Hallo,
folgende Situation: In einer privaten bayerischen Fachschule herrscht laut Hausordnung Handyverbot im Unterricht. Schüler halten sich nicht daran. Lehrer fordert Schüler auf, Handys wegzustecken, da sie ansonsten abgenommen würden. Schüler stellen sich drohend vor die Lehrer (insbesondere vor körperlich schwächere Lehrerinnen) und meinen: Sie haben mir gar nichts zu sagen, ich zahle für die Schule. Was empfiehlt ihr den Lehrerinnen, wie sie sich durchsetzen können?
Danke
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Hallo!
Ob Bezahlen oder nicht, das Hausrecht hat doch der Veranstalter bzw. Eigentümer. Wenn der junge Mann zu einem Konzert geht und dort mit Glasflaschen und Pyrotechnik herumschmeißt, dann zieht das Argument auch nicht. Mit dem Betreten des Genäudes bzw. der Anmeldung bei der Schule wird die Hausordnung akzeptiert - Punkt. Wenn er signifikante Änderungsvorschläge hat, kann er sich ja in demokratisch legitimierte Gremien einbringen (oder welche gründen), die bei der Gestaltung der Hausordnung mitzureden haben. Das ist dann die SMV bzw. auch die Schulkonferenz, je nach Bundesland etwas verschieden.
Grüße!
Hallo,
den Vorfall dokumentieren, im Klassenbuch evtl auch in der Schülerakte. Rücksprache mit Klassenlehrer bzw. sofort mit dem Schulleiter. Die Sanktion muss ja nicht sofort verhängt werden.
Die Sanktion wird schriftlich zugestellt, Verweise auf die Hausordnung.
Ehrlich gesagt würde ich mich mit der Schulleitung zusammensetzen und meine Schwäche eingestehen und um Unterstützung bitten. Wenn es der Schulleitung wichtig ist, dann wirst du unterstützt, wenn nicht, dann ist es nicht mehr dein Problem und du kannst das in Zukunft gelassen sehen.
gruß
Hallo!
Natürlich ist die Handynutzung im Unterricht nicht akzeptabel. Handyspielereien im Unterricht sind aber mit hoher Wahrscheinlichkeit Anzeichen anders gelagerter, grundsätzlicher Probleme, denen man mit der Durchsetzung nur des Handyverbots nicht beikommt.
Stets gibt es Interdependenzen von Lehrer- und Schülerverhalten. So werden i. d. R. einige Lehrer in besonderer Weise zum Ziel provozierenden Schülerverhaltens, andere dagegen kaum oder gar nicht. Mit wackeligem Unterrichtskonzept gegen eine unruhige Klasse anschreiend, kommt man zu nichts. Sobald ein störender Schüler den Unterrichtsverlauf für den Rest der Gruppe spürbar beeinflusst, demonstriert dieser Schüler Macht. Die Machtdemonstration wird aber zum Rohrkrepierer, wenn sie zu Lasten des Flegels geht oder sogar die ganze Klasse belastet. Das wird ein Pädagoge wissen, aber vielleicht nicht verstehen, das Wissen in zermürbender Praxis umzusetzen.
Manche Lehrkräfte gehen mit mangelhafter Vorbereitung in den Unterricht ("…wo waren wir in der letzten Stunde stehengeblieben?"), andere signalisieren geradezu Dankbarkeit für Unterbrechungen, indem sie auf jeden von Schülern kommenden Mist anspringen. Manche Lehrer bieten den Lehrstoff in einer Form dar, als ginge es darum, Sedierungspharmazeutika zu ersetzen. So wirken Langeweile und Unterforderung wie Aufforderungen zu Spielchen aller Art, wie unterrichtsfremde Beschäftigungen etwa mit dem Handy, Klönschnack und Provokationen. Gegenmittel: Ein inhaltlich, didaktisch und in der Vortragsform von Stimme bis Tafelbild sorgfältig vorbereiteter und stringent durchgezogener Unterricht. Sobald Schüler Zeit für Störungen finden, sind die Anforderungen offenkundig zu gering. Also steigern! Sobald du hörst, dass Störer mit „Halt doch mal die Klappe“ aus der Klasse bedacht werden, bewegst du dich auf geeignetem Niveau und machst ungerührt weiter.
Der Stoff muss natürlich abgefragt werden. Kündige deshalb regelmäßig schriftliche 10-Minuten-Kurztests für den nächsten/übernächsten Unterrichtstag über den aktuellen Stoff an. Die Schüler müssen wissen, dass die Ergebnisse des alsbald über den aktuellen Stoff durchgeführten Tests notenrelevant sind. Die so hergestellte zeitnahe Folge auf aktuelles Verhalten ist ein äußerst wirkungsvolles Mittel.
Wohl an jedem Lehrinstitut gibt es Schüler, die dort einfach an der falschen Adresse sind, die aus welchen Gründen auch immer nicht zur Mitarbeit zu motivieren sind. Unaufgeregte Konsequenz von Lehrern und Schulleitung hilft, mit solchen herzallerliebsten Früchtchen zurecht zu kommen. Unaufgeregte Reaktion ist wichtig, weil es bei all diesen Spielchen um Macht geht - und sei es nur die Macht, den Lehrer aufzuregen. Er gibt ein, zwei auf den Vorfall sehr zeitnah folgende, leidenschaftslose Abmahnungen und im Wiederholungsfall den Schulverweis. Die Gefahr wirtschaftlichen Schadens durch den Verlust von Schülern als zahlende Kunden ist nicht vorhanden. Im Gegenteil sprechen sich Präzedenzfälle sofort herum und werden Niveau und wirtschaftlichem Erfolg der Schule förderlicher sein, als ein paar missratenen Rüpeln Narrenfreiheit zuzugestehen. Immerhin wird die Qualität der Dienstleistung für die Mehrheit der zahlenden Kunden durch wenige Störer beeinträchtigt. Sollte die Schulleitung zu solcher Einsicht außerstande sein, ist betroffenen Lehrkräften ein Wechsel des Arbeitsplatzes dringend zu empfehlen.
