Hainbuchenhecke richtig pflanzen - wie gehts?

Hallo,

Wetterbericht meldet -5 Grad für nächste Woche und so wird sicherlich der Liefertermin für meine Hainbuchenhecke wieder verschoben werden. Daher nutze ich die Zeit, um weitere Infos einzuholen, wie ich die Hecke am besten pflanze, um ihr einen guten Start zu sichern.

Ein paar Infos zu den Pflanzen: Heckenware, 80–100cm, mit Ballen, 4 Jahre alt. Recht gut verzweigt. Ich nehme 3 Pflanzen pro Meter.

Mein Plan: Sie soll mal ca 2m hoch werden und ich möchte sie auf etwa 60-80cm Breite halten.
Ich entferne den Rasen auf einer Breite von 1 m und hebe mittig Löcher aus - in der Grösse des Ballens. Ich ziehe einen Draht und befestige daran auf ca 60cm Höhe die Stämmchen, damit sie schneller Halt finden, denn bei uns ist es recht windig. Dann dünge ich und mulche anschliessend. Erster Schnitt Ende Sommer.

Fragen:

  • Welcher Starterdünger für Hainbuche? Ich dachte an was organisches. Gibts spezielle Heckendünger?
  • Mulchen mit was ? Rinde habe ich gelesen entzieht viel Stickstoff und senkt den PH. Besser eine Plane aus der Gärtnerei (die sind glaube ich wasser und luftdurchlässig)?
  • Wenn ich Mulche (bzw. Plane spanne), wie dünge ich im folgenden Jahr ? Dann müsste ich ja die Mulchschicht entfernen. um Dünger an die Erde zu bringen.
  • Ich habe gelesen, dass im ersten Jahr gezieltes Wässern sinn macht. Soll ich solche perforierten Schläuche in die Mulchschicht mit einbringen (unser Garten hat Gefälle. Beim Giessen mit Schlauch rinnt die Hälfte den Berg runter).
  • Kann ich in die Hecke eventuell wenige Wildrosen und Forsynthia einbringen, um ein paar Farbtupfer zu erzielen. Oder diese besser davor setzen?

Danke für eure Tips,

Dirk

Hallo zurück,

Wetterbericht meldet -5 Grad für nächste Woche und so wird
sicherlich der Liefertermin für meine Hainbuchenhecke wieder
verschoben werden.

komt drauf an
Containerware - warum nicht
Ballenware - warum nicht im Herbst gepflanzt?
jetzt ist es schon fast zu spät
Frost - wie tief reicht er denn in den Boden?
kannst Du Löcher ausheben, kannst Du auch pflanzen
(ob’s anwächst ist dann wieder die andere Frage)

Daher nutze ich die Zeit, um weitere Infos
einzuholen, wie ich die Hecke am besten pflanze, um ihr einen
guten Start zu sichern.

Ein paar Infos zu den Pflanzen: Heckenware, 80–100cm, mit
Ballen, 4 Jahre alt. Recht gut verzweigt. Ich nehme 3
Pflanzen pro Meter.

Mein Plan: Sie soll mal ca 2m hoch werden und ich möchte sie
auf etwa 60-80cm Breite halten.
Ich entferne den Rasen auf einer Breite von 1 m und hebe
mittig Löcher aus - in der Grösse des Ballens.

größer, als der Ballen. Du willst ja wohl rundum für das neue Wurzelwachstum lockere Erde haben.
also plane ungefähr das Doppelte des Ballens
und auch 20cm tiefer

Ich ziehe
einen Draht und befestige daran auf ca 60cm Höhe die
Stämmchen, damit sie schneller Halt finden, denn bei uns ist
es recht windig.

ordentlich eingeschlämmt und festgetreten sollte eine Hecke eigentlich Wind abkönnen
woran befestist Du den Draht?
Der braucht bei dieser Methode stabile Holzpfähle - höhere als die Hecke, sonst stabilisiert da nichts

Dann dünge ich

nein, das tust Du bitte, bitte nicht
gedüngt wird frischgepflanzter Heckenkram frühestens 1/2 Jahr, besser 1 Jahr nach Pflanzung.
Grund: Düngerangebot führt NICHT zu Wurzeltiefenwachstum.
Eine gedüngte Junghecke hat gar keinen Grund, sich zu verankern und selbst für sich zu sorgen.
Der Aushub, bzw. die Gartenerde, die Du beim Einpflanzen rund um den Ballen einbringst, ist nährstoffreich genug. Kannst ja mit 1/3 verrottetem Kompost anreichern, wenn Du meinst.

und mulche anschliessend.

wenn denn nötig! Hecken verschaffen ihrem Boden durch die Blätter normalerweise genügend Schatten

Erster Schnitt Ende Sommer.

erster Schnitt, wenn Ende Juni alles erwartungsgemäß ausgetrieben hat im Winter danach!

Fragen:

  • Welcher Starterdünger für Hainbuche? Ich dachte an was
    organisches. Gibts spezielle Heckendünger?

es gibt im Handel bei verkauftsfreudigen Angestellten absolut alles. Es fragt sich nur, was ist sinnvoll. siehe meine Antwort oben

  • Mulchen mit was ? Rinde habe ich gelesen entzieht viel
    Stickstoff und senkt den PH.

