Hallöchen!
Ich höre immer wieder von vor allem den Hannoveraner selbst, dass sie ja so Hochdeutsch sprechen. Bin das nur ich, oder finden das andere auch, dass das kein Hochdeutsch ist? So wie „Bad“ oder „Rad“ ausgesprochen wird, müsste das doch eher „Batt“ oder "Ratt geschrieben werden. Und dann wird immer „wohl“ in die Sätze mit eingebaut. … finde nicht, dass das besonders hochdeutsch ist.
Was denkt ihr?
Hallo Vera,
‚wohl‘ (solange nicht "woll ausgesprochen ) hört sich ziemlich hochdeutsch an. Zur Aussprache der anderen Beispiele denke ich, dass das wiederum das aus dem Hannöverschen stammende „Lindener Platt“ beschreibt. Linden ist ein Stadtteil Hannovers, und die sprachlichen Unterschiede waren vor 50 Jahren noch wesentlicher. Da scheint so manches hängengeblieben zu sein.
Was das Hochdeutsch betrifft: Unter Dialekt verstehe ich persönlich eine regionseigene Aussprache der allgemeinen deutschen Sprache. Meinetwegen auch eine typische Klangfärbung. Mag ja sein, dass so manch einer seinen eigenen Stil entwickelt hat, allerdings kann selbst ich in Hannover jedes Wort ohne Hilfe verstehen.
Frohe Ostern,
Susanne
Hallo,
Ich höre immer wieder von vor allem den Hannoveraner selbst,
dass sie ja so Hochdeutsch sprechen.
ausführliche Informationen findest Du in FAQ:189.
Zitat:
…Seit 1900 haben wir also das Kunstprodukt „Hochdeutsch“ als Grammatik, Wortschatz und Aussprache vorliegen. Dieses Kunstprodukt ist ein durch wissenschaftliche und theoretische Arbeit, im Nachhinein aus der Sprachgeschichte extrahiertes Regelwerk. Und zufälliger- oder niederträchtigerweise - klingt seine regelgerechte Aktualisierung durchs Sprechen fast ganz genauso wie das Deutsch, das man um Hannover herum spricht…
Gruß
Kreszenz
Hallöchen!
Ich höre immer wieder von vor allem den Hannoveraner selbst,
dass sie ja so Hochdeutsch sprechen.
–> http://www.zeit.de/stimmts/2000/200024_stimmts_hannover
Darüber hinaus habe ich nicht den Eindruck, dass es die Hannoveraner selbst seien, die für sich das beste Hochdeutsch reklamieren. Ich finde, dass diese Aussage eher von Außenstehenden kommt.
Man kennt eben größtenteils keinen besonderen Dialekt aus der Mitte Niedersachsens. In Hamburg dagegen wird teils breiter Dialekt gesprochen, aus dem Ruhrgebiet, Hessen, Berlin kennt man auch eindeutige Dialekte. Hannover liegt genau in der Mitte. Da glauben viele, dass sich dort das Hochdeutsch konzentriert. Hinzu kommt, dass H oft als langweilige Stadt ohne Besonderheiten empfunden wird.
Einige hier im Forum (ich meine nicht Dich) sprechen dann von den arroganten Norddeutschen, die aber selber viele Fehler machen würden. Da spielt aber vielleicht auch ein gewisser Neidfaktor eine Rolle, wenn ich bedenke, was manche Leute tagtäglich zu hören bekommen und teilweise sogar selbst sprechen.
Gruß
Ultra
Servus,
ich will das abgelutschte Thema nicht nochmal aufwärmen - bloß die bescheidene Frage: Hast du schon mal Fuhrberger Platt gehört? Und weißt Du, wie weit Fuhrberg von Langenhagen entfernt ist?
Wenn nein, geh einfach mal hin, am besten, wenn eine Jagdgesellschaft im „Deutschen Haus“ z.B. einen kapitalen Bock totsäuft.
Und dann reden wir wieder über die dialektfreie Zone in der unmittelbaren Umgebung Hannovers, ne?
Schöne Grüße
MM
Hallo!
Zuerst mal: ich hab mir sagen lassen (stand glaube ich vor einiger Zeit in ebendiesem Brett hier), daß das, was wir unter „Hochdeutsch“ verstehen, keineswegs das Deutsch ist, das im Norden gesprochen wird; letzteres ist eigentlich das „Niederdeutsch“, ergo ist das „Hochdeutsch“ eher das, was im Süden gesprochen wird.
