… Tochter unterrichtet eine ältere Lehrerin Sport. Beim Sportunterricht schreit sie die Kinder vermehrt an, auch wegen Kleinigkeiten. Besonders oft schreit sie meine Tochter an. Die Kleine ist 8 Jahre alt und ein sehr gehorsames, liebes Kind - auch die anderen Lehrer bestätigen mir das. Jetzt erzählte mir meine Tochter, dass diese Lehrerin sie unsanft ein paar Mal schon am Arm gepackt hat. Meine Frage: Darf die Lehrerin das?
Hallo,
ich würde versuchen ein Gespräch mit der Lehrerin zu führen. Vielleicht ist die Klassensituation eine besondere: sehr anstrengende, wilde Kinder (vielleicht Jungen). Ihre Tochter ist vermutlich ganz lieb, aber irgendwann trifft es auch die nicht so auffäligen Kinder. Wenn Sie selbst keinen Termin mit der Lehrerin wünschen, kann vielleicht die Klassenelternsprecherin das Gespräch suchen. Nur wenn das alles nichts bringt, würde ich das Gespräch mit der Schulleitung führen.
Viel Erfolg
Hallo LilithLisa,
Also gleich vorab: Keine Lehrkraft darf ein Kind verletzen; weder physisch noch psychisch. Es kommt häufig vor, dass Lehrkräfte im Unterricht mal laut werden müssen, wenn die Klasse anders nicht mehr zur Ruhe zu bringen ist oder wenn eine Situation gefährlich zu werden droht. Zur Regel sollte das aber keinesfalls werden. Anfassen von Schülern/Schülerinnen ist ein heikles Thema. Zum Einen dramatisieren Kinder aller Altersstufen schnell eine Situation so, dass sie für die Eltern viel schlimmer klingt, als es tatsächlich war. Zum Anderen kann es aber auch sein, dass die Lehrkraft sich ihrer Stärke beim Griff nicht mehr wirklich bewusst ist. Ich möchte hier keinerlei Partei ergreifen - für keine der beiden Seiten - aber in jedem Fall musst du jetzt ganz behutsam vorgehen. Konfrontiere die Lehrkraft keinesfalls mit Vorwürfen oder Anschuldigungen. Suche vielmehr das freundliche und offene Gespräch und versuche der entsprechenden Lehrkraft die Situation sachlich und freundlich aus eurer Sicht zu schildern. Vermutlcih ist ihr nicht bewusst, dass sich deine Tochter als übermäßig stark getadelt fühlt. Wenn das offene Gespräch mit der Lehrkraft so nicht möglich ist, sprecht entweder den/die Klassenelternsprecher/Elternbeirat darauf an (Vermitteln ist eine der Aufgaben für diese Posten) oder sucht das Gespräch mit der Beratungslehrkraft der Schule. Diese ist ebenfalls zur Vermittlung zwischen Lehrkräften und Eltern da und kann ein konfliktgeladenes Gespräch neutral zu einer positiven Einigung führen.
Anschuldigungen oder Hinter-Rücken Gespräche mit anderen Eltern oder Lehrkräften führen lediglich zu Missgunst und verschärfen die Situation unnötig. auch wenn ich das als Lehrkraft (die ich selbst auch bin) hier nur ungerne zugebe. Letztlich sitzen Lehrkräfte doch am längeren Hebel und einige Kollegen/Kolleginnen nutzen dies auch schamlos aus. Leider
Ich wünsche dir, dass ihr gemeinsam die Situation klären könnt. Sollten alle Versuche scheitern, bleiben als letzte Schritte das 3er-Gespräch mit der Schulleitung oder als letzter Schritt der Gang an die Schulbehörde (Schulrat oder Bezirksschulamt). Hier sollte dann sichergestellt werden, dass dein Kind nicht als Einziges von dieser Lehrkraft ungerecht behandelt wird, sondern auch andere Schüler und Schülerinnen dieses Problem haben.
In der Hoffnung, dass es nicht so weit kommen muss und ihr die Sache friedlich und im Sinne deiner Tochter
gemeinsam mit der Lehrkraft klären könnt wünsche ich euch eine entspannende Vorweihnachtszeit und hoffe, ich konnte ein Wenig helfen.