Hecken, vorallem Hainbuchen haben in der Natur immer die Füße mit altem Laub voll. Das senkt auch den pH, weil Blätter Gerbstoffe enthalten - nicht alle Sorten gleichviel. Sie sind das also gewöhnt
Gleichzeitig kommt bei organischem Mulch jeder Art, also auch Rinde die Verrottung durch Bodenlebewesen zum Tragen, die wiederum Stickstoff freisetzen, den die Hecken verwerten können

Besser eine Plane aus der
Gärtnerei (die sind glaube ich wasser und luftdurchlässig)?

nicht alle. Da musst Du fragen.
Stichwort Mulchfolie

  • Wenn ich Mulche (bzw. Plane spanne), wie dünge ich im
    folgenden Jahr ? Dann müsste ich ja die Mulchschicht
    entfernen. um Dünger an die Erde zu bringen.

Plane, wasserdurchlässig: draufgießen
Mulchschicht organisch: draufgießen

  • Ich habe gelesen, dass im ersten Jahr gezieltes Wässern sinn
    macht.

nicht im ersten Jahr
nur in der Anwachsphase
danach reicht der Regen.

Soll ich solche perforierten Schläuche in die
Mulchschicht mit einbringen (unser Garten hat Gefälle. Beim
Giessen mit Schlauch rinnt die Hälfte den Berg runter).

aha, und Wasser, das aus perforierten Schläuchen rinnt, folgt der Schwerkraft nicht???
Pflanzt zu quer zum Hang?
Dann baue den Pflanzen hangabwärts einen Damm
gut festklopfen nicht vergessen

  • Kann ich in die Hecke eventuell wenige Wildrosen und
    Forsynthia einbringen, um ein paar Farbtupfer zu erzielen.
    Oder diese besser davor setzen?

Hainbuchen sind unmäßig im Wachstum, sowohl ober- wie unterirdisch. Heckengehölze arrangieren sich generell untereinander - oder eben je nach Standort nicht. Einer gewinnt immer.

Darum macht davor setzen keinen großen Sinn.
Du weißt aber, dass Heckenrosen und Forsythia ein gänzlich anderes Schnittverhalten haben?

viele grüße
geli

Hej Geli,

danke für die schnelle Antwort.

Das ich nicht düngen soll ist völlig neu für mich, deine Ausführung klingt aber logisch :smile:
Es gibt aber doch organische Dünger, sozusagen „Bakterienfutter“, um das Bodenleben anzuregen. Da mein Garten eine komplette Neuanlage ist, dachte ich das könnte Sinn machen. Blaukorn wollte ich ja nicht draufwerfen…

Ok, auf die Bewässerungsschläuche verzichte ich dann auch - nur für die Anwachsphase wäre das wohl overkill. (obwohl tatsächlich mit einem Durchsatz von 4 Liter pro Stunde das Wasser eine ´Chance hat einzusickern und eben nicht den Hang runter zu laufen :wink: ).

Was meinst Du mit „Hainbuchen wachsen unmässig“? Meintest Du „unregelmässig“ oder „gehen ab wie ne Rakete“ ?

Die Farbtupfer muss ich mir dann woanders herholen, Staudeninseln oder so…

Grüsse
Dirk

Hallo Frenchie,

danke für die schnelle Antwort.

keine Ursache

Das ich nicht düngen soll ist völlig neu für mich, deine
Ausführung klingt aber logisch :smile:

habe die Weisheit von meinem in diesem Beruf ausgebildeten und arbeitenden Gartenbautechniker-Cousin

Es gibt aber doch organische Dünger, sozusagen
„Bakterienfutter“, um das Bodenleben anzuregen. Da mein Garten
eine komplette Neuanlage ist, dachte ich das könnte Sinn
machen. Blaukorn wollte ich ja nicht draufwerfen…

Bakterienfutter - lies mal nach, was unter Urgesteinsmehl an Infos zu finden ist

unsere Hecke(n) bekommen das abgefallene Laub unter die Füße, im Sommer abgetrockneten Grasschnitt und im Frühjahr oder Herbst das erwähnte Urgesteinsmehl
sie wachsen wie die Verrückten

Ok, auf die Bewässerungsschläuche verzichte ich dann auch -
nur für die Anwachsphase wäre das wohl overkill. (obwohl
tatsächlich mit einem Durchsatz von 4 Liter pro Stunde das
Wasser eine ´Chance hat einzusickern und eben nicht den Hang
runter zu laufen :wink: ).

es sieht bisher nach einem eher feuchten Frühjahr aus
Regnet es 1 x pro Woche, brauchst Du nicht zu wässern.
Und wundere Dich nicht, wenn die Neuanpflanzung wesentlich später austreibt, als die alten Gehölze bei den Nachbarn. Sogar wenn Du bis Mai warten musst, ist das normal

Was meinst Du mit „Hainbuchen wachsen unmässig“? Meintest Du
„unregelmässig“ oder „gehen ab wie ne Rakete“ ?

letzteres. Beispiel aus unserem Garten - wir haben vor 10 Jahren ein knapp daumenlanges Hainbuchenbaby nebem dem Fallrohr der Regenrinne gefunden „und mal gucken, was er tut“ gepflanzt
Heute ein dicker Busch, viiiel breiter als ich und höher - und auch nur noch deshalb im Rahmen des von uns Erlaubten, weil von uns jedes Jahr zweimal rigoros zusammengestutzt.
Hainbuchen wollen von sich aus eigentlich Bäume werden. 35m hoch, fast ebenso breit im Radius

Die Farbtupfer muss ich mir dann woanders herholen,
Staudeninseln oder so…

mit den passenden Mehrjährigen eine ideale Kombination zur Hecke

viele grüße
geli