Hält diese Schaukel aus Stahl (Rundrohre) ?

Guten Tag!

Ich möchte meinen Kindern eine Nestschaukel im Garten bauen. Über Ratschläge würde ich mich sehr freuen, da das Projekt folgende Einschränkung hat: Ich möchte die Konstruktion jederzeit einfach entfernen können.
Folgender Plan ist aktuell:

  1. Eine umgekehrte U-Form, also 2 vertikale Rundrohre mit je 2,50 m Länge, oben verbunden mit einem 2,00 m langem Rohr, an dem die Schaukel befestigt wird.
    Rohre:
    Außendurchmesser: 48,3 mm
    Wandungsstärke: 3,25 mm
    verzinkt
    Verbindung: Verschweißt, beidseitig mit Dreiecken aus Stahl zusätzlich verschweißt, 20 cm Seitenlänge
  2. Die U-Form wird dann 50 cm tief in einbetonierte Rundrohre gesteckt, sozusagen Bodenhülsen:
    Bodenhülse:
    Außendurchmesser: 57 mm
    Wandungsstärke: 2,6 mm
    verzinkt
  3. Betonfundament: 40 x 40 x 80 cm
  4. Aufhängung der Schaukel nur durch Gurtschlaufen, die Rohre werden also nicht gebohrt.

Hier nun meine Fragen:

  1. Die Schaukel wird mit max. 100 kg belastet, halten die Stahlrohre dies aus?
  2. Ein bisschen Wackeln und biegen wird so sicherlich auftreten, mich stört es nicht, aber: ist es schlimm wenn es wackelt?

Im Grunde ist es wie folgt: Wenn die Schaukel ein paar Jahre hält ist das schon ok, ich möchte nur ausschließen dass ernstzunehmende Unfälle passieren. Vorausgesetzt die Schweißnähte sind sauber durchgeführt:
Ist dieser Plan sicher?

Vielen vielen Dank im Voraus, Skizze füge ich an!


Gruß!
PS: Habe leider im Forum keine vergleichbare Frage gefunden…

Die Fundament sind zu klein um die dynanische Last auf Dauer zu bewältigen.
Sie werden sich in die Beschleunigungsrichtung „losrütteln“. Ebenso wird es am Material der senkrechten Streben „nagen“ wenn diese nicht formschlüssig verbunden sind.

Entweder zusätzliche Dreieckstreben anbringen oder die Fundamente als Graben mit mindestens 1m Länge in Schwungrichtung ausführen und die senkrechten Streben in die (dann heraustehende) Hülse verschrauben und/ oder mit Blechlaschen verkeilen.

Mit der Rohrdimensionierung sehe ich kein Problem.

Aber warum mit Hülsen arbeiten? Nach ein paar Jahren die vorher mit Korrosinsschutz behandelten und fest einbetonierten Stangen abschneiden, und alles ist schön.
Das vermeidet Korrosion in der Hülse.
Einmal montiert, wirst du das Gestell sowieso nie wieder rausnehmen, ausser es zu entsorgen.

Ich kenne nach ähnlichem Prinzip gebaute „Teppichklopfstangen“, die seit 50 Jahren wie ne „1“ im Beton stehen.

ich würde es wie odo01 machen…allerdings solltest du auf den Standort achten.
Die Schaukel sollte so positioniert werden, um später eine Viedeoleinweind fürs Gardingviewing anbringen zu können.

Danke für die hilfreichen und schnellen Antworten!

Am heutigen Tage haben wir die Position der Schaukel noch einmal überdacht und können nun den Umstand mit den Hülsen doch weglassen, also alles bueno! :smiley:

Ein paar Fragen haben sich jetzt noch ergeben:

  • Odo, was genau meinst du mit
    „Ebenso wird es am Material der senkrechten Streben „nagen“ wenn diese nicht formschlüssig verbunden sind.“
    Kann sich der Stahl innerhalb des Betons auch losrütteln?
  • Wäre es auch denkbar, unter der Erdoberfläche ein Stahlrohr in Schwungrichtung einfach quer durch das Fundament laufen zu lassen, um den Kräften entgegenzuwirken? An den Enden der Stahlrohre eventuell noch ein kleines Punktfundament damit es sich nicht in die Erde quetscht?
    Unser Vermieter wohnt nur 2 Häuser weiter und ich glaube, mit so großen Fundamenten hätte er ein Problem…
  • Wenn ich die Rohre direkt einbetoniere, muss ich das offene Ende zuschweißen oder kommt es einfach so wie es ist in das Fundament?

