Hallo,meine Tochter 13 Jahre, hat mit 11

… Jahren eine Epilepsie entwickelt und ist leider bis heute nicht richtig eingestellt. Dadurch und durch die starken Nebenwirkungen der Medikamente hat sie große Lern und Konzentrations- Probleme. Auf ihrem Gymnasium wird leider wenig Integrationswille gezeigt, leider mehr Ausgrenzung und aus meiner Sicht schon Mobbing. Ihre Klassenlehrerin sagt zu ihr und auch öffentlich im Schulsekretariat sie sei ein Simulant, sie sei eine schlechte Schülerin und gehört auf eine Förderschule, immer wieder macht sie unsere Tochter verbal fertig. Erst gestern kam meine Tochter nach einem Gespräch mit dieser Lehrerin zittern und weinend nach Hause, heute morgen gegen 08.00 Uhr kam dann der Anfall. Was können wir tun?

Moin,

Was können wir tun?

wurde schon direkt mit der Lehrerin oder dem/der Klassenlehrerin bzw. dem/der Vertrauenslehrerin gesprochen?
Wenn ja, was kam dabei heraus?
Hat die Lehrerin die Unterlagen des behandelnden Arztes gesehen und was hat sie dazu gesagt? Nur weil Du schreibst, sie würde behaupten Deine Tochter wäre eine Simulantin.

Gandalf

Hallo,

warum wechselt ihr nicht einfach die Schule?

Deine Tochter braucht Ruhe und ein Umfeld, in dem sie Zeit hat sich zu entwickeln und den Anforderungen gerecht zu werden.

Vielleicht wäre eher eine Montessori- oder Waldorfschule für Sie die richtige Schulform.

Und ein Abitur ist nicht alles auf der Welt.
Es gibt viele Wege, die zum Studium führen.

Und Millionen Menschen finden einen erfüllenden Beruf und haben ein wunderbares Leben
ohne Abitur und Studium.

Es grüßt
Yvisa

Hallo,

das Attest vom Arzt liegt der Schule vor, oder?
Ich würde asap einen Termin bei der Schulleitung vereinbaren - noch diese Woche und vor den Ferien (falls es bei euch jetzt welche gibt) und die Sachlage ganz klip und klar formulieren: es liegt ein Attest vor und die Lehrerin hat sich an ihren Job zu halten: die Kinder zu unterrichten, eine entsprechende Umgebung einzurichten und Attacken, wie beschrieben zu unterlassen. Sollte sie Zweifel an der Diagnose haben (wozu sie eh nicht qualifiziert ist) soll sie diese an die Schulleitung oder an die Eltern richten und NICHT ANS KIND. Kommt das nochmal vor würde ich den Arzt zu ihr schicken, der ihr mal eine kleine Nachhilfestunde in Sachen Miteinander-Kompetenzen vermittelt. Das tun Ärzte durchaus in solchen Fällen - frage mal nach. Wenn die Bereitschaft seitens des Arztes da ist, dann vereinbare einen Termin mit der Lehrerin und am besten noch einen weiteren (Vertrauens)Lehrer.

Viele Grüße

Hallo,

warum wechselt ihr nicht einfach die Schule?

„einfach“? Einfach ist ein Schulwechsel nie. Es ist auch nicht bei jedem eine Waldorf oder Montessorischule um die Ecke.
Das nächste Dilemma ist immer das Gleiche: warum um Himmels Willen soll das „Opfer“ kuschen? Sicher möchte man das Kind schützen, aber soll es lernen immer wegzurennen, wenn jemand blöde kommt oder hat man auch die Möglichkeit gerade zu stehen und sich zu wehren?

Viele Grüße

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Hallo,

doch ganz einfach!

Gerade bei solchen Fällen fragen sich die Beteiligten meist hinterher:
warum haben wir das nicht schon viel früher gemacht?

