Halloween in Deutschland nur Unfug?

Ich weiß nicht ob ich mit „Halloween“ hier in Rubrik „Kultur und Gesellschaft“ richtig bin. Aber „Unkultur“ gibt es hier nicht. Halloween hat bei uns wenigstens nichts mit Kultur zu tun, eher mit Gesellschaft.
Was will ich sagen? Wir leben in Deutschland in einer Gesellschaft, in der alles, was aus Amerika kommt und mit „Spass“ und „Geld verdienen“ zu tun hat, übernommen wird, ob es sinnvoll ist oder nicht. Halloween kommt von „All Hallows Even“ und heißt „Allerheilgenabend“. Die Iren haben dieses Fest nach Amerika gebracht mit entsprechenden Lichtritualen. Was die Amerikaner daraus gemacht haben, sehen wir. Und Deutschland, das auf eine wundervolle eigene Kultur zurückblicken kann
übernimmt diesen Unfug.

Ich weiß nicht ob ich … richtig bin. …
…zurückblicken kann übernimmt diesen Unfug.

Hallo,
Was möchtest Du dazu wissen?
Gruß
von Julius

Hallo Kapp, (

Hi!

Ist halt ein Marketing-Gag, den die mit entsprechend viel Werbung nach Deutschland drücken wollen, um die brotlose Zeit vor Advent noch finanziell abschöpfen zu können.

Einfach links liegen lassen und nicht weiter darüber nachdenken.

Gruß
Falke

O.K.,Das habe ich ganz vergessen. Ich wollte eigentlich nur wissen,
was Ihr zu diesem neuen „Kulturausbruch“ meint

Gruß H.Kapp

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo,

das funktioniert aber auch andersrum. Oder hat nicht jede einigermaßen bedeutet sein wollende amerikanische Stadt heutzutage ein „German Octoberfest“?

Merke : Unkultur breitet sich nach allen Richtungen aus.

Wer nicht mitmachen will, muss auch nicht.

Ich finds allerdings amüsant, wenn die Kinderchen mit netten Kostümen vor meiner Haustür stehen und „Süßes, sonst gibts Saures“ rufen.

Gruß
Lawrence

Hallo Lawrence,

die Analogie zum Oktoberfest passt nicht, weil diese Tradition von deutschen Einwanderern mitgebracht wurde.

Gruß,
Andreas

Hi!

Ich war bis kurzem auch dagegen etwas allergisch. Auch vorallem deshalb weil es aus dem USA kam.

Das legte sich fast komplett, als ich erfuhr, daß diese Tradition, wie so viele andere auch, ihre Ursprünge doch in Europa hat (Irland). Man muß bednken, daß es nicht arg viele Traditionen gibt, deren Ursprung in USA (und nur dort) sind, erst recht nicht wenn diese alt sind.

Ausserdem hat mich zum denken gegeben, daß der Todeskult so alt ist wie der Mensch selbst. Bei uns in Spanien gibt es nur vereinzelt welche (z.B. „La Patum“, einen Umzug wo der Tod mit dem Sichel durch die Straßen der Stadt Berga, tanzt) aber man braucht nur schauen im Ägypten, in Indien, in Mexiko,… und schon sieht man, wie oft das überhaupt vertreten ist, ohne daß wir dafür USA nennen müssen.

Und grundlegend abgelegt hat sich vor 3 Tage, als ich mit meinem Sohn und 4 weitere Kinder durch die Häusern gezogen sind: Die Augen hättest Du sehen sollen und die Freude, die sie dabei hatten. Eigentlich waren die Süßigkeiten nur eine Nebenerscheinung vom ganzen! Und wir hatten sogar unsere ganz persönliche Hexe: Eine Frau, schätzungsweise um die 60 hat die Tür aufgemacht und sofort losgebrüllt, daß die Kinder abzuhauen hätten!

Nein, ich habe etwas Positives daraus entnehmen können und ich werde nächstes Jahr wieder ziehen.