Was wir mit „Hochdeutsch“ meinen, heißt wohl eigentlich „Standarddeutsch“.
Ja, und zum Hannoverschen:
wenn ich so dran denke, wie meine nördliche Verwandtschaft (Landkreis Holzminden, also nuicht allzuweit von Hannover weg) so redet, hat das mit sauberem Standarddeutsch auch nicht allzuviel zu tun. Ich erinnere mich an die Konfirmation meiner Cousine, als sie zitierte: " Ea sprach: ‚Ich bin dea Hea.‘ " Und wenn meine Oma sich mit meinem Opa in der Wolle hatte, haben sie in unverständlichstem Platt „gejabbelt“.
Als meine Mutter seinerzeit als frischverlobte Braut ihre zukünftige Verwandtschaft kennenlernen sollte, haben die ganzen Weibsen Platt gesnackt, bis die Älteste meinte: „Mädels, nu redet doch mal 'n büschen hochdeutsch, damit die Hilde auch was vers-teht!“
Schwäbisch-hannoversche Grüß(l)e
Regina
Und dann reden wir wieder über die dialektfreie Zone in der
unmittelbaren Umgebung Hannovers, ne?
Lieber Martin,
ach hättest du doch vor dem Antworten meinen Beitrag auch gelesen. Darin habe ich unter anderem geschrieben:
Man kennt eben größtenteils keinen besonderen Dialekt aus der Mitte Niedersachsens. In Hamburg dagegen wird teils breiter Dialekt gesprochen, aus dem Ruhrgebiet, Hessen, Berlin kennt man auch eindeutige Dialekte. Hannover liegt genau in der Mitte. Da glauben viele, dass sich dort das Hochdeutsch konzentriert.
Ich habe damit angesprochen, dass viele Deutsche, insbesondere diejenigen, die weiter von H entfernt wohnen, glauben, in H würde praktisch kein Dialekt gesprochen. Dass es nicht so ist, weiß ich auch und ist im Übrigen hier schon oft behandelt worden.
Schade, dass du polemische Antworten abgibst auf Aussagen, die niemand getroffen hat.
Ultra
Servus,
hat denn diese Aussage:
Man kennt eben größtenteils keinen besonderen Dialekt aus
der Mitte Niedersachsens.
niemand getroffen?
Auf diese beziehe ich mich, und sie ist unzutreffend.
Die nicht grad polemische, aber etwas heftige Formulierung bezieht sich darauf, dass niemand von „Neid“ schrieb. Die Vorstellung, Zweisprachigkeit vom Grundschulalter an, so wie sie im oberdeutschen Raum verbreitet ist, sei etwas Unfeines, und nicht-Zweisprachige seien zu beneiden, stammt aus Regionen, in denen Platt, Missingsch etc. als Sprache von Knechten, Schauerleuten und niederem Volk eine andere Wertschätzung genießt als das „feine“ Doitsch.
Aber Du hast recht, man braucht den alten Kohl nicht noch einmal aufwärmen. Mag jeder glauben, er spräche bühnenreif, der das möchte und dem dieser Glaube hilft.
In diesem Sinne
MM
Servus,
hat denn diese Aussage:
Man kennt eben größtenteils keinen besonderen Dialekt aus
der Mitte Niedersachsens.niemand getroffen?
Auf diese beziehe ich mich, und sie ist unzutreffend.
Doch, die Aussage ist zutreffend. Viele Menschen in Deutschland kennen Sächsisch, Bayrisch usw., haben aber keinen blassen Schimmer von dem Dialekt im Raum Hannover. Und nicht jeder hat Bekannte oder Verwandte in Langenhagen oder Holzminden.
Ich wiederhole gerne nochmal, dass es mir um die Aussage ging, die Hannoveraner behaupteten selbst, reines Hochdeutsch zu sprechen. Ich habe dagegen argumentiert, da ich bislang einen gegenteiligen Eindruck hatte.
Der (teilweise unverständliche) Rest deines Beitrags zeigt, dass du möglicherweise gar nicht verstanden hast, worum es ging. Du regst dich weiterhin über Behauptungen auf, die gar keiner aufgestellt hat.
Gruß
Ultra
Grüß Euch,
einen Teil der Aussagen kann man leider auch missverstehen.
> Man kennt eben größtenteils keinen besonderen Dialekt aus
der Mitte Niedersachsens.
Ultra hat wohl gemeint, daß man außerhalb Hannovers meistens
keinen besonderen Dialekt in der Mitte Niedersachsens kennt.
