Hanna A. Denken ist gefaehrlich ?

„Es gibt keine gefährlichen Gedanken -
das Denken selbst ist gefährlich.“

Soll Hannah Arendt gesagt haben.

Ich denke:

„Das Denken selbst ist nicht gefaehrlich!
Aber es gibt gefaehrliche Gedanken!“

Was denkt Ihr?

Hab ich vielleicht Hanna A. falsch verstanden?

„Es gibt keine gefährlichen Gedanken -
das Denken selbst ist gefährlich.“

Soll Hannah Arendt gesagt haben.

Soll sie nicht, sondern hat sie.(wenn auch mit anderer Interpunktion).
Wollte man sich dem nähern, dann brächte es nichts, den Gedanken umzukehren.
Viel dagegen brächte es, sich zu fragen, was Hannah Arendt in ihrer früh-Heidegger-existentialistischen Begrifflichkeit überhaupt damit ausdrücken will, wenn sie dem Denken das Attribut des Gefährlichen zuweist.

Nun müsste man das sicherlich „feiner“ analysieren, aber in aller Grobheit sei gesagt, dass die „Gefahr“ in dieser früh-Heideggerischen Sprache dasjenige ist, das die Vorbedingung der Entbergung und der Wahrheit ist, damit aber selbst noch Verborgenheit und Wahrheitslosigkeit.

Nun ist es eben das Denken als solches, und nicht der spezifische Gedanke, das den Raum des Unverborgenen und Wahrheitsfähigen öffnet, weil es über das Verborgene, das heißt zuoberst das „Offensichtliche“ der naiven Weltsicht, hinausgelangt - sich dabei aber gehörig verheben kann.
Erst die bestehende Gefahr erfordert das Denken.
Das Denken aber beschwört, selbst von der Gefahr geschickt, wiederum die Gefahr herauf.

Zusammenfassend Heideggers bedeutendstes Wort zum Hölderlin:
Wo aber Gefahr ist, wächst/ Das Rettende auch

F.

Heideggers bedeutendstes Wort zum Hölderlin:
Wo aber Gefahr ist, wächst/ Das Rettende auch

Na ja - da waechst das Rettende zu oft nicht genug um die Gefahr zu bannen.

Gut, wenn man es romantisch sieht… schoener Satz.

Wie waere das:

Ich denke, also bin ich…

und damit laut Hanna A. gefaehrlich

???

Servus
Grundsätzlich kann man wohl sagen:
Der Mensch (ist das einzige Tier welches) denkt.
Der Mensch ist gefährlich, weil er durch sein Denken schon viel Unheil in die Welt gebracht hat.
Insofern hat sie recht.
Gruß,
Branden

Das ueberzeugt mich kaum.

Wenn man sieht, wie es im Tierreich zugeht.

Dort wird gejagt, getoetet und gefressen.

Moechte nicht bei Loewen oder Baeren in der Wildnsi ohne Schutz sein.

Gut, dass ich denekn kann…

und somit der Gefahr aus dem weg gehe.

Wie waere das:

Ich denke, also bin ich…

und damit laut Hanna A. gefaehrlich

Eben nicht, weil „Ich denke, also bin ich“ ein Gedanke ist - der laut dir und deiner Hanna h A. nicht gefährlich sein soll …

Du musst dich schon mal entscheiden :wink:

Der Mensch ist nunmal das „denkende Tier“.

Tiere sind auch oft unmoralisch, weil sie ums Ueberleben kaempfen muessen.

Die Natur hat die Wesen eben so geschaffen, dass sie gut UND Boese sind.

Der Mensch ist auch nicht nur gut, sondern auch schlecht.

So ist er konzipiert.

In der Bibel sogar - glaub ich - steht auch drin, dass das Menwschenherz von Grund auf schlecht/boese sei.

Ergo ist der Mensch auch boese/schlecht, aber nicht weil er denkt.

Sondern weil er schlecht ist, kann er auch die Gedanken - das denken - missbrauchen.