Schöne Grüße,
Helena

Hallo Andreas,

die Analogie zum Oktoberfest passt nicht, weil diese Tradition
von deutschen Einwanderern mitgebracht wurde.

das Oktoberfest ist doch wohl ein Münchener Fest, nichts allgemein-bayrisches und auch nichts allgemein-deutsches. Wenn es eine Tradition der Einwanderer wäre, dann müste es viele Münchener gegeben haben, die irgendwann einmal in die USA ausgewandert sind und ihr Fest mitgenommen haben.

Gruß
Jörg Zabel

PS: Ich verstehe noch nicht einmal, warum man sich derzeit in ganz Deutschland mit Dindl und Lederhose verkleidet und „Oktoberfest“ feiert.

Hallo Andreas,

die Analogie zum Oktoberfest passt nicht, weil diese Tradition
von deutschen Einwanderern mitgebracht wurde.

das stimmt so gewiss nicht - schon allein, weil nicht alle deutschen Einwanderer aus Bayern kamen.

Und mich hat es schon in Australien auf ‚Oktoberfeste‘ (wie auch auf ‚Yulfeste‘ mitten im August) verschlagen, bei denen ich die einzige Deutsche weit und breit war.

Beste Grüße

=^…^=

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Hi!

Und grundlegend abgelegt hat sich vor 3 Tage, als ich mit
meinem Sohn und 4 weitere Kinder durch die Häusern gezogen
sind: Die Augen hättest Du sehen sollen und die Freude, die
sie dabei hatten. Eigentlich waren die Süßigkeiten nur eine
Nebenerscheinung vom ganzen! Und wir hatten sogar unsere ganz
persönliche Hexe: Eine Frau, schätzungsweise um die 60 hat die
Tür aufgemacht und sofort losgebrüllt, daß die Kinder
abzuhauen hätten!

Schöne Grüße,
Helena

… aber aber… das kann man doch auch mit den deutschen Bräuchen! Glaubst du die machen weniger Spaß? Wir haben wahrlich genug Auswahl, warum ausgerechnet das Fest nehmen, das nicht von uns stammt?
Wir aben auch Allerheiligen, halt einen Tag später und es wird anders begangen.
So ist das nunmal.
Dass das Fest aus Irland stammt, was viele mittlerweile wissen dürften, hilft auch nicht - v.a. da hier der Amerikanismus ausgelebt wird.

Ich meine, bei dir kann ichs ja noch verstehen, als Spanierin hast du evtl. nicht so die Verbindung zu den lokalen Bräuchen.
Aber die restlichen Deutschen?
Ich verstehe es nicht, wir haben Rosenmontag, wir haben den Mai, die Walpurgisnacht, St. Martin (wo in einigen Kreisen Deutschlands ein Halloween-ähnliches Fest begangen wird)… reicht das denn nicht?

lg
Kate

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Hi,

Was die Amerikaner daraus gemacht haben, sehen wir. Und
Deutschland, das auf eine wundervolle eigene Kultur
zurückblicken kann übernimmt diesen Unfug.

Die Schwaben kannten dies schon vorher, allerdings aus einem
anderen Ursprung heraus:

„Rübengeister“ kenne ich seit meiner Kindheit und
ist v.a. in Oberschwaben ein gängiger Brauch für Kinder.
„Rübengeister“-Parties für Erwachsene gab es allerdings nicht.

Zur Erklärung gibt es auch einen wikipedia-link:
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%BCbengeistern

oder such im Internet nach Rübengeister :smile:

gruss,
vordprefect

Hallo,

Und grundlegend abgelegt hat sich vor 3 Tage, als ich mit
meinem Sohn und 4 weitere Kinder durch die Häusern gezogen
sind: Die Augen hättest Du sehen sollen und die Freude, die
sie dabei hatten. Eigentlich waren die Süßigkeiten nur eine
Nebenerscheinung vom ganzen!

hm, und St. Martin ist bei euch unbekannt?