Danke nochmal für die tolle Hilfe!!
PS: Fürs Viewing ist es übrigens auch perfekt… genauso wie für den Schwenkgrill :smile:

Hallo,
meist denkt man bei Haltbarkeit an den Neuzustand, und dass er so bliebe. Die unteren Rohre stehen in feuchter Erde mit feuchtem Beton, nach Regen mit Wasser in den unteren Rohren, jahrelang, und im Winter friert das Wasser, macht sich groesser. Darin stehen die oberen Rohre und kippeln bei jedem Schaukeln, reiben am oberen Rand der unteren Rohre an beiden Rohren die Verzinkung ab und unten ist sowieso keine. Wie lange dies haelt? Naja, im Fruehjahr immer wieder mal schauen ob ein Teil des Materials schon verschwunden ist.
Gruss Helmut

Das betrifft nur die Version mit Hülsen.

  • Wenn ich die Rohre direkt einbetoniere, muss ich das offene Ende zuschweißen oder kommt es einfach so wie es ist in das Fundament?

Nein, wenn die Qualität und ordentliche Verarbeitung des Betons stimmt.
Der sollte gut verdichtet werden und die Mischung sollte sowieso stimmen.
Wenn man ganz sicher gehen will kann man auch noch WU-Zusatz verarbeiten. Aber das halte ich für übertrieben. :smiley:
Normalerweise macht es keinen Unterschied, wenn die Betonüberdeckung gross genug ist. Und mit mind. 15 cm sollte das gegeben sein.

Die Einsetztiefe der Rohre von ca. 50cm ist allemal ausreichend. Da macht im Zweifelsfall eher das Material der Rohre schlapp und biegt sich. Es kann aber nicht schaden, das Streifenfundament mit ein paar 6er, 8er Eisen oder Mattenrest in Längsrichtung zu versehen. Aber unbedingt auf Betonüberdeckung achten. Das Rohrgestell selber mit „Ankern“ im Fundament zu versehen ist unnötig und nutzlos.

Ein „Trick“ besteht darin, das Fundament nach unten trapezörmig zu verbreitern oder den Graben vor dem Betonieren mit Brettern entsprechend zu verschalen und mit Erdreich abzudecken, so dass der sichtbare Fundamentkopf nur ca 40x40 cm gross ist.

Auch eine tiefere Gründung des Fundaments auf mind. 140cm statt der Verbreiterung ist eine Option. Dann auch hier bitte ein paar „konstruktive“ Eisen mit ca 5-10 cm Randabstand senkrecht mit einarbeiten. Die Verlängerung des Rohres nach unten bringt nichts, weil es mittig angeordet keine Spannung im Beton aufnimmt.

Als Mieter bist du ggf. auch zum Rückbau verpflichtet…

Hallo noch einmal,

also, erst einmal vielen vielen Dank für die konstruktiven und fundierten Beiträge,
ich weiß das sehr zu schätzen.

Das trapezförmige Gießen des Fundaments werde ich definitiv übernehmen,
vielen Dank für den Tip!
Auf den (sehr wahrscheinlichen) Rückbau freue ich mich übrigens am meisten :frowning:

Es bliebe mir jetzt noch eine konstruktive Frage:
Da wie gesagt die Sicherheit an erster Stelle steht schwanke ich zwischen 2 Arten der rechtwinkligen Schweißverbindung.

  1. Jedes Rohrende 45 Grad abgeflext, verschweißt und zur Sicherheit noch auf jede Seite ein 10 cm Dreickeck aufschweißen.
  2. Die senkrechten Rohre oben rund ausflexen / schleifen, das Querrohr auflegen, verschweißen, dann eine senkrechte Abdeckkappe auf das waagerechte Rohrende schweißen (wegen Feuchtigkeit) und danach die zwei Dreiecke aufschweißen.

Zur Verdeutlichung noch die zwei Skizzen.

Vielen Dank noch einmal und schönen Abend an alle!
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