Haltbares Fahrrad für täglichen Einsatz

Hallo,

ich fahre bei Wind und Wetter mit dem Rad zur Arbeit, das sind ca. 25 km täglich. Zur Zeit habe ich ein Trekking-Rad mit einer Shimano STX Special Edition 21 Gang-Schaltung von 1993. Nachdem ich viele Jahre mit der ersten Kette und den ersten Zahnkränzen gefahren bin, muss ich gefühlt in immer kürzeren Abständen Kette und Zahlkränze wechseln. Heute ist das Felgenhorn der Hinterradfelge gebrochen, vermutlich Verschleiß. Die Felge war gerade mal 4 Jahre alt und angeblich bessere Qualität als die Erstausstattung…

Es steht die Entscheidung für ein neues Rad an. Möglichst ohne Stoßdämpfer und möglichst haltbar und nicht so reparaturanfällig. Deshalb dachte ich an eine Nabenschaltung, um den häufigen Kettenwechsel zu vermeiden. Im Hinblick auf die in kurzer Zeit verschlissene Felge, könnte das aber auch teuer werden.  In Verbindung mit einer Scheibenbremse, müsste sich der Felgenverschleiß in Grenzen halten.

Was meint Ihr? Worauf sollte ich beim Kauf achten? 

Danke schon jetzt für alle Tipps!

Gruß
Woflgang

Hallo,

wieviel willst maximal ausgeben?

Gruß Pinkus

Hallo Wolfgang,
um Dir auf Deine Frage eine qualifizierte Antwort geben zu können müsste ich schon ein paar Fakten mehr haben. Wie ist das Gelände Deiner täglichen Arbeitsfahrt,die Strassenbeschaffenheit, auch wie technisch versiert Du bist spielt eine Rolle.
Prinzipiell ist ein Treckingrad nie verkehrt, mit hydr. Scheibenbremsen, Nabendynamo, eine
Federgabel vorne ist Usus ( schont den Fahrer ). Ich persönlich bevorzuge immer eine Kettenschaltung, weil ich sehe wenns irgendwo hakt. Die Kette samt Kasette sollte sowieso nach 2-3000 km getauscht weden und an die vorderen Kettenblätter sollte man auch nicht sparen. Habe auch bei mir nur immer die Kette und die Kasette gewechselt, fahre viel in den Bergen, bis die Abstände auch kürzer wurden also habe ich alles gewechselt und die Karre( Bj. 1991 ) läuft besser als viele neue Räder.
Was natürlich super wäre, ein kleinerer Fahrradhändler in Deiner Nähe,der noch dazu Reparaturen erledigt. Wenn das Rad bei dem gekauft wurde kann man jederzeit dort hingehen und seis nur für einen guten Rat, ich habe so ein Genie an der Hand unbezahlbar.
Wenn Du das Thema noch vertiefen möchtest kannst dich gerne wieder an mich wenden. Ansonsten viel Spass beim Radkaufen und Allzeit gute Fahrt. Ach so, der Bruch Deiner Felge ( Alu-) ist durch die doch hohe Belastung von ca. 5000 km pro Jahr und durch Alterung eigentlich normal und kommt häufig in meiner Arbeit vor.
Mit besten Grüßen
Bergson

Hi,

Die Kette samt Kasette sollte sowieso
nach 2-3000 km getauscht weden und an die vorderen
Kettenblätter sollte man auch nicht sparen.

die Kette nach dem Kilometerstand zu wechseln finde ich ja auch vernünftig, da man hier dem größeren Verschleiß der anderen Antriebskomponenten vorbeugen kann. Was ich aber nicht nachvollziehen kann ist der Wechsel der Kassette nach einem festen Kilometerstand. Diese Komponente versuche ich durch das regelmäßige Wechseln der Kette ja gerade zu schonen.
Ich wechsel die Kette meistens so nach 2500km und die Kassette wenn ich bemerke, dass entweder die Kette durchrutscht oder das Schalten nicht mehr so flüssig funktioniert. Nach dieser Methode komme ich so alle 3-4 Ketten auf eine Kassette bei meiner Ultegra.

