Hallo,
ich habe vor ein paar Tagen einen 10kg-Sack „Bob Stone“ Reparaturmörtel
mit dem Aufdruck 26.03.07 geöffnet und einen Teil davon verarbeitet.
Leider ist der Mörtel nicht fest geworden, sondern sandig geblieben.
Lt. Beschreibung soll das verschlossene Originalgebinde zwar nur
12 Monate haltbar sein, aber ich hätte nicht gedacht, dass die um einige Monate längere, aber trockene Lagerung den Mörtel für den gedachten Zweck vollkommen unbrauchbar machen.
Ist das normal und wie läßt sich das erklären, zumal das Material nicht feucht geworden, sondern staubtrocken ist. Oder handelt es sich bei dem Produkt um eine minderwertige Qualität?
Vielen Dank!
Gruß
Pontius
Hallo Pontius,
was willst du von einer Eigenmarke von Hagebaumarkt erwarten?
Jeder Profi nimmt maxit. Gibt es nur im Fachhandel.
Zudem war das MHD um mehr als ein Jahr überschritten. Das steht nicht „nur so da drauf“, sondern hat einen Grund. Die chemischen Zugaben verändern sich. Nämlich sooo trocken kannst du es gar nicht lagern, oder was hast du mit der relativen Luftfeuchtigkeit gemacht?
Gruß Termid
Hallo Termid,
besten Dank für deine schnelle Antwort.
Jeder Profi nimmt maxit. Gibt es nur im Fachhandel.
Bin diesbezüglich leider kein Profi, wohne „auf dem Lande“ und wollte für ein paar Gramm Reparaturmörtel keinen allzu großen Aufwand treiben.
Zudem war das MHD um mehr als ein Jahr überschritten.
Ist das „maxit“ denn länger haltbar und hätte nach über 2 Jahren noch verwendet werden können?
Gruß
Pontius
Hallo!
Die Baumarkt-Fertigmörtel sind schon im Neuzustand nicht das wahre.
Und wenn die 2 Jahre alt sind, geht dann garnichts mehr. Wenn da der letzte billige Dreck in Polen zusammengemischt wird, braucht man sich auch nicht zu wundern, warum das so billig ist, und der Baumarkt trotzdem noch vielleicht die Hälfte daran verdient.
Ich selbst habe bei mir noch einige angerissene Säcke an Putz usw. rumstehen, eigenartigerweise auch Maxit, wo das Haltbarkeitsdatum weit überschritten ist, das lässt sich aber noch vernünftig verarbeiten.
Es muss ja nicht unbedingt Maxit sein, ich hatte erst vorgesten fast den Schock bekommen, als ich den Faserspachtelputz von Schwenk ausprobiert habe, so ein superfeines Zeug, das lässt sich so gut verarbeiten, das kann man sich garnicht vorstellen. Aber 17€ / Sack.
Und mal auf die direkte Frage zu kommen:
Ich weiss nicht, was Du machen willst,
wenn es nur eine Kleinigkeit ist, dann kannst Du auch zu dem verreckten Baumarktmörtel 20% frischen Zement hinzufügen, und es wird auch gehen.
Grüße, Steffen!
Hallo Steffen Georgi,
Und mal auf die direkte Frage zu kommen:
Ich weiss nicht, was Du machen willst,
wenn es nur eine Kleinigkeit ist, dann kannst Du auch zu dem
verreckten Baumarktmörtel 20% frischen Zement hinzufügen, und
es wird auch gehen.
Danke für den Tipp. Zwischen meinen Klinkern (Verblender) hat sich an verschiedenen Stellen das Fugenmaterial auf einer Länge von insgesamt ca. 50cm gelöst bzw. ist ganz herausgefallen. Und ich möchte deshalb nicht alle 2 Jahre ein 10kg-Gebinde kaufen und davon 9,5kg wegwerfen müssen.
Grüße
Pontius
Moin Termid,
Jeder Profi nimmt maxit. Gibt es nur im Fachhandel.
komisch, ‚meine‘ Profis verwenden Sakret - was soll mir das jetzt sagen?!
Gandalf
Hallo Pontius,
Und ich möchte deshalb nicht alle 2 Jahre ein
10kg-Gebinde kaufen und davon 9,5kg wegwerfen müssen.
dann fülle die 9,5kg die jetzt noch übrig geblieben sind in einen leeren Eimer Wandfarbe. Wenn man den Deckel gut zudrückt (luftdicht), dann hält dein billiger Mörtel auch länger. Das MHD bezieht sich auf die Lagerung im Original-Papiersack.