Dem stimmen sicher alle im Forum zu. Meistens kennt man nur
die etwas nördlich gefärbte Aussprache von hochsprachlich
hochdeutsch sprechenden Leuten aus Hannover.
Dialektsprechern aus Hannover bin ich zumindest persönlich
noch nicht begegnet.
Man kann den Satz von Ultra allerdings auch anders
(miss)verstehen. Man (also z.B. auch die Hannoveraner) kennt
keinen besonderen Dialekt in der Mitte Niedersachsens. Man
könnte den Gedanken jetzt in diese Richtung weitersprinnen:
„weil dort alle Leute im Gegensatz zum übrigen Deutschland
gutes Hochdeutsch/Standarddeutsch sprechen.“
Das hat Ultra zwar nicht gesagt und sicher auch nicht
gemeint, ist aber wohl mißverstanden worden.
Der letzte Absatz ist auch etwas mißverständlich:
„Einige hier im Forum (ich meine nicht Dich) sprechen dann
von den arroganten Norddeutschen, die aber selber viele
Fehler machen würden. Da spielt aber vielleicht auch ein
gewisser Neidfaktor eine Rolle, wenn ich bedenke, was manche
Leute tagtäglich zu hören bekommen und teilweise sogar selbst
sprechen.“
Ultra, ich weiß nicht was Du mit dem Neidfaktor sagen
möchtest? Was bekommen denn manche Leute tagtäglich zu hören
oder sprechen teilweise sogar selbst?
Eine Pauschalaussage über arrogante Norddeutsche oder
Süddeutsche muß auf jeden Fall falsch sein. Freilich gibt es
auch Leute aus den nördlicheren Gebieten Deutschlands, die
sich über die Aussprache und den Dialekt in Süddeutschland
lustig machen bzw. als schlechteres Deutsch zu erkennen
geben. Wenn jemand ein paar von diesen Leuten trifft heißt es
oft gleich „die arroganten Norddeutschen…“. Die nun so
negativ eingestellten Leute werden von anderen Norddeutschen
dann selber wieder als arrogant … angesehen …
Nachdem so viele etwas zu dem „Hochdeutsch“ Thema geschrieben
haben, möchte ich auch noch einen Kommentar abgeben
Ich vermute, daß in Hannover der ursprünglich niederdeutsche
Dialekt stark zurückgegangen ist. Die meisten Leute sprechen
also heute hochdeutsch. Überall in Deutschland gibt es ein
hochsprachliches Hochdeutsch, wo der Sprecher bewußt keinen
Dialekt spricht. Dieses hochsprachliche Deutsch ist trotz
leichter regionaler Färbung allgemein leicht verständlich.
Zu Zeiten des preußischen Reichs ist Theodor Siebs beauftragt
worden eine Hochlautung zu definieren. Diese Hochlautung
basiert wohl zum großen Teil auf der hochsprachlichen
Aussprache im mitteldeutschen nördlichen Sprachraum.
Das Duden Aussprachewörterbuch basiert wiederum auf der
Hochlautung nach Siebs. Das hochsprachliche Hochdeutsch in
Süden (Altbayern, Schwaben, Österreich, Schweiz, Südtirol)
weicht damit mehr von der definierten Aussprachenorm
ab wie offenbar in Hannover. Noch nördlicher ist aber die
norddeutsche Färbung wieder stärker und auch das
hochsprachliche Hochdeutsch weicht wieder etwas stärker ab.
Ob jetzt die von Siebs definierte und vom Duden
weiterverwendete Hochlautung und Normaussprache hilfreich und
besser ist, bezweifle ich persönlich.
Ich kann auch einen hochdeutsch sprechenden Hamburger oder
Friesen ohne Probleme gut verstehen, auch wenn er mit
norddeutscher Färbung spricht. Auch ein „St“ am Wortanfang
statt einem „Scht“ ist normalerweise kein Problem.
Dieselbe Erfahrung habe ich im süddeutschen Sprachraum
gemacht. Ich habe öfter mit Ausländer zu tun, die nicht so
gut deutsch sprechen. Wenn ich mit ihnen süddeutsch gefärbtes
Hochdeutsch spreche, haben sie kein Problem. Wenn sie mit
einem Kollegen aus Hamburg sprechen haben sie auch kein
Problem …
Ich wünsche allen schöne Ostern.