Gruß

rantanplan

Ich denke Du solltest mal die Fahrräder der Firma Patria anschauen. Die bieten Dir höchste Qualität und maximale Individualität. Habe die Räder jahrelang verkauft und fahre auch selbst eines. Entscheide selbst, welches Modell Deinen Anforderungen am Besten gerecht wird und stelle Dir dann Dein Rad mit Hilfe eines kompetenten Händlers zusammen, der Dir alle notwendigen Tipps gibt und Fragen zu den Komponenten beantworten wird. Ergonomie wird hier sehr groß geschrieben, denn das Rad muß auch passen!! Prinzipiell kannst Du bei jedem Modell zwischen verschiedenen Naben- oder Kettenschaltungen wählen, dir die Bremssysteme aussuchen etc. etc.
Schau mal bei www.patria.net nach und mache Dir ein Bild. Übrigens bin ich nur überzeugter Patria Fahrer und ziehe aus dieser Empfehlung keinerlei wirtschaftlichen Vorteile! Viel Glück

Hallo,:

Heute ist das
Felgenhorn der Hinterradfelge gebrochen, vermutlich
Verschleiß. Die Felge war gerade mal 4 Jahre alt und angeblich
bessere Qualität als die Erstausstattung…

Felgen, Reifen und Kette sind Verschleißteile. Der Verschleiß bei Felgen hängt von vielen Faktoren ab: von der Art der Bremsbeläge, dem Wetter, dem Dreck …

Es steht die Entscheidung für ein neues Rad an. Möglichst ohne
Stoßdämpfer

Ohne Federung? Würde ich genauso handhaben.

und möglichst haltbar und nicht so
reparaturanfällig. Deshalb dachte ich an eine Nabenschaltung,
um den häufigen Kettenwechsel zu vermeiden.

Das ist sicher ein sinnvoller Ansatz.

Im Hinblick auf
die in kurzer Zeit verschlissene Felge, könnte das aber auch
teuer werden.  In Verbindung mit einer Scheibenbremse, müsste
sich der Felgenverschleiß in Grenzen halten.

Ja, wobei ich keine Erfahrungen mit Scheibenbremsen im Alltagseinsatz habe.

Was meint Ihr? Worauf sollte ich beim Kauf achten? 

Mein Traum ist ja nach wie vor eine Roloff-Nabenschaltung …

Gruß,

Sebastian

Hallo,
Deine Gedanken gehen in die richtige Richtung.
Nach meiner Meinung spielen Gewohnheiten eine große Rolle. Deshalb würde ich was Lenker, Rahmenhöhe, Sattelposition und Pedalart bei dem bleiben was Du gewöhnt bist und was sich bewährt hat.
Nabenschaltungen zb SRAM 7 haben den Ruf beinahe unverwüstlich zu sein. Allerdings darf die auf keinen Fall unter Last geschaltet werden. Daran wirst Du dich gewöhnen müssen.
Der Antrieb hält schon aus dem Grund länger weil die Kette und das Ritzel dicker sind und
auch nicht so massiv beansprucht werden.
Wieviele Gänge Du tatsächlich benötigst und wie die Schaltung abestimmt sein soll liegt an Deiner Wegstrecke und Deine Persönlichkeit .
Deine Felge ging warscheinlich kaputt wei Du sie durchgebremst hast, das ist bei Deinen täglichen Fahleistungen nach vier Jahren durchaus normal, ebenso der Ritzel und Kettenwechsel. Lieber öfter die Kette wechseln als alle Teile bis Anschlag herunterfahren.
Rücktrittbremse oder Scheibenbremse verhindern das natürlich.
Welche Rad (Marke) für Dich in Frage kommt möchte ich nicht entscheiden, auch nicht ob Dir der Wechsel auf Nabenschaltung wirklich zusagt. (Hast dann halt ein Stadtrad wie Opas es fahren)
Grüße Markus

Hallo Wolfgang

Die durchgebremste Felge und der hohe Verschleiß kommen von den Schlechtwetterfahrten.
Der Schmutz haftet an den beweglichen Teilen oder den Bremsklötzen und wirkt wie Schmirgelpaste.
Ich bin in der gleichen Situation wie du. Achte auf regelmäßige Reinigung und Schmierung mit dünnem Öl. Dickes bindet mehr Dreck und Staub. Die Bremsklötze immer sauber halten.
Bei Neuanschaffung kaufe ich mir immer ein hochwertiges gebrauchtes Rad.
Da ich nicht der leichteste bin, kaufe ich Stahlrahmen, die sind haltbarer und Verwindungssteifer. Bei Ausstattungsgruppen kaufe ich Ultegra oder Dura Ace(Rennrad)
bei MTB XT Gruppe. Meist haben derart bestückte Räder durchgängig hohe Qualität.

Ich hoffe meine Tips waren hilfreich.

