…wie Ihr Informatiomsbetreuer sie sieht:
Sie hatte Format!
Von Michael Roik
Hannelore Kohl lebt nicht mehr. Unzählige Menschen in Deutschland und im Ausland sind tief betroffen und trauern mit der Familie der Verstorbenen.
Welche Gedanken bewegen in diesem Moment einen langjährigen Mitarbeiter, welche Erinnerungen drängen sich dabei auf?
Hannelore Kohl war ein Mensch mit Format, sie hatte Charakter.
Wer erlebt hat, wie sie sich auf öffentliche Auftritte oder auf Interviews vorbereitete, welche Disziplin, aber auch wie viel Herzblut sie darauf verwandte, spürte die hohen Anforderungen, die sie an sich selbst richtete. Sie wollte bestehen, und es gelang ihr. Dabei wusste sie stets um die hohe Verantwortung, die ihr prominenter Nachnahme ihrem öffentlichen Tun auferlegte.
Eine gute Sache mit einem guten Namen verbinden, dass war eine der Maximen ihrer Arbeit. Sie wusste um die Erwartungen, die die Öffentlichkeit, aber auch die Mitglieder der CDU, die ihr Mann so lange führte, an sie richteten.
Etwas gut gemacht zu haben freute sie ehrlich. Weil die meisten merkten, dass Wort und Tat übereinstimmten, dass es ihr Ernst war, mit dem was sagte, konnte sie die Köpfe und die Herzen unzähliger Menschen erreichen. Sie konnte Vertrauen gewinnen. Daraus erwuchs bei ihrer sozialen Arbeit für hirnverletzte Unfallopfer die Achtung der Fachleute und die menschliche Zuneigung vieler Patienten. Journalisten, gleich welcher politischen Orientierung, zollten ihr Respekt: Weil sie professionell war, genoss sie bei ihnen Ansehen. Weil sie deren Professionalität respektierte, konnte sie meist auf deren Fairness zählen.
Wer sie bei der täglichen Arbeit erlebte, sah ihren Fleiß und ihre ansteckende Energie. Sie konnte fordern, aber sie hat auch gefördert. Guter Rat und ehrliche Kritik waren ihr wichtig, so wie sie Rat und warmherzige Hilfe, auch im Persönlichen, zurückgab. Nicht gönnerhaft, sondern kameradschaftlich. Auch bei der Büroarbeit merkte man ihre Lebensfreude. Sie lachte gern, sie konnte sich freuen, und sie konnte auch im Mitarbeiterkreis feiern.
Als Hannelore Kohl Anfang der achtziger Jahre aus den Händen der damaligen amerikanischen Präsidentengattin Nancy Reagan eine hohe amerikanische Auszeichnung erhielt, sagte Henry Kissinger in seiner Laudatio, Hannelore Kohl sei eine Persönlichkeit, die sich aus sich selbst heraus definiere und wirke.
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Gruss