Zum Opfer kann man sich auch selber machen…

Ich würde dieser Lehrerin gehörig die Meinung sagen und ihr mit den übelsten Konsequenzen drohen

  • auf das sie sich ordentlich erschreckt!

Und dann würde ich meine Tochter einpacken und eine Schule für sie finden, die ihr auch gerecht wird.

Meiner Meinung nach ist es ohnehin Quälerei für ein Kind in der Schule immer zu den ‚Schlechten‘ zu gehören.
Wenn sie es am Gymnasium so schwer hat, warum muss es dann trotzdem unbedingt sein?

Und wenns keine Alternativschule ist, dann vielleicht einen nette Gesamtschule?
Oder eine Privatschule mit kleineren Klassen und engagierten Lehrern?
Da dürfte es inzwischen schon viel Auswahl geben…

Und mit kuschen hat das nun mal so gar nichts zu tun…

Es grüßt
Yvisa

Moin,

Zum Opfer kann man sich auch selber machen…

Ja,aber es darf auch nicht sein, dass die „Angreifer“ immer gewinnen.

Wenn sie es am Gymnasium so schwer hat, warum muss es dann
trotzdem unbedingt sein?

Ok.

Oder eine Privatschule mit kleineren Klassen und engagierten
Lehrern?

Erstens kosten Privatschulen Geld, d.h. es Wirtschafstunternehmen und greifen jeden Schüler auf, der keine andere Beschulung nachweisen kann.

D.h. es sind überwiegend Schüler, die an keiner anderen Schule mehr angenommen werden, daraus resultieren massive Probleme!

Ja, es gibt Elite-Schulen, diese werden hier aber kaum in Betracht kommen.

Gruß Volker

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Hallo,

bei uns hat eine Schülerin vor 2 Jahren ihr Abitur gemacht, die ab der 7. Klasse Anfälle hatte.

Wichtig war eine enge Zusammenarbeit von Eltern, Schulleitung und Kollegen.

Lehrer können nicht wissen, was Epilepsie ist, wie sich die Medikamente auf die Lernsituation auswirken und wie sie sich im Falle eines Anfalles verhalten sollen, es geht ihnen da genau so wie der überwiegenden Mehrheit der Bevölkerung.

Suche das Gespräch mit der Schulleitung, informiere vollständig.
Wie schwer sind die Anfälle, mit denen auch in der Unterrichtssituation zu rechnen ist und auch während einer Exkursion oder Klassenfahrt.

Ist an der Schule ein Notfallmedikament?
Wann wird es gegeben, wann wird der Notarzt gerufen?

Oft muss mit der körperlichen Entwicklung das Medikament oder die Dosierung geändert werden, das führt dann auch zu geänderten Situationen, auch da muss die Information kommen.

Ein Arzt muss das entweder mit der Schulleitung besprechen oder in einer Klassenkonferenz allen Kollegen mitteilen (Ideallösung, zu der nicht alle Ärzte bereit sind, oft wollen sie nicht einmal mit dem Schulleiter reden).

Gut ist, wenn es in der Klasse eine beste Freundin gibt und wenn das Klassenklima stimmt.

An einer anderen Schule muss diese ganze Information auch geschehen.

Die Reaktion der Lehrerin kann ich mir nur durch Unwissenheit erklären, also muss die Situation erklärt werden. Oft ist auch Angst dabei, weil die Lehrer die Verantwortung für deine Tochter haben und im Notfall wirklich nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Mir hat es genügt einen Anfall als Beteiligter in der Notfallkette zu erleben, ich wünsche mir nicht uninformiert in einer Klasse zu stehen und eine Schülerin kippt um, krampft, verschluckt möglicherweise noch die Zunge, … .

Ich wünsche euch alles Gute

Hi,

was meinst Du, was einem Schüler so alles erzählen, wenn sie keinen Bock auf Schule haben, und wie krank ein 20jähriger aussehen kann, der keinen Bock auf Nachmittagsunterricht hat?

