Hallo,
wenn ich mal den Erbsenzähler spielen darf…
da kann ich nachlegen 
Nun, vielleicht geht das ad infinitum… 
Um den Begriff des Häufungspunktes einer Folge völlig analog
zu dem einer beliebigen Menge zu definieren, darf man
allerdings nicht das Bild der Folge betrachten, sondern muss
die Menge der Folgenglieder betrachten, welche immer abzählbar
ist.
Die Glieder einer Folge bilden eine Menge. Und die kann endlich sein. Was immer abzählbar ist, ist der Definitionsbereich einer Folge (die natürlichen Zahlen).
Wenn man eine Art „geordnete Menge“ bilden wollte, könnte man ein unendliches Kreuzprodukt betrachten - ist aber in diesem Zusammenhang nicht gerade üblich. Die Aussage „die Menge der Folgenglieder ist immer abzählbar“ ist gemäß der Definitionen nicht richtig.
Beispiel: Das Bild von a_n=(-1)^n ist {-1,1} und hat daher
keine Häufungspunkte. Die Menge der Folgenglieder (und die
Folge) haben aber sehr wohl die Häufungspunkte -1 und 1.
Deshalb unterscheiden sich die Definitionen der Begriffe bei Folgen und Mengen und deshalb auch mein kleiner Einwand.
Zur Verwirrung aller Mathestudenten gibt es auch noch einen weiteren Begriff: Den des Berührpunktes (bzw. Berührungspunktes, engl. adherent point).
Bruder Beispiel ist angeblich des beste Prediger, schauen wir uns also die Definitionen anhand von Beispielen (und am besten nur eindimensional, also in der Menge der reellen Zahlen R) an.
Eine Folge a: N -> R, auch (an)n in N oder für faule (an) geschrieben, hat die reellen Werte an (Ohne einschießende Klammern: reelle Zahl, d.h. Element des Bildes der Folge - mit Klammern: die ganze Funktion). Folgenglieder können wie in dem obigen Beispiel an := (-1)n eine endliche (Bild-) Menge formen.
Erster Fall: Folgen. Ein Berührpunkt ist eine (reelle) Zahl a, für die ein jedes offene sie umschließende Intervall der Form (a-r, a+r) mit r>0 für unendlich viele n die zugehörigen an enthält. Bei Folgen wird der Begriff Häufungspunkt identisch definiert. Im obigen Beispiel enthält offensichtlich das Intervall (-1-r, -1+r) immer an mit ungeraden natürlichen Zahlen n, wovon es unendlich viele gibt. Daher ist -1 ein Häufungspunkt/Berührpunkt der Folge.
Anderes Beispiel: Bei bn := 1/n leistet das die 0, da das Intervall (0-r, 0+r) = (-r, r) ab einem hinreichend großen N (n>N, es gibt unendlich viele davon) die zugehörigen bn enthält. Die 1 ist zwar im Bild der Folge enthalten (b1=1), das Intervall (1-1/10, 1+1/10) schneidet das Bild der Folge B := {bn:n in N} nur für n=1 und nicht für unendlich viele n. Damit ist 1 kein Häufungspunkt/Berührpunkt.
Kommen wir zu Mengen. Ein Berührpunkt a einer Menge M wird meist so definiert: Ein jedes ihn umschließende Intervall der Art (a-r, a+r) muss M schneiden (für jedes r>0). Anhand der Bilder-Mengen der obigen Folgen sieht man hier die Gemeinsamkeit - und den Unterschied. Für die Menge A := {an:n in N} = {-1,1} sind -1 und 1 Berührpunkte, da die sie umschließenden Intervalle, egal wie klein, natürlich stets die Punkte selbst enthalten. Im Fall B sind analog sowohl 0 als auch die 1 Berührpunkte - letzterer, weil er in der Menge selbst enthalten ist und M damit ebenfalls alle Intervalle der Form (1-r, 1+r) schneidet.
Der Begriff des Häufungspunktes (engl. accumulation point) ist bei Mengen anders als bei der Berührpunkt definiert: Alle den Häufungspunkt a umschließenden Intervalle müssen die Menge M schneiden - auch wenn man den Punkt a selbst herausnimmt! Damit ist 0 ein Häufungspunkt von B, 1 jedoch nicht. Entsprechend sind -1 und 1 keine Häufungspunkte der Menge A.
Also:
-1, 1 Häufungspunkte/Berührpunkte der Folge (an),
keine Häufungspunkte der Menge {an:n in N},
dafür aber Berührpunkte hiervon.
0 Häufungspunkt/Berührpunkt der Folge (bn) und
ebenfalls Häufungspunkt und Berührpunkt der Bild-Menge {bn:n in N}.
1 kein Häufungspunkt/Berührpunkt dieser Folge,
auch kein Häufungspunkt der Bild-Menge,
dafür Berührpunkt.
Vieleicht haben wir dem die Frage eingangs Stellenden ein wenig helfen können.
Grüße,
Martin