Handys im Unterricht

Volljährig vs. erwachsen
Hi nochmal!

vielleicht solltet ihr mal drüber nachdenken, dass ihr mit
Erwachsenen umgeht (auch dann, wenn gewisse Reifemerkmale
gelegentlich fehlen mögen). Die von euch angedachten Maßnahmen
sind nach meiner Einschätzung nur dazu angetan, Machtkämpfe zu
provozieren und (als Schule) zu verlieren.

Nun, bislang gab es ja keine Regeln zu den Handys, dann wurden nach und nach strengere Regeln erlassen, weil die immer mehr Dinge dazukamen (Laute Musik auf dem Flur, Handys im Unterricht aufladen etc.).

Wenn ihr Leute in
diesem Alter wie Grundschüler behandelt, solltet ihr euch
nicht wundern, wenn es Probleme gibt.

Und du kannst dir nicht vorstellen, dass die Schüler sich so verhalten? Wir haben sehr sehr viele Schüler mit sozialen Problemen, dass die ihr Handy ständig im Anschlag haben ist ja nur ein Aspekt.

Außerdem hab ich auch Schüler, die keine Probleme machen. Ich behandle Schüler per se nicht wie Kinder.

Und lange Zeit gab es ja keine Regeln zu den Handys, die wurden nach und nach erlassen, weil auch immer mehr Dinge dazukamen (Laute Musik auf dem Flur, Handys im Unterricht aufladen, Prüfungsunterlagen in der Prüfung fotografieren etc.).

Ich möchte den Lehrer sehen, der einem erwachsenen Schüler
gegen dessen Willen das Handy abnimmt.

Nun, bislang hat das immerhin noch funktioniert.

Warum versucht ihr es nicht mit einer Regelung, die beiden ihr
Recht lässt: Während des Unterrichts und der Stundenwechsel
keine Handys, in den Pausen jederzeit?

Die Regeln gab es vorher, weil aber in den Fluren ständig laut Musik von den Dingern läuft, hat die Schulleitung das generelle Verbot in die Hausordnung aufgenommen.

Funktioniert, wie schon beschrieben, bei uns in dieser
Altersgruppe ziemlich gut.

Darf ich fragen, was das für eine Schule ist?

Grüße zurück,

Noi

Hallo Franzi!

Bei uns funktioniert es nicht. Ebenfalls volljährige :smile:
Das hüpfende Komma ist: wasmachst du, wenn sich jemand nciht
daran hält?

Vorschlag: Nach der 3. Abmahnung wegen wie auch immer gearteter Handynutzung (egal ob zum Laden, SMS-Empfang, Spiele, Fotografieren) während des Unterrichts wird der/die Betreffende der Schule verwiesen. Abmahnungen landen im Direktorat in der Schülerakte, nicht etwa im Notizbuch der einzelnen Lehrkraft. Soetwas lässt sich ohne Machtkämpfe vollkommen emotionslos durchziehen. Ist es eine Berufsschule, könnte parallel zu einer Abmahnung ein knochentrocken formulierter Formbrief mit Information über die Folgen im Wiederholungsfall an den Ausbildungsbetrieb gehen.

Soetwas konsequent durchgezogen, spricht sich schnell herum. Anfänglich werden vermutlich etliche Abmahnungen erforderlich werden und der Rauswurf wird vielleicht ein oder zwei Unbelehrbare treffen, aber dann ist das Thema durch. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird es keine Leistungsträger treffen, sondern Schüler, an denen ohnehin niemand viel Freude hatte.

Solche Härte bei kleinen Kindern - das Gezeter mancher Eltern will sich wohl kaum jemand antun. Aber bei Volljährigen sehe ich kein Problem. Schreib die Regelung in die Schulordnung, nagle sie ans Schwarze Brett und gut ist’s.

Ausbildungsbetrieb und Berufsschule gehören zu den letzten Stationen, die gezielt gegen dissoziale Verhaltensweisen junger Menschen wirken können. Diese Aufgabe von Berufsschulen ist neben der Vermittlung reiner Fachkenntnisse doch sicherlich irgendwo in schönstem Amtsdeutsch niedergeschrieben.

Gruß
Wolfgang

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Hallo Franzi,

mich würde dein Geheimrezept interessieren.