Bei einer solchen Krankheit muss die Lehrkraft informiert werden. Punkt. Dann kann sie auch entsprechend reagieren.

Auch eine Waldorf- oder Montessorilehrerin wird, wenn sie keinen Beweis (da reicht auch schon das Gespräch mit den Eltern) für eine Krankheit hat, Schauspielerei vermuten. Und die an einer Privatschule ebenso.

Privatschule ist geil, sag ich Dir. Abschlussprüfung: wer ein englisches Wort („Hi! I am Tim.“) über die Lippen brachte, hatte die Mittlere Reife in Englisch bestanden. Schüler werden auch wegen Verstößen gegen öffentliche Gesetze kaum von der Schule verwiesen: wenn wir ihn behalten, zahlt er Schulgeld.
Aber immerhin werden Schülerinnen mit Epilepsie nicht von Lehrern gemobbt. Zum einen übernehmen die anferen Schüler das Mobbing, zum anderen ist die Lehrkraft mit anderen Dingen beschäftigt, wie der Diskussion, dass man im Unterricht auf dem Stuhl und nicht auf dem Tisch sitzt, mit dem Gesicht zur Lehrkraft, dass man das Arbeitsblatt wirklich braucht und dass die Tatsache, das man in einem Test irgendwas unter die Frage geschrieben hat, nicht bedeutet, dass man eine Eins bekommt.

abgesehen davon wisen wir nicht, warum die Tochter (ich bin wieder im UP) schlechte Ergebnisse hat - wegen der Krankheit, oder wegen mangelnder Eignung, oder beidem? Da ist zuallererst ein Arzt zu befragen, das Mädchen muss medikamentös und was die sonstige Therapie angeht richtig eingestellt werden. Unter Umständen ist eine Förderschule oder eine Realschule die bessere Wahl. Abern icht automatisch.

die Franzi

Moin,

Zum Opfer kann man sich auch selber machen…

Ja,aber es darf auch nicht sein, dass die „Angreifer“ immer
gewinnen.

Da gebe ich dir recht.
Das Mädchen hat es aber ohnehin nicht leicht, da frage ich mich ob es nicht einfach sowieso besser wäre, die Schulwahl zu überdenken.

Wer sich wehrt und dann trotzdem geht, muß nicht automatisch ein Opfer sein…

Oder eine Privatschule mit kleineren Klassen und engagierten
Lehrern?

Erstens kosten Privatschulen Geld, d.h. es
Wirtschafstunternehmen und greifen jeden Schüler auf, der
keine andere Beschulung nachweisen kann.

Man kann auch ganz freiwillig auf eine Privatschule gehen und manche Schulgelder sind durchaus finanzierbar.
Bei uns im Norden ab etwa 200€ im Monat.
Es war ja auch nur ein Vorschlag für eine evtl. passende Alternative.

D.h. es sind überwiegend Schüler, die an keiner anderen Schule
mehr angenommen werden, daraus resultieren massive Probleme!

Bei uns gibt es z.B. mehrere christliche Schulen, die von den Eltern als Privatschule mitfinanziert werden.
Da sind die Schüler völlig normal und durchschnittlich und es gibt eher weniger Probleme als auf anderen Schulen…

Ja, es gibt Elite-Schulen, diese werden hier aber kaum in
Betracht kommen.

Daran hatte ich gar nicht gedacht :o)

Es grüßt
Yvisa

Hallo,

hast du das UP überhaupt gelesen???

was meinst Du, was einem Schüler so alles erzählen, wenn sie
keinen Bock auf Schule haben, und wie krank ein 20jähriger
aussehen kann, der keinen Bock auf Nachmittagsunterricht hat?

Was bitte tut das jetzt zur Sache??
Das Mädchen ist 13…

Bei einer solchen Krankheit muss die Lehrkraft informiert
werden. Punkt. Dann kann sie auch entsprechend reagieren.