Die Papiersäcke von Maxit hingegen sind (oft) von innen mit einer Folie beschichtet.
Und um Gandalf’s Einwurf „komisch, ‚meine‘ Profis verwenden Sakret - was soll mir das jetzt sagen?!“ hier zu beantworten: Ich wollte nicht alle Baustoffe aufführen die von Profis verwendet werden sondern damit zum Ausdruck bringen, dass ein Profi auf keinen Fall eine Hagebau Eigenmarke verwendet. Auch um jass sollte man einen Bogen machen, wobei Schwenk wieder eine erste Adresse ist.
Und zum Schluss. Ein Profi verwendet Fertigmörtel, denn Zeit ist Geld. Es wird zu teuer erst Zement, Kalk, Sand und Wasser in einer Mischmaschine 10 Minuten zu verrühren, wie man es früher getan hat.
Aber der ‚Heimwerker‘ hat doch Zeit seine 144 Gramm, die er gerade jetzt benötigt, in einem kleinen Eimerchen zu verrühren.
Dazu besorgt man sich einmalig einen Sack Kalk, eine Schiebkarre voll Sand und kann das fast beliebig lange lagern. Wassser ist auch immer vorhanden, nur den Zement sollte man sich alle 5 Jahre für 2,99 pro 25kg Sack neu zulegen. (Umfüllen und luftdicht lagern)
Und mit diesen vier Grundstoffen lässt sich auch für beliebige Vorhaben fast alles zusammenmischen. Vielleicht sollte man sich auch einen Vorrat an Split hinlegen, falls man mal etwas betonieren muss.
Und man hat nicht acht verschiedene Säcke der Fertigmischungen herumstehen, die Schweineteuer sind. Profis beziehen ihr Material lose und lagern es in Silos auf der Baustelle. Und das zu ganz anderen Preisen als bei Hagebau.
Gruß Termid
Vornässen!
Hallo Pontius,
Leider ist der Mörtel nicht fest geworden, sondern sandig geblieben.
Du meinst damit den verabeiteten Mörtel, den du in die Fugen getan hast?
Ich entnehme deiner Antwort weiter unten, das du damit die Fugen deines Klinkers erneuern wolltest.
Dann ist die Ursache ganz einfach:
Klinkersteine saugen Wasser auf wie ein Schwamm. Die haben das Wasser aus deiner angerührten Masse gesaugt, bevor der Mörtel Zeit hatte, abzubinden. Dann passiert genau das von dir beschriebene.
Abhilfe: vor dem Verfugen die Steine/leeren Fugen richtig nass machen. Mehrfach, denn wie gesagt, Klinkersteine sind unglaublich saugfähig. Wenn es still ist und du genau hinhörst, kannst du sogar hören, wie sie das Wasser aufsaugen. Wir haben vorige Woche mit Klinker ein Stück neu gemauert und die Klinker vorher in einen Eimer Wasser gelegt, damit sie nicht die Feuchtigkeit aus dem Mörtel ziehen.
Und für Fugen solltest du keinen Reparaturmörtel nehmen, sondern Fugenmörtel.
lg, mabuse
Hallo Termid!
Aber der ‚Heimwerker‘ hat doch Zeit seine 144 Gramm, die er gerade jetzt benötigt, in einem kleinen Eimerchen zu verrühren.
Richtich!
Dazu besorgt man sich einmalig einen Sack Kalk, eine Schiebkarre voll Sand und kann das fast beliebig lange lagern. Wassser ist auch immer vorhanden, nur den Zement sollte man sich alle 5 Jahre für 2,99 pro 25kg Sack neu zulegen. (Umfüllen und luftdicht lagern)
Und mit diesen vier Grundstoffen lässt sich auch für beliebige Vorhaben fast alles zusammenmischen. Vielleicht sollte man sich auch einen Vorrat an Split hinlegen, falls man mal etwas betonieren muss.
Das . . . ist eine ausgesprochen gute Idee!
Hättest du irgendwo eine Übersicht/Webseite/Tabelle oder so, was man für welchen Zweck in welechem Mischungsverhältnis zusammenrühren muss?
Heissen Dank!
mabuse
Anmischungen von Beton/Mörtel
Hallo mabuse,
Hättest du irgendwo eine Übersicht/Webseite/Tabelle oder so,
was man für welchen Zweck in welchem Mischungsverhältnis
zusammenrühren muss?
das Thema ist leider zu komplex. Es kommt für die gleiche Anwendung auch immer auf den Untergrund und die Temperatur an.