Es gibt keins. Die Schüler unterschreiben bei Eintritt in die Schule die Schulordnung, in der u.a. geregelt ist:

Die Benutzung von Mobiltelefonen („Handys“) während des Unterrichts ist verboten. Als „Unterricht“ gelten die Unterrichtsstunden inklusive der Stundenwechsel. Unter „Benutzung“ fällt jeglicher Umgang mit dem Mobiltelefon einschließlich sämtlicher Gerätetöne für Anrufe, Kurznachrichten (SMS,MMS), Erinnerungen (…) und Vibration. Während der ausgewiesenen Pausen ist die Nutzung der Mobiltelefone erlaubt. Das Laden der Mobiltelefone im Schulhaus ist verboten. Zuwiderhandlungen werden mit schuldisziplinarischen Maßnahmen beantwortet und können bis zum Schulverweis führen."

Tja, und dann geht’s bei Verstößen halt seinen Gang. Ganz unaufgeregt. Weiter als bis zum zweiten Verweis gingen Zuwiderhandlungen bisher nicht.

Schöne Grüße,
Jule

Es ging um den Vorschlag, das Handy bis zum Halbjahresende
einzubehalten, nicht um das Nutzungsverbot während des
Unterrichts.

Ja ging es. Im selben Absatz steht dann aber:

hinzu. Aus diesem Grund ist z. B. auch ein komplettes Verbot
des Mitführens in der Schule nicht durchsetzbar.

Sorry, aber den Einwand verstehe ich nicht?!?
Mit diesem Satz wird doch nicht behauptet, es wäre Schadenersatz wegen des Nutzungsverbots möglich…

Was willst Du mir also sagen?

Hallo,
es ist schön wie sich einige Personen um das Handyeigentum mühen.
Die viel wichtigere Frage: warum glauben die Schüler auf Kosten der Schule das Handy aufladen zu dürfen? Hier ist nicht der Einzelfall zu bewerten- sondern die Menge und dessen Wiederholungstat. Diebstahl hört sich hart an und trotzdem ist es einer.
Handygewahrsam gegen Stromdiebstahl.
Ein Handyverbot durchzuetzen ist aussichtslos, als Lehrer würde ich mich bei jedem Klingelton entspannt nach hinten setzen. Meinen Schülern würde ich erklären, das ich meine Ausbildung bereits abgeschlossen habe und nicht mehr zur Prüfung muss. Gruß Konstanze

Hallo,
wie bereits einer geschrieben hat: Du hast es mit Erwachsenen Menschen zu tun - also kann man alberne Handytaschen sein lassen. Das ist, wenn überhaupt, etwsa für Grundschüler.

Es ist relativ egal worum es geht, ob es Handys, Schrippen oder Nasepopeln ist - es gibt Regeln. Diese Regeln sollte dem Schüler bekannt sein. Anscheinend ist es so, dass sich die Schüler bei Dir dies erlauben können - bisher durften sie also ihre Handys benutzen und aufladen. Das ist blöd, denn es ist viel schwieriger zurück zu rudern als etwas aufrecht zu erhalten, was bereits akzeptiert worden ist. Ich glaube es hapert nicht an der Ausfeilung der Regeln, sondern an deren Umsetzung - da bedarf es konsequentes Verhalten und eine Spur Autorität.
Hast Du Dich mit Kollegen ausgetauscht - gibt es Lehrer, bei denen das Problem nicht besteht und was machen sie anders?

Viele Grüße

Hallo,
warum duldet ein Lehrer überhaupt, dass Handys im Unterrichtsraum aufgeladen werden??? Das habe ich noch nie erlebt - auf die Idee muss man erstmal kommen und dann muss auch noch ein Lehrer da sein, der so schüchtern ist, dass er es nicht schafft dies zu unterbinden.
Viele Grüße

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Hallo,
warum nicht eine klare Ansage: Handys ausgeschaltet in der Tasche lassen, wenn nicht ist’s weg oder der Schüler darf den Unterricht verlassen. Alles andere ist Kindergartenniveau.
Viele Grüße

Hallo,

warum wird eigentlich über die Bestimmungen in der Schulordnung
noch diskutiert.Die Berufsausbildung ist doch m.E. der letzte Schritt
für den Eintritt ins Berufsleben.

Wenn jemand meint,dort den Arbeitsvertrag nach seinem Belieben gestalten zu können,steht schneller vor dem Arbeitsamt als er sich vorstellen kann.
Den Einwand,über die Erreichbarkeit der Schüler kann ich
nicht gelten lassen.Wenn ein dringendes Problem während der Berufschulzeit besteht,gibt es nach wie vor die Möglichkeit mit dem
Sekretariat der Schule Kontakt aufzunehmen.Die Handy´s werden von den Jugendlichen zum Telefonieren doch kaum noch genutzt.

