In Hamburg müssen wir oft sagen: „Das regnet!“
Jetzt hab ich von einer Besucherin aus Bayern gehört: „Das hört sich ja lustig an, es muß doch heißen ES regnet!“ Ja, nach der Grammatik stimmt das wohl, aber wird das wirklich nur im Norden so gesagt?
Übrigens, wenn ich aus dem Fenster sehe, muß ich sagen: „Das regnet schon wieder!“
In Hamburg müssen wir oft sagen: „Das regnet!“
Jetzt hab ich von einer Besucherin aus Bayern gehört: „Das
hört sich ja lustig an, es muß doch heißen ES regnet!“ Ja,
nach der Grammatik stimmt das wohl, aber wird das wirklich nur
im Norden so gesagt?
Nein, auch in Bayern sagt man: „Des regnt heut vielleicht! Koan Hund jagt ma da ausse.“
Das ist emphatische Kritik zum Wetter. Während „Es regnt heut“ nur ein schlichte Mitteilung über die augenblickliche Witterung ist.
Gruß!
H.
Moin, Moin
Ja, SO wird das tatsächlich nur in Norddeutschland gesagt, die Unterscheidung, die Hannes beschreibt, wird davon nicht tangiert. Witzigerweise heißt es aber auch wo ich herkomme, am andern Ende der Welt in Afrikaans „das regnet“, aber wir haben ohnehin ganz viele sprachliche Gemeinsamkeiten mit dem Niederdeutschen, z.B. agter(gesprochen achter) für hinter, nach, loop für laufen, hou für halten, usw. usw.
Da wird die Welt manchmal ganz klein…
LG
Hallo,
Hier eine Antwort aus Leipzig:
„Das regnet!“ ist sehr kurz und kommt mir etwas unüblich vor für meine Region, aber allgemein ist das „das“ hier auch recht üblich. Aber dann fügt man noch was dran, wie etwa „Das regnet ja schon wieder!“ oder „Das regnet ja immer noch!“, „Das regnet grad.“
Normal ist im Dialekt auch: 'S reeschnet. Da kann man schlecht sagen, ob das 's für „das“ oder „es“ steht. Es klingt zu förmlich und hochdeutsch-beeinflusst.
Gruß,
- André
Moin, Moin
Ja, SO wird das tatsächlich nur in Norddeutschland gesagt
Wie meinst du das?
Gehören Leipzig und Bayern also zur Norddeutschland? Für mich ist’s ganz natürlich, jetzt aus dem Fenster hinter mir zu schauen und zu konstatieren: Orh, das reeschnet.
Also ist das sicherlich nicht spezifisch norddeutsch.
Gruß,
- André
Hallo, Andre,
ich glaube, Du verstehst Olgu da etwas miss.
„Das regnet.“ (ohne besondere Betonung und mit dem bestimmten Artikel „das“) wird in der Tat vor allem im Hamburgischen so verwendet. Im Hochdeutschen wird hingegen für die bloße Feststellung der Tatsache gemeinhin das Personalpronomen „es“ verwendet.
„Das reeegnet!“ (mit der besonders betonten Verlängerung des Verbs - vielleicht um die Dauer oder Stärke anzuzeigen) ist natürlich auch im Sächsischen gebräuchlich.
Gruß
Eckard
Hallo,
Ja, SO wird das tatsächlich nur in Norddeutschland gesagt, die
Unterscheidung, die Hannes beschreibt, wird davon nicht
tangiert. Witzigerweise heißt es aber auch wo ich herkomme, am
andern Ende der Welt in Afrikaans „das regnet“,
„das regnet“ klingt jetzt aber gar nicht Afrikaans.
„Dit reënt“ wär es schon eher.
Wobei wir nun trefflich streiten könnten, ob man das wirklich mit „das regnet“ übersetzen würde.
Jedenfalls nicht ins Hochdeutsche.
Gruß
Elke
Hallo Dino,
im Berliner Dialekt hört man die Unterscheidung nicht, da heißt es: „'t rejnet (drooßn).“ Oder auch: „Jetz rejnetet schon wieda.“ Wenn ich allerdings den Satz im Vorfeld erweitere, dann bekomme ich tatsächlich: „Kiek ma, det rejnet!“ Aber dann ist man ja wieder in der emphatischen Variante, in welcher das „das“ sehr weit verbreitet zu sein scheint.
Tucholsky und Glaßbrenner und Weißderteufelwer haben sicherlich „Det rejnet“ geschrieben, also sag ich mal: Berlin ist noch nördlich genug.
Allerdings käme hier niemand auf die Idee, auf Hochdeutsch zu verkünden, dass „das regnet.“
Liebe Grüße
Immo
Hallo Immo,
wozu man sagen sollte, daß „det“ seit ca. 50 Jahren durch „dit“ ersetzt wird und seit ca. 80 Jahren eine lautverschiebung von j zu g stattfindet.
„Dit regnet ja schon wieda.“
Die Lautverschiebung wird am deutlichsten bei der Verbindung von „J“ und „R“.
„Jrün“ ist aus den Sprachgebrauch komplett verschwunden.
Vastehste, wieck meine?
Strubbel
#)
Hallo Strubbel,
ick vasteh schon, watte mir sajen willst. Aba wall det Balinerische ne lange Tradißjon ooch als Schriftsprache hat (ick saje nur: Glaßbrenner, Zille, Tucholsky, Hahnemann), hält sich ehm die eene oda andere Schreibweise hartnäckich. Det muss ja nich heißen, dat det Wort „det“ bei mir nich ooch wie „dit“ klingt.
Eenen freundlichen Jruß
Immo