Hallo Lawrence,
ohne Dir vorweg greifen zu wollen, hier ein paar (unvollständige) Gedanken dazu von mir:
Halle/Saale liegt deutlich nördlich der „-er“-Grenze für Herkunftsnamen (NürnbergER, SchweinsteigER aber Effenberg_, Steinbrück_, WaggershauseN).
Halle/Saale liegt in einem Bereich in dem im Dialekt gerne Umlaute verwendet werden, die anderswo als einfache Vokale ausgesprochen werden (z.B. -stätt/stedt/stett statt -stadt: Bad Lauchstätt, Hettstett; Rötha statt Rothau; Gräf- statt Graf-: Gräfenhainichen etc.)
Der Ort Köthen ist nicht weit. Bei diesem frage ich mich z.B., ob es sich nicht um die verschliffene Form eines „-ing“-Ortsnamens handeln könnte. Zwar ist auf der Homepage jede Menge Geschichte nachzulesen, aber leider nicht, in welchen alten Schreibweisen diese Ortschaft in alten Dokumenten zu finden ist, leider. Wäre sehr interessant.
http://www.koethen-anhalt.de/?id=104003000035
Ich hätte mir auch denken können, dass Köthen an einem Bach „Köthen“ oder „Köh“ oder ähnlich liegt, ich finde aber nichts Entsprechendes.
„-el“ kann die süddeutsche Verkleinerungsform sein ("der kleine Sohn des); allerdings verläuft die Grenze el-chen gute 50 km südlich von Halle an der Saale, weshalb diese Ursache schon aus geographischen Gründen eher unwahrscheinlich ist. „-el“ kann die älteste Berufsendung sein (Tischel, Fischel, Drechsel, Käufl).Natürlich gibt es Orte, welche auf „-l“ enden (z.B. die zahllosen Ort „Thal“ oder die, die mit „-thal“ enden). Dies kommt hier natürlich insbesondere in Betracht, da als vorletzter Konsonant der Fortis-Plosiv „t“ zu finden ist. Somit könnte das heutige Familiennamensteil „-t(h)el“ durchaus auf altes Örtlichkeitsnamensteil „-t(h)al“ zurückzuführen sein. Somit könnte ein Bach gemeint sein, der „Kö(h)“ oder ähnlich heißt. Aber auch ein Zusammenhang mit „Kot“ im Sinne von Morast, Sumpf ist nicht von vorne herein auszuschließen. „-el“ kann auch eine (nicht-verkleinerte) Kurzform von einigen wenigen Rufnamen sein: Bartholomäus -> Barthel, Nikolaus -> Nickel. Ob sich ein Vollrufname findet, der gekürzt als „Köthel“ erscheint, habe ich nicht überprüft.
Übernamen auf „-el“ sind ebenfalls denkbar, ohne dass es sich um eine (süddeutsche)Verkleinerung handelt: Humpel, Funkel, Hampel etc.
Umlaut + -el lässt an Verkleinerung denken: Jede Verkleinerung im Deutschen wird umgelautet: Hans - Hänschen (Hänsel), Bub - Büblein (Büble), Dose - Döslein (Dösle).
Der Fortis „K“ am Wortbeginn könnte ein Lenis „G“ meinen, Halle liegt noch in der Region, der man nachsagt, die weichen Konsonanten zu bevorzugen.
Wie gesagt, das sind nur Gedankensplitter, ohne alle zu Ende durchgedacht zu haben.
Vielleicht hilft Dir das eine oder andere.
Viele Grüße
Alexander
es geht hierbei um eine Namensforschung für den Familiennamen
Kötel, welcher hauptsächlich in Halle/Saale vorkommt.
Da sich nicht viele andere Erklärungen finden, dachte ich, der
Hallenser (und nur dieser) sagt zu etwas Kötel.
Wenn hier keine Definitionen zu Kötel gefunden werden, ist das
für meine weitere Recherche auch schon eine große Hilfe