LG Bollfried

PS:Leider können es sich nicht alle Berufschulen aus finanzieller Sicht leisten,Anordnungen bis hin zum Schulausschluss durchzusetzen.

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Gurtpflichtprinzip: Nur wenn du als Lehrer die Hausordnung wirksam durchzusetzen vermagst und dem Stromdiebstahl bei deinem Dienstherren energisch entgegentrittst, machen Regeln Sinn.

G imager761

Hallo,

Wenn man vielleicht in 10 Jahren im Werweisswas-Archiv auf diesen Artikel stößt kann es sein, dass man darüber schmunzelt. Denn es könnte ja sein, dass das Handy dann bereits fester Bestandteil des Unterichts wird.

„Leute, Handy raus! Habt ihr denn alle eure Hausaufgaben? Dann schickt diese doch bitte via Bluetooth zu mir nach vorne. Was Kevin, du hast dein Handy vergessen! Du smst mir bitte bis übermorgen 10x „Ich darf mein Smartphone nicht vergessen“ zu. Ansonsten bekommst du von mir ein Strafarbeiten-App!
WO sind wir stehengeblieben? Ach ja, öffnet mal alle folgende Webseite.“

… oder so ähnlich.

Liebe Grüße

Stefan

PS: Bis dahin: Locker bleiben und durchhalten!

Hallo Chilli,

in der Theorie hört sich das gut an, die Praxis sieht leider ganz anders aus. Wagen Sie es einmal, einem Schüer an einer x-beliebigen Berufsschule und dann auch noch dem richtigen Schüler, das Handy weg zu nehmen. Die Nerven erholen sich bis zu den Ferien nicht mehr davon. Wenn Sie davon mehrere Erlbenisse im Jahr haben, und die haben Sie, dann können die Ärzte Sie irgendwann vom Fußbonden wieder hochholen. Und in der Schule gibt es nicht nur Schüler, die Probleme machen. Das gibt es ja auch noch das Lehrerzimmer, das Sekretariat, die Schulleitung, der Hausmeister, die Betriebe. An jeder Schule ist es graduell anders, aber es ist immer irgendwie hart.

Gruß
numbat

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Hallo,

Wagen Sie es einmal, einem Schüer an einer
x-beliebigen Berufsschule und dann auch noch dem richtigen
Schüler, das Handy weg zu nehmen.

Ja, was passiert denn dann? Bei mir würde es da gar keine Diskussion geben - entweder er rückt das Handy sofort und ohne Diskussion raus, oder er kann sich die Schule für den Rest des Tages von außen angucken.

Gruß

Anwar

Hallo,

Solche Härte bei kleinen Kindern - das Gezeter mancher Eltern
will sich wohl kaum jemand antun.

Mag sein, aber gerade weil sich das bei den Kindern niemand mehr „antut“, haben wir doch später diese ganzen Probleme mit den Jugendlichen/jungen Erwachsenen.

Wehret den Anfängen.

Gruß

Anwar

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Hallo,

Ja, was passiert denn dann? Bei mir würde es da gar keine
Diskussion geben - entweder er rückt das Handy sofort und ohne
Diskussion
raus, oder er kann sich die Schule für den Rest des
Tages von außen angucken.

Radio Eriwan:
Im Prinzip ja, aber …
einen Ausschluss vom Unterricht kann der Lehrer nur für seine Stunde anordnen, was u. U. von den Schülern eher als Belohnung aufgefasst (zumindest so dargestellt) wird und auch einen Rattenschwanz zutätzlicher Probleme nach sich zieht. Darüber hinaus kann das nur der Schulleiter, der sich über diese zusätzliche Unterhaltung auf Dauer sehr freut. Die Resonanz auf solche Aktionen kann dann sehr unterschiedlich ausfallen.

Gruß
Werner

Das könnte echt gut sein, dass dann alles über apps gemacht wird. Die Verträge werden dann eine unbegrenzte Internet Flat besitzen, sodass man immer mit höchster Surfgeschwindigkeit unterwegs ist. Ich muss aber sagen, dass ich froh bin noch die Hefteinträge von der Tafel abschreiben durfte. Auf so einem kleinen Smartphone wird man doch irgendwann blöd, oder?