Haltbarkeit von Cavit die zweite

Hallo nochmal,

der Thread unten hat sich noch nicht aus dem Forum verabschiedet, dafür aber schon die provisorische Füllung aus meinem Zahn. Die Frage nach der Haltbarkeit hat sich also quasi selbst beantwortet … „gute vier Wochen locker“ war wohl doch eher optimistisch.

Ich habe sie mal einfach wieder reingesteckt ins Loch, damit der Zahn nicht so aufklafft (der Nerv ist zwar tot, aber dafür geht das Loch auch bis in die Wurzel und so …). Natürlich hält es nicht vernünftig, aber solange ich kein Vakuum aufbaue, eigentlich schon einigermaßen :smile:
Aber sie liegt halt nur auf, die Füllung, und das möchte ich definitiv nicht bis zu meinem nächsten Termin Ende Juni so lassen.

Wie dringend ist es, das nun endgültig füllen zu lassen? Ich bin nächste Woche erstmal im Urlaub (in Deutschland)- sollte ich es da machen lassen, oder kann ich auch unbesorgt noch so zehn bis 14 Tage abwarten? Wäre es schlimm, wenn ich diesen Cavitbrocken ganz verliere und der Zahn dann offen ist?

Wäre schön, wenn sich noch mal jemand damit beschäftigen würde :smile:
Danke
Sonja

Hi,

ich würde mich damit gleich in der Praxis vorstellig machen, man muss ja nichts riskieren.

die Franzi

Servus Sonja,

so eine Cavit-Füllung soll:

  • den Zutritt weiterer Bakterien in den Wurzelkanal blockieren.

  • die ‚Verdünnung‘ der eingebrachten desinfizierenden medikamentösen Einlage verhindern.

  • das tiefe Einbeißen von Speisen in den konischen Kanal verhindern.

Bei der ersten Lockerung des Provisorium ist der Effekt der Bakteriensperre bereits verloren gegangen. Er kommt jetzt auch nicht wieder, wenn Du das Ding draufsteckst.

Ob es - draufgesteckt - dicht genug ist, den Zutritt von Flüssigkeiten zu verhindern, kann keiner sagen.

Das graduelle Auffüllen des ‚Loches‘ mit allem möglichen, das man gekaut hat, kann das draufgesteckte Cavit solange verhindern, wie es drin bleibt.

Wenn Du jetzt hier einen Zahnarzt aufsuchst, wäre es IMO zu wenig, wenn er Dir nur neues Cavit in die Kavität schmieren würde. Er müsste schon den Kanal mechanisch ‚ausputzen‘,

http://www.mueller-omicron.de/endodontie/1_wurzelkan…

eine Spülung vornehmen,

http://www.dgparo.de/PDF/PDF_Wissen/Wurzelkanalspuel…

eine neue desinfizierende Einlage einbringen und dann den Zahn vorsichtshalber mit einem Glasionomerzement verschließen, der eigentlich als Definitivum gedacht ist, aber besser halten würde, als es das Cavit getan hat.

Wenn der Zahn offenbleibt, bis Du wieder bei Deinem eigenen Zahnarzt bist, kannst Du Glück haben - dann passiert nichts weiter (früher hat man gangränöse Zähne routinemäßig einige Zeit offen gelassen. Das war damals ‚lege artis‘). Es kann aber auch zu einer akuten Exacerbation kommen. Ich würde auf die Franzi hören.

Gruß

Kai Müller

Hallo,

dankeschön; ich werde wohl auf jeden Fall noch diese Woche gehen. Ich war mir nicht sicher, ob es mehr wert ist, dass es schnell gemacht wird oder dass es der Zahnarzt macht, der meine etwas exotische Zahnsituation schon kennt.

Allerdings habe ich mich wohl missverständlich ausgedrückt (oder Bullshit geschrieben :smile:). Es wird keine Wurzelbehandlung angepeilt, demnach ist auch kein Medikament unter dem Cavit, sondern es verschließt einfach nur ein Loch an einer Stelle wo früher mal Karies war, die dann gefüllt wurde und wo diese Füllung jetzt erneuert werden soll. Der Zahn ist schon wurzelbehandelt, aber um das Loch geht es nicht. Sorry wenn das missverständlich war. Genaugenommen weiß ich gar nicht, was genau in den Wurzeln drin ist, aber in „meinem“ Loch geht es nur um eine entfernte Plombe, die neu gemacht werden soll, also geht es wahrscheinlich doch nicht „durch bis in die Wurzel“, wie ich geschrieben habe. Ich weiß, es ist erschreckend, dass ich meinen eigenen Zahnstatus nicht kenne, aber gerade bei den Schneidezähnen ist es auch kompliziert :smile:

Grüße
Sonja