Hallo Uwi,
Das wird früher wohl so gewesen sein. Da hatte ein PC-NT auch locker mal 15-30W Ruhestrom bzw. Standbyverbrauch. Inzwischen liegen diese Werte aber bei ordentlicher Markenware unter 1Watt. So extrem schlecht sollten die NT also auch im Niedriglastbereich nicht mehr liegen.
Natürlich find ich jetzt den Link nicht mehr, aber irgendwo hab ich letztens noch gelesen, das unterhalb von 20% Last der Wirkungsgrad massivst in die Knie geht. Tatsächlich wird der Bereich unterhalb 20% auch für die Vergabe des 80±Siegels nicht betrachtet, von daher legt da kein Hersteller sein Augenmerk drauf.
Das kommt mir auch bischen zu wenig vor, für ein Board mit der
CPU und allem drum herum, wenn es nicht auch schon auf absolutes
Stromsparen ausgelegt war.
Oh, aber das ist er - es gibt kein Drum und Dran.
Keinen einzigen Lüfter, kein optisches Laufwerk, keine Tastatur, Maus, Monitor, alle OnBoard-Komponenten abgeschaltet, OnBoard-GraKa geht nach einer Minute in den Energiespar-Modus.
Der Rechner besteht im Prinzip nur aus CPU, Speicher, Netzwerkkarte und Festplatte. Wie gesagt, ist im wesentlichen ein Webserver, mehr braucht der ja auch nicht.
Wenn dann das neue 80±NT tatsächlich 27W bräuchte, wäre der Wirkungsgrad nur noch ca. 40% und ca. 15W gehen als Verlustleistung weg?
Ja. Und in Anbetracht der spürbaren Abwärme des NT halte ich das auch für realistisch.
Der Rechner hängt im Keller in einem Holzschrank im Format wie ein Sicherungskasten, Boden und Deckel hab ich durch ein Lochblech für die Kühlung ersetzt. Das Netzteil sitzt oben im Schrank ohne Gehäuse, nur mit einem Lochblech davor als Berührungsschutz, dadurch konnte ich auch dieses ohne Lüfter betrieben.
Bold: http://img214.imageshack.us/img214/2936/serverrt2.jpg (alte Version, der Rechner hat mittlerweile eine SATA-Platte nebst Controller, im Schrank sitzt jetzt auch das Patchpanel)
Und das Deckel-Lochblech war direkt über dem NT immer spürbar wärmer als daneben - von daher halte ich 15W Verlustleistung sogar noch für eher knapp geschätzt.
Mit dem „neuen“ Netzteil ist das um einiges weniger fühlbar.
Mit solcher Schaltungstechnik kommt man aber IMHO schlecht auf die geringen Standbyleistungen und dass der Wirkungsgrad mit bischen mehr Leitung dann extrem progresssiv hochgeht, kann ich nicht glauben.
Na, du bist doch Elektriker. Hast bestimmt auch ganz andere Möglichkeiten als ich.
Schnapp dir doch einfach mal ein olles NT und häng verschiedene Lasten dran und mess nach. Der Einfachheit halber würd ich mal die verschiendenen Glühbirnen aus dem Auto dran hängen, da hast du von 5 W bis 75 W eine breite Palette.
Außerdem ist der Unterschied durchaus nicht gering. Bei 30W Verbauch lief das Seasonic-NT mit gerade mal 8% seiner Leistung, das Acbel immerhin mit 43%.
Außerdem hatte ich auch noch andere NTs ausprobiert. Der Verbrauch sank von 40 W beim 350-W Seasonic über 37 W mit einem 200-W-Fortron über 33 W mit einem 120-W-Desktop-NT aus einem alten Dell-Rechner auf die 30 W mit dem 70-W-Acbel.
Wir können uns jetzt natürlich gerne über die Genauigkeit meines - aus deiner Sicht wohl eher erbärmlichen - Meßgerätes streiten, aber ich denke doch, die Tendenz spricht für sich.
Ich vermute mal eher, du hast da auch einige Meßfehler mit drin.
Das mag ich nicht völlig ausschließen, aber ich hab da einen kleinen „Hotfix“. Ich messe das alles mit einem Energy-Check 3000 (der *angeblich* auch die Leistung von Geräten mit PFC ordentlich bestimmen können soll, aber im unteren zweistelligem Messbereich nach meinen Erfahrungen auch nicht der genaueste ist) und hab die Erfahrung gemacht, das die Ergebnisse wesentlich reproduzierbarer werden, wenn ich alles mit einer 60 W-Glühbirne als Ballast messe.
Ob’s jetzt wirklich 30 W sind, oder doch eher 33 halte ich persönlich für gar nicht so wichtig. Hauptsache gut 10 W weniger als vorher - denn den gleichen Messfehler unterstelle ich einfach mal auch bei der Messung der anderen NTs.
Ja sicher. Für einen neuen PC aber ein altes NT zu kaufen, dass dann aber auch dem aktuellen Standard (Stecker) entsprechen soll, ist auch nicht so toll.
Wo siehst du da das Problem?
Von den Steckern her könnte ich mit der Antiquität auch einen C2D füttern. Ausnahme natürlich SATA-Geräte, aber dafür gibt’s ja Adapter. Man muss natürlich auch die richtigen Stecker achten, aber nach meinen Erfahrungen reicht es, wenn man darauf achtet, das das Ding auch den kleinen, vierpoligen Stecker mit 2 * 12 V und 2 * Masse für die CPU-Versorgung hat, dann klappt es (genug Leistung vorausgesetzt, versteht sich. In einem halbwegs normalem Rechner dürfte das 70-W-NT deutlich hörbar ächzen
Dass der Wirkungsgrad aber gleich extram rabiat nach unten geht ist, kann ich mir so nicht vorstellen.
Wie gesagt, mess doch mal nach, was so ein Netzteil macht, wenn die Last nur bei 10% oder sogar nur 5% liegt. Die Ergebnisse eines erfahrenen Elektrikers mit ordentlichem Equipment dürfte von allgemeinem Interesse sein.
lg, mabuse