Die Lehrkraft ist anscheinend informiert, schenkt dem aber keinen Glauben. Punkt

Auch eine Waldorf- oder Montessorilehrerin wird, wenn sie
keinen Beweis (da reicht auch schon das Gespräch mit den
Eltern) für eine Krankheit hat, Schauspielerei vermuten. Und
die an einer Privatschule ebenso.

Die Krankheit besteht seit zwei Jahren.
Vielleicht wären diese Lehrer aber aufgeschlossen genug, um von sich aus die Eltern anzusprechen?
Anscheinend ist diese Lehrerin auf dem Gymnasium dazu ja nicht berufen…

Privatschule ist geil, sag ich Dir. Abschlussprüfung: wer ein
englisches Wort („Hi! I am Tim.“) über die Lippen brachte,
hatte die Mittlere Reife in Englisch bestanden. Schüler werden
auch wegen Verstößen gegen öffentliche Gesetze kaum von der
Schule verwiesen: wenn wir ihn behalten, zahlt er Schulgeld.

So,so - du kennst sämtliche Privatschulen Deutschlands?
Da wird es regulär so gehandhabt?

Aber immerhin werden Schülerinnen mit Epilepsie nicht von
Lehrern gemobbt. Zum einen übernehmen die anferen Schüler das
Mobbing, zum anderen ist die Lehrkraft mit anderen Dingen
beschäftigt,

Irgendwie hasst du anscheinend Privatschulen und willst dich hier nun profilieren?

wie der Diskussion, dass man im Unterricht auf
dem Stuhl und nicht auf dem Tisch sitzt, mit dem Gesicht zur
Lehrkraft, dass man das Arbeitsblatt wirklich braucht und dass
die Tatsache, das man in einem Test irgendwas unter die Frage
geschrieben hat, nicht bedeutet, dass man eine Eins bekommt.

Ja - wie gesagt…

Zum eigentlichen Thema hast du dich mit diesem Text auch nicht gerade eingebracht.
Und nur weil man irgendwas geschrieben hat…

abgesehen davon wisen wir nicht, warum die Tochter (ich bin
wieder im UP) schlechte Ergebnisse hat - wegen der Krankheit,
oder wegen mangelnder Eignung, oder beidem?

Wer lesen kann ist klar im Vorteil…
Im UP steht ausdrücklich geschrieben, das Mädchen sei aufgrund ihrer Krankheit
und der Nebenwirkungen der Medikamente nicht voll leistungsfähig.

Da ist zuallererst
ein Arzt zu befragen, das Mädchen muss medikamentös und was
die sonstige Therapie angeht richtig eingestellt werden.

Ach was!!!
Lesen…!!!
Das Mädchen ist in Behandlung, die Einstellung mit Medikamenten ist langwierig…

Unter
Umständen ist eine Förderschule oder eine Realschule die
bessere Wahl. Abern icht automatisch.

Von automatisch war hier sowieso nie die Rede…

Vom Gymnasium auf die Förderschule? Dieser Schritt ist für dich u.U. angemessen?
Langsam denke ich, du könntest diese Lehrerin sein…

Der Fragesteller ist sicher dankbar für deinen objektiven Beitrag zu seiner Frage.

Y.

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Hallo Yvisa,

warum wechselt ihr nicht einfach die Schule?

warum sollte man dies automatisch bei auftretenden Problemen tun?

Deine Tochter braucht Ruhe und ein Umfeld, in dem sie Zeit hat
sich zu entwickeln und den Anforderungen gerecht zu werden.

Das braucht jedes Kind. Und wer garantiert, dass bei einem Schulwechsel diese Bedingungen für das Kind erfüllt sein werden? Man bedenke auch, dass ein Schulwechsel immer auch mit zusätzlichem Stress (neue Mitschüler, neue Lehrer etc.) verbunden ist. Wie kann man sich sicher sein, dass die Vorteile überwiegen werden?

Vielleicht wäre eher eine Montessori- oder Waldorfschule für
Sie die richtige Schulform.

Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Ist nicht jedermanns Sache.

Und ein Abitur ist nicht alles auf der Welt.
Es gibt viele Wege, die zum Studium führen.

Das ist zwar korrekt, aber warum sollte man das Kind vom Gymnasium nehmen, wenn es an sich die Anforderungen schaffen würde? Das Kind war sicher erst einmal von den ersten Anfällen, Diagnosen, Untersuchungen, Medikamente etc. geschockt, das hat sicherlich die Noten verschlechtert. Dann kam das Mobbing in der Schule dazu, das Kind steht also unter doppeltem Stress, und Stress wiederum fördert Anfälle - ein Teufelskreis. Hinzu kommt, dass momentan verschiedene Medikamentenkombinationen ausprobiert werden, unter anderem auch darauf hin, bei welchen Medikamenten die Nebenwirkungen die Lernleistung nicht übermäßig beeinträchtigen und dennoch antikonvulsive Wirksamkeit gegeben ist. Es ist ganz und gar nicht gesagt, dass das Mädchen die gymnasialen Anforderungen nicht schaffen würde, wenn sich der Mobbing-Stress legen und gleichzeitig eine gute Medikamentenkombination gefunden werden würde. Und was dann? Das Kind sich auf der Realschule langweilen lassen, damit es dann nach der 10. wieder wechseln muss, um das Abitur nachzuholen (was viel härter ist als von Anfang an im Gymnasium mitzulernen)?

Sollte sich herausstellen, dass das Mädchen aus welchen Gründen auch immer tatsächlich nicht für das Gymnasium geeignet ist - einverstanden, man sollte nichts forcieren. Aber gerade in diesem Punkt können auch die behandelnden Epileptologen den Eltern Hilfestellung geben, denn normalerweise werden die Kinder bei Medikamenteneinstellungen auch auf bestimmte Parameter wie Gedächtnisleistung u.Ä. untersucht, eben um herauszufinden, wie stark das Kind durch die aktuelle Medikamentenkombination beeinträchtigt wird. Gleichzeitig haben die Ärzte den Überblick, was sie noch alles ausprobieren können, bevor sie sich auf eine bestimmte Medikamentenkombination festlegen, und damit wieviele Chancen es gibt, dass sich die Situation bessern wird. Zudem können passende Medikamente die kognitiven Leistungen sogar verbessern, denn die epileptischen Entladungen im Gehirn können sich negativ auf Konzentration, Gedächtnis etc. auswirken. Werden diese Entladungen durch die Medikamente gestoppt, kann es sein, dass dem Mädchen das Lernen leichter fallen wird. Außenstehende können also überhaupt nicht beurteilen, welche Chancen es gibt, dass sich die kognitiven Fähigkeiten des Kindes dank der richtigen Medikamente wieder bessern werden. Das ist etwas, was die Eltern mit den Ärzten besprechen sollten, bevor an einen Schulwechsel überhaupt gedacht wird.

Und Millionen Menschen finden einen erfüllenden Beruf und
haben ein wunderbares Leben
ohne Abitur und Studium.

Sicher. Und Millionen Menschen finden einen erfüllenden Beruf und haben ein wunderbares Leben mit Abitur und Studium.

Bedenke bitte auch, dass Menschen mit epileptischen Anfällen gerade viele praktisch orientierte Berufe nicht ausüben dürfen: in Höhen arbeiten, am Steuer sitzen, mit körperlich auf sie angewiesenen Menschen arbeiten (Krankenpfleger, Erzieher etc.), in biologischen oder chemischen Laboratorien arbeiten usw., also alle Berufe, bei denen auch nur die geringste Möglichkeit von Fremd- oder Selbstgefährdung besteht. Als Versicherungsvertreter oder Verkäufer wird sicherlich auch niemand einen Epileptiker einstellen wollen (wehe ein Kunde erlebt einen Anfall mit!). Da bleiben nur noch die klassischen Büroberufe übrig. Mit einem Studium hat man da wesentlich mehr Möglichkeiten, einen Beruf zu ergreifen, der einem Spaß macht und einen erfüllt.