Grüße, Andreas

Hallo, Das mit den Bremsen und der Schaltung würde ich auch so sehen, auf Stossdämpfer aber nicht verzichten, habe auch ein Fahrrad Bj.94 (Tokaido von Neckermann!) mit nachgerüsteten Stossdämpfern-keine Probleme, die Schaltung ist absolut perfekt und die vordere Felge ist noch die erste trotz Cantileverbremsen ! Einziges Manko ist halt das Gewicht wegen des Stahlrahmens. gruss aus dem Erzgebirge

Hallo Wolfgang,

es wurde ja schon gesagt: es fehlen ein paar Details, um genaue Empfehlungen zu geben. Alles voran deine Preisvorstellung und die Wegbeschaffenheit, die du hauptsächlich fahren willst (hügelig vs. Flachland, Straße vs. Wald- und Wiesenweg,…)

Mit ein paar Ratschlägen/Erfahrungswerten kann ich aber auch noch dienen :smile:

Ich kann die Entscheidung für Starrgabel absolut nachvollziehen, habe es ebenso gehandhabt. Meine Gründe dafür waren die direktere Kraftübertragung auf die Straße (ergo weniger Tempoverlust), das Gewicht, die Pflege einer Federgabel und ein Veschleißteil weniger. Nach längeren Buckelpistentouren kommt es aber schonmal vor, dass meine Handgelenke echt weh tun - das solltest du also überdenken.
An der Stelle noch ein Hinweis: wenn am Fahrrad nicht direkt verbaut, würde ich unbedingt auf ergonomische Griffe nachrüsten - für mich war das ein Unterschied wie Tag und Nacht. Ich meine solche hier: http://www.ergon-bike.com/de/de/product/gp1
Gibts wahlweise mit verschieden großen Hörnchen noch dran sowie in Leder oder Kork und in verschiedenen Größen. Und bestimmt auch von anderen Herstellern, ich kenne bloß nur diesen.

Ich fahre eine Nabenschaltung schon lange und bin damit sehr glücklich. Mein tägliches Streckenprofil: flach, Straße, z.T. unbefestigt. Auf Touren auch mal hügelig. Ich reiche damit. Unschlagbar in der Stadt finde ich die Tatsache, dass man nicht unter Last schalten muss, und demnach beim Anfahren einfach während man steht auf den kleinen Gang schalten kann. Dafür reicht die Bandbreite im hügeligen Gebiet halt manchmal nicht so ganz aus. Meine Grenzen habe ich mit Zelt und Gepäck im hügeligen Süden Schwedens erreicht. Da hilft dann hochzu manchmal einfach nur noch absteigen, weil der 1. Gang noch zu viel ist. Dafür muss ich an der Gangschlatung nur alle paar Jahre mal ne Wartung durchlaufen lassen und gut ist. Und Kette und Kranz austauschen ist deutlich günstiger.

Bei meinem Fahrradkauf vor 4 Jahren war damals noch die Art der Beleuchtung ein Thema: ich hatte extra auf eine LED-Lampe aufgerüstet, weil ich auch im Winter täglich fahre und das Licht viel viel heller ist als ne herkömmliche Glühbirne. Kann aber gut sein, dass das mitllerweile Standard ist.

Zur Marke: da du auf Langlebigkeit, auch der Komponenten, achtest, solltest du durchaus auch auf die Marke und deren Ruf achten. Patria wurde ja schon genannt, die bauen sehr solide. Ich kann mich aus eigener Erfahrung noch mit einer Empfehlung für die VHS Fahrradmanufaktur anschließen. Bin von der Qualität und Langlebigkeit der Komponenten nach nunmehr 4 Jahren definitiv überzeugt. Aber ganz sicher sind das nicht die einzigen zwei, und letztlich kommt es auch darauf an, wo du führst. Kleine aber kompetente Fahrradläden führen oft nicht mehr als 2-3 Marken „normaler“ Trekkingräder, haben diese aber dafür bewusst ausgewählt.

Ich würde unabhängig von der Marke ganz unbedingt empfehlen, nicht zum Discounter zu gehen. Mein Freund hat bei Lucky Bike viel gespart - hat aber nun aufgrund einer völlig falschen Beratung (manch einer mag sich ans Thema erinnern) ein Rad mit einem ungeeigneten Bremssystem. Lucky Bike redet sich raus - Aussage gegen Aussage, keine Beraterhaftung blabla. Sehr ärgerlich. Ich bin in einem kleinen Radladen, der neben den normalen Straßenrädern auch ein Sortiment für sportlich gehobene Ansprüche führt, sehr gut beraten worden und bereute meinen Kauf bis heute nicht ein einziges Mal

Lieben Gruß,
Inka

Hallo,

ich dachte zwischen 600-1100 EUR sollte etwas brauchbares dabei sein.

