Hallo Andrea,
Nochmal Hallo Phoebe,
ich finde das was du schreibst ziemlichen Quatsch.
Entschuldige, ist nicht böse gemeint.
Ich bin nicht böse, es ist ja deine Meinung. Und der muss ich
ja nicht unbedingt zustimmen, ebenso wie du nicht mir
zustimmen musst.
Da hast du recht.
- Frauen in Männerberufen können heutzutage genauso Karriere
machen, wie die Männer. Vorrausgesetzt sie müssen ihre
Karriere nicht durch eine Erziehungspause unterbrechen, dann
währen die Bedingungen nicht mehr vergleichbar.
Du meinst Karriere mit Verzicht auf Kinder. Männer können
Karriere machen ohne Verzicht auf Kinder.
Das stimmt so nicht. Männer können Karriere machen, wenn sie nicht in den Erziehungsurlaub gehen. Das selbe gilt für Frauen. Frauen können Karriere machen und Kinder bekommen, wenn sie einen Mann haben, der die Erziehung übernimmt. Die Zeit kurz vor und nach der Geburt, in der du vom Gesetz her nicht arbeiten darfst als Frau, tut der Karriere keinen Abbruch. Meiner Meinung nach gibt es da keinen Unterschied.
Ich arbeite ebenfalls in einer völligen Männerdomäne. Es liegt
doch an mir ob ich Karriere mache oder nicht. Meine unzähligen
männlichen Kollegen haben keinerlei Vorteil mir gegenüber. Das
wird sich erst ändern, wenn ich ein Kind bekomme und in den
Erziehungsurlaub gehe. Dies ist aber meine freie Entscheidung.
Es hätte auch mein Mann sein können, der dies übernimmt. In
unserem Fall kommt es aber nicht in Frage, da er deutlich mehr
verdient. ´
Nun es dreht sich hier um unterschiedliche Bezahlung gleicher
qualifizierter Leistung und entsprechende Förderung. Kennst Du
das Gehalt deiner Kollegen?
Ja, das kenne ich, da ich im öffentlichen Dienst arbeite. Hier weiß jeder wie der andere eingruppiert ist.
Ich bin auch durchaus der Meinung das derjenige der weniger
verdient den Erziehungsurlaub übernimmt, aber warum muss dies
dann auch bedeuten das er sich beruflich schlechter stellen
muss?
Das passiert leider automatisch, wenn man ein paar Jahre aus dem Berufsleben heraus ist. So ist es nunmal. Es gibt ja zum Glück heutzutage auch andere Möglichkeiten. Wenn beide arbeiten wollen, kann man nach einiger Zeit über einen Krippenplatz nachdenken. Möchte man dies seinen Kindern nicht „antun“, ist das die eigene Entscheidung.
Im übrigen bin ich der Meinung das die Entscheidung für oder
gegen ein Kind nicht abhängig gemacht werden sollte vom
eigenen beruflichen Status oder dessen Verlust.
Habe ich das irgendwo behauptet? Ich finde allerdings genau wie du, dass es vernünftig ist, dass derjenige, der weniger verdient die erste Zeit zu Hause bleibt. In meiner Exbeziehung wäre es genau anders herum gewesen. Er wäre zu hause geblieben und ich wäre weiter arbeiten gegangen.
- Frauen haben es genauso schwer wieder nach der Erziehung
ihrer Kinder ins Berufsleben zu finden wie dein Mann. Es gibt
unzählige Hausfrauen, die gerne wieder ins Arbeitsleben
zurückwollen.
Ja, da hast Du recht. Aber Frauen müssen nicht gegen das
Vorurteil sie seinen Arbeitsfaul weil sie Erziehungszeit
gemacht haben ankämpfen.
Da hast du recht. Das ist leider noch eine etwas veraltete Einstellung der Gesellschaft, dass Männer, die den Erziehungsurlaub nehmen teilweise schief angeschaut werden.
Bereust du eure damalige Entscheidung?
Vom heutigen Standpunkt aus gesehen, ja ich bereue trotz der
Tatsache das ich mehr verdiene.
Glaubst du es wäre besser gelaufen, wenn ihr euch anders entschieden hättet?
Finanziel während des Erziehungsurlaubs wäre es nicht besser
gewesen eher schlechter. Aber mein Mann hätte dann noch seine
Arbeit und nicht dieses „Makel vom faulen Mann der seine
Kinder betreut hat“. Und ich wäre wieder in meinem Job, denn
ich hätt mich über die Zeit von 3 Jahren hinaus auch noch
weitere 2 Jahre freistellen lassen können.
Glaubst du, dass du danach wieder ohne Probleme in deinen Job gekommen wärst?
Glaubst du dein Mann hätte Karriere gemacht und du hättest es
jetzt leichter wieder in deinen Beruf zu kommen?
Nun als Kraftfahrer gibts wohl kaum Karriere aber er hätte
seinen Job noch. Den Rest siehe oben.
Hmm, du schreibst dein Mann ist Kraftfahrer. Ich kann mir nicht so ganz vorstellen, dass er als Kraftfahrer nichts mehr findet. Es gibt genug Speditionen, die Fahrer suchen. Vielleicht nicht mehr zu seinen früheren Konditionen, aber es ist ein Job.
Oder ärgerst du dich, dass du es nicht geschafft hast auf der
Karriereleiter nach oben zu steigen?
Ich kann nur auf der Gehaltsleiter nach oben steigen und
vielleicht mal Vorhandwerkerin werden, sofern es dann noch
welche gibt. Und da gibt es dann auch ein Ende der
Fahnenstange. Deswegen bin ich immer noch einfache Arbeiterin
wenn ich da angekommen bin.
Vielleicht ist die Variante, die ihr gewählt habt,
Gesellschaftlich noch nicht so angesehen das mag sein, aber es
ändert doch nichts daran, dass sie für euch damals anscheinend
die beste Variante war.
Finanziell die beste Variante damals, heute bedeutet es eher
einen finanziellen Verlust.
Wie gesagt ich hab mir das damals nicht vorstellen können, wir
waren naiv und blauäugig. Unsere Berufe sind mit diesem Modell
nicht wirklich kompatibel.
Schöne Grüße
Andrea
Ich wünsche euch jedenfalls, dass dein Mann wieder in seinem Beruf kommt und dass du mit deinen männlichen Kollegen gehaltstechnischen in der Zukunft mithalten kannst. Das umzusetzen liegt aber an euch. Die Gesellschaft macht es einem vielleicht nicht immer ganz leicht, aber die Umsetzung liegt in euerer Hand.
Viele Grüße
Phoebe