Schöne Grüße aus Bayern
Roland
…Ich komme auch aus dem Landkreis Holzminden Und ich würde schon behaupten, dass wir hier zumindest annähernd „so sprechen wie geschrieben wird“ (ich sag jetzt bewusst nich Hoch-,Nieder- oder sonstewas-Deutsch)
Sicher wird oft aus „warst du“ warste öder ähnliches, aber im großen und ganzen würde ich die Sprechweise hier nicht als „Dialekt“ bezeichnen. „Ich“ wird auch wie ich ausgesprochen und nie wie „iiiiesch“ *g* Meine Mutter zum Beispiel kommt eigentlich aus der Pfalz ,aber behauptet fest, man würde ihr das nicht anhören *g* „iiiesch gäh heut in die kiiiersche“ …süüüüß
Ich mag Dialekte,auch wenn ich zugeben muss, dass ich echt Probleme damit habe sie auch zu verstehen
…mir fällt allerdings selten auf, dass jmd. stadt Bad (also Baad *g*) Batt sagt - ist ja furchtbar. Und ganz ganz besonders schlimm finde ich Omma,statt Oma.
Naja, lat se rejdn wiese wolle
Viele Grüße und Frohe Ostern
[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]
aufer Straße … 'nord’deutsche Präpositionen
Das „wohl“ ist glaubich niedersächsisch-Norddt.? In allen Landstrichen auf der Höhhe Hannovers sagt man das (wohl) nicht.
„Bad“ oder „Rad“ ausgesprochen wird, müsste das doch eher
„Batt“ oder "Ratt
Ich würde sagen, etwas weiter von h etfernt spricht man eigentlich Rad mit d: Raad oder Radd.
Ein Engl-dt. Wörterbuch behauptet aber Rat / Ratt wäre korrektes Deutsch, njoo … (wobei das nach Auspracheduden evtl. stimmen könnte)
Was ich toll finde in der „nördlichen“ Region (seit wann liegt Hannover im Norden?) sind die Präpositionen
Eigentlich kann man Präpositionen nicht beugen - offiziell jedenfalls nicht, aber irgendwo um Hannover rum geht das.
Erst gehste *inne* Disko, dann unterhältste dich *aufer* Straße, und danach gehste noch *aufe* Party von xy. Oder auf()ne Party,wenn man nicht weiß, wessen Fete das nu ist (unbestimmter Artikel).
Folgende These:
Nominativ: (auf, in, an) (?)
Genitiv: –
Dativ (Frage wo?): aufer Straße, inner Disko, anner Backe (auf/ in/ an wem?)
Akkussativ: (Frage wohin?): aufe Straße, inne Disko, anne Backe (auf/…/ die)
Für mindestens zwei Fälle erkannt man bei auf, in, an, an der Endung, welcher Fall gemeint ist. Bzw. die Präposition wird durch -er, -e eindeutig als Dat.bzw.Akk gekennzeichnet.
Damit lassen sich die Präpositionen in der weiteren Umgebung von Hannover deklinieren. Zumindest in zwei Fällen.
Das ist doch toll!
Wem das von der Grammatik her Spanisch vorkommt: auch im Polnischen (?) oder irgendeiner anderen europ. Sprache kann man die Präpositionen beugen. Nur vermutlich noch vollständiger, durch mehrere Fälle.
Eigentlich kann man Präpositionen nicht beugen - offiziell
jedenfalls nicht, aber irgendwo um Hannover rum geht das.
Lieber Cristio,
nicht bloß eigentlich, sondern garnicht, es sei denn, die Präpositionen sind substantiviert.
Folgende These:
beruht auf einem gewaltigen Missverständnis!
Das ist doch toll!
Nichts weniger als dies!
Nämlich, du verwechselst Deklination mit der Zusammenschreibung von Präposition und Artikel!
inne = in die
inner = in der
aufer = auf der
aufe = auf die
Und zwar dialektal verschliffen.
aufs Rathaus
ins Kino
beim Bäcker
vom Metzger
sind standarddeutsche Entsprechnungen.
Wir hier im Süden haben noch:
Aufm Bergle binni gsessa
(Auf dem Berglein habe ich gesessen.)
und
Mir gangat nonder!
I muas nauf!
Gang na!
(Wir gehen hinunter. Ich muss hinauf. Gehe hinab!)
Dasisdoll!
Gruß Fritz
Kein ‚Dialekt‘, aber doch eine ‚Umgangssprache‘
Guten Tag
Deine Antwort scheint mir zutreffend, Regina:
einiger Zeit in ebendiesem Brett hier), daß das, was wir unter
„Hochdeutsch“ verstehen, keineswegs das Deutsch ist, das im
Norden gesprochen wird; letzteres ist eigentlich das
„Niederdeutsch“, ergo ist das „Hochdeutsch“ eher das, was im
Süden gesprochen wird.