Gruß
Christian

Hi Kate!
Selbstverständlich machen all diese Sitten Spaß! Aber ich denke in erster Linie kommt es sehr darauf an, wieviele Leute all diese Traditionen pflegen. Will heissen: Wenn ich mit den 5 Kindern durch die Häuser ziehe und keiner weiß davon -rhein theoretisch, versteht sich!- dann kriegen die Kinder nichts (eine Frau, an deren Tür geklingelt hatten fing an uns von den Luther-These zu erzählen!! Und das aller ernstes zu den SIEBEN-Jährigen!!!) und bald vergeht es dem Spaß.

Ich meine, bei dir kann ichs ja noch verstehen, als Spanierin
hast du evtl. nicht so die Verbindung zu den lokalen Bräuchen.

Entschuldige, aber hier bin ich nicht deiner Meinung: Eine Tradition entsteht dadurch, daß möglichst alle (oder zumindest viele) der Menschen einer Region (sei es ein Land, ein Staat, ein Regierungsbezirk, eine Stadt oder gar einen Stadtteil) diese auch bewußt erleben und pflegen. Und das völlig unabhängig davon, woher diese Menschen auch kommen.

Aber die restlichen Deutschen?

Restlichen??? ;o)) ;o))

Ich verstehe es nicht, wir haben Rosenmontag, wir haben den
Mai, die Walpurgisnacht, St. Martin (wo in einigen Kreisen
Deutschlands ein Halloween-ähnliches Fest begangen wird)…
reicht das denn nicht?

Ich finde es auch nicht besonders hilfreich wenn man versucht ALLE Traditionen wieder zu beleben, denn irgendwann man verliert man die Lust daran!

Ich danke Dir für Deine Meinung!

Schöne Grüße,
Helena

Hallo,

hm, und St. Martin ist bei euch unbekannt?

Hier in Nürnbeg natürlich nicht.
In Spanien dagegen völlig. Genauso wie Nikolaus, z.B.

Gruß
Helena

Hallo,

[St. Martin]

hm, und St. Martin ist bei euch unbekannt?

Hier in Nürnbeg natürlich nicht.

und warum brauchen dann die Kinder knapp zwei Wochen vor Sankt Martin noch Halloween?

Gruß
Christian

Hallo,

und warum brauchen dann die Kinder knapp zwei Wochen vor Sankt
Martin noch Halloween?

Keine Ahnung wie Ihr es in Hessen feiert, aber hier, so wie ich das sehen könnte, hat das eine nichts mit dem anderen zu tun. Es gibt viele Unterschiede, angefangen vom Ursprung (St. Martin ist eine biblische Begebenheit, Halloween vermulich viel älter) über die „Tätigkeiten“ (so wie ich das kenne, ziehen zu StM. KiGa-Kindern mit einer Laterne und singen einen allseits bekannten Lied; zu H. sind vereinzelten Gruppen von Kindern, die bestenfalls einen Reim erfunden haben); bis hin zum Ergebnis (Bei StM. lernen einen die Bibel etwas besser kennen, bei H. haben sie hinterher jede Menge Süßigkeiten)

Also zumindest ich, habe ich noch nie hier gesehen, daß die Kinder zu St. Martin.

  • durch die Häuser ziehen
  • (Erfundene) Reime zitieren
  • Süßigkeiten „erbeuten“
  • selbsttätig in den verschiedenen Häusern klingeln
  • sich verkleiden
  • in kleine Grüppchen verteilt sind

und verhältnismäßig, macht es den Kindern Halloween viel mehr Spaß. Zumindest die o.g. fünf.

Selbstverständlich kann ich mich täuschen, aber so habe ich es erlebt bzw gesehen.

Schöne Grüße,
Helena

5 Kindern durch die Häuser ziehe und keiner weiß davon -rhein
theoretisch, versteht sich!- dann kriegen die Kinder nichts
(eine Frau, an deren Tür geklingelt hatten fing an uns von den
Luther-These zu erzählen!!

Komisch, und das ausgerechnet am Reformationstag.

Und das aller ernstes zu den
SIEBEN-Jährigen!!!) und bald vergeht es dem Spaß.

Und der ist ja die Hauptsache.

Ich meine, bei dir kann ichs ja noch verstehen, als Spanierin
hast du evtl. nicht so die Verbindung zu den lokalen Bräuchen.