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DENKEN IST NÜTZLICH!!!

„Es gibt keine gefährlichen Gedanken -
das Denken selbst ist gefährlich.“

Dass das Denken selber GEFÄHRLICH sein soll, als das nützlichstes Werkzeug des Menschen überhaupt, ist wohl in dieser extremen GENERALISIERUNG… Unsinn, denn das Denken ist das Hauptwerkzeug des Menschen, wodurch er sich von allen Tieren unterscheidet. Denken schlechthin GEFÄHRLICH zu nennen, hieße darauf zu verzichten und nicht nur wie die Tiere, die meines Erachtens (da gibt es immer mehr wissenschaftliche Belege) ebenfalls denken, sondern zu werden wie gedankenlose Steine, das wäre die Konsequenz.

Eher ist der obige Satz doch genau umzudrehen, wie er sich in seiner PROVOKATION versteht, denn nicht das Denken per se ist GEFÄHRLICH, sondern es sind gerade die einzelnen Gedanken oder komplexe Gedankensysteme, die GEFÄHRLICH sein können. Der beste Beweis hierfür ist die eigene Lebensgeschichte dieser Philosophin, und ich vermute mal, so hat sie es auch gemeint, hat es aber leider nicht, wie viele Philosophen, korrekt formuliert, sondern fälschlicherweise GENERALISIERT, in einer genau falschen Weise.

Was wäre die Menschheit ohne ihre Fähigkeit zu denken und dieses Denken kulturell zu vermitteln? Ohne diese Fähigkeit zu Denken hätten wir keine Häuser, Möbel, Kleider, Autos, Schiffe, Flugzeuge, Computer, Internet etc. Nicht das Denken ist GEFÄHRLICH, sondern die Gedanken sind sehr, sehr oft GEFÄHRLICH, wie der Poster T. Branden als Arzt und Psychotherapeut das ja sehr richtig sagt. Es kommt aber noch was dazu, was er als Spezialist aber leider nicht erwähnt. Das ist das neurotische Denken, das GEFÄHRLICH ist und das im Extremfall sogar tödliche Krankheiten auslösen kann, wenn man sich mit falschen Gedanken ständig selbst unterdrückt und dadurch seine körperlichen Bedürfnisse verleugnet (Freuds Erkenntnis zur Hysterie oder die Erkenntnisse von Groddeck und vielen anderen).

Zurück zu Hannah Arendt, diese Philosophin hat doch am eigenen Leib erfahren müssen, wie ihre Gedanken GEFÄHRLICH waren für Menschen, anlässlich ihres Themas „Eichmann in Jerusalem“. Nicht nur, dass ihr nach Veröffentlichung im US-Magazin des „The New Yorker“ eine breite Welle der Empörung und Ablehnung ihrer Gedanken entgegen-schlug, sondern auch die meisten ihrer langjährigen besten Freunde wandten sich von ihr ab und blieben bis zu ihrem Tode unversöhnlich, weil für sie die „Wahrheit“, wie sie die Philosophin als „Banalität des Bösen“ dargestellt hatte, UNERTRÄGLICH (!) war, noch dazu der Vorwurf an die Juden-Räte, sie hätten zu wenig Widerstand geleistet und wären deshalb mitschuldig am Holocaust.

Gedanken können GEFÄHRLICH (!) sein, wenn sie dem Leben schaden, aber das Denken als solches in seinem Vermögen des Menschen ist doch gerade für Philosophen die einzige Möglichkeit, um aus der GEFAHR eines total sinnlosen Lebens auf diesem Planeten, der Leben hervorbrachte, warum und wieso… keine Sau wird es jemals wissen, wenigstens als philosophische Illusion (Nietzsche/Foucault) einen künstlichen Sinn zu schaffen. Mein Fazit ist deshalb ganz klar gegen das obige Zitat gerichtet, indem ich diesen Satz radikal umkehre:

DENKEN IST NÜTZLICH!!!
Lebensspiel

„Eher ist der obige Satz doch genau umzudrehen, wie er sich in
seiner PROVOKATION versteht, denn nicht das Denken per se ist
GEFÄHRLICH, sondern es sind gerade die einzelnen Gedanken oder
komplexe Gedankensysteme, die GEFÄHRLICH sein können.“

so „Lebensspiel“

Geanu, das was ich auch mehrfach schrieb!
Danke!!