Grüße

Anja

Hallo heimajo,

… Jahren eine Epilepsie entwickelt und ist leider bis heute
nicht richtig eingestellt.

wo ist denn deine Tochter in Behandlung? Bei einem ambulanten Neurologen oder in einer spezialisierten Epilepsieklinik/-ambulanz? Falls sie nur ambulant in Behandlung ist, möchte ich dir wärmstens empfehlen, auf einer Überweisung an ein spezialisiertes Epilepsiezentrum zu bestehen. Denn Ärzte, die tagaus, tagein nur mit Epilepsiepatienten arbeiten, haben viel mehr Erfahrung bei der Behandlung, außerdem stehen spezialisierten Krankenhäusern auch ganz andere diagnostische Möglichkeiten zur Verfügung. Sollte sich deine Tochter als therapieresistent erweisen, käme evtl. ja sogar eine Operation in Betracht.

Die Top-Epilepsiezentren in Deutschland sind die Kinderepileptologie Kidron des Epilepsiezentrums Bethel ( http://www.mara.de/epilepsie-zentrum/klinische-abtei…) und das Epilepsiezentrum Kehl-Kork ( http://www.diakonie-kork.de/de/diagnostik-behandlung… ).

Dadurch und durch die starken
Nebenwirkungen der Medikamente hat sie große Lern und
Konzentrations- Probleme.

Auch das kann in einem spezialisierten Epilepsiezentrum am besten beurteilt werden. Dort wird man auch auf die schulischen Probleme eingehen können.

Auf ihrem Gymnasium wird leider
wenig Integrationswille gezeigt, leider mehr Ausgrenzung und
aus meiner Sicht schon Mobbing.

Was hast du denn mit den Lehrern besprochen und vereinbart? Inwiefern ist das Lehrpersonal über die Erkrankung, ihre Folgen und die bei einem Anfall notwendigen Maßnahmen aufgeklärt?

Ihre Klassenlehrerin sagt zu
ihr und auch öffentlich im Schulsekretariat sie sei ein
Simulant, sie sei eine schlechte Schülerin und gehört auf eine
Förderschule, immer wieder macht sie unsere Tochter verbal
fertig.

Das ist natürlich nicht hinnehmbar.

Falls deine Tochter schon in einem Epilepsiezentrum in Behandlung ist, werden sich die Ärzte dort sicher auch ihre kognitive Entwicklung angeschaut haben. Schließe dich zuerst einmal mit den Ärzten kurz, um ihren Rat bzgl. des Gymnasiums einzuholen. Falls sie dich darin bestärken, deine Tochter erst einmal auf dem Gymnasium zu belassen, erfrage beim Sozialdienst des Epilepsiezentrums, welche Möglichkeiten es gibt, eine Schulung für die Lehrer durchzuführen, welche integrationsfördernde Maßnahmen deiner Tochter zustehen usw. Besprich die Situation mit den Sozialarbeitern des Epilepsiezentrums, denn deine Tochter ist ganz sicher nicht das erste Kind, das solche Probleme in der Schule hat.

Falls deine Tochter noch nicht im Epilepsiezentrum in Behandlung ist, versuche erst einmal, so schnell wie möglich einen Termin dort zu bekommen (die Wartezeiten betragen bis zu einem Jahr!), und suche ansonsten das Gespräch mit dem Direktor und der Lehrerin. Eventuell erklärt sich auch der behandelnde Neurologe bereit, dem Gespräch beizuwohnen.

Normalerweise gibt es zusätzliche Integrationshilfen, die man beantragen kann, da ich mich damit jedoch nicht auskenne, verweise ich dich auf dieses Forum, wo man dir mit Sicherheit weiterhelfen kann: http://forum.epilepsie-netz.de/index.php?board=10.0

Grüße

Anja