Entschuldige, aber hier bin ich nicht deiner Meinung: Eine
Tradition entsteht dadurch, daß möglichst alle (oder zumindest
viele) der Menschen einer Region (sei es ein Land, ein Staat,
ein Regierungsbezirk, eine Stadt oder gar einen Stadtteil)
diese auch bewußt erleben und pflegen. Und das völlig
unabhängig davon, woher diese Menschen auch kommen.

Genau, und daher sind kollektive Besäufnisse und Gewaltorgien wie Halloween und Karneval zu begrüßen, zumindest aber zu tolerieren. Schließlich wird alles zu erhaltenswerter Tradition, sobald es genug Leute annehmen.

Ich verstehe es nicht, wir haben Rosenmontag, wir haben den
Mai, die Walpurgisnacht, St. Martin (wo in einigen Kreisen
Deutschlands ein Halloween-ähnliches Fest begangen wird)…
reicht das denn nicht?

Ich finde es auch nicht besonders hilfreich wenn man versucht
ALLE Traditionen wieder zu beleben, denn irgendwann man
verliert man die Lust daran!

Und deswegen sollten wir die doofen, langweiligen germanisch-deutschen Traditione und Feste durch die viel pflegeleichteren US-amerikanischen Konsumförderfeiern ersetzen.

Den Kindern so langweiliges Zeug wie die Reformation und Sankt Martin näherzubringen…ach was, viel zu spießig und öde. Süßigkeiten einsacken und fremde Häuser mit Eiern bewerfen, das ist cool. Erst recht, wenn dann zehn Jahre später ein doofer Hut und eine Pulle Schnaps für die Party reichen. Wenn man dann mit aufgeschlagener Rübe in der Ecke liegt, wird der letzte Gedanke, der durch das eingeweichte Hirn zischt, sein: „Mann ist Hallowenn geil – oder ist heute Karneval?“

Nee, nee, Du machst das schon ganz richtig: konzentriere Dich auf den Spaßfaktor und belästige Deine Kinder nicht mit Belanglosigkeiten aus der europäischen Vergangenheit. Die vier Geschichtstunden in der Mittelstufe über Reformation und den 30-jährigen Krieg werden sicherlich ausreichen, um die notwendigen Hintergründe zu vermitteln. Und selbst wenn nicht: Wer braucht schon Wissen über die Vergangenheit, wenn man nur Spaß haben will…

Gruß
Christian

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Hallo,

Keine Ahnung wie Ihr es in Hessen

„Ihr in Hessen“?

feiert, aber hier, so wie
ich das sehen könnte, hat das eine nichts mit dem anderen zu
tun.

Um Sankt Martin herum gibt es das Martini- bzw. Martinssingen. Da ziehen die Kinder nach einem Umzug nebst Feuer in Gruppen mit Laternen durch Straßen, singen Lieder und erhalten dafür Obst, Süßigkeiten und Gebäck. Mag sein, daß das bei Dir inzwiscchen völlig ausgestorben ist; hier gibt es aber noch ein paar versprengte Grüppchen.

Das dumme ist, daß etliche ausländischen Nachwuchsbürger die Veranstaltung auf das wesentliche reduziert haben und die besonders ertragreichen Gegenden mit selbst erfundenen Reimen (wie z.B. „wo sind hier die Süßigkeiten, Alder?“) abräumen, bevor die anderen Kinder mit ihren Laternen und Liedern kommen.

und verhältnismäßig, macht es den Kindern Halloween viel mehr
Spaß. Zumindest die o.g. fünf.

Wie gesagt: das ist ja das entscheidende. Die Zeiten, in denen man Spiel und Lernen miteinander verband, sind lange her und waren äußerst uncool.

Gruß
Christian

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Hi,
Als erstes: Ist es Dir bewußt, daß wir von 6- und 7-jährigen die Rede ist?
Zweitens: Ich kenne mich nicht mit der evangelischen Kirche aus. Und in der Tat, sehe ich dabei keinen Nutzen.

Ansonten mache ich zu diesem Unfug lieber kein weiteres Kommentar.

Gruß
Helena