Ich hab sogar mehrere so ein bis 3 Jahre ältere Kollegen deren Frauen dürfen nicht arbeiten. Bei zweien kenn ich auch den Familiären Background, also wie sie aufgewachsen sind und so. Da wundern sich sogar die Eltern wieso das so ist.

Ich bin auch durchaus der Meinung das derjenige der weniger
verdient den Erziehungsurlaub übernimmt, aber warum muss dies
dann auch bedeuten das er sich beruflich schlechter stellen
muss?

Das passiert leider automatisch, wenn man ein paar Jahre aus
dem Berufsleben heraus ist. So ist es nunmal. Es gibt ja zum
Glück heutzutage auch andere Möglichkeiten. Wenn beide
arbeiten wollen, kann man nach einiger Zeit über einen
Krippenplatz nachdenken. Möchte man dies seinen Kindern nicht
„antun“, ist das die eigene Entscheidung.

Das hat nicht unbedingt was mit „antun“ zu tun sondern mit der Möglichkeit einer Ganztagsbetreuung. Hier gibts nur Halbtagsplätze und gerade mal ! 15 ! Ganztagsplätze für eine Kleinstadt und ihre Umlandgemeinden. Selbst bei den Tagesmüttern sind keine Plätze zu bekommen immer nur Halbtags bis Mittag. Ich wohne ländlich im Eigenheim, anders wäre die Situation wenn ich noch in unser „schönen“ Landeshauptstadt wohnen würde, die übrigens die höchste Arbeitslosenquote im Land hat.

Im übrigen bin ich der Meinung das die Entscheidung für oder
gegen ein Kind nicht abhängig gemacht werden sollte vom
eigenen beruflichen Status oder dessen Verlust.

Habe ich das irgendwo behauptet? Ich finde allerdings genau
wie du, dass es vernünftig ist, dass derjenige, der weniger
verdient die erste Zeit zu Hause bleibt. In meiner Exbeziehung
wäre es genau anders herum gewesen. Er wäre zu hause geblieben
und ich wäre weiter arbeiten gegangen.

Na da sind wir uns ja einig *smile*

Glaubst du es wäre besser gelaufen, wenn ihr euch anders entschieden hättet?

Finanziel während des Erziehungsurlaubs wäre es nicht besser
gewesen eher schlechter. Aber mein Mann hätte dann noch seine
Arbeit und nicht dieses „Makel vom faulen Mann der seine
Kinder betreut hat“. Und ich wäre wieder in meinem Job, denn
ich hätt mich über die Zeit von 3 Jahren hinaus auch noch
weitere 2 Jahre freistellen lassen können.

Glaubst du, dass du danach wieder ohne Probleme in deinen Job
gekommen wärst?

Nun ich wäre auf jeden Fall zurückgekehrt und hätte meinen Job. Was die berufliche Qualifikation anbetrifft, wäre das bei der weiterentwicklung die nicht stattgefunden hat wohl weniger das Problem gewesen. Die neuen Sachen kommen ja jezt erst, und vorher hat es ja niemand für nötig befunden Arbeitnehmer Zukunftsgerecht fortzubilden.

Glaubst du dein Mann hätte Karriere gemacht und du hättest es
jetzt leichter wieder in deinen Beruf zu kommen?

Nun als Kraftfahrer gibts wohl kaum Karriere aber er hätte
seinen Job noch. Den Rest siehe oben.

Hmm, du schreibst dein Mann ist Kraftfahrer. Ich kann mir
nicht so ganz vorstellen, dass er als Kraftfahrer nichts mehr
findet. Es gibt genug Speditionen, die Fahrer suchen.
Vielleicht nicht mehr zu seinen früheren Konditionen, aber es
ist ein Job.

Nun, das ist das Problem mit den Vorurteilen. Zudem kommen dann noch die nicht kalkulierbaren Arbeitzeiten in diesem Gewerbe dazu. Und Halbtagsjobs gibt es in diesem Gewerbe nicht. Und aufgrund der Betreungssituation bei uns ist leider nur ein Halbtagsjob möglich oder Nachtschicht. Das ist im Nahverkehr nicht möglich.

Ich wünsche euch jedenfalls, dass dein Mann wieder in seinem
Beruf kommt und dass du mit deinen männlichen Kollegen
gehaltstechnischen in der Zukunft mithalten kannst. Das
umzusetzen liegt aber an euch. Die Gesellschaft macht es einem
vielleicht nicht immer ganz leicht, aber die Umsetzung liegt
in euerer Hand.

Danke für die lieben Wünsche und was die Gesellschaft angeht um die geht es ja eigentlich.

Viel Grüße
Andrea

kleiner sprachlicher hinweis
hallo andrea,

Schlimm fand ich dabei das es auch gerade von
Männer gesagt wurde von denen man erwarten dürfte das sie
längst nicht mehr mit diesem Rollenverhalten aufgewachsen sind
bzw so denken. Ich hab sogar mehrere so ein bis 3 Jahre ältere
Kollegen deren Frauen dürfen nicht arbeiten. Bei zweien kenn
ich auch den Familiären Background, also wie sie aufgewachsen
sind und so. Da wundern sich sogar die Eltern wieso das so
ist.

natürlich dürfen die frauen arbeiten. ihre männer haben gesetzlich keine macht, es zu verbieten. es braucht schon die frau dazu, die es sich „einfach so“ verbieten lässt. für unterdrückung braucht es auch immer diejenigen, die sich unterdrücken lassen.