Andreas
Hallo,
Danke für Dein VErtrauen.
Auch wir haben - mit Drillingen - eine intensive Grundschulzeit und nun das Gymnasium als Schulform erlebt und können so Einiges zum Thema „inkompetente Lehrer/-innen“ erzählen. Ich möchte niemandem zu nahe treten, der seinen Job als Pädagoge wirklich versteht und ein Herz für Schüler hat und all deren Eigenheiten. Aber - um auf den Punkt zu kommen - ein Lehrer darf NIEMALS handgreiflich werden, zumindest nicht in dieser Form. Er darf sicher ein Kind mal am Arm in eine Richtung führen, es aber nicht unsanft ziehen. So, wie Du das schilderst, haben wir es hier mal wieder mit einer Lehrkraft zu tun, die die Schüler nicht im Griff hat und unter Kontrollverlustängsten leidet. Gerade viele ältere Grundschullehrerinnen sind vollkommen mit dem Temprament von jüngeren Schülern überfordert und im Sportunterricht machen viele den Fehler, dass sie sofort mit diszipliniertem Unterricht beginnen wollen, anstatt die Kinder erst mal toben zu lassen. Wenn Ihr wisst, dass Eure Tochter ansonsten ein ruhiges und „gehorsames“ Kind ist, dann würde ich die Lehrerin konkret ansprechen. Denn es kann und darf nicht sein, dass man so mit Schutzbefohlenen umgeht. Lasst Euch erklären, warum die Lehrerin das tut. Und wenn sie es abstreitet oder begründet, dann gebt ihr zu verstehen, dass das bei Eurer Tochter aber ganz anders ankommt. Ihr könnt auch eine Hospitation beantragen, d.h. Du kannst am Sportunterricht teilnehmen und beobachten, wie die Lehrerin eine Stunde gestaltet. Hilft all dies nichts, könnt Ihr zum Schulleiter gehen. Lasst Euer Kind nicht alleine mit diesem Gefühl. Wir wissen, wie schlimm es werden kann, wenn Kinder während der Grundschulzeit Lehrer erleben, denen man nicht vertrauen kann und die einen nicht ernst nehmen. Das prägt fürs Leben. Gerade jüngere Kinder sind voll und ganz auf das Wohlwollen der Lehrerin angewiesen, sehen sie als eine Vertrauensperson und sind in ihrer kleinen Seele vollkommen erschüttert, wenn jemand, dem sie vertrauen möchten, so mit ihnen umgeht. Natürlich müsst Ihr damit rechnen, dass Ihr dann „übertreibt“ und „überbehütende Eltern“ seid. Das kennen wir. Lasst Euch aber nie davon abhalten, Euer Kind zu schützen, zumindest bis es so alt ist, dass es für sich selber sprechen und sich wehren kann. Ich drücke Euch bei allem die Daumen und fühle sehr mit Euch. Leider wird dieses Thema während der gesamten Schulzeit weiter bestehen bleiben, kommt nur in anderer Form. Stärkt Eure Tochter. Sie hat das Recht, der Lehrerin zu sagen, dass sie so nicht mit ihr umgehen darf. Und ihr habt das Recht, Euer Kind zu schützen. Das ist sogar Eure Pflicht.
Liebe Grüße,
Petra
Hallo,
das darf sie sicher nicht. Es sei denn sie schützt damit ein anderes Kind vor deiner Tochter. Hört sich aber ja nicht so an.
Kannst du vielleicht mit der betreffenden Lehrerin mal freundlich sprechen. Mach doch einen Termin aus und frage sie, wie sie diese Situationen erlebt.
Vielleicht ist ihr ihr Verhalten gar nicht klar und du sensibilisierst sie dadurch wieder.
Wenn das nicht hilft: Elternvertreter ansprechen, Klassenlehrer, Schulleiter. In der Reihenfolge.
Gruß Nina
Hallo!
Das darf die Lehrerin natürlich nicht. Ich würde ein Gespräch mit ihr suchen und falls dies zu keinem befriedigenden Erfolg fürht, mich an die Schulleitung wenden.
