Guten Tag!
http://www.infranken.de/regional/bamberg/Bambergs-Betonboot-hat-einen-Vorgaenger;art212,468392
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Zementschiffe
Während stahlarmer Zeiten wurden in Deutschland Schiffe auch aus Zement gebaut.
Um die Zeit von 1916 bis 1918 versucht sich der von kriegsbedingten Verlusten hart geforderte Frachtschiffbau mit seegehenden Eisenbeton-Handelsschiffen, die auch noch einige Jahre später gebaut und eingesetzt werden. Dabei interessiert, daß das erste Fahrzeug dieser Werkstoffart bereits 1854 in Paris von Lambot hergestellt wurde, kein Schiff - nur ein Boot.
An der Donau wurden während des ersten Weltkrieges und danach von der Werft Wayß & Freytag Betonschleppkähne gebaut.
Während des zweiten Weltkrieges werden wieder Betonschiffe gebaut. Über ihren Einsatz und ihre Brauchbarkeit ist die Literatur recht spärlich, nur so viel drückt sie aus : Die Betonschiffe bewähren sich, wo und wann sie auch eingesetzt wurden.
Zum Beispiel das Küstenmotorschiff „Treue“. Es wurde 1943 gebaut, wegen des knappen Stahls aus wasserdichtem Beton. Fast zwei Jahrzehnte lang transportierte es Holz von Nord- und Ostsee. 1962 aus dem Schiffsregister gelöscht, diente die „Treue“ zunächst als schwimmende Motorradwerkstatt und später als Lagerkahn im Hamburger Hafen. Inzwischen liegt es als schwimmende Disco in Bremen.
Im Schiffahrtsmuseum in Bremerhaven liegt eine Zementbarkasse und ist zu besichtigen.
S. u .Z. 44 15
Hallo!
Das Bamberger Boot war zwar nicht das erste seiner Art, aber sicher eines der ersten Boote aus Beton und vermutlich das erste Betonschiff in Deutschland. Kurz zuvor realisierte ein Franzose ein Betonboot, das bis heute existiert https://de.wikipedia.org/wiki/Joseph-Louis_Lambot.
Betonschiffe sind übrigens gar nicht so selten. Lesenswert dazu der Wiki-Beitrag https://de.wikipedia.org/wiki/Betonschiff sowie http://das-betonschiff.de/index_geschichte.htm .
Gruß
Wolfgang
Hallo!
In Lübeck dient ein Betonschiff gleichen Baujahrs inzwischen wohl als Restaurant. Ende der 60er wurde auf dem Schiff eine Diskothek betrieben. Zugegeben, das Material des Schiffs interessierte mich damals nicht (Augen fürs Moped und für die Freundin … in der Reihenfolge) , aber bis heute weiß kaum jemand, dass es ein Betonschiff ist.
Von außen und auch an Bord ist es ein Schiff wie jedes andere. Man erkennt wirklich nicht, dass es ein Schiff aus Beton ist. Heute gäbe es noch bessere Möglichkeiten von Zuschlagstoffen und Betonarmierung als vor über 70 Jahren. Sobald es nicht um Einzelstücke (Formkosten), sondern um Serienprodukte geht, kann ich mir vorstellen, dass die Einsatzmöglichkeiten von Beton im Schiffbau und in vielen anderen Bereichen noch längst nicht ausgeschöpft sind, sobald die Schwer-und-dickwandig-Vorurteile überwunden werden. Um zu zeigen, was geht, wurde sogar eine Schallplatte aus Beton präsentiert http://www.ingenieur.de/Themen/Werkstoffe/Und-klingt-Die-Schallplatte-Beton-da , sinnigerweise mit Satisfaction von den Rolling Stones.
Gruß
Wolfgang
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