liebe grüssli
coco

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Hallo,Andrea

Es gibt eine Redensart, die besagt: „Es gibt zehntausend hätte, aber nur ein einziges habe.“
Ich find dieses Sprichwort gut, denn man kann die Zeit nicht zurückdrehen, aber man kann aus der jetzigen Situation etwas machen. Was dein Mann an Erlebnissen in der Zeit des Erziehungsurlaubes erfahren hat, ist unbezahlbar. Ich studierte zur Zeit der Geburt meines Kindes noch und wollte unbedingt alles „richtig“ machen. Studium beenden, Kind großziehen, Arbeit bekommen. Das Erziehungsjahr übernahm meine Mutti - zu DDR-Zeiten war das möglich. Fast ein halbes Jahr sah ich mein Kind nur am Wochenende. Viel bekam ich von meinem Kind nicht mit, und das gerade in dem ersten Jahr seines Lebens. Ich heulte noch Jahre später der verlorenen Zeit hinterher. Mein Studium schloss ich mit gut ab, na und? Gearbeitet in diesem studierten Beruf habe ich bis zur Wende, seit dem schlage ich mich durchs Leben. Es geht immer weiter und jede Erfahrung hilft uns, zu dem zu werden, was wir sind. Auch wenn ich an die Zeit mit Wehmut denke, ich möchte sie nicht missen. Meine Oma war übrigens auch eine schlaue Frau. Sie sagte immer, dass einem nichts im Leben geschenkt wird, man muß immer irgendeine Gegenleistung bringen, denn es ist immer ein nehmen und geben.

Viele Grüße von Grit

Hallo Andrea!

Auch wenn schon wieder ein Mann antwortet, nun doch noch eine Antwort von mir:

Auch ich bin im öffentlichen Dienst, genauso wie meine Ex es war. Sie hat nach einer (damals unbezahlten) „Babypause“ wieder gearbeitet und ist bald in eine bessere Postition (BAT IV) aufgestiegen.

Ein Kollege in noch besserer Position ging in die Babypause (2 Kinder). Als er wiederkam, war sein Job anderweitig besetzt. Er arbeitet nun in einem eigentlich niedriger eingestuften Job zu seinem ursprünglichen Gehalt. Offentlichem Dienst sei Dank! Eigentlich hatte unser Arbeitgeber gehofft, daß er tief beleidigt von dannen zieht.

Ein Nachbarsmädchen hat, weil emanzipiert, Schlosser gelernt. Seit der Gesellenprüfung ist sie arbeitslos, weil sie keinen Arbeitgeber findet, der eine Frau in der Schlosserei einstellt. Zum einen müsste er extra Sanitäranlagen für sie haben (das ist Vorschrift) und die hat kaum einer, zum anderen wird sie einfach unter Schlossern nicht wirklich ernst genommen.

Warum habe ich eigentlich noch nie eine Müllwerkerin hinter dem Müllauto gesehen?

Ich bin mir sicher, daß Emanzipation nicht vom Geschlecht abhängt, sondern vor allem von der eigenen Einstellung. Dazu gehört vor allem, daß man seine eigenen Bedürfnisse deutlich ausspricht und sich nicht darauf verläßt, daß man als Angehörige eines vermeintlich/angeblich schwächeren Geschlechts besonders nachsichtig behandelt wird.
Ich habe einen „typischen Frauenberuf“ und mußte mich auch emanzipieren!

Gruß

H.-Norbert

Stimme dir zu.
Hallo, Andrea,

spontan habe ich das Bedürfnis, dir mal völlig recht zu geben, trotz aller durchdachten Kommentare bisher.
Ich bin nach der Fachhochschulreife Tischlerin geworden, das war so ziemlich das Dämlichste, was ich je entschieden habe, ehrlich. Nach der Lehre war ich sofort arbeitslos und 22 Jahre alt. Ich habe dann geheiratet und Kinder bekommen, das werde ich NIIIIEEE bereuen, aber geh mal los und sage, du willst 'nen Halbtagsjob als Tischler, haha!
Dann ist die Ehe gescheitert, tja, dann ging einfach in Sachen Beruf nichts mehr, weder TEilzeit noch Kinderbetreuung. Inzwischen konnte man mir ja auch prächtig vorwerfen, dass ich gar keine Erfahrung hätte und auch schon so lange aus dem Beruf „raus“ wäre. Stimmte ja, bloß eben nicht freiwillig.
Die ganze Geschichte hat sich in den 80er Jahren abgespielt, als es uns vergleichsweise gut ging gesellschaftlich.
Einer Frau, die Kinder haben möchte, kann ich eigentlich nur raten, mindestens im öffentlichen Dienst zu arbeiten bzw. gleich Beamte zu werden, alles Andere finde ich einfach zu riskant.

sorry,…

Hallo, Andrea,

ich war noch gar nicht fertig, aber mein Liebster ist einfach reingekommmen und mir über die Schulter geguckt, das kann ich nicht ausstehen und hab’ zu früh abgeschickt.
Also:
Ich finde natürlich diese Entwicklung nicht gut, aber meine Ansicht ist aus meiner ERfahrung und Beobachtung entstanden. Schöner wäre natürlich, jeder könnte seinen Wunschberuf ergreifen und ausüben, ist aber halt nicht so.
Und: Männer haben es wirklich leichter, Kinder und Beruf zu verbinden, weil es eben meist selbstverständlich ist, dass „Mutti“ zuhaus bleibt.
Glückwunsch zu deinem Mann, der seine Verantwortung übernommen hat!
Alles Gute für die Zukunft - Anette