Viele Grüße
Dieter
Hallo LilithLisa,
das hört sich für mich erst einmal komisch an. Warum sollte Ihr Kind besonders oft angeschrieen werden, wenn es sich so folgsam verhält? Da würde ich zur Abklärung erst mal andere Kinder befragen, ob das auch wirklich so ist oder ob Ihre Tochter das nur so empfindet. Zu Ihrer Frage: Natürlich gilt das Recht auf körperliche Unversehrtheit auch in der Schule. Speziell im Sportunterricht würde ich da aber Ausnahmebereiche sehen: Bei Hilfestellungen an Turngeräten muss man die Kinder natürlich auch mal mit beherzterem Griff vor einem Absturz sichern, es sollen ja da keine Unfälle geschehen. Das passt genauso, wenn es darum geht Schaden von anderen Kindern abzuwenden (Bsp.: Ein Kind läuft verträumt in den Anlaufweg eines anderen)
Generell kann man sagen, dass störendes Verhalten oder Unaufmerksamkeit im Sportunterricht weitaus schlimmere Konsequenzen haben kann, als in anderen Fächern. Siehe Verletzungsgefahr. Bestätigen kann ich ebenfalls, dass selbst brave Klassen die Tendenz haben in Sportstunden aufzudrehen. Ich rate Ihnen zu einem Gespräch mit ihrer Tochter und evtl. auch mit der Sportlehrerin, denn die Geschichte hat sehrwahrscheinlich, wie so vieles im Leben, zwei Seiten.
Viele Grüße
Hallo LilithLisa,
möglicherweise ist die Lehrerin mit ihrer Aufgabe überfordert. Ich würde an Ihrer Stelle das Gespräch mit ihr suchen und ihr schildern, was Ihre Tochter berichtet. Nicht selten haben Kinder auch eine andere Sicht der Dinge und stellen diese anders dar als die Lehrerin. Also vielleicht nicht gleich empört und zornig in das Gespräch gehen, sondern erstmal hören, wie die Lehrerin das Ganze sieht. Rumschreien ist sicher keine so gute Methode, aber manchmal kommt man auch als erfahrene Lehrerin an seine Grenzen. Unsanft am Arm packen ist per se auch nicht in Ordnung, falls man aber nur so eine Verletzung verhindern kann, kann es auch mal notwendig sein. Falls Sie mit dem Gespräch bei der Lehrerin nicht weiterkommen, wenden Sie sich an die Schulleiterin.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen.
Sahara
Unabhängig davon, ob sie das darf oder nicht - ich würde erstmal mit der Lehrerin sprechen. Du kennst nur die eine Sicht der Dinge, du solltest auch der Lehrerin die Möglichkeit geben, sich zu deinem Vorwurf zu äußern.
Nach meiner Erfahrung klärt sich in einem solchen Gespräch meistens alles auf. Und sollte die Lehrerin wirklich „zu rabiat“ mit den Kindern umgehen, wird sie so gewarnt sein und zukünftig vermutlich vorsichtiger sein.
guten abend lilithLisa,
unabhängig davon, dass wir uns hier schon begrüßen und verabschieden ist das thema bei meiner „expertenangabe“ FÖRDERVEREIN grundschule wohl nicht ganz richtig angesiedelt. was soll ich dazu sagen? die allgemeine lebenserfahrung sagt, man bedroht kinder nicht durch schreien und fasst sie schon garnicht an. also, direktor und oder vertrauenlehrer einschalten!
freundliche grüße
heiko
es kommt darauf an, was du mit unsanft genau meinst. es kann schon mal vorkommen, dass man ein kind anfassen muss, weil es sich zb nicht beruhigt. generell darf man aber natürlich nicht „handgreiflich“ werden.
Hallo,
ich denke, du solltest dringend das sachliche und konstruktive Gespräch mit der Lehrerin suchen. Nur mit ihr und deiner Tochter könnt ihr gemeinsam eine Lösung für das Problem finden. Abgesehen davon ist natürlich körperliche Gewalt (!) in der Schule nicht erlaubt. Aber das ist ja bekannt.
Ich hoffe sehr für euch, dass ihr ins Gespräch kommt und deiner Tochter der Sportunterricht dann richtig Spaß macht!
Viele Grüße
Katrin