Gruß
Wolfgang
Hallo MklMs,
wo bitte zeigt der in meiner Frage angesprochene Lehrer / die in meiner Frage angesprochene Lehrerin Schwäche?
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Hallo MklMs,
wo bitte zeigt der in meiner Frage angesprochene Lehrer / die
in meiner Frage angesprochene Lehrerin Schwäche?
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Du hast von einer körperlich schwächeren/unterlegenen Lehrerin geschrieben. Auch das´kann sie doch mit dem Schulleiter besprechen!
Gruß
finnie
Hallo,
Regeln können beliebig aufgestellt werden - nur halten wird sich keiner daran, wenn es keine Konsequenzen bei Missachtung gibt. Welche Konsequenzen möglich sind, sollten die Lehrer mit der Schulleitung absprechen. Die Schulleitung sollte dann eben auch den Rücken der Lehrer bei ihrer Arbeit unterstützen. Normalweise ist es also eine enge Zusammenarbeit zwischen den Lehrern und der Schulleitung - und den Eltern, bzw. Schüler (falls sie älter sind). Dann wird jedem Schüler ein Zettel mitgegeben in dem die Regel nochmal erläutert wird, sowie die Konsequenz bei Missachtung (z.B. Abgabe des Handy an den Lehrer und Abholung nach Schulschluss im Sekretariat).
Viele Grüße
Hast Du Dein eigenes Posting nicht gelesen?
Hallo,
folgende Situation: In einer privaten bayerischen Fachschule herrscht laut Hausordnung Handyverbot im Unterricht. Schüler halten sich nicht daran. Lehrer fordert Schüler auf, Handys wegzustecken, da sie ansonsten abgenommen würden. Schüler stellen sich drohend vor die Lehrer (insbesondere vor körperlich schwächere Lehrerinnen) und meinen: Sie haben mir gar nichts zu sagen, ich zahle für die Schule. Was empfiehlt ihr den Lehrerinnen, wie sie sich durchsetzen können?
Danke
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Hallo,
„Schüler halten sich nicht daran“, weil der Lehrer zu schwach ist sich durchzusetzen.
„Schüler stellen sich drohend vor die Lehrer“ - wer dies als persönliche Bedrohung empfindet ist schwach (zumindest schwächer als das Gegenüber).
„…wie sie sich durchsetzen können“ - wer das nicht schafft ist schwach.
Schwäche ist ja nichts Schlimmes oder Beleidigendes, aber nicht in der Lage mit der Situation umzugehen und nicht zu wissen wo Hilfe zu erwarten ist, macht das unausgewogene Respektverhältnis zwischen Lehrer und Schüler nicht besser.
Viele Grüße
Dabei ist immer die Frage, wie sich der „körperlich schwächere“ Lehrer durchsetzen kann. Mit genügend Strenge und Strafarbeiten sollte das eigentlich gegeben sein, vorausgesetzt die Schüler werden zu hause nicht „verzogen“. Da fällt es jedem Lehrer das Durchgreifen schwer.
Hallo Wolfgang,
ich weiß, was du damit meinst. Schlecht vorbereitete, lustlose oder überforderte Lehrer sind mir aus meiner Schulzeit durchaus noch in Erinnerung. Dennoch möchte ich hier mal eine Lanze für die Lehrer brechen (ohne selber Pädagoge zu sein): Jugendliche zu unterhalten gleicht mitunter einem Job als Dompteur einer Horde lustloser Löwen während der Mittagsruhe. Ich hab in einer Kirchgemeinde zuweilen mit Jugendlichen zu tun, und es ist quasi unmöglich, Aktivitäten zu finden, für die sie sich begeistern können. Basketball spielen? Och nöö, haben wir vor 2 Monaten schonmal gemacht. Spieleabend mit Black-Stories (Kartenspiel mit mysteriösen Geschichten zum Rätselraten)? Boah voll lame ey. Freizeitbad? Alter, voll das Opferbad! Die einzige Aktivität die immer ankommt ist „Döneressen“…
Insofern - Lehrer, deren Klasse trotz sinnvollen und ansprechenden Unterrichts immer nur gelangweilt ist, tun mir echt leid. Und ich bin echt nicht der Meinung, dass sich ein Lehrer ständig die extra besonderen Sachen ausdenken muss, um die Kids zu domptieren. Ich habe halt einfach oft das Gefühl, dass Jugendliche irgendwie für kaum was zu begeistern sind. Und das find ich echt schade.
Nichtsdestotrotz - beim Punkt unengagierte Lehrer bin ich natürlich voll deiner Meinung
Gruß,
Inka
Oh, ich sah gerade, dein Artikel ist schon älter… scheint nicht das belebteste Brett hier zu sein. Sorry, ich wollt natürlich keinen alten Hut nochmal vorzaubern…