Ergänzung: ‚Hochdeutsch‘ bezeichnet also nur die ‚hochdeutsche‘ Dialektgruppe
(im Gegensatz zur niederdeutschen), kein Standardeutsch:
http://de.wikipedia.org/wiki/Hochdeutsch
Bei solchen Fragen müssten wir wohl immer klar definieren, ob wir eine
standardisierte oder eine nicht standardisierte Sprachvarietät meinen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Varietät_%28Linguistik%29
http://de.wikipedia.org/wiki/Standarddeutsch
Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Hannoveraner keine nicht
standardisierte Varietät verwendet, sondern nur noch das Standarddeutsch
Deutschlands. Seine gesprochene Sprache mag kein ‚Dialekt‘, aber doch eine
‚Umgangssprache‘ (im Sinne von alltäglich verwendeten nicht standardisierten
Formen) sein. Auch ein Dialekt-Standard-Kontinuum halte ich bei diesem
Dialektschwung für eher unwahrscheinlich. Wer weiss mehr darüber?
Grüsse aus der Schweiz
Rolfus
Nämlich, du verwechselst Deklination mit der
Zusammenschreibung von Präposition und Artikel!inne = in die
inner = in der
aufer = auf der
aufe = auf dieUnd zwar dialektal verschliffen.
Hallo Fritz,
mit der Zusammenschreibung und den verschliffenen Formen hast du natürlich Recht. (Aufm gibt’s hier übrigens auch.)
Das mit der Beugung ist eher eine Defintionssache.
Das französische Futur beispielsweise ist, soweit ich weiß, seinem Ursprung nach „gar kein Futur“. Die Futurformen (z. B.je mangerai, tu mangeras, …) sollen aus dem Infinitiv plus der gebeugten Form von avoir (j’ai, tu as,…) entstanden sein.
Der Praxis nach ergibt das aber eine neue, einegständige Futurform.
So ähnlich könnte man das bei den Präpositionen auch sehen:
Dat, wo?: aufm Tresen (m) - aufer Bank (w) - aufm Auto
Akk. wohin?: aufn Tresen - aufe Bank - aufs Auto
dem Urspung nach wurde das Hauptwort gebeugt. Inzwischen hat das Hauptwort die Fallendungen in den meisten Fällen verloren, und nur noch der Artikel wird gebeugt.
Bei den verschliffenen Formen (Präposition + Artikel) ist der deklinierte Artikel mit der Präposition zusammengezogen.
De facto bildet der deklinierte, verschliffene Artikel jetzt Fallendung der Präposition (auch wenn diese natürlich nicht dekliniert werden kann - oder konnte).
(Ähnlich wie sich bei dem frz. Futur - nur das es sich dort um ein konjugierbares Zeitwort handelte.)
Es lassen sich aber immer hin mindestens zwei Fälle (ohne auf ohne Endung) für alle drei grammatischen Geschlechter „durchvariieren“ oder durchdeklinieren.
Natürlich sind zwei Fälle von „auf“ für eine Deklinationstabelle reht dürftig. Andererseits wird der Genivtiv ja sowieso kaum noch verwendet, von daher ist der fehlende 2. Fall auch nicht weiter verwunderlich.
–
Von daher ist die Einstufung, denke ich, Definitionssache.
Dem Ursprung und auch dem Bewusstsein nach gehört der Artikel natürlich zum Hauptwort.
(Noch ursprünglicher, un nicht mehr im Bewusstsein, war er jedoch gar nicht notwendig. Ganz früher war der Fall ja an der Endung des Hauptwortes abzulesen.)
Der Funktion nach könnte man in den abgeschliffenen Formen auch eine neu hinzugekommene „Beugung einer Präposition“ sehen. Wenn auch „rudimentär.“
Deklination von Präpositionen
Das mit der Beugung ist eher eine Defintionssache.
Das klingst so, als ob du, bester Christio, willkürlich festlegen willst, was eine „Deklination der Präpositionen“, die es halt nicht gibt, ist.
Bei den verschliffenen Formen (Präposition + Artikel) ist der deklinierte Artikel mit der Präposition zusammengezogen.
Das ist richtig. Ob du das aber zurecht und im Rahmen der deutschen Grammatik: „Deklination von Präpositionen“ nennen darfst, daran habe ich doch Zweifel.
Für deinen privaten Gebrauch - meinetwegen; aber nicht bei der Erklärung in einem öffentlichen Diskurs.
Gruß Fritz