Lebensspiel?

Ja, das Leben, das sein ist Kampf und Spiel…

MultiVista

Hallo Branden,

Andere Tiere denken nicht?
Das möchte ich stark bezweifeln.

Meine Katzen können denken (bewege ich den Arm mit Leckerlie quer zur Sichtlinie Katz, rennt die Katz schnell in die angedeutete Wurfrichtung. Etwas, dass mit dem natürlichen Leben einer Katze nichts zu tun hat.
Hunde kennen Umwege, Raben verstecken Futter geschickt vor Kollegen etc.).
Schimpansen haben neben Denkfähigkeit auch reichlich Gewaltpotential - sind uns also sehr ähnlich.
Wir Menschen denken mehr und logischer (zumindest nach unserem eigenem Empfinden), aber es ist gradueller, kein absoluter Unterschied zu anderen Tieren.

Gruß, Paran

Hallo,

Jedenfalls hast Du dich nicht an Ihre Maxime gehalten - Du hast gedacht. Hanna selbst aber sicher auch.

Ich halte Hannas Spruch für Unfug.

Aber Deinem würde ich auch nicht so zustimmen. Was man denkt, hängt halt auch sehr von den Lebensumständen, Erfahrungen etc. ab.

Ein Islamist denkt nicht anders, als ein Atheist, weil er durch Denken zum Islamisten wurde.
Menschen reagieren je nach Lebenssituatution und Erfahrung/Erziehung unterschiedlich. Da hilft leider auch Denken nicht dagegen, bzw. mit Denken wird begründet, was man ohnehin tun würde.
Kurz: Denken beeinflusst uns persönlich sehr viel weniger, als wir uns gern vormachen. Es liefert nur gute Gründe, für anderweitig getroffene Entscheidungen.

Gefährlich wird es, wenn charismatische Leute anderen erfolgreich vordenken. Und die anderen nicht nachdenken.

Gruß, Paran

Gefährlich wird es, wenn charismatische Leute anderen
erfolgreich vordenken. Und die anderen nicht nachdenken.

Gruß, Paran

Das ist ein sehr treffender Satz.
Sollte mal in eienr Talk Show so gesagt werden :smile:
Oder in der Kirche am Sonntag …

M.

Hallo,

Gefährlich wird es, wenn charismatische Leute anderen
erfolgreich vordenken. Und die anderen nicht nachdenken.

Gruß, Paran


Das ist ein sehr treffender Satz.
Sollte mal in eienr Talk Show so gesagt werden :smile:
Oder in der Kirche am Sonntag …

Die Vordenker graben sich doch nicht selbst das Wasser ab - und die erfolgreichen Wasserabgraber werden schnell selbst zu Vordenkern (die Kritiker der Elche usw.).

Könnte mir ev. gerade noch vorstellen, dass Matriachate anders funktionieren könnten weil Frauen weniger Wert auf Macht legen - aber das ist blanke Theorie und das System evolutionär offensichtlich bei hoher Bevölkerungsdichte nicht überlebensfähig. Geht also heutzutage eh nicht.
Müssen wir wohl mit leben.
Aber ich frage mich schon, mit was meine Kinder und Enkel alles werden leben müssen? Das macht mir Sorge.

Gruß, Paran

Aber ich frage mich schon, mit was meine Kinder und Enkel
alles werden leben müssen? Das macht mir Sorge.

Gruß, Paran

DA HSTE RECHT.

Oekologisch geht alles kaputt.

Das Finanzsystem vor dem Kollaps.

Und diese Kriege weltweit…

Da setzt man besser keien Kinder mehr in diese kaputte Welt!