Moin,
Dass der weg fällt, hat viele Gründe. Es ist zunächst billiger, wobei auch die DSLM wie die DSLR nach wie vor aus technischen Gründen einen weiteren mechanischen Verschluss hat. Eine DSLM kann bis zu 20 Bildern pro Sekunde schießen, eine DSLR liegt so bei 5 bis 10.
Das ist eine andere Baustelle. Man kann damit schon vorab im Sucher sehen, wie das fertige Bild aussehen wird, was bei den DSLR nicht ganz der Fall ist. Deren optische Sucher decken auch nicht zu 100% ab, was für manche eine Katastrophe ist. Die Monitore einer DSLM verbauchen aktuell noch etwas mehr an Strom, was die Laufzeit reduziert und es gibt bei älteren Modellen eine Verzögerung.
Und DSLM hat den Vorteil, geräuschlos zu sein. Perfekt in der Kirche oder bei Hochzeiten und in der Natur, wen man scheue Tiere fotografiert.
Und, nicht vergessen, man kann neue Systeme auf den Markt bringen und wieder Geld verdienen. An mir, der alle Jubeljahre was gebraucht kauft, kann man das nicht. Ich brauche aber die, die neu kaufen, das sind meine zukünftigen Schätzchen.
Ne, die stellt sich mir nicht. Alleine schon die Pixeldichte bei einem Smartie treibt die Physiker an den Rand des Wahnsinns. APS-C oder Vollformat sind da aus technischer Sicht deutlich besser.
Die Sichtweise ist auch eine andere, eine Kamera ist ein gutes Lichtmessgerät und die Daten sollen original so gut wie möglich sein, um dann im zweiten Gang verarbeitet zu werden.
Das ist eine andere Herangehensweise.
Moderne System haben nicht nur eine Stabilisierung im Objektiv, sondern auch der Sensor kann kompensieren. Das ist auch ein nettes Feature, wobei man das auch bei den DSLR hätte haben können. Aber warum alle Features eines Mercedes in den Smart packen? Ist für mich schade, aber nachvollziehbar. Wer dazu noch an GAS leidet (https://www.fotoespresso.de/gear-acquisition-syndrome/), der soll bluten und die guten noch lange gebrauchsfähigen Teile günstig verkaufen. An mich!
Wie weit Systeme verschmelzen werden, kann ich schlecht sagen. Viel Wert wird auf Autofokus gelegt, der bei guten Kameras Augenverfolgung schafft und ganz heiß ist auch auch die Erkennung von Objekten. Als Beispiel: Du fotografierst einen Vogel im Gebüsch und machst der Kamera klar, dass sie gefälligst nur auf das Vogelauge scharf stellen und die dämlichen Zweige davor einfach ignorieren soll. Geht klassisch kaum. Ode de Hochzeitsfotograf, der echte Probleme hat, wenn Konfetti durchs Bild rieselt, wenn er eine Person scharf abbilden möchte.
Wenn jetzt noch 50 Megapixel exzellenter Rohdaten auf moderne Software treffen, dann ist das schon eine Ansage. Dahin wird aus meiner Sicht die Entwicklung gehen.
Das Anfängersegment der bisherigen Kameras (egal, ob Kompakt oder DSLR) wurde ja von sehr vielen Menschen gekauft,die keine fotografischen Ambitionen haben und nur einfach ein „gutes“ Bild machen wollten. Die nutzen jetzt ihre Phones und ich meine alte DSLR, deren Klappgeräusch ich übrigens nach wie vor aus alten Zeiten heraus faszinierend finde. Ich mag das einfach.
Außerdem werden meine Bilder nicht besser, weil die Technik besser wird. Sie werden vielleicht technisch besser oder es gibt weniger Ausschuss, aber mehr auch nicht.
-Luno