Gruß
Wolfgang

Hallo,

danke für die umfangreiche Antwort.
Meine tägliche Strecke umfasst mehr oder weniger gut ausgebaute Straßen, Rad-, Feld- und Waldwege. Keine Bergtouren, lediglich mittlere Steigungen.

Federgabel wollte ich wegen des Gewichts und der Wartung vermeiden. Überhaupt sollte das Rad im Zweifel leicht zu warten sein. Wie ist das mit der hydraulischen Bremse?

Gruß
Wolfgang

Wie ist das mit der hydraulischen Bremse?

Hallo!

Damit wirst Du weniger Ärger haben, als mit anderen Bremsen.
Die Bremsbeläge sind, wenn überhaupt mal nach Jahren, einfach und schnell gewechselt.
Die Bremsscheiben sind aus rostfreien Material.
Die Bremsen haben soweit mir bei Magura bekannt ist, eine Füllung mit niedrigviskosem Mineralöl, was kein Wasser zieht, und auch nicht gewechselt werden muss.

Grüße, E!

Hallo Wolfgang,

600-1100 € sehe ich als untere Grenze an. Ich benutze mein Rad ähnlich wie du, 11 km zur Arbeit und natürlich wieder zurück. Das ganze Jahr durch.
Bei Fahrrädern für ca. 600 € werden viele Komponenten (Nabendynamo, Pedale, Scheinwerfer, Sattel, Gepäckträger, Lager, Bereifung usw) der unteren Preisklasse verbaut. Für den täglichen Einsatz bei jedem Wetter z.T. weniger geeignet. Mit steigendem Preis werden meistens auch die Komponenten hochwertiger und bereiten auf Dauer weniger Probleme. Um die Problemlosigkeit zu erhöhen empfehle ich auf jeden Fall eine Nabenschaltung incl. Vollkettenschutz (Hebie). Bei deiner Fahrleistung müsstest du dich im Falle einer Kettenschaltung in relativ kurzen Abständen um diese kümmern (Kette reinigen, ölen, dadurch Hinterrad häufiger säubern, Schaltwerk fit halten, Ritzelpaket reinigen und in bestimmten Abständen erneuern, ebenso die Kettenblätter). Bei einer Nabenschaltung mit Vollkettenschutz würdest du ca. 30 000 km damit keine Arbeit haben. In deinem Fall schlage ich dir entweder die 8-Gang Alfine oder besser die 11-Gang Nabe ebenfalls von Shimano vor. Die ist auf Dauer preiswerter ist, einmal im Jahr Ölwechsel. Die 8-Gang sollte ca. alle 5000 km ausgebaut und neu gefettet werden (ca. 40 €).

Gruß Pinkus

Hallo Inka,

sehr schöne Tipps, Starrgabel für „normale“ (ATB; Trekking, City usw.) halte auch ich für überflüssig. Lieber eine breite Bereifung (z.B. Schwalbe Big Apple) + eine sehr gute gefederte Sattelstütze, am Besten eine mit Parallelogrammfederung.
Dazu zwei Links:

http://www.test.de/Fahrradtechnik-im-Ueberblick-In-d…

http://www.trekkingbike.com/tbo/trekkingbike_artikel…

Hier noch ein Link für weitere Informationen:

http://www.radlinks.de/

Gruß Pinkus

Hi,

Federgabel wollte ich wegen des Gewichts und der Wartung
vermeiden. Überhaupt sollte das Rad im Zweifel leicht zu
warten sein. Wie ist das mit der hydraulischen Bremse?

ich fahre seit knapp 20000km Magura Scheibenbremsen und bin damit sehr zufrieden. Je nach Gelände brauchts so etwa alle 3-4000 km mal neue Beläge. Die sind nicht ganz billig (pro Rad so 18 Euro), dafür aber relativ einfach zu wechseln. Einmal hatte ich nen undichten Schlauch, das habe ich machen lassen, war aber relativ günstig.
Ansonsten ist das Gute, dass man relativ wenig Frust mit den Bremsen hat, da sie sich auch nach Jahren noch anfühlen wie am ersten Tag. Super Bremswirkung und keine Probleme mit verzogenen Felgen.
Zusätzlich sind die Laufräder auch schnell aus- und wieder eingebaut, wenn man mal was anderes machen muss.

Gruß

rantanplan