Ein Statiker, der auch Betonmischungen berechnen muß, braucht dazu mindestens ein Semester. Beim Bau der Twin-Towers z.B. durfte der Beton nicht wärmer als 22°C werden, deshalb hat man ihn teilweise mit Eis angerührt statt mit Wasser.
Auch beim Hoover-Staudamm hatte man ähnliche Probleme.
Die Maurer auf der Baustelle haben das im Gefühl und die Erfahrung. Eine Faustregel für normalen Putzmörtel: 4xKalk, 10xSand, 1xZement und Wasser natürlich soweit homogen verrühren das das Gemisch nicht von der Kelle tropft sondern nur ‚schiebt‘. Und immer an die Wand anwerfen, nie mit der Glättekelle aufschmieren!!!
Einen Überblick kannst du hier gewinnen, „kugeln“ mußt du schon selber ein wenig:
http://www.google.de/search?q=%22kalk-zement-mischun…
http://www.google.de/search?hl=de&safe=off&client=fi…
Gruß Termid
Hallo Termid,
das Thema ist leider zu komplex. Es kommt für die gleiche
Anwendung auch immer auf den Untergrund und die Temperatur an.
Naja, das es immer Sonderfälle gibt, ist schon klar.
Aber was wäre denn beispielsweise die „Standard-Baumarktmischung“ für Innenputz (~Rotband), frostsicheren Zement für den Außenbereich, effer Mauermörtel innen, Klinkermörtel, Klinkerfugenmasse . . .
Gibt’s sinnvolle „Spezialzuschläge“?
Hab letztens im Baumarkt ein Fläschchen in der Hand gehabt, mit dem man aus normalem Fliesenkleber Flex-Fliesenkleber machen konnte. Hab mich nach dem Sinn gefragt, denn dann kann man doch auch gleich Flex-Fliesenkleber kaufen.
Aber bei dieser Methode bekommt das Fläschen natürlich auf einmal einen Sinn.
Ein Statiker, der auch Betonmischungen berechnen muß, braucht dazu mindestens ein Semester. Beim Bau der Twin-Towers z.B. durfte der Beton nicht wärmer als 22°C werden, deshalb hat man ihn teilweise mit Eis angerührt statt mit Wasser.
Auch beim Hoover-Staudamm hatte man ähnliche Probleme.
Ein bischen grinsen muss ich ja jetzt schon . . . ;D
Wir waren bei den 144 g für den Heimwerker und du holst den Hooverdamm raus . . . ein Gartenmäuerchen dürfte wohl zu den anspruchsvolleren Aufgaben gehören . . .
Und immer an die Wand anwerfen, nie mit der Glättekelle aufschmieren!!!
Das mit dem Anwerfen hab ich ehrlich gesagt nie verstanden - gibt es da eine logische Erkärung für?
Einen Überblick kannst du hier gewinnen, „kugeln“ mußt du schon selber ein wenig:
http://www.google.de/search?q=%22kalk-zement-mischun…
http://www.google.de/search?hl=de&safe=off&client=fi…
Ich seh schon - da kann man sich mal wieder ein Wochenende mit um die Ohren schlagen . . .
Dennoch: meinen besten Dank.
Da werd ich mich auf jeden Fall beizeiten mal mit beschäftigen, einige „Standard-Rezepturen“ ausknobeln und meine Vorräte drastisch reduzieren. Die ganzen angebrochenen Säcke gehn mir nämlich tierisch auf den Keks, die stehn nur im Weg rum.
lg, mabuse
Moin Mabuse,
Das mit dem Anwerfen hab ich ehrlich gesagt nie verstanden -
gibt es da eine logische Erkärung für?
natürlich!
Beton, Zement und andere Aufschlemmungen sind sog. nichtnewtonische Fluide.
Speziell in diesem Fall sind sie thixotrop, will heißen, wenn man große Scherkräfte (in dem Fall das Aufklatschen auf der Wand) auf sie einwirken läßt, werden sie, mehr oder weniger lang (je nach Hysterese) flüssig und dann wieder zähflüssig.
In diesem kurzen Moment der Dünnflüssigkeit können sie ungleich besser in die Poren und Ritzen eindringen und geben einen sehr viel besseren Kontakt als nur angeschmierter Zement.
Gandalf
Vielen Dank für die Tipps/Erklärungen ! (o.w.T.)
o.w.T. = ohne weiteren Text
Danke, Gandalf.
Das war sehr erhellend!