Hallo,
Deine Frage läßt sich nicht beantworten. Zum einen liegt das daran, daß es bei Bauwerken keine Halbwertszeit gibt. Die besagt nämlich, wie lange es dauert, bis die Hälfte der betrachteten Atome eines radioaktiven Isotops zerfallen sind. Üblicherweise wartet man den Zerfall bei Bauwerken nicht ab - zumindest nicht absichtlich. Erstens
Zweitens meinst Du wahrscheinlich nicht Stahl und Zement, sondern Stahl und Beton. Und da sind wir schon beim nächsten Punkt: abgesehen von Klima, Wartung und Verarbeitung spielen die Qualität der eingesetzten Werkstoffe für die Standhaftigkeit bzw. Haltbarkeit eines Bauwerks eine wesentliche Rolle. So hat man in den 70ern ganz andere Stähle für den Brückenbau eingesetzt als heute, was - neben dem deutlich erhöhten Verkehrsaufkommen insbes. bei den LKW - dazu führt, daß derzeit in Deutschland reihenweise Brückenbauwerke ertüchtigt oder neu geplant werden müssen.
Nicht zuletzt spielen natürlich zusätzliche Faktoren eine Rolle: Erdbeben, Statik (so soll es ja gelegentlich vorkommen, daß auf ein bestehendes Gebäude noch ein paar Etagen aufgesetzt werden), Untergrund (gerne auch in Verbindung mit Witterungseinflüssen) usw. usf.
Fazit: eine generelle Aussage ist nicht möglich. Wenn Dich die zu erwartende Lebensdauer eines bestimmten Gebäudes interessiert, dann beauftrage einen Gutachter.
Gruß
C.